Meine Nikolausgeschenke

 

Heute war der Nikolaus (ung.: Mikulás) bei uns zu Besuch.

Die Kellerreihen

Einer meiner Lieblingsplätze in Bóly sind die Kellerreihen. Keller sind einfache Häuser, häufig ohne Fenster, die einen großen Keller haben. Dort stellen die Einheimischen ihren Wein her. Dafür haben viele hinter ihrem Keller ein paar Weinreben. Leider ist es unter der Woche schon fast dunkel, wenn ich von der Schule komme, also bleiben mir nur die Wochenenden für einen Spaziergang dorthin.

Heute haben wir mit der 5c_2 in Technik Weihnachtskarten gebastelt. Die Kinder waren so fleißig, dass auch Frau Jansen, Paul (ein kleiner Teddy, der als Hilfsmittel im Unterricht dient) und ich eine Karte bekommen haben. Zwar müssen wir noch ein bisschen am Deutsch feilen, aber die Geste zählt :)

Weihnachtskarte 1

 

Weihnachtskarte 2

Adventskalender

Da meine Familie, meine Freunde und meine Bekannten noch nicht zu Besuch in Bóly waren und so auch nicht so viel Ahnung haben, wie es hier so aussieht bzw. was ich hier so mache, habe ich mir etwas überlegt.
Ich versuche (mal sehen, ob ich jeden Tag dran denke), jeden Tag ein Bild aus meinem Leben hier in Ungarn zu machen, damit ihr mal einen kleinen Einblick bekommt.

Das erste Bild zeigt auch einen Adventskalender, nämlich meinen. Denn habe ich gestern von meiner Betreuerin Frau Jansen bekommen. Ich habe mich tierisch gefreut. In den vierundzwanzig Türchen sind klassischerweise kleine Schokoladenplättchen und auf der Türinnenseite ist satzweise die (so vermute ich) Weihnachtsgeschichte abgedruckt.

 

Der Adventskalender

Aufenthaltsgenehmigung

Wenn man sich als EU-Bürger länger als 93 Tage in Ungarn aufhält, braucht man vom Amt eine Aufenthaltsgenehmigung. Mein 93. Tag ist der 14. Dezember. Ich war also schon seit einigen Wochen dabei, zusammen mit den Sekretärinnen an meiner Schule alle Unterlagen herauszusuchen, welche ich für eine Genehmigung benötigte. Nach mehreren Telefonaten begab ich mich dann am 23.11 nach Pécs, wo sich das nächstgelegene Amt befindet. Ich hatte einen ausgefüllten Antrag, eine Gebührenmarke, eine Bescheinigung über meine Tätigkeit als Freiwillige, meinen Mietvertrag, das Krankenkärtchen und meinen Personalausweis dabei. Als ich dort ankam, war kaum etwas los und ich kam sofort dran. Leider stimmte irgendwas mit meinem Mietvertrag nicht, da jemand anders unterschreiben musste. Also musste ich ungetaner Dinge wieder gehen. Zuvor rief der Sachbearbeiter aber noch bei meiner Vermieterin an und erklärte ihr die Situation. Am nächsten Tag, lagen dann ein geänderter Mietvertrag (nur von jemand anderem unterschrieben) und eine andere Bestätigung (keine Ahnung um was es ging, war leider in Ungarisch geschrieben) für mich bereit.
Mit den neuen Dokumenten fuhr ich dann den nächsten Montag wieder nach Pécs. Diesmal war im Amt wirklich nichts los und ich kam sofort an die Reihe (diesmal konnte der Sachbearbeiter sogar deutsch). Es war alles in Ordnung und ich war in weniger als einer halben Stunde wieder draußen, mit meiner Genehmigung. Jetzt bekomme ich nur noch per Post eine Wohnsitzkarte.
Da ich schon mal in Pécs war, kaufte ich noch einige Weihnachtsgeschenke und traf mich mit Anna und Jule. Zusammen gingen wir Essen. Für mich gab es Ravioli mit Kürbisfüllung, sehr lecker! Meiner Stimme geht es auch schon wieder besser, nur jetzt fängt meine Nase an zu laufen und ich muss die ganze Zeit husten. Meiner Meinung nach aber immer noch besser als keine Stimme.

 

Meine Aufenthaltsgenehmigung

Zwischenseminar in Budapest

Das Zwischenseminar (klar, nach drei Monaten, voll „zwischendrin“, aber egal) für mich fand vom 25.11-29.11 in Budapest statt. Da wir in Ungarn viele Freiwillige sind, 12 bei meiner Ausreise, hatten wir unser „eigenes“ Zwischenseminar. Ich fuhr zusammen mit Anna und Jule aus Pécs. Da die Züge ungünstig für uns fuhren, waren wir schon um viertel vor zwei in der Jugendherberge, obwohl das Seminar erst um drei beginnen sollte.
Leider sprach die Dame an der Rezeption nur schlecht Englisch, so bekamen wir zwar einen Zimmerschlüssel, waren uns jedoch nicht sicher, ob es der richtige ist, denn sie sagte zuvor zu ihrer Kollegin, sie habe keine Ahnung. Also warteten wir auf unsere Trainer. Nachdem wir dann die Zimmerschlüssel hatten und unser Gepäck auf den Zimmern abgestellt hatten (einfachste Ausstattung vom Einfachsten), warteten wir unten an der Rezeption, denn um halb drei sollte es Kaffee und Kekse geben. Bis um drei Uhr blieben wir jedoch die einzigen Freiwilligen, wodurch sich die Kaffepause nach hinten verschob. Um drei kam dann ein Anruf, dass einige falsch ausgestiegen waren und nun den Weg nicht fanden, es konnte also noch dauern. Wir gingen dann trotzdem in unseren Seminarraum und warteten bei Tee, Broten und Gebäck auf die restlichen Freiwilligen. Um halb vier waren dann endlich alle da. Nachdem sich alle gestärkt und ihr Gepäck auf die Zimmer gebracht hatten, ging es dann los mit der ersten Einheit. Inhaltlich ist das Seminar wahrscheinlich für Außenstehende wahrscheinlich nicht so interessant, deswegen kurz zusammengefasst: Wir redeten über unsere Einsatzstellen, unsere Projekte/Projektideen, Probleme, Erlebnisse undundund. Zum Glück spielten wir kaum Spiele, anders als auf dem Vorbereitungsseminar, was meine größte Angst war, denn ich bin nicht so der Fan von Spielen.
Wir starteten jeden Morgen mit einer freiwilligen 7Minuten-Meditation. Morgens gab es meiner Meinung zu wenig zum Frühstück (Zwei Brötchen mit Marmelade und Käse für die Vegetarier), dafür gab es zwischen dem Frühstück und dem Mittagessen noch einmal eine Kaffeepause mit Broten und Gebäck. Als Mittagessen gab es Suppe, Salat und ein warmes Hauptgericht. Bevor es dann abends Abendessen gab, gab es nochmal eine Kaffeepause. Zusammengefasst gab es viel zu viel zu Essen und für meinen Geschmack auch zu viele Eier.
Am zweiten Abend schauten wir als Abendprogramm den Film „You drive me crazy“, in dem drei Menschen in einem anderen Land ihren Führerschein wiederholen. Ich fand den Film sehr schön.
Freitags war ein freier Nachmittag, an dem wir nach Budapest reinfahren konnten (denn die Jugendherberge lag seeeeehr weit außerhalb). Zusammen mit Anna, Jule, Kathi und Dennis gingen wir durch Budapest, auf den Weihnachtsmarkt und aßen etwas. Nachdem Dennis sich verabschiedet hatte, gingen wir vier Mädels noch ins Westend um ein bisschen nach Weihnachtsgeschenken Ausschau zu halten. Nachdem die Ausschau nach Essen ungeplant erfolgreicher verlief als die nach Geschenken und es schon ziemlich spät war, machten wir uns mit gefülltem Bauch, aber ohne Weihnachtsgeschenke auf den Rückweg.
Da einige von uns schon etwas unter Schlafmangel litten, freuten wir uns auf ein bisschen Schlaf. Doch wir hatten uns zu früh gefreut, denn eine Gruppe Studenten, die gerade ihren Bachelor gemacht hatten, hatte einen Raum gemietet und feierten bis spät in die Nacht, leider führte der Weg vom Partyraum zum Klo genau an unseren Zimmern vorbei, wodurch schlafen (außer für Jule mit Ohropax) sehr schwer wurde. Die Toiletten und der Gang sahen am nächsten Morgen sehr mitgenommen aus.
Am nächsten Tag hatten wir auf unserem Seminar Besuch von Peter Martin, der bei kulturweit für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, mit ihm zusammen hatten wir dann auch noch eine Seminareinheit.
Am letzten Abend wichtelten wir. Ich zog Anna und sie bekam von mir ein altes Jogurtglas, welches mit Serviettentechnik verschönert worden war. Dieses war gefüllt mit Bonbons und einem kleinen Fisch aus Scoubidou. Mein Name wurde von Jacob gezogen und ich bekam ein selbstgeschriebenes Gedicht, eine Stofftasche und ein altes Telefonbuch, welches man für alles Mögliche verwenden kann. Da es zu einfach gewesen wäre, sein Geschenk dem anderen zu übergeben, dachten wir uns alle ein Rätsel über die von uns gezogene Person aus und alle mussten raten, wer denn nun gemeint sein könnte.
Am Sonntag begaben wir uns nach einem gemeinsamen Mittagessen auf den Rückweg. Wir waren um 15 Uhr am Bahnhof (Keleti) und kauften unser Ticket für den Zug um 15:45 Uhr nach Pécs. Da wir noch eine dreiviertel Stunde hatten und es am Bahnhof sehr kalt war, setzten wir uns in einen nahe gelegenen McDonalds und aßen etwas. Um halb machten wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof um festzustellen, dass unser Zug ungewöhnlicher Weise noch nicht am Gleis stand und auch nicht angeschrieben war. Wir suchten eine Viertelstunde vergeblich und konnten auch keinen finden, der uns helfen konnte bzw. uns verstand. Die Schlange an der Information war sehr lang, was wir als ungutes Zeichen deuteten. Eine Minute bevor unser Zug abfahren sollte, erfuhren wir dann, dass dieses wegen eines Stromausfalles (den Grund erfuhren wir erst am nächsten Tag), nicht von Keleti, sondern erst von Kelenföld fuhr. Na toll, also verpasst. Wir gingen dann zum Schalter und wollten unsere Platzkarten umtauschen, dies war jedoch nicht nötig, da Chaos herrschte und wir uns einfach so in den nächsten Zug setzten sollten. Wir fuhren also gemeinsam mit der Metro nach Kelenföld und siehe da, unser Zug stand sogar schon bereit. Die weitere Heimfahrt verlief problemlos, ich musste mich nur ein bisschen beeilen, um meinen Bus nach Bóly zu erwischen, aber auch das hat geklappt. Ich war heilfroh, dass wir eine Gruppe waren und mir das nicht alleine passiert ist, sonst hätte ich glaube ich einen Nervenzusammenbruch erlitten.
Leider meinte es meine Stimme nicht so gut mit mir und ich hatte ab Samstagmorgen kaum noch Stimme, was auch immer schlimmer wurde. Besserung trat erst nach meinem Besuch am Montag in der Apotheke ein, wo ich Calcium-Tabletten und Lutschbonbons bekam.
Als Abschluss zum Seminar kann ich sagen, dass es mir, trotz der etwas einfachen Jugendherberge und den Gemeinschaftsduschen, sehr gut gefallen hat und ich es immer wieder wiederholen würde, wenn das möglich wäre!!

 

Unsere Zimmer lagen auf der anderen Seite.

Unsere Zimmer lagen auf der anderen Seite.

 

Die Zimmer

 

Der Eingang, den wir benutzten, liegt auf dem Bild unten.

Der Eingang, den wir benutzten, liegt auf dem Bild unten.

 

Auf dem Weihnachtsmarkt in Budapest

 

Der Weihnachtsbaum

 

Eigentlich kann man Budapest erkennen, doch durch den Nebel und den Schnee (Schnee, juhuu!!), sah man nur weiß.

Eigentlich kann man Budapest erkennen, doch durch den Nebel und den Schnee (Schnee, juhuu!!), sah man nur weiß.

 

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