Ein Lavendeltraum

Lavendel? Kommt noch!

Die Geschichte beginnt damit, dass ich unbedingt an den Balaton fahren wollte. Anna davon zu überzeugen war nicht schwer und so ging es am Freitag direkt nach der Schule los. Ich fuhr mit dem Bus nach Pécs um dort Anna zu treffen. Mit dem Bus ging es weiter nach Veszprém. Dort kauften wir uns unser Abendessen. Von Veszprém nach Tihany sind es mit dem Bus noch 69 Minuten.
Mein GeldbeutelDoch kurz bevor der Bus nach Tihany kam, geschah mir schon ein Missgeschick. Ich wollte das Münzfach von meinem Geldbeutel öffnen und hielt nur den Zipper in der Hand. Na super und das gleich am Anfang. Also ein Wochenende ohne Münzfach. Zum Glück gab es ja noch Anna!
In Tihany angekommen fanden wir relativ schnell unsere Unterkunft. András, unser Vermieter, und seine Frau waren sehr nett und hilfsbereit. Nachdem wir unsere Sachen abgestellt hatten gingen wir los, ein bisschen die Stadt zu erkunden. Tihanys "Wahrzeichen"Tihany ist ein kleines Städtchen auf der Halbinsel des Balatons, welches nicht sehr groß, aber weitläufig ist. Wir begegneten auf unserer Erkundungstour kaum Menschen. Die meisten Restaurants hatten auch schon geschlossen, was für ein bisschen Verwunderung bei uns sorgte. Aber wir hatten ja zum Glück schon zu Abend gegessen.
Wieder in der Unterkunft angekommen, waren wir beide etwas geschafft und beschlossen duschen und dann schlafen zu gehen. Beim Duschen kam dann das nächste kleine Problem auf uns zu. Oder eher nach dem Duschen, denn da stand das Bad unter Wasser. Wie sich am nächsten Morgen und Abend herausstellte sollten wir für unseren Aufenthalt auch kein trockenes Bad mehr haben, da es einfach nicht trocknen wollte. Zum Glück waren wir sowieso die meiste Zeit auf den Beinen.
Kakao - Omas BäckereiAm nächsten Morgen gingen wir los, um ein Café zu suchen, in dem wir Frühstücken konnten.Zitronen-Lavendel-Torte - Omas Bäckerei Unsere Suche dauerte gefühlte Stunden und wir liefen durch fast ganz Tihany um die einzige Essmöglichkeit zu finden, die schon vor 11 aufmacht.
In „Omas Bäckerei“ frühstückten wir dann. Für mich gab es bitteren (leider) Kakao, gekochte Eier und ein Stück Zitronen-Lavendel-Torte. Sehr lecker und dabei hatten wir noch eine schöne Aussicht auf den inneren See von Tihany.
Da haben wir dann auch schon den Lavendel. Überall in der Stadt trifft man auf Lavendel und man kann so ziemlich alles Vorstellbare in Lavendelausgabe kaufen. Von den bekannten Lavendelsäckchen, über Shampoo, Seife, Waschmittel zu Lavendellimonade, Eis und Kuchen. Mir war es sehr recht, denn ich liebe Lavendel.
Doch wieso gibt es gerade auf der Halbinsel so viel Lavendel, wo Anna und ich doch kein einziges Lavendelfeld gesehen hatten?
Wir waren anscheinend von der falschen Seite gekommen, denn laut Internet soll man schon bei der der Anfahrt weite Lavendelfelder sehen. Die Umgebung von Tihany wird (anscheinend) auch die ungarische Provence genannt.
Gestärkt vom Frühstück machten wir uns auf den Weg, die Stadt bei Tageslicht zu erkunden. Auf unserem Weg öffneten immer mehr Geschäfte und Restaurants ihre Türen und auch die Touristen kamen. So leer Tihany nach der Dämmerung war, desto voller war es jetzt. Und überall Lavendel!Dodo-Bahn
Annas FlechtkünsteNachdem wir die Innenstadt erkundet hatten und mit der Dodo-Bahn gefahren waren, wollten wir eine Schiffrundfahrt auf dem Balaton machen. Doch leider fuhren von Tihany aus nur Linienschiffe und so mussten wir in den nächsten Ort nach Balatonfüred. In der Tourinform Tihany bekamen wir einen Plan mit den Abfahrtszeiten der Rundfahrtschiffe. Der nächste Bus nach Balatonfüred fuhr jedoch erst in zwei Stunden und so hatten wir noch etwas Zeit. In der Beschreibung unserer Unterkunft stand, dass es in fünf Minuten Entfernung einen Strand geben sollte. Wir ließen uns den Weg von unseren Gastgebern beschreiben und liefen los. Nach einiger Suche fanden wir dann tatsächlich den „Strand“. "Strand"Dieser bestand aus einem Betonsteg, von dem mehrere Metalleitern ins Wasser gingen. Wir waren etwas enttäuscht.
Wir betrachteten eine kurze Zeit das Wasser und hielten unsere Hände rein. Dann ging es weiter Richtung nächste Bushaltestelle. Blick auf den Balaton- Foto mit dem HandyDer Busfahrer, den wir diesmal erwischten, war, im Gegensatz zu allen anderen, sehr unfreundlich. Nach einigen Verständnisproblemen bekamen wir dann jedoch unsere Tickets und konnten uns gerade noch auf zwei freie Plätze retten. BootsrundfahrtIn Balatonfüred angekommen, fanden wir relativ schnell die Anlegestelle der Boote und kauften uns die Tickets. Wir warteten in der Nähe des Bootes um gute Plätze zu erwischen. Als zweite „Gruppe“ beim Einsteigen gelang uns das auch. Während der Fahrt merkte ich erst, wie heiß die Sonne tatsächlich war. Zum Glück hatte ich mich eingecremt. BootWie ich jedoch abends feststellen musste, hatte ich trotzdem einen leichten Sonnenbrand bekommen.
Die „Promenadenrundfahrt“ ging von Balatonfüred bis nach Tihany und wieder zurück. Es war herrlich und schön entspannend.
Wieder in Balatonfüred angekommen vertrieben wir uns die Zeit bis der nächste Bus fuhr mit „Schaufensterschauen“ und den Plattensee betrachten.Ente
In Tihany machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant, da wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten und dementsprechend hungrig waren. Wir fanden ein schönes, rustikal eingerichtetes Restaurant mit (fast) freiem Blick auf den Balaton, die sogar vegetarische Speisen auf der Karte hatten. Für mich gab es panierte Championköpfe mit Kroketten und Remouladensoße. Sehr lecker, nur die Pilzköpfe waren mir noch etwas zu saftig. Sonnenuntergang - Foto mit dem HandyDen Sonnenuntergang beobachteten wir am inneren See, der in der Nähe unserer Unterkunft lag. Anschließend wollten wir noch ein Eis essen, doch wieder in der Innenstadt angekommen, mussten wir feststellen, dass alle Eisläden und auch fast alle anderen Geschäfte schon geschlossen hatten (es war nicht einmal 9). Also machten wir uns nach einem kurzen Spaziergang wieder auf in die Unterkunft.
Am nächsten Morgen sparten wir uns die große Suche und frühstückten wieder in „Omas Bäckerei“. Diesmal gab es für mich Lavendellimonade, gekochte Eier und Zitronen-Lavendel-Torte, also kaum Unterschied zu Samstag. Nach dem Bezahlen gingen wir durch die Gassen um die ein oder andere Sache zu kaufen. Ich holte mir Lavendelhonig, Lavendelshampoo und Lavendelsäckchen. Wir machten uns die Suche komplizierter als sie hätte sein können, da wir die Preise und Auswahl vergleichen wollten. Doch so hatten wir am Schluss wenigstens das, was uns als „Bestes“ erschien.
Um 12 Uhr machten wir uns dann auf zur Bushaltestelle um unseren Bus nach Veszprém nicht zu verpassen. In Veszprém aßen wir zu Mittag, da wir zwei Stunden Aufenthalt hatten. Wir machten uns zeitig wieder auf den Weg zum Busbahnhof um rechtzeitig da zu sein. Dort angekommen entdeckten wir, dass zwei Busse nach Pécs fahren sollten. Einer von beiden war 10 Minuten schneller und so stellten wir uns an Steig 7 um in den „Schnellbus“ einzusteigen, wenn er dann kommt. Fünf Minuten vor Abfahrt kam er dann. Gleichzeitig entdeckten wir aber, dass gegenüber auch ein „Schnellbus“ nach Pécs fuhr. Es fuhren also drei Busse zur gleichen Zeit nach Pécs. Erst waren wir etwas verwirrt, in welchen wir nun einsteigen sollten. Wir blieben dann jedoch in „unserer“ Schlange. Die beiden Schnellbusse hielten nur zweimal auf dem Weg nach Pécs, autóbusz-állomás. Einmal in Siófok und einmal in Pécs. So waren wir sogar 15 Minuten früher als eigentlich geplant an der Endstation. Mein Glück, denn genau fünf Minuten nach unserer Ankunft fuhr ein Bus nach Bóly und so konnte ich direkt weiterfahren.
Glücklich kam ich dann um 7 in Bóly an.
Es war ein schönes Wochenende und ich danke Anna für die tolle Begleitung!

Balaton

 

 

Pfingsten bei den Donauschwaben

Wie (fast, vielleicht gibt es ja Ausnahmen) überall, war auch in Ungarn letztes Wochenende Pfingsten.  Die Bohler Grundschule hatte deswegen schon am Freitag  keine Schule. Meinen ersten freien Tag des langen Pfingstwochenendes musste ich jedoch witterungsbedingt hauptsächlich in meiner Wohnung verbringen. Da Anna mich am nächsten Tag besuchen wollte, musste meine Wohnung von den Spuren der Woche befreit werden. Es gab also einiges zu tun. Außerdem hatte ich am Nachmittag eine Stunde Sprachunterricht, auf den ich mich schon seit dem Aufstehen freute.
Am Samstagmorgen ging es dann nach Pécs, einige Dinge einkaufen. Gemeinsam mit Anna ging es dann zurück nach Bóly. Kurz vor 3 machten wir uns auf den Weg zum Pfingstfest, welches um drei starten sollte. Wir hatten Glück noch einen Platz zu bekommen. Geboten wurden verschiedene Darbietungen von Musik bis Tanz war alles dabei. Leider war es ein bisschen kalt, da es am Anfang noch regnete und die Luft so ziemlich feucht war. Kurz nach vier trieb uns der Hunger dann in die Pizzeria. Denn auf dem Fest gab es, entgegen unserer Erwartung kein Essen.

Pfingstfest 1                                                                               Pfingstfest 2
Abends schauten wir dann gemeinsam den ESC.
Am nächsten Tag wollten wir zu einem Fest nach Barbac laufen, doch wir schafften es nur bis Szajk. Es stürmte und fing an zu regnen, also beschlossen wir umzukehren. Zum Glück kam in Szajk ein Bus, der nach Bóly fuhr, sonst hätten wir wieder eine halbe Stunde zurück laufen können.
Montags war deutliche besseres Wetter- zum Glück! Denn geplant war eine Fahrradtour nach Mohács, die wir dann auch machen konnten. Entspannt ging es auf Straßen mit wenig Verkehr, aber zum Teil ziemlichen Gegenwind nach Mohács. In Mohács angekommen setzten wir uns in eine Eisdiele und genossen ein Eis. Dort traf ich nach langer Zeit auch endlich wieder einmal Veronika. Zurück wollten wir eigentlich ein Stück an der Donau entlangfahren… Aber ich war so in Gedanken, dass ich einfach wieder den anderen Weg ansteuerte, was solls!
Leider muss der Wind irgendwie etwas gegen uns haben, denn wir hatten schon wieder Gegenwind. Das kann jawohl nicht sein! Aber ändern konnten wir es auch nicht, also kämpften wir uns tapfer voran. Zu unserem Erstaunen kostete der Gegenwind uns weniger Zeit als erwartet und wir brauchten „nur“ eine halbe Stunde länger als auf dem Hinweg.

Am Dienstag war dann auch wieder Schule. Da meine Betreuerin aber noch in Köln war, sollte ich die drei Stunden, die wir dienstags haben, alleine halten. Eigentlich kein Problem, da wir schon öfters Klassen geteilt unterrichtet haben. Doch irgendwie war ich Montagabends total nervös.
Dienstags war ich dann auch zehn Minuten früher als sonst in der Schule – nicht, dass dies irgendwie nötig gewesen wäre. In der ersten Stunde war die Hälfte der 6c mit Technik dran. Die Kinder sollten die Salzteigfiguren, die wir in der Woche davor gemachten haben, anmalen. Alles kein Problem und meine Nervosität verschwand.
In der zweiten Stunde sollte dann die 2c ebenfalls mit Technik dran sein. Hier wollte mir zum Glück die Klassenlehrerin helfen. Doch es kam anders als gedacht. Ich gehe nach dem Klingeln in die Klasse und was sehe ich? Keine Kinder! Mh, komisch. Ich warte 5 Minuten und meine Zweifel wachsen, da auch andere Klassen meiner Meinung nach fehlen. Also ab ins Sekretariat – und was erfahre ich dort? Veranstaltung im Vigado, Ende ungewiss. Ich sehe ja durchs Fenster, wenn die Kinder zurück kommen. Na super, sowas weiß man ja nicht vorher! Eine kleine Info vorher wäre schon nett gewesen.
Also die Kinder dann nach einer Viertelstunde zurückkommen, erfahre ich, dass sie den Rest der Stunde essen und ich gehen kann. Ich also ab nach Hause, da die nächste Stunde eine Freistunde war.
In der sechsten Stunde folgte dann die andere Hälfte der 6c mit Technik. Ich dachte Easy! Die anderen waren ja auch total brav. Aber was sehe ich? Nur 2(!) von 12 Schülern haben Material dabei. Die Stunde wurde also zu einer Katastrophe, die darin endete, dass die Schüler fast eine viertel Stunde vor Schulschluss (eine Stunde hat nur 45 Minuten) die Stühle hochstellen und gehen wollten. Innerlich lachte und weinte ich zugleich. Aber das war mir echt zu viel Frechheit! Also durften ALLE bis Punkt viertel nach warten, bis ich sie gehen ließ. Da half auch andauerndes Fragen nichts.
Ja, ich wäre eine ziemlich schreckliche und schrecklich strenge Lehrerin, zum Glück, für alle Kinder, möchte ich das nicht werden. :D

Fasching auf Ungarisch

Oder auch, wie ich Karneval hier erlebe.

Mit den Vorbereitungen ging es vor allem bei uns im Unterricht schon früh los, nicht nur, dass Beate aus Köln kommt. Nein! Karneval ist auch ein prima Lückenfüller für Technik (bald kommt ja Ostern). Es wurden Clowns gebastelt, Masken zurechtgeschnitten und Lieder geübt. Bald sahen die Klassenzimmer richtig bunt aus.
Es gab auch eine Faschingsparty an unserer Schule, diese fand am 5.2 statt und lag damit noch in der offiziellen Karnevalszeit. Mit der nehmen es die Ungarn hier nicht so genau, Faschingspartys können auch noch munter zwei Wochen nach Aschermittwoch stattfinden und Klassenzimmer werden erst dann abgeschmückt, wenn die Deko langweilig geworden ist oder ich hoffe spätestens wenn Ostern kommt!
Zur Faschingsparty:
Es gab sozusagen zwei. Am Vormittag eine für die „Kleinen“, am Nachmittag eine für die „Großen“.
Am Freitag kamen nur vereinzelt ein paar Lehrer verkleidet zur Schule, die Kinder der Unterstufe (1.-4.Klasse) haben sich in der ersten Stunde in ihren Klassenräumen umgezogen. In der zweiten Stunde ging es dann in die geschmückte Turnhalle, wo Musik und verschiedene Vorführungen warteten. In der dritten Stunde hatten wir das Glück auch in die Turnhalle zu können, denn der Unterricht für die Oberstufe ist normal weitergelaufen. Zur Feier des Tages machten wir jedoch mit einigen Klassen Karnevalsbrote.

Dieses habe ich von ein paar Schülerinnen bekommen - sogar extra vegetarisch!

Dieses habe ich von ein paar Schülerinnen bekommen – sogar extra vegetarisch!

Zum Abschluss gab es dann noch eine Tombola, für die in den Wochen zuvor kräftig Lose verkauft worden waren.

Ankündigung
Um 16 Uhr begann die Feier für die Oberstufe, wobei die erste Stunde mit Ankommen und Verkleiden gefüllt war. Ab 17 Uhr ging es dann los. Alle versammelten sich auf der Tanzfläche und jede Klasse stellte ihre Kostüme vor, indem sie zwei oder drei Runden im Kreis liefen. Anschließend gab es Musik zum Tanzen. Es liefen nur ungarische Lieder bis auf ein Englisches am Schluss und es wurde kräftig mit gegrölt. Ich muss sagen, man kann auch zu Musik tanzen, wenn man keinen Plan hat, was gesungen wird und mitsingen kann man auch –oder es zumindest versuchen- auch, wenn es hundertprozentig falsch ist.
Für Verpflegung hatten die siebten Klassen fleißig gesorgt.
Kurz vor Schluss gab es auch hier eine Tombola. Tja, zwei Tombolas, da kann man sich mit den Losen schon mal vertun und ich war natürlich bei der falschen, was solls. Gegen 20 Uhr war die Party zu Ende und ich irgendwie hundemüde (komisch, noch gar nicht meine Uhrzeit?). Ich war auf jeden Fall so müde, dass ich gerade noch mein Essen vernichten konnte und eine halbe Stunde später fix und fertig im Bett lag. So fertig, dass ich es nicht mal packte auf den Schwabenball zu gehen, der ein Stockwerk tiefer stattfand und zu dem ich eingeladen worden war. Selbst die Musik störte mich ausnahmsweise nicht im Mindersten (und die Wände sind dünn!)

In Mohacs wartet an Karneval noch ein besonderes Ereignis. Busójárás.
Von Donnerstag bis Dienstag gibt es verschiedene Programme.
Sonntags findet die Hauptveranstaltung, der Umzug, statt. Die Stadt quillt über vor Touristen. Erst konnte ich es nicht glauben, aber es stimmt. Ich hatte sogar Probleme mit dem Bus dorthin zu kommen, obwohl sogar außerplanmäßige Busse gefahren sind.
Ich war dort mit Anna und Jule verabredet, aber da ich mit einem Bus später fahren musste, fanden wir uns erst nach einigem Hin-und-Her-telefonieren. Meine Empfehlung vor allem für Mädchen: Stellt euch beim Umzug nicht in die erste Reihe, außer ihr wollt schwarz (Asche), weiß (Mehl und Federn) oder nass (Wasser) werden. Man muss jedoch auch sagen, in der ersten Reihe bekommt man die besten Bilder.

In sicherer zweiter Reihe

In sicherer, zweiter Reihe.

Beim Umzug der Busos gibt es kaum Süßigkeiten, nur für die kleinen Mal ein Bonbon. Im Vordergrund steht es, die Verkleidung der Busos und der kroatischen Mädchen zu präsentieren.
Dienstags wird dann der Winter verbrannt. Dafür ging es für mich nach der Schule wieder nach Mohács. Ich wusste von verschiedenen Lehrern, dass Dienstag kaum noch Touristen da sein würden und die Stadt deswegen leerer sei. Im Bus war auch kaum was los. In Mohács traf ich dann zufällig Stefan, einen anderen kulturweit-Freiwilligen aus Pécs. Zusammen warteten wir bis um 17 Uhr der Winter verbrannt werden sollte (wehe es kommt jetzt nochmal Schnee!). Konnte ich mich Sonntags noch vor jeglichen Umarmungen durch Busos schützen, tat ich das an diesem Tag vergeblich. Wir wurden überrascht, denn was wir beide nicht wussten, der Umzug von Sonntag war Dienstags so ähnlich (ich habe auf jeden Fall keinen Unterschied erkannt) nochmal zu sehen.
Meine Empfehlung deswegen, geht Dienstags, alles ist leerer und irgendwie auch entspannter.Ein Muss?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sorry für das Durcheinander, ich habe Probleme mit dem roten Faden.

 

Zwischenseminar in Budapest

Das Zwischenseminar (klar, nach drei Monaten, voll „zwischendrin“, aber egal) für mich fand vom 25.11-29.11 in Budapest statt. Da wir in Ungarn viele Freiwillige sind, 12 bei meiner Ausreise, hatten wir unser „eigenes“ Zwischenseminar. Ich fuhr zusammen mit Anna und Jule aus Pécs. Da die Züge ungünstig für uns fuhren, waren wir schon um viertel vor zwei in der Jugendherberge, obwohl das Seminar erst um drei beginnen sollte.
Leider sprach die Dame an der Rezeption nur schlecht Englisch, so bekamen wir zwar einen Zimmerschlüssel, waren uns jedoch nicht sicher, ob es der richtige ist, denn sie sagte zuvor zu ihrer Kollegin, sie habe keine Ahnung. Also warteten wir auf unsere Trainer. Nachdem wir dann die Zimmerschlüssel hatten und unser Gepäck auf den Zimmern abgestellt hatten (einfachste Ausstattung vom Einfachsten), warteten wir unten an der Rezeption, denn um halb drei sollte es Kaffee und Kekse geben. Bis um drei Uhr blieben wir jedoch die einzigen Freiwilligen, wodurch sich die Kaffepause nach hinten verschob. Um drei kam dann ein Anruf, dass einige falsch ausgestiegen waren und nun den Weg nicht fanden, es konnte also noch dauern. Wir gingen dann trotzdem in unseren Seminarraum und warteten bei Tee, Broten und Gebäck auf die restlichen Freiwilligen. Um halb vier waren dann endlich alle da. Nachdem sich alle gestärkt und ihr Gepäck auf die Zimmer gebracht hatten, ging es dann los mit der ersten Einheit. Inhaltlich ist das Seminar wahrscheinlich für Außenstehende wahrscheinlich nicht so interessant, deswegen kurz zusammengefasst: Wir redeten über unsere Einsatzstellen, unsere Projekte/Projektideen, Probleme, Erlebnisse undundund. Zum Glück spielten wir kaum Spiele, anders als auf dem Vorbereitungsseminar, was meine größte Angst war, denn ich bin nicht so der Fan von Spielen.
Wir starteten jeden Morgen mit einer freiwilligen 7Minuten-Meditation. Morgens gab es meiner Meinung zu wenig zum Frühstück (Zwei Brötchen mit Marmelade und Käse für die Vegetarier), dafür gab es zwischen dem Frühstück und dem Mittagessen noch einmal eine Kaffeepause mit Broten und Gebäck. Als Mittagessen gab es Suppe, Salat und ein warmes Hauptgericht. Bevor es dann abends Abendessen gab, gab es nochmal eine Kaffeepause. Zusammengefasst gab es viel zu viel zu Essen und für meinen Geschmack auch zu viele Eier.
Am zweiten Abend schauten wir als Abendprogramm den Film „You drive me crazy“, in dem drei Menschen in einem anderen Land ihren Führerschein wiederholen. Ich fand den Film sehr schön.
Freitags war ein freier Nachmittag, an dem wir nach Budapest reinfahren konnten (denn die Jugendherberge lag seeeeehr weit außerhalb). Zusammen mit Anna, Jule, Kathi und Dennis gingen wir durch Budapest, auf den Weihnachtsmarkt und aßen etwas. Nachdem Dennis sich verabschiedet hatte, gingen wir vier Mädels noch ins Westend um ein bisschen nach Weihnachtsgeschenken Ausschau zu halten. Nachdem die Ausschau nach Essen ungeplant erfolgreicher verlief als die nach Geschenken und es schon ziemlich spät war, machten wir uns mit gefülltem Bauch, aber ohne Weihnachtsgeschenke auf den Rückweg.
Da einige von uns schon etwas unter Schlafmangel litten, freuten wir uns auf ein bisschen Schlaf. Doch wir hatten uns zu früh gefreut, denn eine Gruppe Studenten, die gerade ihren Bachelor gemacht hatten, hatte einen Raum gemietet und feierten bis spät in die Nacht, leider führte der Weg vom Partyraum zum Klo genau an unseren Zimmern vorbei, wodurch schlafen (außer für Jule mit Ohropax) sehr schwer wurde. Die Toiletten und der Gang sahen am nächsten Morgen sehr mitgenommen aus.
Am nächsten Tag hatten wir auf unserem Seminar Besuch von Peter Martin, der bei kulturweit für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, mit ihm zusammen hatten wir dann auch noch eine Seminareinheit.
Am letzten Abend wichtelten wir. Ich zog Anna und sie bekam von mir ein altes Jogurtglas, welches mit Serviettentechnik verschönert worden war. Dieses war gefüllt mit Bonbons und einem kleinen Fisch aus Scoubidou. Mein Name wurde von Jacob gezogen und ich bekam ein selbstgeschriebenes Gedicht, eine Stofftasche und ein altes Telefonbuch, welches man für alles Mögliche verwenden kann. Da es zu einfach gewesen wäre, sein Geschenk dem anderen zu übergeben, dachten wir uns alle ein Rätsel über die von uns gezogene Person aus und alle mussten raten, wer denn nun gemeint sein könnte.
Am Sonntag begaben wir uns nach einem gemeinsamen Mittagessen auf den Rückweg. Wir waren um 15 Uhr am Bahnhof (Keleti) und kauften unser Ticket für den Zug um 15:45 Uhr nach Pécs. Da wir noch eine dreiviertel Stunde hatten und es am Bahnhof sehr kalt war, setzten wir uns in einen nahe gelegenen McDonalds und aßen etwas. Um halb machten wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof um festzustellen, dass unser Zug ungewöhnlicher Weise noch nicht am Gleis stand und auch nicht angeschrieben war. Wir suchten eine Viertelstunde vergeblich und konnten auch keinen finden, der uns helfen konnte bzw. uns verstand. Die Schlange an der Information war sehr lang, was wir als ungutes Zeichen deuteten. Eine Minute bevor unser Zug abfahren sollte, erfuhren wir dann, dass dieses wegen eines Stromausfalles (den Grund erfuhren wir erst am nächsten Tag), nicht von Keleti, sondern erst von Kelenföld fuhr. Na toll, also verpasst. Wir gingen dann zum Schalter und wollten unsere Platzkarten umtauschen, dies war jedoch nicht nötig, da Chaos herrschte und wir uns einfach so in den nächsten Zug setzten sollten. Wir fuhren also gemeinsam mit der Metro nach Kelenföld und siehe da, unser Zug stand sogar schon bereit. Die weitere Heimfahrt verlief problemlos, ich musste mich nur ein bisschen beeilen, um meinen Bus nach Bóly zu erwischen, aber auch das hat geklappt. Ich war heilfroh, dass wir eine Gruppe waren und mir das nicht alleine passiert ist, sonst hätte ich glaube ich einen Nervenzusammenbruch erlitten.
Leider meinte es meine Stimme nicht so gut mit mir und ich hatte ab Samstagmorgen kaum noch Stimme, was auch immer schlimmer wurde. Besserung trat erst nach meinem Besuch am Montag in der Apotheke ein, wo ich Calcium-Tabletten und Lutschbonbons bekam.
Als Abschluss zum Seminar kann ich sagen, dass es mir, trotz der etwas einfachen Jugendherberge und den Gemeinschaftsduschen, sehr gut gefallen hat und ich es immer wieder wiederholen würde, wenn das möglich wäre!!

 

Unsere Zimmer lagen auf der anderen Seite.

Unsere Zimmer lagen auf der anderen Seite.

 

Die Zimmer

 

Der Eingang, den wir benutzten, liegt auf dem Bild unten.

Der Eingang, den wir benutzten, liegt auf dem Bild unten.

 

Auf dem Weihnachtsmarkt in Budapest

 

Der Weihnachtsbaum

 

Eigentlich kann man Budapest erkennen, doch durch den Nebel und den Schnee (Schnee, juhuu!!), sah man nur weiß.

Eigentlich kann man Budapest erkennen, doch durch den Nebel und den Schnee (Schnee, juhuu!!), sah man nur weiß.

 

Kirmes in Großnaarad (Nagynyárád)

Am Wochenende waren Beate und ich zu einem Programm anlässlich der Kirmes im Nachbardorf eingeladen. Man darf sich diese Kirmes jedoch nicht so vorstellen, wie eine Kirmes bei uns. Viele Stände hauptsächlich zum Essen und Vergnügen an einem Ort. Hier (okay, ich kann auch nur von Großnaarad sprechen) gibt es ein Programm, bei dem der Kirmesbaum zusammen geschmückt wird oder ein Kirmesball zum Tanzen stattfindet. Da Frau Jansen leider keine Lust auf die meisten Dinge hatte und ich auch nicht um 9 Uhr abends alleine durch die Gegend radeln wollte, gingen wir sonntags auf einen sogenannten Festumzug, bei dem der Kirmesbaum aufgestellt wurde. Anschließend schauten wir uns noch den Anfang des Kulturprogrammes in der Sporthalle an.

Normalerweise bin ich von der Gegend gewohnt, dass alle Veranstaltungen pünktlich anfangen.
Da wir zu viel Zeit für den Hinweg eingeplant hatten, konnten wir noch zur Kirche laufen und unsere Fahrräder abstellen. Als wir zurück an der Stelle waren, von der der Festumzug starten sollte, blieben bis zum offiziellen Start noch 15 Minuten. Es kamen immer mehr Leute, viele auch in den traditionellen Kleidern. Es gab Kaffee und Kuchen und jeder bekam einen Rosmarinstängel, ein Zeichen der Ungarndeutschen. Pünktlich um halb zwei begann Blasmusik, doch bis sich der Umzug in Bewegung setzte, verging noch eine halbe Stunde. Der Kirmesbaum wurde von jungen Männern um die zwanzig getragen und bildete den Anfang des Umzuges, dahinter reihten sich verschiedene Tanz- und Volksgruppen. An den Rändern gingen die Zuschauer (also auch wir). Nachdem der Kirmesbaum aufgestellt worden war, wurde getanzt. Als die Tänze beendet waren, bewegte man sich Richtung Sporthalle. Das Programm startete mit einer Sing- und Tanzvorführung von Vorschulkindern, wobei ich unter ihnen auch mindestens einen Schüler aus der 1c ausmachen konnte (VORschule?). Die Vorführung wäre im Chaos geendet, wenn nicht, wie bei den meisten Vorführungen von kleinen Kindern, die Betreuer es von der Seite vorgemacht hätten. Es schloss sich eine Choreographie der Vergissmeinnicht-Tanzgruppe an, mit welcher jene auch in anderen Dörfern und Städten schon aufgetreten sind. Nachdem dieser Teil des Programmes zu Ende war, traten wir den Heimweg an, um noch im Hellen zurückzukommen, was wir dann auch geschafft haben.

KirmesbaumtragenKirmesbaumstellen

BUDAPEST

Budapest? Das ist doch über 200 Kilometer von Bóly entfernt! Doch tatsächlich, letztes Wochenende war ich von Freitag bis Montag in Budapest, der Hauptstadt von Ungarn. Der Grund dafür war eine Einladung unseres ZfA-Fachberaters in die Deutsche Botschaft.
Da sich 200 Kilometer für 2 Stunden Deutsche Botschaft jedoch nicht lohnen, beschlossen 3 andere kulturweit-Freiwillige (Anna und Jule aus Pécs und Katharina aus Iklad) und ich, schon am Freitag nach Budapest zu fahren und das Wochenende dort zu verbringen. Mein erster Besuch (nimmt man die Stunde Umsteigezeit weg, die ich bei meiner Ankunft in Ungarn hatte) in Budapest.
Meine Hinfahrt war sehr komfortabel, denn ich wurde von einer Studentin mitgenommen, die auch im Kolpinghaus wohnt und an diesem Wochenende ihren Freund in Budapest besuchte. Wir brauchten knapp 2 ½ Stunden für die Strecke, immerhin zwei Stunden weniger als mein Bus benötigt hätte. Auf der Fahrt unterhielten wir uns über alles Mögliche, besonders ausgeprägt war jedoch das Thema Pferde und Reiten. Wie ziemlich viele Leute, die ich hier kennen gelernt habe, reitet sie auch und hat sogar zwei eigene Pferde!
In Budapest angekommen wartete ich eine Stunde auf die anderen Freiwilligen in einem Einkaufszentrum in der Nähe des Bahnhofes, welches ich schneller wieder sehen sollte, als mir lieb war.
An diesem Freitag meinte es Petrus gut mit uns (Ironie!!). Es schüttete zum Teil wie aus Kübeln und ich fragte mich, was ich mir am Morgen dabei gedacht hatte, den Schirm zwar in der Hand gehabt zu haben, aber dann doch zur Seite gelegt zu haben, da ich ja eine Regenjacke dabei hatte. Naja, was soll. Ändern konnte ich daran ja sowieso nichts mehr.
Wir konnten erst zwei Stunden später in unsere Wohnung, also beschlossen wir schon einmal hinzulaufen und uns in der Nähe ein kleines Restaurant zu suchen, wo wir essen konnten.
Endlich in der Wohnung angekommen inspizierte ich erst einmal meine Tasche und ich muss sagen, ich war erstaunt, wie wenig doch nass geworden war. Denn anstatt meiner erwarteten triefnassen Sachen, war nur das Handtuch, welches am Boden gelegen hatte feucht. Glück gehabt! Weniger Glück brachte mir mein Einfall, nicht mein komplettes Geld ins Portemonnaie zu stecken, sondern einen Teil in die Tasche zu legen. Denn dieses Geld war unauffindbar, was ich jedoch erst am nächsten Morgen feststellte, wodurch ich erstens noch einen schönen Abend hatte, den wir mit einem Besuch in einer Bar ausklingen ließen. Zweitens begann der nächste Tag nach der Erkenntnis des verschwundenen Geldes nicht sehr erfreulich, was dazu führte, dass ich zum Leitwesen meiner Begleiterinnen etwas träge und missmutig war. Meine Stimmung verbesserten auch die Panncakes zum Frühstück nicht, welche seeeehr nach Hefe schmeckten. Alles in Allem kein schöner erster Morgen in Budapest. Der Tag füllte sich dann mit dem Auftrag einen Bikini oder Badeanzug für Jule zu finden, da wir in ein Thermalbad gehen wollten und sie leider keinen besaß. Wie wir am Ende des Tages feststellen sollten, ein erfolgloses Unterfangen, welches dazu führte, dass ich ein Drittel in dem oben genannten Kaufhaus verbrachte. Auch wenn man es nicht vermuten würde, habe ich an diesem Tag doch einige Sehenswürdigkeiten Budapests betrachten können. Da wäre zum Beispiel die Kettenbrücke, die Markthalle oder die St.-Stephans-Basilika. Als es dunkel war, gingen wir in eine sogenannte Kellerbar, ins Szimpla. Ich ging ohne große Erwartungen, da ich noch nie etwas von einer Kellerbar gehört hatte und so nur die Vorstellung von einem Raum unter der Erde vor Augen hatte, wo man sich wie in einer normalen Bar hinsetzen und was trinken konnte. Doch da hatte ich mich gründlich geirrt. Das Szimpla befindet sich in einem großen Hinterhaus, mit mehreren Räumen und zwei Etagen, auf denen man sich frei bewegen kann. Das Inventar ist wild durcheinander gewürfelt und es gibt allerhand verrückte Dekorationen. Manche würde es vielleicht als schäbig bezeichnen, aber mir hat es gefallen! Leider hatte ich mein Handy vergessen und konnte keine Fotos machen, aber wen es interessiert, kann gerne mal googlen! ;)
Am nächsten Morgen ging es dann für drei von uns ins Gellertbad. Jule meinte, es würde ihr nichts ausmachen und sie nutze die Zeit um richtig auszuschlafen.
Im Gellertbad angekommen waren wir erst einmal überfragt, denn es gab einen Eintrittspreis mit Kabinennutzung und einen mit Schließfachnutzung. Kann man sich dann nur in der Öffentlichkeit umziehen? Und wieso kann man Badekappen erwerben? Nein, es gab auch Kabinen für die Leute, die nur ein Schließfach mieteten, wenn man eine Kabine mietet, kann man seine Sachen in der privaten Kabine lassen, das ist der einzige Unterschied. Und das mit der Badekappe? Tja, dass sollten wir feststellen, als wir schwimmen wollten. Denn in das einzige Becken wo schwimmen erlaubt ist darf man nur mit Badekappe. Tja, Pech, wir hatten alle keine, da es jedoch nur ein Becken war, welches wir nicht betreten durften, war es nicht so tragisch. Zuvor mussten wir die Becken jedoch erst einmal finden. Eine schwierige Sache, denn für Nicht-ortskundige kann das Gellertbad leicht zum Labyrinth werden. Zum Glück hängen überall Karten aus.
Das beheizte Außenbecken hatten wir schnell gefunden und verbrachten erst einmal 1 ½ Stunden dort. Die unterschiedliche Temperatur von Luft und Wasser, sowie die Ruhe (es kam vor, dass wir drei die einzigen in dem Becken waren) wirkten sehr entspannend. Als wir nach einigem Suchen auch die anderen Becken entdeckten, fanden wir uns in wunderschönen Räumen wieder. Wir verbrachten fast 5 Stunden im Gellert und ich kann jedem nur empfehlen, wenn er nach Budapest kommt einen Badeanzug (und eine Badekappe) mitzubringen und ein Thermalbad zu besuchen!
Unser Frühstück bestand nur aus einem süßen Teilchen vom Bäcker und da Jule auch noch nichts gegessen hatte, machten wir uns zusammen mit Dennis, einem weiteren kulturweit-Freiwilligen auf die Suche nach etwas essbarem. Wir wurden auf einem Straßenfest fündig und ich probierte zum ersten Mal den von vielen Seiten hochgelobten Lángos. Lángos ist eine Art Teigfladen, der in heißem Fett frittiert wird und mit verschiedenen „Beilagen“ wie Knoblauch, Tejföl oder ähnlichem gereicht wird. Ich muss leider sagen, Lángos ist überhaupt nicht mein Ding und mir war den ganzen Tag schlecht, so dass ich nicht einmal zu Abend essen konnte. Nach dem Mittagsessen bzw. Frühstück schlenderten wir noch durch Budapest und warteten bis die Dämmerung einsetzte, denn wir wollten uns das beleuchtete Donauufer mit Kettenbrücke, Burg und Parlament ansehen. Ich hätte nicht erwartet, dass es so schön ist! Alle Sehenswürdigkeiten sind angestrahlt und die Kettenbrücke leuchtet sogar in verschiedenen Farben. Sehr empfehlenswert.
Wieder in der Wohnung war dann packen angesagt, da wir unser Gepäck mit in die Botschaft nahmen um leichter von der Botschaft zum Bahnhof zu kommen und nicht erst wieder zur Wohnung mussten.
Am nächsten Morgen fand ich dann beim anziehen meiner Hose das Geld wieder. Es war in das Hosenbein gerutscht und das war natürlich der EINZIGE Ort an dem ich NICHT gesucht hatte. Wir verließen das Haus leicht verspätet, als wir dann auch die Bushaltestelle nicht fanden, bekamen wir leichte Panik zu spät zu kommen. Doch was soll man sagen, pünktlich auf die Minute waren wir vor der Tür der Botschaft. Nachdem wir unsere Handys ausgeschaltete hatten, unser Gepäck abgestellt und durch die Sicherheitsschleuse gegangen waren, gingen wir in den Festsaal und stellten (erfreulicherweise) fest, dass wir nicht die letzten waren. Nachdem alle kurze Zeit später eingetroffen waren, ging es los. Zum Glück gab es Häppchen. Ehrlich, ich habe mir die Veranstaltung etwas informativer vorgestellt und auch die Wettbewerbe, die vorgestellt wurden und zu denen wir aufgefordert wurden, unsere Schüler zu motivieren, waren nicht wirklich interessant für mich, da es nur Schüler betraf die das DSD II machen. Naja, beschweren kann sich im Nachhinein jeder, lieber vor Ort den Mund auf machen, aber das ist eine Sache die mir sehr schwer fällt.
Zurück ging es mit dem Zug über Pécs nach Bóly zusammen mit zwei Freiwilligen aus Pécs. Meine erste Zugfahrt in Ungarn und ich war froh, dass ich nicht alleine war, obwohl nichts Schlimmes passiert ist, aber neues lerne ich gerne in Begleitung von Freunden kennen.
Zusammenfassend würde ich das Wochenende als schön und gelungen bezeichnen und ich werde auf jeden Fall wieder nach Budapest kommen, aber dann mit Regenschirm!

Die MarkthalleIn der MarkthalleSt.-Stephans-BasilikaDas GellértDie Kettenbrücke in der AbenddämmerungDie Deutsche Botschaft

Vom Fahrradfahren in Ungarn (aufm Land)

Da ich nun endlich ein funktionstüchtiges Fahrrad habe, dem nur noch eine funktionierende Klingel fehlt – wie ich festgestellt habe, als mein Drehen (es war kein „Abzug“ zum Klingeln vorhanden, also dachte ich, es ist eine zum Drehen) dazu führte, dass mir die Kappe der Klingel runterfiel – kann ich nun endlich auch die weitläufigere Gegend erkunden.
Meine erste längere Strecke auf dem Fahrrad, mehr als nur bis zum Supermarkt am Rand von Bóly, war die Fahrt Samstagnachmittags bis Nagynyárád, wo an einer Schule das Musical „der König der Löwen“ aufgeführt wurde und viele Schüler unserer Schule daran beteiligt waren.
Das Musical war sehr schön, aber es war gut, dass ich die Geschichte kannte, denn ich habe nichts außer „Hakuna Matata“ und Zahlen verstanden, da das ganze Stück auf Ungarisch war. Die Gruppe hat sich sehr viel Mühe mit den Kostümen und dem Bühnenbild gegeben!
Auf dem Rückweg war es dann natürlich dunkel. Mein Fahrrad hat vorne eine dynamobetriebene Lampe und hinten ein kleines Licht, welches batteriebetrieben ist. Hier in Ungarn muss man, wenn man über Land fährt, eine Warnweste tragen. Ich also ausgestattet mit genügend Licht und Reflextionszeug mache mich auf den Rückweg. Ich muss sagen, mein Fahrrad lässt sich sehr gut fahren und ich bin schnell unterwegs, bis Hügel kommen. Es besitzt zwar eine Gangschaltung, aber die funktioniert wie ich feststellen musste nicht und so kann es gut sein, dass ich bei zu „steilen“ Bergen schneller hochgelaufen als gefahren bin. Leider gibt es hier mehr Hügel als in meiner Heimat. Bei Dunkelheit kommt auch noch der Dynamo hinzu, welcher mich über Kilometer hinweg ankündigt und meine Geschwindigkeit auf gut die Hälfte drosselt (zumindest kommt es mir so vor), welches mich nach dieser Heimfahrt zu dem Entschluss brachte, auch noch für vorne ein batteriebetriebenes Licht zu kaufen.
Nicht genug vom Fahrradfahren, verabredete ich mich mit Beate am nächsten Tag um zusammen nach Mohács zufahren. Es gibt zwei inoffizielle Wege für Fahrradfahrer, denn wie ich feststellen musste, fangen Fahrradwege in Ungarn häufig im Nichts an und hören auch genau dort wieder auf (mit Nichts sind Landstraßen gemeint). Der schneller führt über eine stark befahrene Landstraße ist nicht ungefährlich (der Vorgänger von Beate hatte dort einen schwereren Unfall), dafür aber viel schneller. Der andere Weg führt über die kleinen Dörfer. Wir wählten den zweiten, da ich noch keinen Helm habe und wir viel Zeit hatten. Der Hinweg war sehr entspannt, die Straßen sind einigermaßen in Schuss (bis auf einen Abschnitt), es gibt auf einem Teil der Stecke Fahrradwege und die Landschaft ist sehr schön. Der Rückweg wurde dann schon etwas anstrengender. Wir wandelten die Route leicht ab und fuhren zuerst ein Stück an der Donau entlang. Dies war zwar ein Stück länger, aber auch noch einmal landschaftlich viel schöner. Anstrengender machte die ganze Sache der jetzt herrschende Gegenwind, dieser hat keine bestimmte Richtung, denn egal in welche Richtung du fährst (es kann die entgegengesetzte Richtung sein in die du vor einer Minute gefahren bist und auch Gegenwind hattest), du hast Gegenwind!! Grrr! Und da auf der Strecke kaum Gebüsch ist, das diesen Wind abschwächen könnte, hast du praktisch keine Chance ihm zu entkommen. Dies führte dazu, dass wir auf dem Rückweg deutlich öfter Pausen einlegen mussten. Lag wahrscheinlich auch zum Teil an meiner Kondition, denn ich bin noch nie davor (glaube ich) 45 Kilometer am Stück gefahren (mit Pausen versteht sich).

In die andere Richtung nach Villány bin ich auch schon gefahren, auf einem offiziell ausgeschilderten Radweg, der aber auch zur Hälfte über Landstraßen führt. Bin aber, wie ich nachher im Internet entdeckt habe, ein Ort vor Villány umgedreht. Ein neuer Versuch ist auf jeden Fall schon geplant.

Mein FahrradMusical - König der LöwenDonau bei MohácsDonau bei Mohács

Die Austauschschüler

Als ich letzten Montag auf der Suche nach meinem jeweiligen Lehrer (da meine Betreuerin Montags nicht arbeitet, wurde ich in jeder Stunde einem anderen Lehrer zugeteilt) durch die Schule irrte, kam Mariá, die Schulleiterin, auf mich zu und erzählte mir von der großartigen Idee, mich mit auf die Ausflüge zunehmen, die die Schüler in den kommenden Tagen mit den polnischen Austauschschülern unternehmen würde, die an diesem Abend ankommen würden.
Ich war natürlich total begeister von der Idee, da ich erstens die Umgebung ein bisschen besser kennen lernen würde und zweitens die Schüler der 8c näher kennen lernen könnte, mit denen ich im kommenden Jahr viel zusammen arbeiten werde.
Gesagt, getan. Am nächsten Tag stand ich fünf vor halb acht vor der Schule, da mir gesagt wurde, dass es pünktlich um halb losgehen sollte und da wir hier in der „schwäbischen Türkei“ sind, nahm ich das wörtlich. Nicht so wörtlich nahmen es die Schüler, denn als wir endlich losfuhren war es viertel vor acht. Was ich jedoch nicht als sonderlich schlimm empfand. Anders jedoch Kata, die neben mir um Bus saß und alles organisierte, ich erhielt den Eindruck, dass alles sehr eng getaktet war. Der Eindruck täuschte. Während der kommenden drei Tage kam es oft vor, dass wir uns eine(!) Stunde lang eine kleine Kirche anschauten oder 1 ½ Stunden zu Mittags aßen, was viel zu viel Zeit war. Die freie Zeit, die dadurch entstand, wurde jedoch nicht genutzt um sich mit seinem Austauschschüler zu unterhalten und so sein Deutsch zu verbessern, sondern man blieb bei seinen Freunden und quasselte auf der jeweiligen Landessprache. Die einzigen deutschen Wörter die fielen waren die Wörter von Kata oder den polnischen Begleitlehrern oder ausnahmsweise die Wörter des jeweiligen Guides, wen mal eine Führung auf Deutsch stattfand, was nicht oft vorkam. Dies führte bei mir dazu, dass ich meistens alleine neben der Gruppe umherstreifte und versuchte möglichst viel der freien Zeit mit Kata und den anderen Lehrern zu verbringen, um mir alles nochmal auf Deutsch erklären zu lassen.
Die drei Tage liefen wie folgt ab:

Dienstag:
1. Besichtigung einer „Tropfsteinhöhle“ in Abaliget, klar, es gab dort auch ein paar Tropfsteine, doch wer in Malta oder Spanien schon mal in einer Tropfsteinhöhle war, fand es nicht sehr beeindruckend, was die Anzahl der Tropfsteine angeht. An sich war die Höhle sehr schön, mit weiten Hallen und engen Gängen. Die Hauptattraktion waren ganz klar die echten Fledermäuse die vereinzelt an der Decke hingen. Was auch schon zu Punkt zwei führt.
2.Das Fledermausmuseum direkt neben der Höhle, was laut Prospekt den Menschen die Angst vor den Fledermäusen nehmen sollte. Wohlgemerkt sollte, denn da ich weder Angst vor Fledermäusen habe, noch irgendwas in dieser Ausstellung verstanden habe, hatte das Museum wenig Eindruck auf mich.
3. In Pécs fuhren wir zuerst mit einem Bimmelbähnchen durch die Altstadt, welches uns dann auch direkt vor dem Restaurant absetzte, wo es Mittagsessen gab. Hierbei traf das erste Mal merklich auf einen Kulturunterschied. Ich wurde von Kata total entsetzt angeschaut, als ich sagte, dass ich kein Fleisch essen würde, es mir aber nichts ausmacht, die Grundlage (ich habe keine Ahnung was es war, irgendwelche Kügelchen aus Mehl, was ich aber erst später erfuhr) ohne Fleischbeilage zu essen. Nach einer kurzen Diskussion, war jedoch auch dies geklärt und ich bekam meinen Teller nur mit Mehlkügelchen, welche nach Kata zwar nicht schmecken, meiner Meinung nach jedoch durchaus essbar sind.
4. Anschließend besuchten wir eine „Zaubershow“, bei welcher ein Physik- und Chemielehrer auf Deutsch (!) verschiedene Experimente vorführte. Die Schüler und Lehrer waren total begeistert.
5. Als letzter Programmpunkt des Tages standen 1 ½ Stunden shoppen im Arkád an, einem großen Shoppingcenter, gegenüber des Busbahnhofs.

Mittwoch:
1. Als erstes besichtigten wir in Siklós eine Burg.
2. Danach ging es weiter nach Kisharsány, wo wir die Vylyan Kellerei besichtigten und den Chardonnay –Most(total süß) probieren durften.
3. Der nächste und für diesen Tag auch letzte Programmpunkt war, ist und bleibt mein absoluter Favorit: Es ging auf den Reiterhof! Dort gab es zuerst Mittagsessen. Mir wurde gesagt Spagetti Bolognese, da kann man ja die Soße einfach weglassen. Es stellte sich jedoch heraus, dass es Spagetti-Bolognese –Auflauf gab. Da konnte man das Fleisch schon wieder nicht so einfach weglassen. Also gabs für mich einfach schon mal den Nachtisch, habe ich eigentlich nichts dagegen, außer es handelt sich dabei um Zwetschgenkuchen… aber was sollst, ich hatte Hunger!
Es gab jeweils vier Station fürs Nachmittagsprogramm: Strohpuppen basteln, Geschicklichkeitsspiele, Kutsche fahren und reiten. Nachdem die Kinder in vier Gruppen aufgeteilt waren ging es los. Ich hielt mich, was für keinen eine große Überraschung sein dürfte, bei den Pferden auf und ging mit der letzten Gruppe Kutsche fahren. Als jede Gruppe einmal an jeder Station gewesen war, war der Tag offiziell beendet. Ich konnte mir noch eine Handynummer sichern, die ich anrufen kann, wenn ich reiten möchte. Bingo!

Donnerstag:
1.Im Busóhof besichtigten wir das Busómuseum und konnten anschließend eigene Busómasken basteln. Mohács ist berühmt für seinen Busójárás (Fasching). Wer mehr darüber wissen möchte, frage wikipedia (leider nur auf Englisch): https://en.wikipedia.org/wiki/Bus%C3%B3j%C3%A1r%C3%A1s .
2. Essen gab es in einem Restaurant, leider war schlechtes Wetter und so konnten wir nicht auf der Dachterrasse mit Blick auf die Donau essen. Doch für mich gab es sogar statt nur der Beilage Pommes auch panierten Käse. Juhuu.
3. Gestärkt ging es zur Szent Miklós Wassermühle, welche die letzte, der früher 12 Wassermühlen, an dem 15 (ich hoffe, ich habe es richtig verstanden) Kilometer langen Bach ist. Die Mühle selbst war bis 2007 dem Verfall preisgegeben und wird seit 2008 wieder restauriert. Ich muss sagen zum Glück, denn die kleine Mühle liegt, meiner Meinung nach, in einer idyllischen Umgebung!

Und so endete das dreitägige Programm für mich. An allen drei Tagen kam ich glücklich, aber auch total fertig wieder im Kolpinghaus an und fiel quasi in mein Bett. Auch wenn sich manche Stellen nicht sehr positiv anhören, muss ich sagen, dass ich die drei Tage sehr genossen habe. Ich bin sehr froh, dass ich die Ehre hatte, an den Ausflügen teilnehmen zu dürfen.

Danke!

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