Schule aus, wir gehn` nach Haus? Dieser Satz von früher stimmt bei mir nicht.
Nachdem die Sommerferien für die ungarischen Kinder am 16.06. begannen, wurde es Zeit, mir eine andere Beschäftigung zu suchen. Diese war auch schnell gefunden.
Der Kindergarten von Bóly.
Mein erster Arbeitstag sollte der 27. Juni sein.
Bei einem Kennenlerngespräch vor ein paar Monaten hieß es: „ Komm vorbei, wir warten auf dich und finden dann schon was“. Typisch ungarisch.
Ich begab mich dann am 27. Juni morgens auf meinen extrem langen Weg zum Kindergarten (3 Minuten) und hatte schon Bedenken, wie es denn werden würde und ob man sich überhaupt noch an mich erinnert. Im Kindergarten angekommen wurde ich dann erst einmal wieder nach Hause geschickt, da die Person, die sich um mich kümmern sollte, erst um 11 Uhr anfing. Okay, also um 11 Uhr einen neuen Versuch gestartet und tatsächlich, es war jemand da! Ich wurde nett empfangen und mir wurde alles gezeigt. Kurz danach gab es dann auch schon Essen, auch für mich. Durch die ungarische Küche aber leider nur bedingt.
Nach dem Zähne putzen legten sich dann die meisten Kinder schlafen. Einige wurden aber auch schon von ihren Eltern abgeholt. Nach einem Mittagsschlaf gingen die Kinder nach draußen um zu spielen, bis sie von ihren Eltern abgeholt wurden.
Der typische Ablauf an einem warmen / heißen Sommertag im Kindergarten (alles draußen):
ab 6:30 Uhr können die Kinder gebracht werden, freies Spielen
08:00 Uhr Frühstück (halb freiwillig)
bis ungefähr 10:00 Uhr freies Spielen oder Malen / Basteln
ab ungefähr 10:00 Uhr „Schwimmen“ in kleinen Gruppen, nach Alter sortiert
um 11:30 Uhr aufräumen, nach drinnen gehen
um circa 12:00 Uhr Mittagsessen (drinnen)
nach dem Mittagessen Zähneputzen und Schlafen legen (vorlesen, streicheln,..)
bis 15:00 Uhr Mittagsschlaf
ab 15:00 Uhr freies Spielen draußen bis die Eltern kommen
spätestens 17:00 Uhr alle Kinder sind abgeholt worden
Die Kindergärtnerinnen (es gibt nur Frauen) kommen in der Regel in zwei Schichten.
Die erste geht von 7:00 Uhr bis 12:00 Uhr. Die zweite von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr.
In der Woche muss immer eine Kindergärtnerin schon um 6:20 Uhr da sein und eine bis 17:00 Uhr bleiben.
Meine Schicht richtete sich immer nach der Person, mit der ich „eingeteilt“ war.
Meine erste Woche lief sehr geregelt ab, meine Betreuerin zeigte und erklärte mir alles. Ich lernte die Kinder kennen und sie mich. An meinen Namen musste ich mich allerdings erst gewöhnen. Anni-neni, was so viel heißt, wie Tante Anni.
Die zweite Woche war sehr chaotisch, da meine Betreuerin in Urlaub war und sich keiner für mich zuständig fühlte, war ich erst mal sehr verloren, bis mich jemand (diese Person hatte ich davor noch nie gesehen) in die Krippe steckte. Dort war ich dann für drei Tage und was soll ich sagen. Süß! In die Krippe gehen die Kinder von 2 bis 3 (bis sie in den Kindergarten kommen). Leider klappte die Kommunikation nur sehr schwer, da die Kinder ja erst noch ihre Sprache lernen. Aber sie nahmen es mir nicht übel, dass sie meistens nur ein: „Mh, da kann man nichts machen“ von mir erwidert bekamen. Zu Problemen führte es nicht, da die meisten Aussagen anscheinend nicht so wichtig waren, dass sie eine für sie verständliche Antwort drauf erwarteten. Wenn es doch wichtig war, gingen sie einfach zur nächsten Neni.
Nach den drei Tagen war ich dann wieder im Kindergarten und hatte eine andere, aber sehr nette Betreuerin. Zwar können die Kinder im Kindergarten schon etwas Deutsch, doch für eine Kommunikation in ganzen Sätzen reichte es nicht aus. Verstanden haben wir uns in vielen Fällen trotzdem und darauf kommt es doch schließlich an!
Die Tage im Kindergarten sind zwar anstrengender als in der Schule, doch sie machen sehr viel Spaß.
Manche Kinder möchte ich am liebsten einpacken und mit nach Hause nehmen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich so für Kinder begeistern kann. Ich bin sehr froh, dass ich auch diese Erfahrung machen durfte.
Óvoda
Die letzten Tage
Die letzten Tage? Ich dachte, die Annika kommt erst im August nach Hause?
Das stimmt auch, aber meine Zeit in der Schule neigt sich dem Ende zu und alle freuen sich schon auf die Ferien. Außer ich. Irgendwie.
Versteht mich nicht falsch, natürlich freue ich mich auf zu Hause, auf meine Familie und meine Freunde. Aber ich denke, mir wird die Zeit hier fehlen.
In jede Stunde gehe ich jetzt mit dem nostalgischen Gefühl: „Das letzte Mal“. Klar, es war nicht immer alles perfekt oder leicht, aber alles in allem war es eine schöne Zeit. Danke!
Nach meinem Urlaub daheim werde ich natürlich nicht tatenlos rumsitzen, sondern ein bisschen in den örtlichen Kindergarten schnuppern. Darauf freue ich mich schon!
Doch jetzt zu den letzten Tagen.
Es ist EM-Zeit und außer Frau Jansen und mir scheinen nur Einzelpersonen schon in Stimmung zu sein. Höchste Zeit dies zu ändern! Also wurde mit den Kindern fleißig gemalt und gebastelt und das ist das Ergebnis:
Die letzte Woche ist mehr als chaotisch. Die Klassen gehen auf Ausflüge und es wird für die Verabschiedung der achten Klassen geprobt. Es ist also etwas Flexibilität gefragt. Aber bei dem guten Wetter im Moment kein Problem. „Hof“ geht immer.
Am Freitag gab es dann die Verabschiedung der 8-Klässler. Diese startete mit nur 3 Minuten Verspätung und dauerte auch nur eine halbe Stunde (ich dachte es geht viel länger). Zum Glück, denn in der Sporthalle, in die wir wegen des Wetters ausweichen mussten, war es stickig heiß. Die Kinder bekamen eine Tasche mit Schulerde und einem Pogacsen (hoffentlich richtig geschrieben). Die Eltern eine rosa, als Dankeschön für die Unterstützung und die DSD-Schüler ihr vorläufiges Diplom. Anschließend wurde gesungen und dann war die Veranstaltung auch schon vorüber.
Natürlich durfte ein „Abschlusswochenende“ mit Anna nicht fehlen.
Am Samstag ging es mit dem Bus nach Villány, denn ich wollte unbedingt noch einmal Most trinken. Zurück ging es dann nach Pécs mit dem Zug. Ein sehr alter Zug, aber irgendwie auch cool. Sonntags ging es dann zuerst nach Mohács, damit ich Anna endlich das Tierheim zeigen konnte. Wir bekamen einen süßen, aber ziemlich aufgedrehten und aktiven Hund und waren am Ende froh, nur einen Hund zu haben. Sonst hätte es vermutlich ein Unglück gegeben. Danach hieß es dann Backtag. Heraus kam eine ordentliche Menge Muffins, von denen die meisten meine Lehrer als „Abschied“ ins Lehrerzimmer gestellt bekamen.
In den letzten drei Tagen durfte ich dann mit der 8c auf Abschlussfahrt fahren.
Am Montag sollte alles mit einem Fahrradausflug nach Babarc anfangen. Jedoch regnete es und die Strecke wurde leicht abgekürzt. Es ging nur bis zum Weinkeller der Klassenlehrerin. Dort wurde dann gekocht und es gab Würstchen mit Brot. Die Schüler saßen und standen herum und redeten miteinander. Und ich? Wartet auf den Moment als es endlich heimgegen sollte. Es war echt ungemütlich und feucht.
Am zweiten Tag ging es dann bei super Wetter mit dem Bus nach Pécs in den Mecsek Extrem Park. Dort konnte man Klettern, Bobbahn fahren und noch vieles mehr. Wobei mir dabei die Frage aufgekommen ist, ob ich die Pest oder so habe. So stark wie sich manche wenige Schüler weigerten mit mir etwas zusammen zu machen?
Gegen Mittag ging es dann Richtung Orfü zu unserer Unterkunft. Dort angekommen bestätigte sich meine Vermutung. Das Einfachste vom Einfachsten. Aber egal, Hauptsache ein Dach über dem Kopf und frisch gewaschene Bettwäsche. Nachdem die Zimmer bezogen waren und die Schüler Zeit für sich hatten (weil es ja so ein straffes Programm gab (Ironie)), ging es am See entlang spazieren. Die Lage der Herberge war nämlich klasse. Direkt am See und in der „Stadt“. Um 6 (!) Uhr gab es dann schon Abendessen. Wie ich feststellen musste sehr ungarisch – viel Fleisch und wenig Beilagen. Ganz ehrlich, von den 10 Pommes wurde ich nicht satt und so wartete ich gespannt auf das Frühstück. Zurück in der Jugendherberge gab es wieder – ratet- Zeit zur freien Verfügung. Um 22 Uhr viel den Kindern dann an, dass sie noch zusammen etwas trinken gehen wollten. Zum Abschluss und natürlich auch um den Sieg der ungarischen Nationalmannschaft zu feiern.
Danach war ich so fertig, dass es für mich schnell ins Bett ging. In der Nacht stellte ich dann fest, dass die Lehrerin wirklich nicht gelogen hat bezüglich ihres Schnarchens. Es wurde eine kurze Nacht. Am nächsten Morgen knurrte mein Magen. Doch meine Hoffnung sollte schnell erlischen, denn es gab Brot mit? Wurst und (okay) Marmelade (aber nur so ein ganz kleines Döschen). Na toll. Meine Stimmung sank. Da das Wetter an diesem Tag sehr wechselhaft war, gingen wir nicht in den Wasserpark in Orfü, sondern in das Thermalbad des Nachbardorfes. Ein süßes kleines Bad mit toller Einrichtung. Ich war begeistert!
Nach 4 Stunden Baden traten wir dann endgültig den Rückweg an. Ein paar Umwege waren wegen vergessener Sachen eingeschlossen.
Und so endete für mich meine FSJ-Zeit in der Grundschule von Bóly. Bei allen Höhen und Tiefen, war es dennoch eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte und ich schaue schon mit Neugier auf meine Zeit im Kindergarten.
Doch erst mal geht es jetzt nach Hause.
Pädagogentag und Wochenende
Diesen Freitag sollte es los gehen. Anna und ich wollten nach Györ (deutsch-Raab) fahren und Sandra, eine Kulturweitfreiwillige besuchen.
Doch bevor es los ging, kam ich am Freitag in die Schule und entdeckte überall Schüler mit Blumen.
Und wieso?
Es war Pädagogentag!
An diesem Tag schenken die Klassen ihren Lehrern Blumen, als Dankeschön für das ganze Jahr so zusagen. In der großen Pause gab es im Lehrerzimmer sogar ein kleines „Fest“ mit Gedichten und Musikeinlagen. Anschließend bekam jeder eine Blume von der Schulleitung geschenkt.
Sogar ich bekam von einer Klasse eine Rose und von einem Mädchen eine kleine Pflanze (aber fragt mich nicht, welche!). Total süß!
Nach der Schule ging es dann los und ich fuhr mit dem Bus nach Pécs. Dort traf ich Anna und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum Bus. An Steig 8 angekommen, erlosch unsere Hoffnungen auf einen modernen Bus. Die Fahrt wurde alles andere als angenehm. 4 ½ Stunden verbrachte ich damit einen abgebrochenen Lichtschutz möglichst so zu positionieren, dass er nicht störte (nicht möglich). Es war außerdem sehr heiß und der Bus verfügte über keine funktionierende Klimaanlage. Wir waren froh, als wir endlich in Györ ankamen und uns mit unserem Gepäck auf den Weg zu Sandra machen konnten.
Wir trafen Sandra am Bahnhof, der gegenüber vom Busbahnhof liegt, und gingen in die Innenstadt um etwas zu essen. Auf dem Szechenyi-Platz angelangt, staunten wir nicht schlecht. Denn dort war eine große Bühne aufgebaut. Schnell versuchten wir in einem Restaurant einen Platz zu bekommen und hatten Glück. Kurz nachdem wir bestellt hatten, ging das Konzert auch schon los. Die berühmte Philharmoniker von Györ gab ein Konzert. Sensationell, dabei schmeckte das Essen noch drei Mal besser. Nachdem das Konzert vorbei und wir bezahlt hatten, ging es zu Sandra nach Hause. Ein kleiner, süßer Anbau 30 Gehminuten von der Innenstadt entfernt. Als wir dann endlich schlafen gingen war es schon nach 12.
Am nächsten Tag hieß es um 7 Uhr aufstehen, da unser Zug nach Sopron um 8:38 Uhr fuhr. Innerhalb von einer Stunde mit dem IC waren wir dann auch im 85 Kilometer entfernten Sopron (deutsch-Ödenburg). Ein kleines Städtchen mit einer schönen Altstadt. Dort sind sogar die Straßenschilder zweisprachig (ungarisch / deutsch). Unser erster Weg führte zur Tourinform um einen Stadtplan und Tipps zu ergattern. Danach schlenderten wir durch die kleinen Gassen auf den alten Feuerturm zu. Diesen nutzen wir dann auch als Aussichtsturm und hatten eine herrliche Aussicht auf die Stadt.
Danach ging es mit der Bimmelbahn eine halbe Stunde durch die Stadt. Die Altstadt von Sopron ist wirklich nicht groß und so hatten wir schnell, viel gesehen.
So konnten wir uns früher als gedacht auf den Rückweg nach Györ machen. Auf dem Rückweg hatten wir einen ultramodernen Zug! Der zwar eine halbe Stunde länger brauchte, aber was solls. Wir hatten WLAN.
Auch in Györ führte der erste Weg dann in die Tourinform für einen Stadtplan mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Mit diesem in der Hand ging es los, die Nummern (Sehenswürdigkeiten) abgrasen. Als wir so ziemlich alle in der Nähe gelegenen gesehen hatten, wie das Rathaus, das Nationaltheater oder einige Kirchen, verschlechterte sich das Wetter und wir entschieden uns auch hier für eine Fahrt mit der Bummelbahn. Allerdings unterschätzen wir den Fahrtwind und so froren wir ein wenig (oder auch mehr). Nachdem die Fahrt zu Ende war, gingen wir Abendessen und da ich schon seit Freitag Lust auf Pizza hatte und Anna damit angesteckt hatte, fiel uns die Wahl der Restaurants nicht schwer. Wir setzten uns nach draußen und für Anna gab es sogar eine Fleecedecke. Als wir fertig gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Auf dem Weg kamen wir am Arkad vorbei, welches, obwohl Györ kleiner ist, sogar größer als das in Pécs ist (auf jeden Fall gefühlt). Dorthin machten wir dann noch einen Abstecher.
Bei Sandra angekommen, machten wir uns dann auch schon so langsam fertig fürs Bett, da wir von dem Tag ziemlich fertig waren. Es wurde jedoch auch schon 11, bis wir im Bett lagen.
Am nächsten Morgen ließen wir uns Zeit mit aufstehen und frühstücken und gingen dann um 10 Uhr los, Richtung Busbahnhof. Ein erneuter Abstecher über das Arkad durfte jedoch nicht fehlen, denn wir wollten uns noch etwas Reiseproviant kaufen.
Bis wir dann am Busbahnhof waren, war es auch schon viertel vor zwölf und um zwölf sollte unser Bus fahren. Wir suchten schnell den Abfahrtssteig und dort stand der Bus auch schon. Überraschung: Es war genau derselbe, wie auf der Hinfahrt. Hurra! (*Ironie*)
Gut gewählt suchten wir uns diesmal nicht denselben Platz, wie auf der Hinfahrt aus. So wurde die Rückfahrt zwar ein wenig angenehmer, aber nicht kürzer und wir waren froh, als wir endlich in Pécs ankamen.
Zusammenfassen kann ich sagen, dass sowohl Györ als auch Sopron sehr schöne Städte, mit schöner Innen- / Altstadt sind. Durch die Nähe zur österreichischen Grenze, fühlt man sich fast, als wäre man daheim (Sopron liegt nur 6 Kilometer von Österreich entfernt). Es können auch noch mehr Leute deutsch sprechen als in Pécs. Wenn man das wesentliche der beiden Städte sehen möchte, reicht, meiner Meinung nach, locker ein Wochenende.
Ein großes Dankeschön an Sandra für alles.
Ein Lavendeltraum
Lavendel? Kommt noch!
Die Geschichte beginnt damit, dass ich unbedingt an den Balaton fahren wollte. Anna davon zu überzeugen war nicht schwer und so ging es am Freitag direkt nach der Schule los. Ich fuhr mit dem Bus nach Pécs um dort Anna zu treffen. Mit dem Bus ging es weiter nach Veszprém. Dort kauften wir uns unser Abendessen. Von Veszprém nach Tihany sind es mit dem Bus noch 69 Minuten.
Doch kurz bevor der Bus nach Tihany kam, geschah mir schon ein Missgeschick. Ich wollte das Münzfach von meinem Geldbeutel öffnen und hielt nur den Zipper in der Hand. Na super und das gleich am Anfang. Also ein Wochenende ohne Münzfach. Zum Glück gab es ja noch Anna!
In Tihany angekommen fanden wir relativ schnell unsere Unterkunft. András, unser Vermieter, und seine Frau waren sehr nett und hilfsbereit. Nachdem wir unsere Sachen abgestellt hatten gingen wir los, ein bisschen die Stadt zu erkunden. Tihany ist ein kleines Städtchen auf der Halbinsel des Balatons, welches nicht sehr groß, aber weitläufig ist. Wir begegneten auf unserer Erkundungstour kaum Menschen. Die meisten Restaurants hatten auch schon geschlossen, was für ein bisschen Verwunderung bei uns sorgte. Aber wir hatten ja zum Glück schon zu Abend gegessen.
Wieder in der Unterkunft angekommen, waren wir beide etwas geschafft und beschlossen duschen und dann schlafen zu gehen. Beim Duschen kam dann das nächste kleine Problem auf uns zu. Oder eher nach dem Duschen, denn da stand das Bad unter Wasser. Wie sich am nächsten Morgen und Abend herausstellte sollten wir für unseren Aufenthalt auch kein trockenes Bad mehr haben, da es einfach nicht trocknen wollte. Zum Glück waren wir sowieso die meiste Zeit auf den Beinen.
Am nächsten Morgen gingen wir los, um ein Café zu suchen, in dem wir Frühstücken konnten. Unsere Suche dauerte gefühlte Stunden und wir liefen durch fast ganz Tihany um die einzige Essmöglichkeit zu finden, die schon vor 11 aufmacht.
In „Omas Bäckerei“ frühstückten wir dann. Für mich gab es bitteren (leider) Kakao, gekochte Eier und ein Stück Zitronen-Lavendel-Torte. Sehr lecker und dabei hatten wir noch eine schöne Aussicht auf den inneren See von Tihany.
Da haben wir dann auch schon den Lavendel. Überall in der Stadt trifft man auf Lavendel und man kann so ziemlich alles Vorstellbare in Lavendelausgabe kaufen. Von den bekannten Lavendelsäckchen, über Shampoo, Seife, Waschmittel zu Lavendellimonade, Eis und Kuchen. Mir war es sehr recht, denn ich liebe Lavendel.
Doch wieso gibt es gerade auf der Halbinsel so viel Lavendel, wo Anna und ich doch kein einziges Lavendelfeld gesehen hatten?
Wir waren anscheinend von der falschen Seite gekommen, denn laut Internet soll man schon bei der der Anfahrt weite Lavendelfelder sehen. Die Umgebung von Tihany wird (anscheinend) auch die ungarische Provence genannt.
Gestärkt vom Frühstück machten wir uns auf den Weg, die Stadt bei Tageslicht zu erkunden. Auf unserem Weg öffneten immer mehr Geschäfte und Restaurants ihre Türen und auch die Touristen kamen. So leer Tihany nach der Dämmerung war, desto voller war es jetzt. Und überall Lavendel!
Nachdem wir die Innenstadt erkundet hatten und mit der Dodo-Bahn gefahren waren, wollten wir eine Schiffrundfahrt auf dem Balaton machen. Doch leider fuhren von Tihany aus nur Linienschiffe und so mussten wir in den nächsten Ort nach Balatonfüred. In der Tourinform Tihany bekamen wir einen Plan mit den Abfahrtszeiten der Rundfahrtschiffe. Der nächste Bus nach Balatonfüred fuhr jedoch erst in zwei Stunden und so hatten wir noch etwas Zeit. In der Beschreibung unserer Unterkunft stand, dass es in fünf Minuten Entfernung einen Strand geben sollte. Wir ließen uns den Weg von unseren Gastgebern beschreiben und liefen los. Nach einiger Suche fanden wir dann tatsächlich den „Strand“. Dieser bestand aus einem Betonsteg, von dem mehrere Metalleitern ins Wasser gingen. Wir waren etwas enttäuscht.
Wir betrachteten eine kurze Zeit das Wasser und hielten unsere Hände rein. Dann ging es weiter Richtung nächste Bushaltestelle. Der Busfahrer, den wir diesmal erwischten, war, im Gegensatz zu allen anderen, sehr unfreundlich. Nach einigen Verständnisproblemen bekamen wir dann jedoch unsere Tickets und konnten uns gerade noch auf zwei freie Plätze retten. In Balatonfüred angekommen, fanden wir relativ schnell die Anlegestelle der Boote und kauften uns die Tickets. Wir warteten in der Nähe des Bootes um gute Plätze zu erwischen. Als zweite „Gruppe“ beim Einsteigen gelang uns das auch. Während der Fahrt merkte ich erst, wie heiß die Sonne tatsächlich war. Zum Glück hatte ich mich eingecremt. Wie ich jedoch abends feststellen musste, hatte ich trotzdem einen leichten Sonnenbrand bekommen.
Die „Promenadenrundfahrt“ ging von Balatonfüred bis nach Tihany und wieder zurück. Es war herrlich und schön entspannend.
Wieder in Balatonfüred angekommen vertrieben wir uns die Zeit bis der nächste Bus fuhr mit „Schaufensterschauen“ und den Plattensee betrachten.
In Tihany machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant, da wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten und dementsprechend hungrig waren. Wir fanden ein schönes, rustikal eingerichtetes Restaurant mit (fast) freiem Blick auf den Balaton, die sogar vegetarische Speisen auf der Karte hatten. Für mich gab es panierte Championköpfe mit Kroketten und Remouladensoße. Sehr lecker, nur die Pilzköpfe waren mir noch etwas zu saftig. Den Sonnenuntergang beobachteten wir am inneren See, der in der Nähe unserer Unterkunft lag. Anschließend wollten wir noch ein Eis essen, doch wieder in der Innenstadt angekommen, mussten wir feststellen, dass alle Eisläden und auch fast alle anderen Geschäfte schon geschlossen hatten (es war nicht einmal 9). Also machten wir uns nach einem kurzen Spaziergang wieder auf in die Unterkunft.
Am nächsten Morgen sparten wir uns die große Suche und frühstückten wieder in „Omas Bäckerei“. Diesmal gab es für mich Lavendellimonade, gekochte Eier und Zitronen-Lavendel-Torte, also kaum Unterschied zu Samstag. Nach dem Bezahlen gingen wir durch die Gassen um die ein oder andere Sache zu kaufen. Ich holte mir Lavendelhonig, Lavendelshampoo und Lavendelsäckchen. Wir machten uns die Suche komplizierter als sie hätte sein können, da wir die Preise und Auswahl vergleichen wollten. Doch so hatten wir am Schluss wenigstens das, was uns als „Bestes“ erschien.
Um 12 Uhr machten wir uns dann auf zur Bushaltestelle um unseren Bus nach Veszprém nicht zu verpassen. In Veszprém aßen wir zu Mittag, da wir zwei Stunden Aufenthalt hatten. Wir machten uns zeitig wieder auf den Weg zum Busbahnhof um rechtzeitig da zu sein. Dort angekommen entdeckten wir, dass zwei Busse nach Pécs fahren sollten. Einer von beiden war 10 Minuten schneller und so stellten wir uns an Steig 7 um in den „Schnellbus“ einzusteigen, wenn er dann kommt. Fünf Minuten vor Abfahrt kam er dann. Gleichzeitig entdeckten wir aber, dass gegenüber auch ein „Schnellbus“ nach Pécs fuhr. Es fuhren also drei Busse zur gleichen Zeit nach Pécs. Erst waren wir etwas verwirrt, in welchen wir nun einsteigen sollten. Wir blieben dann jedoch in „unserer“ Schlange. Die beiden Schnellbusse hielten nur zweimal auf dem Weg nach Pécs, autóbusz-állomás. Einmal in Siófok und einmal in Pécs. So waren wir sogar 15 Minuten früher als eigentlich geplant an der Endstation. Mein Glück, denn genau fünf Minuten nach unserer Ankunft fuhr ein Bus nach Bóly und so konnte ich direkt weiterfahren.
Glücklich kam ich dann um 7 in Bóly an.
Es war ein schönes Wochenende und ich danke Anna für die tolle Begleitung!
Fodrász
Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, mir meine Spitzen färben zu lassen.
Da ich vor Kurzem gemerkt habe, dass mir meine Haare eigentlich wieder viel zu lang sind, dachte ich, es ist an der Zeit. Die Suche nach einem Friseur dauerte etwas und dann ging es plötzlich ganz schnell und ich hatte innerhalb von zwei Tagen einen Termin.
Heute um vier Uhr war es dann so weit. Ich traf Anna an der Bushaltestelle, da ich um ihre Unterstützung gebeten habe (Danke, Anna!!) und wir gingen zum Friseursalon. Ein kleiner Raum in der Nähe der Busstation. Nach einer halbe Stunde warten war ich dann dran. Leider hatte die nette Sekretärin, die für mich den Termin ausgemacht hat, vergessen zu erwähnen, dass ich meine Spitzen färben lassen wollte. Für mich war also nur Haare schneiden eingeplant. Ich verzögerte den Betrieb also etwas, vorüber die Nachkommenden nicht sehr erfreut waren.
Zuerst wurden meine Haare gewaschen. Da ich mir noch nie die Haare färben gelassen habe, dachte ich, das sei normal. Also die Frisöse dann aber nur von schneiden redete, erkundigte ich mich und erkannte das Missverständnis. Naja, sie sagte es sei kein Problem und so wurde mir nach dem die kaputten Spitzen ab waren, eine leicht bläuliche Paste in die Haare geschmiert (Hergestellt aus Pulver und irgendwas anderem).
Nach dem Auswaschen war ich gespannt auf das Ergebnis und was soll ich sagen? Ich finde es nicht mal schlecht!
Okay, manche Strähnen sind jetzt Strohblond, aber was solls. Sobald es mich stört kommt es ab :D!
Und das alles in einer Stunde und für einen sagenhaften Preis! Davon kann man in Deutschland wirklich nur träumen.
Pfingsten bei den Donauschwaben
Wie (fast, vielleicht gibt es ja Ausnahmen) überall, war auch in Ungarn letztes Wochenende Pfingsten. Die Bohler Grundschule hatte deswegen schon am Freitag keine Schule. Meinen ersten freien Tag des langen Pfingstwochenendes musste ich jedoch witterungsbedingt hauptsächlich in meiner Wohnung verbringen. Da Anna mich am nächsten Tag besuchen wollte, musste meine Wohnung von den Spuren der Woche befreit werden. Es gab also einiges zu tun. Außerdem hatte ich am Nachmittag eine Stunde Sprachunterricht, auf den ich mich schon seit dem Aufstehen freute.
Am Samstagmorgen ging es dann nach Pécs, einige Dinge einkaufen. Gemeinsam mit Anna ging es dann zurück nach Bóly. Kurz vor 3 machten wir uns auf den Weg zum Pfingstfest, welches um drei starten sollte. Wir hatten Glück noch einen Platz zu bekommen. Geboten wurden verschiedene Darbietungen von Musik bis Tanz war alles dabei. Leider war es ein bisschen kalt, da es am Anfang noch regnete und die Luft so ziemlich feucht war. Kurz nach vier trieb uns der Hunger dann in die Pizzeria. Denn auf dem Fest gab es, entgegen unserer Erwartung kein Essen.
Abends schauten wir dann gemeinsam den ESC.
Am nächsten Tag wollten wir zu einem Fest nach Barbac laufen, doch wir schafften es nur bis Szajk. Es stürmte und fing an zu regnen, also beschlossen wir umzukehren. Zum Glück kam in Szajk ein Bus, der nach Bóly fuhr, sonst hätten wir wieder eine halbe Stunde zurück laufen können.
Montags war deutliche besseres Wetter- zum Glück! Denn geplant war eine Fahrradtour nach Mohács, die wir dann auch machen konnten. Entspannt ging es auf Straßen mit wenig Verkehr, aber zum Teil ziemlichen Gegenwind nach Mohács. In Mohács angekommen setzten wir uns in eine Eisdiele und genossen ein Eis. Dort traf ich nach langer Zeit auch endlich wieder einmal Veronika. Zurück wollten wir eigentlich ein Stück an der Donau entlangfahren… Aber ich war so in Gedanken, dass ich einfach wieder den anderen Weg ansteuerte, was solls!
Leider muss der Wind irgendwie etwas gegen uns haben, denn wir hatten schon wieder Gegenwind. Das kann jawohl nicht sein! Aber ändern konnten wir es auch nicht, also kämpften wir uns tapfer voran. Zu unserem Erstaunen kostete der Gegenwind uns weniger Zeit als erwartet und wir brauchten „nur“ eine halbe Stunde länger als auf dem Hinweg.
Am Dienstag war dann auch wieder Schule. Da meine Betreuerin aber noch in Köln war, sollte ich die drei Stunden, die wir dienstags haben, alleine halten. Eigentlich kein Problem, da wir schon öfters Klassen geteilt unterrichtet haben. Doch irgendwie war ich Montagabends total nervös.
Dienstags war ich dann auch zehn Minuten früher als sonst in der Schule – nicht, dass dies irgendwie nötig gewesen wäre. In der ersten Stunde war die Hälfte der 6c mit Technik dran. Die Kinder sollten die Salzteigfiguren, die wir in der Woche davor gemachten haben, anmalen. Alles kein Problem und meine Nervosität verschwand.
In der zweiten Stunde sollte dann die 2c ebenfalls mit Technik dran sein. Hier wollte mir zum Glück die Klassenlehrerin helfen. Doch es kam anders als gedacht. Ich gehe nach dem Klingeln in die Klasse und was sehe ich? Keine Kinder! Mh, komisch. Ich warte 5 Minuten und meine Zweifel wachsen, da auch andere Klassen meiner Meinung nach fehlen. Also ab ins Sekretariat – und was erfahre ich dort? Veranstaltung im Vigado, Ende ungewiss. Ich sehe ja durchs Fenster, wenn die Kinder zurück kommen. Na super, sowas weiß man ja nicht vorher! Eine kleine Info vorher wäre schon nett gewesen.
Also die Kinder dann nach einer Viertelstunde zurückkommen, erfahre ich, dass sie den Rest der Stunde essen und ich gehen kann. Ich also ab nach Hause, da die nächste Stunde eine Freistunde war.
In der sechsten Stunde folgte dann die andere Hälfte der 6c mit Technik. Ich dachte Easy! Die anderen waren ja auch total brav. Aber was sehe ich? Nur 2(!) von 12 Schülern haben Material dabei. Die Stunde wurde also zu einer Katastrophe, die darin endete, dass die Schüler fast eine viertel Stunde vor Schulschluss (eine Stunde hat nur 45 Minuten) die Stühle hochstellen und gehen wollten. Innerlich lachte und weinte ich zugleich. Aber das war mir echt zu viel Frechheit! Also durften ALLE bis Punkt viertel nach warten, bis ich sie gehen ließ. Da half auch andauerndes Fragen nichts.
Ja, ich wäre eine ziemlich schreckliche und schrecklich strenge Lehrerin, zum Glück, für alle Kinder, möchte ich das nicht werden. :D
Születésnap
Mir ist leider keine bessere Überschrift eingefallen und ich dachte, so denken vielleicht wenigstens die paar unter euch, die kein Ungarisch können: Oh, was kommt denn jetzt?
Letzten Freitag hatte ich Geburtstag und eigentlich wollte ich noch am gleichen Abend einen leicht frustrierten Eintrag schreiben, wie blöd es ist, seinen Geburtstag so ganz ohne Familie und Freunde zu feiern. Doch es sollte anders kommen!
Von Anfang an:
Die Vorbereitungen für meinen Geburtstag startete ich schon am Dienstag, als ich mit dem Fahrrad nach Mohács einkaufen gefahren bin.
Empfehlung: Fahrt nie mit dem Fahrrad die Route 57 nach Mohács. Ich erkläre hiermit alle, die dies tun für Lebensmüde!! Leider führt nur an einem Teil dieser Straße ein Fahrradweg entlang, den anderen Teil muss man auf der Straße fahren, die schon sehr ausgefahren ist und auf der viele LKWs mit hohem Tempo an dir vorbei brausen.
Doch nun weiter im Text. Was wurde eingekauft? Natürlich! Sachen zum Backen und Dekoration für den Kuchen.
Am Donnerstag nach der Schule fing ich dann an. Mixer und Backform lieh ich mir von Frau Jansen.
Nun ratet mal, was es für ein Kuchen werden sollte? Natürlich, Schokoladenkuchen! Zu meiner Verwunderung verbrannte mir mein erster Kuchen, denn ich ganz ohne Hilfe backte, nicht. Außer, dass ich vielleicht ein kleines bisschen zu viel Backpulver verwendete, war er nahezu perfekt. Meiner Meinung nach.
Nach dem Auskühlen folgte noch das einkleiden in ein dickes Schokoladenkleid und die Veredelung mit bunten Zuckerstreußeln und Zuckerschrift und schon wanderte der Kuchen in mein Zimmer (Ich lasse nicht gerne Sachen in der Küche unten, da ich immer Angst habe, dass sie weg kommen)
Leider verbreitete er einen sehr angenehmen Duft und ich musste mich am Riemen reißen, nicht donnerstags schon etwas zu naschen. Ich ging etwas früher ins Bett, da ich am nächsten Tag früher aufstehen wollte, um noch ein Stück Kuchen essen zu können.
Nächster Tag – mein Geburtstag.
Irgendwie mag ich meinen Geburtstag. Schließlich hat Emma Watson (man könnte sie schon fast als meine Lieblingsschauspielerin bezeichnen) an diesem Tag ebenfalls Geburtstag und irgendwie mag ich ungerade Zahlen viel mehr als gerade (okay, okay, ich weiß 4 ist eine gerade Zahl, aber 15 nicht!).
Gesagt, getan. Mein Wecker klingelte schon um 10 nach 6 und nicht wie gewohnt um 10 vor 7. Ich saß gerade mit einem dampfenden vor meinem ersten Stück Kuchen und hatte schon probiert (mir ein bisschen zu butterig), da hörte ich ein Geräusch, wie als hätte jemand im Nachbarzimmer den Klodeckel fallen gelassen. Ich ärgerte mich ein bisschen, ob man nicht wenigstens so früh morgens versuchen könnte ein bisschen leiser zu sein, die Wände sind hier wirklich sehr dünn. Einen Moment später war es mir, als hätte es an meiner Zimmertür geklopft. Ich begann zu zweifeln. War das wirklich ein Klopfen? An meiner Zimmertür? (In meiner „Gegend“ liegen drei Zimmertüren und egal an welche man klopft es hört sich in jedem Zimmer so an, als hätte es an der eigenen Tür geklopft – und ich wollte irgendwie auch nicht aufmachen und es hat an einer anderen Tür geklopft) Mir wurde einen kurzen Moment mulmig… Will mich jemand überfallen? (Ja, komischerweise habe ich immer so Gedanken) Ne, doch nicht in dem Dorf Bóly! Ich schlich langsam zur Tür und drehte möglichst leise den Schlüssel um. Anschließend öffnete ich die Tür ein Stück. Es stand niemand davor. Ich schaute an meiner Tür hoch und stellte fest, dass etwas im Briefkasten steckte. Komisch! War Ágnes schon so früh da? Oder der Postbote? Aber der kommt doch normalerweise nicht hoch? Sehr komisch. Die Tür rechts von mir wurde einen Spalt geöffnet. Zuerst dachte ich, jemand hatte einen Klopfstreich bei beiden Türen gemacht. Aus der Tür kam ein Frauenkopf mit kurzen, schwarzen Haaren. Ich hatte – komischerweise – meine Brille nicht auf und erkannte meine Mutter erst auf den dritten Blick. Ich weinte vor Freude und begriff erst kurze Zeit später, dass das alles KEIN Traum war.
Meine Mutter war extra für meinen Geburtstag nach Ungarn gekommen – Klasse!!
So ziemlich jeder wusste Bescheid und hat dicht gehalten, sogar Ágnes war eingeweiht. Okay, irgendwo musste meine Mama ja schlafen.
Zusammen frühstückten wir – Kuchen, klar! Anschließend ging es in die Schule, wo mich Frau Jansen und Eszter schon erwarteten und mir zum Geburtstag gratulierten. Und ich dachte keiner wüsste von etwas! Von Frau Jansen bekam ich sogar ein Geschenk. Eine kleine Pferdetasse und ein Pferdelesezeichen. Danke! Als ich mich mit Frau Jansen auf den Weg zur 8c machte, begegnete ich noch Maria unserer Nachbarin im Lehrerzimmer. Sie sagte mir, sie habe die gute Botschaft schon gehört und ich schaute sie verdattert an. Sie meinte, dass meine Mutter da sein. Das Schulnetzwerk ist besser als jeder Buschfunk.
In der Klasse 8c wurde ich erneut überrascht – es warteten Kuchen und Muffins. Niki eine Schülerin der 8c hatte den Kuchen gebacken und was soll ich sagen, er war besser als meiner! Die Muffins kamen von Frau Jansen. So startete mein Schultag ganz entspannt mit Bilder schauen und Kuchen essen. Kann öfters so sein.
In der dritten Stunde hatte ich ausnahmsweise eine Freistunde.
Meine Mama überraschte mich mit einem Lavendelblumentopf (ich mag Lavendel). Ich begann, meine mitgebrachten Geschenke auszupacken. Nachdem ich damit fertig war, gingen wir zusammen eine kurze Runde spazieren. Nach der sechsten Stunde wartete ein voll gedeckter Mittagsessenstisch auf mich – wie schön ist es doch, nicht alleine zu wohnen! Nach dem Mittagsessen gingen wir wieder Spazieren. Um 4 Uhr musste ich wieder in der Schule sein, wegen einer Musikprobe. Ich war um vier da, jedoch niemand anders. Naja, nach einer Wartezeit machte ich mich wieder auf zu meiner Mama und wir liefen zusammen nach Szajk, ein Nachbarort von Bóly. Ja, wir sind viel gelaufen an diesem Tag.
Samstags gingen wir – nach einem Spaziergang – nach Pécs. Wir setzten uns in ein Cáfe und wollten Kuchen essen. Leider hatte ich plötzlich irgendwie total Bauchweh. Ich wollte jedoch unbedingt, dass meine Mama Kuchen ist, aber ich glaube es hat ihr meinetwegen nicht ganz so geschmeckt wie sonst. Es tat mir so Leid und ich ärgerte mich über mich selbst. Anschließend gingen wir einkaufen im Arkad. Nach einiger Zeit ging es mir wieder besser und wir setzten uns im Arkad noch in ein Cáfe – direkt neben dem spar. Mag ich eigentlich nicht, aber ich wollte unbedingt mir meiner Mama zusammen noch ein Stück Kuchen essen. Anschließend brachte uns der Bus wieder heim. Zum Abendessen gab es lecker Spargel! Leider bin ich ein sehr unbegabter Schäler, sodass ein Teil der Schale noch am gekochten Spargel hing. Es war ein etwas fummeliges Essen, aber lecker!
Am nächsten Tag konnten wir uns von Frau Jansen das Fahrrad leihen und so ging es auf dem Fahrradweg (führt zum Teil über Straßen, aber auf denen ist fast nie etwas los) nach Villány.
Zuerst schauten wir bei dem Statuenpark in der Nähe vorbei, danach gingen wir bei „Bock“ etwas essen. Wie für Ungarn typisch war die Auswahl der vegetarischen Speisen eher klein (ein Gericht) und ich entschied mich die Hausgemachten Nudeln asiatische Art ohne Fleisch zu bestellen. Nach einer längeren Wartezeit (vor uns wurde eine großer Tisch mit seinem Essen beglückt) kam dann endlich unser Essen. Nachdem ich meine Nudeln probiert hatte, musste ich enttäuscht feststellen, dass es extrem nach Fleisch schmeckte, also fragten wir nach. Und tatsächlich! Der Koch hatte zwar das „Beilagenfleisch“ weggelassen, aber die Soße war auch mit Fleisch und diese hat er nach Rezept gekocht. Da rauspicken in diesem Fall unmöglich war, musste ich die Nudeln leider zurückgehen lassen. Man entschuldigte sich beim mir und ich bekam in windeseile einen neuen Teller Nudeln mit Sesam statt Fleisch. Dazu probierte ich einen Wein – wenn man schon mal in einer Kellerei is(s)t. Ich stellte aber, wie jedes Mal, fest, dass ich keinen Alkohol mag und probierte (mehrmals) Mamas Most. Sehr lecker. Davon kauften wir auch noch gleich zwei Packungen, eine für mich und eine für Zuhause, die auf dem Rückweg kräftig durchgeschüttelt wurden.
In Bóly angekommen gingen wir noch ins Cáfe „Breitenstein“. Meine Mutter aß einen Ischler und ich probierte das Eis. Traumpreise hier! Für alle die sich wundern: Ja, ich esse seit neustem ab und zu wieder Eis!
Den letzten gemeinsamen Abend verbrachten wir mit dem Planen meiner Abholung im August und später mit Käseschnittchen vor dem Polizeiruf.
Am Montag ging es dann für meine Mutter um 6:20 Uhr schon wieder los. Mit travel4you an den Bahnhof in Budapest. Von da aus ging dann ihr Zug in Richtung Heimat.
Ich muss sagen, dass war so ziemlich der schönste Geburtstag, den ich bis jetzt hatte!
Ich möchte mich noch einmal bei allen danken, die dazu beigetragen haben, dass mein Geburtstag so perfekt wurde! Und natürlich bei allen, die mir gratuliert und / oder etwas geschenkt haben, Ihr seid großartig!
Lange nichts gehört ?!
Nachdem selbst meine Mutter, mit der ich eigentlich oft telefoniere, mich dazu aufgefordert hat, mal wieder etwas zu schreiben, habe ich mich nun endlich mal wieder an meinen Laptop gesetzt.
Wieso ich so lange nichts geschrieben habe? In den letzten Wochen war ziemlich viel los, aber eines nach dem anderen.
Alles begann damit, dass mich am 5. März mein Freund besuchen kam. Er wollte ungefähr zwei Wochen bleiben, bis zum 21. März. Gemeinsam haben wir viele Sachen unternommen. Wir waren zum Beispiel in Pécs auf dem Fernsehturm, sind in Mohács an der Donau entlang spaziert oder waren in Harkány im Heilbad. Das Highlight waren jedoch die fünf Tage Budapest. Fünf Tage? Ein Wochenendtrip sind doch normalerweise nur drei Tage? Richtig! Aber wir hatten Glück, denn am Dienstag nach dem Wochenende an dem wir nach Budapest fahren wollten, war Nationalfeiertag und so war kurzerhand der Montag auch frei.
Budapest:
Am Freitag nahmen wir den Bus um halb zwei nach Pécs. Da der Bus ziemlich knapp nach Schulschluss fährt, wartete Sebastian schon an der Bushaltestelle auch mich. In Pécs holten wir uns dann noch Verpflegung für die Fahrt und gingen langsam zum Bahnhof. Nach drei Stunden Zugfahrt waren wir um 6 Uhr in Budapest. Um sieben waren wir dann endlich in unserer Wohnung. Die Vermieterin war sehr nett und erklärte uns alles, was wir wissen wollten. Anschließend gingen wir erst mal einkaufen und danach etwas essen. Dann war für mich der Tag auch schon gelaufen, da ich total fertig war.
Am Samstag ging es dann los mit dem Sightseeing. Unsere Wohnung lag in der Nähe des Parlaments, deswegen entschieden wir uns, zuerst dorthin zu gehen. Dort angekommen beschlossen wir kurzfristig, an einer Führung teilzunehmen. Die nächste deutsche Führung startete jedoch erst um 13 Uhr, wir waren jedoch schon um 10 Uhr dort. Um die Wartezeit nicht unnütz verstreichen zu lassen gingen wir an der Donau entlang Richtung Markthalle. Auf unserem Weg kamen wir an den „Schuhen am Donauufer“ und an der Semmelweisuniversität vorbei. Unseren Rückweg starteten wir auf der Vaci utca. Nach der Führung machten wir uns auf den zur Stefansbasilika. Anschließend suchten wir (relativ lange) ein schönes, aber bezahlbares Kaffeehaus. Kurz bevor wir aufgeben wollten kehrten wir ins Auguszt ein. Dort aß Sebastian ein Stück Schokoladentorte, ich ein Stück Doboschtorte und gemeinsam teilten wir uns ein Stück Marzipantorte. Dazu gab es für jeden eine heiße Schokolade. Als wir fertig gegessen hatten, machten wir uns auf den Heimweg. In der Wohnung angekommen, waren wir so fertig, dass wir uns nur noch ein paar Nudeln mit Tomatensoße machen konnten und dann ziemlich bald schlafen gingen.
Sonntags begann unser Tag (abgesehen vom Frühstück) mit einer Führung durch die Pál-Völgyi-Hölle. Der Weg dorthin war ziemlich lang und anstrengend, da es bergauf ging und wir uns beeilen mussten, damit wir keine Stunde auf die nächste Führung warten mussten. Leider gab es die Führungen nur auf Ungarisch, aber wir haben vorher ein Informationsblatt bekommen, wo wir alles auf Deutsch nachlesen konnten. Die Führung war dennoch sehr schön und zu empfehlen! Man sollte jedoch auf die Warnungen im Internet hören und keinen Rock anziehen, da man sehr steile Treppen heraufsteigen muss. Nach der Hölle führte unser Rückweg über die Margareteninsel zur Gül-Baba-Türbe. Leider war diese wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und wir konnten nur ein paar Fotos von außen machen. Auf unserem Plan folgte eine Fahrt mit der Straßenbahnlinie Nummer 2, die an der Donau entlang fährt. An der Markthalle stiegen wir aus und statteten auf dem Weg zur Wohnung dem ungarischen Nationalmuseum noch einen Besuch ab. In der Wohnung angekommen, packten wir schnell unsere Badesachen ein, da wir in eine Therme gehen wollten. Da ich schon im Gellert war und lieber ein anderes Bad kennenlernen wollte, entschieden wir uns für Császár-Bad (heute Veli Bej Bad). Ein kleines Thermalbad, das etwas versteckt in der Nähe vom Lukasbad liegt. Nach dem Thermalbad folgte ein spätes Abendessen im Vintage Garden, von dem wir im Internet gelesen hatten. Das Vintage Garden ist ein hübsches Restaurant, welches ein bisschen im Stil von „Alice im Wunderland“ eingerichtet ist. Leider bekam ich statt meines vegetarischen Eintopfes, doch den Eintopf mit Würstchen, die ich vorher extra abbestellt hatte! Ich bemerkte die Anwesenheit der Würstchen jedoch erst, nachdem ich angefangen hatte zu essen und da ich nicht wollte, dass der noch fast volle Tellerinhalt im Mülleimer landet, pickte ich tapfer die Würstchen raus. So schön das Restaurant auch war und so nett die Bedienung, noch einmal muss ich dort nicht hin. Nach dem Essen schlenderten wir gemütlich nach Hause.
Unser nächster Tag startete mit dem Erklimmen des Gellertberges. Nachdem wir die schöne Aussicht genossen hatten, ging es weiter auf den Burgberg. Wir schauten uns die dortigen Sehenswürdigkeiten an und gingen dann in die Konditorei Ruszwurm. Sehr zu empfehlen, meiner Meinung nach! Wir hatten zwar beim ersten Mal kein Glück, doch nachdem wir eine Runde gedreht hatten, fanden wir einen Platz und konnten uns die Köstlichkeiten munden lassen.
Vollgefuttert traten wir den Rückweg an. Da es erst früher Nachmittag war und wir super (!!) Wetter hatten (so wie die letzten Tage auch!), schlenderten wir durch die Gassen und betrachteten die Schaufenster. Abendessen gingen wir in einem vegetarisch/veganen Restaurant, welches uns von einem Vormieter der Wohnung empfohlen wurde. Wir tranken hausgemachte Limonade und bestellten einen Teller mit allem- und alles schmeckte gut! Das Restaurant heißt Napfényes Ètterem und ist wirklich sehr zu empfehlen!
Dienstag- letzter Tag. Der eintige Tag mit schlechtem Wetter und dann gleich Dauerregen. Doch wir ließen uns nicht unterkriegen und nachdem wir alles gepackt hatten ging es zum Heldenplatz und ins Stadtwäldchen. Zum Glück hatte die Burg Vajdahundyad offen, in der sich ein Museum befindet. Nachdem dem wir einigermaßen getrocknet und aufgewärmt waren, gingen wir eine Runde durch den Park, am Szechenyi-Bad vorbei und zurück. Kurz vor der Wohnung gingen wir dann noch in ein Cáfe, eine heiße Schokolade trinken.
Zum Keletibahnhof fuhren wir mit der M1, der ältesten U-Bahn Europas und stiegen am Deák Ferenc tér in die M2 um.
Am 21. März flog Sebastian dann wieder nach Deutschland, ich folgte am 23. März und verbrachte die Feiertage bei meiner Familie. Leider haben die Schulkinder in Ungarn nur sehr kurze Osterferien, sodass ich am Dienstag drauf schon wieder nach Ungarn flog. Meine Familie fuhr am Dienstag Morgen schon los, da sie mich besuchen kommen wollte und war dann Mittwoch Nachmittag endlich bei mir. So lange war meine Zeit alleine also gar nicht!
Nachdem das Auto ausgeladen war, zeigte ich meiner Familie Bóly bei einem Spaziergang.
Am nächsten Tag musste ich in die Schule und hatte DSD-Training. Nachdem ich wieder zuhause war, fuhren wir nach Mohács und schauten und die Stadt ein bisschen an. Nachdem wir ein gutes Stück an der Donau entlang spaziert sind, ging es über ein paar Lebensmittelgeschäfte wieder zurück.
Als ich in der Schule erzählte, dass meine Eltern da sind, bekam ich glatt Freitag, Montag und Dienstag frei. Wir nutzen die gewonnen Zeit für Ausflüge. Am Freitag ging es erst nach Kalocsa ins Paprikamuseum und dann weiter nach Szeged. Dort ging mein Vater ins Salamimuseum und wir schauten und ein bisschen die Innenstadt an. In Szeged tankten wir auch, da es dort eine von 6 Erdgastankstellen in Ungarn gibt. Den nächsten Tag verbrachten wir in Pécs. Am Sonntag ging es nach Hevis in den Thermalsee. Wir mussten jedoch wegen unseres Erdgasautos einen erheblichen Umweg über Budapest fahren, wodurch sich die Fahrzeit von 2 ½ Stunden auf mehr als 4 pro Fahrt erhöhte. Leider stellte ich wieder einmal fest, dass ich nicht für Naturgewässer geschaffen bin, da ich Panikattacken bekommen, sobald nur irgendetwas mich leicht berührt. Den Montag verbrachten wir im Duna-Dráva Nationalpark, genauer gesagt in der Nähe von Pörböly. Von dort fährt eine Schmalspurbahn durch den Nationalpark und es gibt schöne Wanderwege. Das Heilbad in Harkány stand für unseren letzten gemeinsamen Tag auf dem Plan.
Am nächsten Tag trat meine Familie nach einem letzten gemeinsamen Frühstück wieder den Heimweg an und für mich ging es zurück in die Schule.
Donnerstags und freitags folgten dann die mündlichen DSD-Prüfungen an meiner Schule, welche sehr erfolgreich verliefen.
Fasching auf Ungarisch
Oder auch, wie ich Karneval hier erlebe.
Mit den Vorbereitungen ging es vor allem bei uns im Unterricht schon früh los, nicht nur, dass Beate aus Köln kommt. Nein! Karneval ist auch ein prima Lückenfüller für Technik (bald kommt ja Ostern). Es wurden Clowns gebastelt, Masken zurechtgeschnitten und Lieder geübt. Bald sahen die Klassenzimmer richtig bunt aus.
Es gab auch eine Faschingsparty an unserer Schule, diese fand am 5.2 statt und lag damit noch in der offiziellen Karnevalszeit. Mit der nehmen es die Ungarn hier nicht so genau, Faschingspartys können auch noch munter zwei Wochen nach Aschermittwoch stattfinden und Klassenzimmer werden erst dann abgeschmückt, wenn die Deko langweilig geworden ist oder ich hoffe spätestens wenn Ostern kommt!
Zur Faschingsparty:
Es gab sozusagen zwei. Am Vormittag eine für die „Kleinen“, am Nachmittag eine für die „Großen“.
Am Freitag kamen nur vereinzelt ein paar Lehrer verkleidet zur Schule, die Kinder der Unterstufe (1.-4.Klasse) haben sich in der ersten Stunde in ihren Klassenräumen umgezogen. In der zweiten Stunde ging es dann in die geschmückte Turnhalle, wo Musik und verschiedene Vorführungen warteten. In der dritten Stunde hatten wir das Glück auch in die Turnhalle zu können, denn der Unterricht für die Oberstufe ist normal weitergelaufen. Zur Feier des Tages machten wir jedoch mit einigen Klassen Karnevalsbrote.
Zum Abschluss gab es dann noch eine Tombola, für die in den Wochen zuvor kräftig Lose verkauft worden waren.
Um 16 Uhr begann die Feier für die Oberstufe, wobei die erste Stunde mit Ankommen und Verkleiden gefüllt war. Ab 17 Uhr ging es dann los. Alle versammelten sich auf der Tanzfläche und jede Klasse stellte ihre Kostüme vor, indem sie zwei oder drei Runden im Kreis liefen. Anschließend gab es Musik zum Tanzen. Es liefen nur ungarische Lieder bis auf ein Englisches am Schluss und es wurde kräftig mit gegrölt. Ich muss sagen, man kann auch zu Musik tanzen, wenn man keinen Plan hat, was gesungen wird und mitsingen kann man auch –oder es zumindest versuchen- auch, wenn es hundertprozentig falsch ist.
Für Verpflegung hatten die siebten Klassen fleißig gesorgt.
Kurz vor Schluss gab es auch hier eine Tombola. Tja, zwei Tombolas, da kann man sich mit den Losen schon mal vertun und ich war natürlich bei der falschen, was solls. Gegen 20 Uhr war die Party zu Ende und ich irgendwie hundemüde (komisch, noch gar nicht meine Uhrzeit?). Ich war auf jeden Fall so müde, dass ich gerade noch mein Essen vernichten konnte und eine halbe Stunde später fix und fertig im Bett lag. So fertig, dass ich es nicht mal packte auf den Schwabenball zu gehen, der ein Stockwerk tiefer stattfand und zu dem ich eingeladen worden war. Selbst die Musik störte mich ausnahmsweise nicht im Mindersten (und die Wände sind dünn!)
In Mohacs wartet an Karneval noch ein besonderes Ereignis. Busójárás.
Von Donnerstag bis Dienstag gibt es verschiedene Programme.
Sonntags findet die Hauptveranstaltung, der Umzug, statt. Die Stadt quillt über vor Touristen. Erst konnte ich es nicht glauben, aber es stimmt. Ich hatte sogar Probleme mit dem Bus dorthin zu kommen, obwohl sogar außerplanmäßige Busse gefahren sind.
Ich war dort mit Anna und Jule verabredet, aber da ich mit einem Bus später fahren musste, fanden wir uns erst nach einigem Hin-und-Her-telefonieren. Meine Empfehlung vor allem für Mädchen: Stellt euch beim Umzug nicht in die erste Reihe, außer ihr wollt schwarz (Asche), weiß (Mehl und Federn) oder nass (Wasser) werden. Man muss jedoch auch sagen, in der ersten Reihe bekommt man die besten Bilder.
Beim Umzug der Busos gibt es kaum Süßigkeiten, nur für die kleinen Mal ein Bonbon. Im Vordergrund steht es, die Verkleidung der Busos und der kroatischen Mädchen zu präsentieren.
Dienstags wird dann der Winter verbrannt. Dafür ging es für mich nach der Schule wieder nach Mohács. Ich wusste von verschiedenen Lehrern, dass Dienstag kaum noch Touristen da sein würden und die Stadt deswegen leerer sei. Im Bus war auch kaum was los. In Mohács traf ich dann zufällig Stefan, einen anderen kulturweit-Freiwilligen aus Pécs. Zusammen warteten wir bis um 17 Uhr der Winter verbrannt werden sollte (wehe es kommt jetzt nochmal Schnee!). Konnte ich mich Sonntags noch vor jeglichen Umarmungen durch Busos schützen, tat ich das an diesem Tag vergeblich. Wir wurden überrascht, denn was wir beide nicht wussten, der Umzug von Sonntag war Dienstags so ähnlich (ich habe auf jeden Fall keinen Unterschied erkannt) nochmal zu sehen.
Meine Empfehlung deswegen, geht Dienstags, alles ist leerer und irgendwie auch entspannter.
Sorry für das Durcheinander, ich habe Probleme mit dem roten Faden.
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