Schule aus, wir gehn` nach Haus? Dieser Satz von früher stimmt bei mir nicht.
Nachdem die Sommerferien für die ungarischen Kinder am 16.06. begannen, wurde es Zeit, mir eine andere Beschäftigung zu suchen. Diese war auch schnell gefunden.
Der Kindergarten von Bóly.
Mein erster Arbeitstag sollte der 27. Juni sein.
Bei einem Kennenlerngespräch vor ein paar Monaten hieß es: „ Komm vorbei, wir warten auf dich und finden dann schon was“. Typisch ungarisch.
Ich begab mich dann am 27. Juni morgens auf meinen extrem langen Weg zum Kindergarten (3 Minuten) und hatte schon Bedenken, wie es denn werden würde und ob man sich überhaupt noch an mich erinnert. Im Kindergarten angekommen wurde ich dann erst einmal wieder nach Hause geschickt, da die Person, die sich um mich kümmern sollte, erst um 11 Uhr anfing. Okay, also um 11 Uhr einen neuen Versuch gestartet und tatsächlich, es war jemand da! Ich wurde nett empfangen und mir wurde alles gezeigt. Kurz danach gab es dann auch schon Essen, auch für mich. Durch die ungarische Küche aber leider nur bedingt.
Nach dem Zähne putzen legten sich dann die meisten Kinder schlafen. Einige wurden aber auch schon von ihren Eltern abgeholt. Nach einem Mittagsschlaf gingen die Kinder nach draußen um zu spielen, bis sie von ihren Eltern abgeholt wurden.
Der typische Ablauf an einem warmen / heißen Sommertag im Kindergarten (alles draußen):
ab 6:30 Uhr können die Kinder gebracht werden, freies Spielen
08:00 Uhr Frühstück (halb freiwillig)
bis ungefähr 10:00 Uhr freies Spielen oder Malen / Basteln
ab ungefähr 10:00 Uhr „Schwimmen“ in kleinen Gruppen, nach Alter sortiert
um 11:30 Uhr aufräumen, nach drinnen gehen
um circa 12:00 Uhr Mittagsessen (drinnen)
nach dem Mittagessen Zähneputzen und Schlafen legen (vorlesen, streicheln,..)
bis 15:00 Uhr Mittagsschlaf
ab 15:00 Uhr freies Spielen draußen bis die Eltern kommen
spätestens 17:00 Uhr alle Kinder sind abgeholt worden
Die Kindergärtnerinnen (es gibt nur Frauen) kommen in der Regel in zwei Schichten.
Die erste geht von 7:00 Uhr bis 12:00 Uhr. Die zweite von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr.
In der Woche muss immer eine Kindergärtnerin schon um 6:20 Uhr da sein und eine bis 17:00 Uhr bleiben.
Meine Schicht richtete sich immer nach der Person, mit der ich „eingeteilt“ war.
Meine erste Woche lief sehr geregelt ab, meine Betreuerin zeigte und erklärte mir alles. Ich lernte die Kinder kennen und sie mich. An meinen Namen musste ich mich allerdings erst gewöhnen. Anni-neni, was so viel heißt, wie Tante Anni.
Die zweite Woche war sehr chaotisch, da meine Betreuerin in Urlaub war und sich keiner für mich zuständig fühlte, war ich erst mal sehr verloren, bis mich jemand (diese Person hatte ich davor noch nie gesehen) in die Krippe steckte. Dort war ich dann für drei Tage und was soll ich sagen. Süß! In die Krippe gehen die Kinder von 2 bis 3 (bis sie in den Kindergarten kommen). Leider klappte die Kommunikation nur sehr schwer, da die Kinder ja erst noch ihre Sprache lernen. Aber sie nahmen es mir nicht übel, dass sie meistens nur ein: „Mh, da kann man nichts machen“ von mir erwidert bekamen. Zu Problemen führte es nicht, da die meisten Aussagen anscheinend nicht so wichtig waren, dass sie eine für sie verständliche Antwort drauf erwarteten. Wenn es doch wichtig war, gingen sie einfach zur nächsten Neni.
Nach den drei Tagen war ich dann wieder im Kindergarten und hatte eine andere, aber sehr nette Betreuerin. Zwar können die Kinder im Kindergarten schon etwas Deutsch, doch für eine Kommunikation in ganzen Sätzen reichte es nicht aus. Verstanden haben wir uns in vielen Fällen trotzdem und darauf kommt es doch schließlich an!
Die Tage im Kindergarten sind zwar anstrengender als in der Schule, doch sie machen sehr viel Spaß.
Manche Kinder möchte ich am liebsten einpacken und mit nach Hause nehmen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich so für Kinder begeistern kann. Ich bin sehr froh, dass ich auch diese Erfahrung machen durfte.
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Óvoda
Die letzten Tage
Die letzten Tage? Ich dachte, die Annika kommt erst im August nach Hause?
Das stimmt auch, aber meine Zeit in der Schule neigt sich dem Ende zu und alle freuen sich schon auf die Ferien. Außer ich. Irgendwie.
Versteht mich nicht falsch, natürlich freue ich mich auf zu Hause, auf meine Familie und meine Freunde. Aber ich denke, mir wird die Zeit hier fehlen.
In jede Stunde gehe ich jetzt mit dem nostalgischen Gefühl: „Das letzte Mal“. Klar, es war nicht immer alles perfekt oder leicht, aber alles in allem war es eine schöne Zeit. Danke!
Nach meinem Urlaub daheim werde ich natürlich nicht tatenlos rumsitzen, sondern ein bisschen in den örtlichen Kindergarten schnuppern. Darauf freue ich mich schon!
Doch jetzt zu den letzten Tagen.
Es ist EM-Zeit und außer Frau Jansen und mir scheinen nur Einzelpersonen schon in Stimmung zu sein. Höchste Zeit dies zu ändern! Also wurde mit den Kindern fleißig gemalt und gebastelt und das ist das Ergebnis:
Die letzte Woche ist mehr als chaotisch. Die Klassen gehen auf Ausflüge und es wird für die Verabschiedung der achten Klassen geprobt. Es ist also etwas Flexibilität gefragt. Aber bei dem guten Wetter im Moment kein Problem. „Hof“ geht immer.
Am Freitag gab es dann die Verabschiedung der 8-Klässler. Diese startete mit nur 3 Minuten Verspätung und dauerte auch nur eine halbe Stunde (ich dachte es geht viel länger). Zum Glück, denn in der Sporthalle, in die wir wegen des Wetters ausweichen mussten, war es stickig heiß. Die Kinder bekamen eine Tasche mit Schulerde und einem Pogacsen (hoffentlich richtig geschrieben). Die Eltern eine rosa, als Dankeschön für die Unterstützung und die DSD-Schüler ihr vorläufiges Diplom. Anschließend wurde gesungen und dann war die Veranstaltung auch schon vorüber.
Natürlich durfte ein „Abschlusswochenende“ mit Anna nicht fehlen.
Am Samstag ging es mit dem Bus nach Villány, denn ich wollte unbedingt noch einmal Most trinken. Zurück ging es dann nach Pécs mit dem Zug. Ein sehr alter Zug, aber irgendwie auch cool. Sonntags ging es dann zuerst nach Mohács, damit ich Anna endlich das Tierheim zeigen konnte. Wir bekamen einen süßen, aber ziemlich aufgedrehten und aktiven Hund und waren am Ende froh, nur einen Hund zu haben. Sonst hätte es vermutlich ein Unglück gegeben. Danach hieß es dann Backtag. Heraus kam eine ordentliche Menge Muffins, von denen die meisten meine Lehrer als „Abschied“ ins Lehrerzimmer gestellt bekamen.
In den letzten drei Tagen durfte ich dann mit der 8c auf Abschlussfahrt fahren.
Am Montag sollte alles mit einem Fahrradausflug nach Babarc anfangen. Jedoch regnete es und die Strecke wurde leicht abgekürzt. Es ging nur bis zum Weinkeller der Klassenlehrerin. Dort wurde dann gekocht und es gab Würstchen mit Brot. Die Schüler saßen und standen herum und redeten miteinander. Und ich? Wartet auf den Moment als es endlich heimgegen sollte. Es war echt ungemütlich und feucht.
Am zweiten Tag ging es dann bei super Wetter mit dem Bus nach Pécs in den Mecsek Extrem Park. Dort konnte man Klettern, Bobbahn fahren und noch vieles mehr. Wobei mir dabei die Frage aufgekommen ist, ob ich die Pest oder so habe. So stark wie sich manche wenige Schüler weigerten mit mir etwas zusammen zu machen?
Gegen Mittag ging es dann Richtung Orfü zu unserer Unterkunft. Dort angekommen bestätigte sich meine Vermutung. Das Einfachste vom Einfachsten. Aber egal, Hauptsache ein Dach über dem Kopf und frisch gewaschene Bettwäsche. Nachdem die Zimmer bezogen waren und die Schüler Zeit für sich hatten (weil es ja so ein straffes Programm gab (Ironie)), ging es am See entlang spazieren. Die Lage der Herberge war nämlich klasse. Direkt am See und in der „Stadt“. Um 6 (!) Uhr gab es dann schon Abendessen. Wie ich feststellen musste sehr ungarisch – viel Fleisch und wenig Beilagen. Ganz ehrlich, von den 10 Pommes wurde ich nicht satt und so wartete ich gespannt auf das Frühstück. Zurück in der Jugendherberge gab es wieder – ratet- Zeit zur freien Verfügung. Um 22 Uhr viel den Kindern dann an, dass sie noch zusammen etwas trinken gehen wollten. Zum Abschluss und natürlich auch um den Sieg der ungarischen Nationalmannschaft zu feiern.
Danach war ich so fertig, dass es für mich schnell ins Bett ging. In der Nacht stellte ich dann fest, dass die Lehrerin wirklich nicht gelogen hat bezüglich ihres Schnarchens. Es wurde eine kurze Nacht. Am nächsten Morgen knurrte mein Magen. Doch meine Hoffnung sollte schnell erlischen, denn es gab Brot mit? Wurst und (okay) Marmelade (aber nur so ein ganz kleines Döschen). Na toll. Meine Stimmung sank. Da das Wetter an diesem Tag sehr wechselhaft war, gingen wir nicht in den Wasserpark in Orfü, sondern in das Thermalbad des Nachbardorfes. Ein süßes kleines Bad mit toller Einrichtung. Ich war begeistert!
Nach 4 Stunden Baden traten wir dann endgültig den Rückweg an. Ein paar Umwege waren wegen vergessener Sachen eingeschlossen.
Und so endete für mich meine FSJ-Zeit in der Grundschule von Bóly. Bei allen Höhen und Tiefen, war es dennoch eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte und ich schaue schon mit Neugier auf meine Zeit im Kindergarten.
Doch erst mal geht es jetzt nach Hause.
Pädagogentag und Wochenende
Diesen Freitag sollte es los gehen. Anna und ich wollten nach Györ (deutsch-Raab) fahren und Sandra, eine Kulturweitfreiwillige besuchen.
Doch bevor es los ging, kam ich am Freitag in die Schule und entdeckte überall Schüler mit Blumen.
Und wieso?
Es war Pädagogentag!
An diesem Tag schenken die Klassen ihren Lehrern Blumen, als Dankeschön für das ganze Jahr so zusagen. In der großen Pause gab es im Lehrerzimmer sogar ein kleines „Fest“ mit Gedichten und Musikeinlagen. Anschließend bekam jeder eine Blume von der Schulleitung geschenkt.
Sogar ich bekam von einer Klasse eine Rose und von einem Mädchen eine kleine Pflanze (aber fragt mich nicht, welche!). Total süß!
Nach der Schule ging es dann los und ich fuhr mit dem Bus nach Pécs. Dort traf ich Anna und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum Bus. An Steig 8 angekommen, erlosch unsere Hoffnungen auf einen modernen Bus. Die Fahrt wurde alles andere als angenehm. 4 ½ Stunden verbrachte ich damit einen abgebrochenen Lichtschutz möglichst so zu positionieren, dass er nicht störte (nicht möglich). Es war außerdem sehr heiß und der Bus verfügte über keine funktionierende Klimaanlage. Wir waren froh, als wir endlich in Györ ankamen und uns mit unserem Gepäck auf den Weg zu Sandra machen konnten.
Wir trafen Sandra am Bahnhof, der gegenüber vom Busbahnhof liegt, und gingen in die Innenstadt um etwas zu essen. Auf dem Szechenyi-Platz angelangt, staunten wir nicht schlecht. Denn dort war eine große Bühne aufgebaut. Schnell versuchten wir in einem Restaurant einen Platz zu bekommen und hatten Glück. Kurz nachdem wir bestellt hatten, ging das Konzert auch schon los. Die berühmte Philharmoniker von Györ gab ein Konzert. Sensationell, dabei schmeckte das Essen noch drei Mal besser. Nachdem das Konzert vorbei und wir bezahlt hatten, ging es zu Sandra nach Hause. Ein kleiner, süßer Anbau 30 Gehminuten von der Innenstadt entfernt. Als wir dann endlich schlafen gingen war es schon nach 12.
Am nächsten Tag hieß es um 7 Uhr aufstehen, da unser Zug nach Sopron um 8:38 Uhr fuhr. Innerhalb von einer Stunde mit dem IC waren wir dann auch im 85 Kilometer entfernten Sopron (deutsch-Ödenburg). Ein kleines Städtchen mit einer schönen Altstadt. Dort sind sogar die Straßenschilder zweisprachig (ungarisch / deutsch). Unser erster Weg führte zur Tourinform um einen Stadtplan und Tipps zu ergattern. Danach schlenderten wir durch die kleinen Gassen auf den alten Feuerturm zu. Diesen nutzen wir dann auch als Aussichtsturm und hatten eine herrliche Aussicht auf die Stadt.
Danach ging es mit der Bimmelbahn eine halbe Stunde durch die Stadt. Die Altstadt von Sopron ist wirklich nicht groß und so hatten wir schnell, viel gesehen.
So konnten wir uns früher als gedacht auf den Rückweg nach Györ machen. Auf dem Rückweg hatten wir einen ultramodernen Zug! Der zwar eine halbe Stunde länger brauchte, aber was solls. Wir hatten WLAN.
Auch in Györ führte der erste Weg dann in die Tourinform für einen Stadtplan mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Mit diesem in der Hand ging es los, die Nummern (Sehenswürdigkeiten) abgrasen. Als wir so ziemlich alle in der Nähe gelegenen gesehen hatten, wie das Rathaus, das Nationaltheater oder einige Kirchen, verschlechterte sich das Wetter und wir entschieden uns auch hier für eine Fahrt mit der Bummelbahn. Allerdings unterschätzen wir den Fahrtwind und so froren wir ein wenig (oder auch mehr). Nachdem die Fahrt zu Ende war, gingen wir Abendessen und da ich schon seit Freitag Lust auf Pizza hatte und Anna damit angesteckt hatte, fiel uns die Wahl der Restaurants nicht schwer. Wir setzten uns nach draußen und für Anna gab es sogar eine Fleecedecke. Als wir fertig gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Auf dem Weg kamen wir am Arkad vorbei, welches, obwohl Györ kleiner ist, sogar größer als das in Pécs ist (auf jeden Fall gefühlt). Dorthin machten wir dann noch einen Abstecher.
Bei Sandra angekommen, machten wir uns dann auch schon so langsam fertig fürs Bett, da wir von dem Tag ziemlich fertig waren. Es wurde jedoch auch schon 11, bis wir im Bett lagen.
Am nächsten Morgen ließen wir uns Zeit mit aufstehen und frühstücken und gingen dann um 10 Uhr los, Richtung Busbahnhof. Ein erneuter Abstecher über das Arkad durfte jedoch nicht fehlen, denn wir wollten uns noch etwas Reiseproviant kaufen.
Bis wir dann am Busbahnhof waren, war es auch schon viertel vor zwölf und um zwölf sollte unser Bus fahren. Wir suchten schnell den Abfahrtssteig und dort stand der Bus auch schon. Überraschung: Es war genau derselbe, wie auf der Hinfahrt. Hurra! (*Ironie*)
Gut gewählt suchten wir uns diesmal nicht denselben Platz, wie auf der Hinfahrt aus. So wurde die Rückfahrt zwar ein wenig angenehmer, aber nicht kürzer und wir waren froh, als wir endlich in Pécs ankamen.
Zusammenfassen kann ich sagen, dass sowohl Györ als auch Sopron sehr schöne Städte, mit schöner Innen- / Altstadt sind. Durch die Nähe zur österreichischen Grenze, fühlt man sich fast, als wäre man daheim (Sopron liegt nur 6 Kilometer von Österreich entfernt). Es können auch noch mehr Leute deutsch sprechen als in Pécs. Wenn man das wesentliche der beiden Städte sehen möchte, reicht, meiner Meinung nach, locker ein Wochenende.
Ein großes Dankeschön an Sandra für alles.
Fodrász
Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, mir meine Spitzen färben zu lassen.
Da ich vor Kurzem gemerkt habe, dass mir meine Haare eigentlich wieder viel zu lang sind, dachte ich, es ist an der Zeit. Die Suche nach einem Friseur dauerte etwas und dann ging es plötzlich ganz schnell und ich hatte innerhalb von zwei Tagen einen Termin.
Heute um vier Uhr war es dann so weit. Ich traf Anna an der Bushaltestelle, da ich um ihre Unterstützung gebeten habe (Danke, Anna!!) und wir gingen zum Friseursalon. Ein kleiner Raum in der Nähe der Busstation. Nach einer halbe Stunde warten war ich dann dran. Leider hatte die nette Sekretärin, die für mich den Termin ausgemacht hat, vergessen zu erwähnen, dass ich meine Spitzen färben lassen wollte. Für mich war also nur Haare schneiden eingeplant. Ich verzögerte den Betrieb also etwas, vorüber die Nachkommenden nicht sehr erfreut waren.
Zuerst wurden meine Haare gewaschen. Da ich mir noch nie die Haare färben gelassen habe, dachte ich, das sei normal. Also die Frisöse dann aber nur von schneiden redete, erkundigte ich mich und erkannte das Missverständnis. Naja, sie sagte es sei kein Problem und so wurde mir nach dem die kaputten Spitzen ab waren, eine leicht bläuliche Paste in die Haare geschmiert (Hergestellt aus Pulver und irgendwas anderem).
Nach dem Auswaschen war ich gespannt auf das Ergebnis und was soll ich sagen? Ich finde es nicht mal schlecht!
Okay, manche Strähnen sind jetzt Strohblond, aber was solls. Sobald es mich stört kommt es ab :D!
Und das alles in einer Stunde und für einen sagenhaften Preis! Davon kann man in Deutschland wirklich nur träumen.
Pfingsten bei den Donauschwaben
Wie (fast, vielleicht gibt es ja Ausnahmen) überall, war auch in Ungarn letztes Wochenende Pfingsten. Die Bohler Grundschule hatte deswegen schon am Freitag keine Schule. Meinen ersten freien Tag des langen Pfingstwochenendes musste ich jedoch witterungsbedingt hauptsächlich in meiner Wohnung verbringen. Da Anna mich am nächsten Tag besuchen wollte, musste meine Wohnung von den Spuren der Woche befreit werden. Es gab also einiges zu tun. Außerdem hatte ich am Nachmittag eine Stunde Sprachunterricht, auf den ich mich schon seit dem Aufstehen freute.
Am Samstagmorgen ging es dann nach Pécs, einige Dinge einkaufen. Gemeinsam mit Anna ging es dann zurück nach Bóly. Kurz vor 3 machten wir uns auf den Weg zum Pfingstfest, welches um drei starten sollte. Wir hatten Glück noch einen Platz zu bekommen. Geboten wurden verschiedene Darbietungen von Musik bis Tanz war alles dabei. Leider war es ein bisschen kalt, da es am Anfang noch regnete und die Luft so ziemlich feucht war. Kurz nach vier trieb uns der Hunger dann in die Pizzeria. Denn auf dem Fest gab es, entgegen unserer Erwartung kein Essen.
Abends schauten wir dann gemeinsam den ESC.
Am nächsten Tag wollten wir zu einem Fest nach Barbac laufen, doch wir schafften es nur bis Szajk. Es stürmte und fing an zu regnen, also beschlossen wir umzukehren. Zum Glück kam in Szajk ein Bus, der nach Bóly fuhr, sonst hätten wir wieder eine halbe Stunde zurück laufen können.
Montags war deutliche besseres Wetter- zum Glück! Denn geplant war eine Fahrradtour nach Mohács, die wir dann auch machen konnten. Entspannt ging es auf Straßen mit wenig Verkehr, aber zum Teil ziemlichen Gegenwind nach Mohács. In Mohács angekommen setzten wir uns in eine Eisdiele und genossen ein Eis. Dort traf ich nach langer Zeit auch endlich wieder einmal Veronika. Zurück wollten wir eigentlich ein Stück an der Donau entlangfahren… Aber ich war so in Gedanken, dass ich einfach wieder den anderen Weg ansteuerte, was solls!
Leider muss der Wind irgendwie etwas gegen uns haben, denn wir hatten schon wieder Gegenwind. Das kann jawohl nicht sein! Aber ändern konnten wir es auch nicht, also kämpften wir uns tapfer voran. Zu unserem Erstaunen kostete der Gegenwind uns weniger Zeit als erwartet und wir brauchten „nur“ eine halbe Stunde länger als auf dem Hinweg.
Am Dienstag war dann auch wieder Schule. Da meine Betreuerin aber noch in Köln war, sollte ich die drei Stunden, die wir dienstags haben, alleine halten. Eigentlich kein Problem, da wir schon öfters Klassen geteilt unterrichtet haben. Doch irgendwie war ich Montagabends total nervös.
Dienstags war ich dann auch zehn Minuten früher als sonst in der Schule – nicht, dass dies irgendwie nötig gewesen wäre. In der ersten Stunde war die Hälfte der 6c mit Technik dran. Die Kinder sollten die Salzteigfiguren, die wir in der Woche davor gemachten haben, anmalen. Alles kein Problem und meine Nervosität verschwand.
In der zweiten Stunde sollte dann die 2c ebenfalls mit Technik dran sein. Hier wollte mir zum Glück die Klassenlehrerin helfen. Doch es kam anders als gedacht. Ich gehe nach dem Klingeln in die Klasse und was sehe ich? Keine Kinder! Mh, komisch. Ich warte 5 Minuten und meine Zweifel wachsen, da auch andere Klassen meiner Meinung nach fehlen. Also ab ins Sekretariat – und was erfahre ich dort? Veranstaltung im Vigado, Ende ungewiss. Ich sehe ja durchs Fenster, wenn die Kinder zurück kommen. Na super, sowas weiß man ja nicht vorher! Eine kleine Info vorher wäre schon nett gewesen.
Also die Kinder dann nach einer Viertelstunde zurückkommen, erfahre ich, dass sie den Rest der Stunde essen und ich gehen kann. Ich also ab nach Hause, da die nächste Stunde eine Freistunde war.
In der sechsten Stunde folgte dann die andere Hälfte der 6c mit Technik. Ich dachte Easy! Die anderen waren ja auch total brav. Aber was sehe ich? Nur 2(!) von 12 Schülern haben Material dabei. Die Stunde wurde also zu einer Katastrophe, die darin endete, dass die Schüler fast eine viertel Stunde vor Schulschluss (eine Stunde hat nur 45 Minuten) die Stühle hochstellen und gehen wollten. Innerlich lachte und weinte ich zugleich. Aber das war mir echt zu viel Frechheit! Also durften ALLE bis Punkt viertel nach warten, bis ich sie gehen ließ. Da half auch andauerndes Fragen nichts.
Ja, ich wäre eine ziemlich schreckliche und schrecklich strenge Lehrerin, zum Glück, für alle Kinder, möchte ich das nicht werden. :D
Lange nichts gehört ?!
Nachdem selbst meine Mutter, mit der ich eigentlich oft telefoniere, mich dazu aufgefordert hat, mal wieder etwas zu schreiben, habe ich mich nun endlich mal wieder an meinen Laptop gesetzt.
Wieso ich so lange nichts geschrieben habe? In den letzten Wochen war ziemlich viel los, aber eines nach dem anderen.
Alles begann damit, dass mich am 5. März mein Freund besuchen kam. Er wollte ungefähr zwei Wochen bleiben, bis zum 21. März. Gemeinsam haben wir viele Sachen unternommen. Wir waren zum Beispiel in Pécs auf dem Fernsehturm, sind in Mohács an der Donau entlang spaziert oder waren in Harkány im Heilbad. Das Highlight waren jedoch die fünf Tage Budapest. Fünf Tage? Ein Wochenendtrip sind doch normalerweise nur drei Tage? Richtig! Aber wir hatten Glück, denn am Dienstag nach dem Wochenende an dem wir nach Budapest fahren wollten, war Nationalfeiertag und so war kurzerhand der Montag auch frei.
Budapest:
Am Freitag nahmen wir den Bus um halb zwei nach Pécs. Da der Bus ziemlich knapp nach Schulschluss fährt, wartete Sebastian schon an der Bushaltestelle auch mich. In Pécs holten wir uns dann noch Verpflegung für die Fahrt und gingen langsam zum Bahnhof. Nach drei Stunden Zugfahrt waren wir um 6 Uhr in Budapest. Um sieben waren wir dann endlich in unserer Wohnung. Die Vermieterin war sehr nett und erklärte uns alles, was wir wissen wollten. Anschließend gingen wir erst mal einkaufen und danach etwas essen. Dann war für mich der Tag auch schon gelaufen, da ich total fertig war.
Am Samstag ging es dann los mit dem Sightseeing. Unsere Wohnung lag in der Nähe des Parlaments, deswegen entschieden wir uns, zuerst dorthin zu gehen. Dort angekommen beschlossen wir kurzfristig, an einer Führung teilzunehmen. Die nächste deutsche Führung startete jedoch erst um 13 Uhr, wir waren jedoch schon um 10 Uhr dort. Um die Wartezeit nicht unnütz verstreichen zu lassen gingen wir an der Donau entlang Richtung Markthalle. Auf unserem Weg kamen wir an den „Schuhen am Donauufer“ und an der Semmelweisuniversität vorbei. Unseren Rückweg starteten wir auf der Vaci utca. Nach der Führung machten wir uns auf den zur Stefansbasilika. Anschließend suchten wir (relativ lange) ein schönes, aber bezahlbares Kaffeehaus. Kurz bevor wir aufgeben wollten kehrten wir ins Auguszt ein. Dort aß Sebastian ein Stück Schokoladentorte, ich ein Stück Doboschtorte und gemeinsam teilten wir uns ein Stück Marzipantorte. Dazu gab es für jeden eine heiße Schokolade. Als wir fertig gegessen hatten, machten wir uns auf den Heimweg. In der Wohnung angekommen, waren wir so fertig, dass wir uns nur noch ein paar Nudeln mit Tomatensoße machen konnten und dann ziemlich bald schlafen gingen.
Sonntags begann unser Tag (abgesehen vom Frühstück) mit einer Führung durch die Pál-Völgyi-Hölle. Der Weg dorthin war ziemlich lang und anstrengend, da es bergauf ging und wir uns beeilen mussten, damit wir keine Stunde auf die nächste Führung warten mussten. Leider gab es die Führungen nur auf Ungarisch, aber wir haben vorher ein Informationsblatt bekommen, wo wir alles auf Deutsch nachlesen konnten. Die Führung war dennoch sehr schön und zu empfehlen! Man sollte jedoch auf die Warnungen im Internet hören und keinen Rock anziehen, da man sehr steile Treppen heraufsteigen muss. Nach der Hölle führte unser Rückweg über die Margareteninsel zur Gül-Baba-Türbe. Leider war diese wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und wir konnten nur ein paar Fotos von außen machen. Auf unserem Plan folgte eine Fahrt mit der Straßenbahnlinie Nummer 2, die an der Donau entlang fährt. An der Markthalle stiegen wir aus und statteten auf dem Weg zur Wohnung dem ungarischen Nationalmuseum noch einen Besuch ab. In der Wohnung angekommen, packten wir schnell unsere Badesachen ein, da wir in eine Therme gehen wollten. Da ich schon im Gellert war und lieber ein anderes Bad kennenlernen wollte, entschieden wir uns für Császár-Bad (heute Veli Bej Bad). Ein kleines Thermalbad, das etwas versteckt in der Nähe vom Lukasbad liegt. Nach dem Thermalbad folgte ein spätes Abendessen im Vintage Garden, von dem wir im Internet gelesen hatten. Das Vintage Garden ist ein hübsches Restaurant, welches ein bisschen im Stil von „Alice im Wunderland“ eingerichtet ist. Leider bekam ich statt meines vegetarischen Eintopfes, doch den Eintopf mit Würstchen, die ich vorher extra abbestellt hatte! Ich bemerkte die Anwesenheit der Würstchen jedoch erst, nachdem ich angefangen hatte zu essen und da ich nicht wollte, dass der noch fast volle Tellerinhalt im Mülleimer landet, pickte ich tapfer die Würstchen raus. So schön das Restaurant auch war und so nett die Bedienung, noch einmal muss ich dort nicht hin. Nach dem Essen schlenderten wir gemütlich nach Hause.
Unser nächster Tag startete mit dem Erklimmen des Gellertberges. Nachdem wir die schöne Aussicht genossen hatten, ging es weiter auf den Burgberg. Wir schauten uns die dortigen Sehenswürdigkeiten an und gingen dann in die Konditorei Ruszwurm. Sehr zu empfehlen, meiner Meinung nach! Wir hatten zwar beim ersten Mal kein Glück, doch nachdem wir eine Runde gedreht hatten, fanden wir einen Platz und konnten uns die Köstlichkeiten munden lassen.
Vollgefuttert traten wir den Rückweg an. Da es erst früher Nachmittag war und wir super (!!) Wetter hatten (so wie die letzten Tage auch!), schlenderten wir durch die Gassen und betrachteten die Schaufenster. Abendessen gingen wir in einem vegetarisch/veganen Restaurant, welches uns von einem Vormieter der Wohnung empfohlen wurde. Wir tranken hausgemachte Limonade und bestellten einen Teller mit allem- und alles schmeckte gut! Das Restaurant heißt Napfényes Ètterem und ist wirklich sehr zu empfehlen!
Dienstag- letzter Tag. Der eintige Tag mit schlechtem Wetter und dann gleich Dauerregen. Doch wir ließen uns nicht unterkriegen und nachdem wir alles gepackt hatten ging es zum Heldenplatz und ins Stadtwäldchen. Zum Glück hatte die Burg Vajdahundyad offen, in der sich ein Museum befindet. Nachdem dem wir einigermaßen getrocknet und aufgewärmt waren, gingen wir eine Runde durch den Park, am Szechenyi-Bad vorbei und zurück. Kurz vor der Wohnung gingen wir dann noch in ein Cáfe, eine heiße Schokolade trinken.
Zum Keletibahnhof fuhren wir mit der M1, der ältesten U-Bahn Europas und stiegen am Deák Ferenc tér in die M2 um.
Am 21. März flog Sebastian dann wieder nach Deutschland, ich folgte am 23. März und verbrachte die Feiertage bei meiner Familie. Leider haben die Schulkinder in Ungarn nur sehr kurze Osterferien, sodass ich am Dienstag drauf schon wieder nach Ungarn flog. Meine Familie fuhr am Dienstag Morgen schon los, da sie mich besuchen kommen wollte und war dann Mittwoch Nachmittag endlich bei mir. So lange war meine Zeit alleine also gar nicht!
Nachdem das Auto ausgeladen war, zeigte ich meiner Familie Bóly bei einem Spaziergang.
Am nächsten Tag musste ich in die Schule und hatte DSD-Training. Nachdem ich wieder zuhause war, fuhren wir nach Mohács und schauten und die Stadt ein bisschen an. Nachdem wir ein gutes Stück an der Donau entlang spaziert sind, ging es über ein paar Lebensmittelgeschäfte wieder zurück.
Als ich in der Schule erzählte, dass meine Eltern da sind, bekam ich glatt Freitag, Montag und Dienstag frei. Wir nutzen die gewonnen Zeit für Ausflüge. Am Freitag ging es erst nach Kalocsa ins Paprikamuseum und dann weiter nach Szeged. Dort ging mein Vater ins Salamimuseum und wir schauten und ein bisschen die Innenstadt an. In Szeged tankten wir auch, da es dort eine von 6 Erdgastankstellen in Ungarn gibt. Den nächsten Tag verbrachten wir in Pécs. Am Sonntag ging es nach Hevis in den Thermalsee. Wir mussten jedoch wegen unseres Erdgasautos einen erheblichen Umweg über Budapest fahren, wodurch sich die Fahrzeit von 2 ½ Stunden auf mehr als 4 pro Fahrt erhöhte. Leider stellte ich wieder einmal fest, dass ich nicht für Naturgewässer geschaffen bin, da ich Panikattacken bekommen, sobald nur irgendetwas mich leicht berührt. Den Montag verbrachten wir im Duna-Dráva Nationalpark, genauer gesagt in der Nähe von Pörböly. Von dort fährt eine Schmalspurbahn durch den Nationalpark und es gibt schöne Wanderwege. Das Heilbad in Harkány stand für unseren letzten gemeinsamen Tag auf dem Plan.
Am nächsten Tag trat meine Familie nach einem letzten gemeinsamen Frühstück wieder den Heimweg an und für mich ging es zurück in die Schule.
Donnerstags und freitags folgten dann die mündlichen DSD-Prüfungen an meiner Schule, welche sehr erfolgreich verliefen.
Ungarn ist zwar in der EU, aber nicht Teil der Europäischen Währungsunion. Hier zahlt man mit Forint. Aktuell geht man von einem Wechselkurs von 1€ = 300 Forint.
Die kleinste Münze sind 5 Forint. Es gibt jedoch Preise wie in Deutschland, das heißt auch Preise die nicht durch 5 Forint teilbar sind. Deswegen wird hier noch auf- und abgerundet.
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