Wie schnell doch 10 Tage vergehen – eben noch bin ich hier am Werbellinsee angekommen, nervös und gespannt auf das, was mich auf dem Vorbereitungsseminar erwarten würde, und jetzt heißt es aufs neue: Tasche packen für die Abreise. Das macht mich schon ein bisschen wehmütig, denn ich habe während dieser Tage nicht nur viel gelernt, sondern auch neue Bekanntschaften geschlossen. Wir – die 150 Freiwilligen – sind zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen, haben uns über unsere Erwartungen und Ängste ausgetauscht, haben zusammen Dinge auf die Beine gestellt und uns gegenseitig unterstützt. Daher freue ich mich, einige von ihnen im Mai auf dem Zwischenseminar wieder zu sehen und ein paar auch auf dem Nachbereitungsseminar (leider nicht alle, da die meisten nur 6 Monate ins Ausland gehen).
Aber nun ein paar Worte zum Vorbereitungsseminar, damit ihr eine Idee davon kriegt, was wir hier so gemacht haben.
Natürlich gab es jeden Tag ein straffes Programm. Von früh um 9 bis abends um 6 waren wir – mit Ausnahme einer 3-stündigen Mittagspause von 12 bis 3, die aber auch manchmal kürzer ausfiel – eigentlich ständig auf Achse. Es gab neben Vorträgen zu allgemeinen Themen (wie Krankenversicherung, Informationen zu Kulturweit und Vorstellung der Partnerorganisationen) auch Gesprächskreise, in denen wir uns direkt einbringen konnten. Da wir sehr viele sind, wurden wir zu diesem Zweck in kleine Gruppen mit je etwa 15 Leuten (sogenannte „Homezones“) eingeteilt. Jede Homezone hatte einen Trainer, der für die Koordination und Leitung zuständig war. Wir trafen uns dann immer zu festgelegten Zeiten und bearbeiteten verschiedene Themen (wie Konfliktmanagement, Interkulturelles Lehren und Lernen, uvm.) So kam jeder zu Wort und es gab genug Raum für Diskussionen und Fragen.
Es fanden aber auch Treffen zwischen den Freiwilligen einer Region statt – in meinem Fall waren das die Freiwilligen der GUS. Dafür wurden uns Trainer zugeteilt, die in diesen Ländern bereits Erfahrungen gesammelt hatten und uns unsere spezifischen Fragen beantworten konnten. An einem Tag waren außerdem drei Deutschlehrerinnen (aus Argentinien, Russland und China) zu Besuch, die uns ebenfalls viel über unsere Einsatzländer sagen konnten. Das war sehr hilfreich.
Abends nach dem Abendessen gab es dann noch verschiedene Veranstaltungen, die aber nicht verpflichtend waren, z.B. den „Markt der Möglichkeiten“. Da konnten Freiwillige selber kleine Workshops anbieten. Leider wurde diese Möglichkeit kaum genutzt. Aber ich habe an einem Tag einen kleinen „Russischkurs für Anfänger“ angeboten – auf Wunsch der Leute, die nach Russland gehen – , da ich diejenige mit den besten Russischkenntnissen bin. Davon habe ich auch nur positive Rückmeldungen bekommen 🙂
Ansonsten wurde einmal noch ein kleiner Film gezeigt und es gab einen Kulturabend, wo einige der Kurzzeitprojekte vorgestellt wurden, die wir in den Homezones während des Seminars erarbeitet haben. Jeder musste in einem Projekt involviert sein, wobei es aber völlig freigestellt war, WAS wir genau machen. Meine Gruppe hat einen kleinen Film gedreht, indem wir Leute zu ihrem Wissen über unsere Einsatzländer interviewt haben. Der wird heute auch noch gezeigt 😉 Ziel dieser Projektarbeit war es einfach zu lernen, wie man ein Projekt plant und durchführt, denn wir sollen später in unserem Gastland ebenfalls ein Projekt durchführen.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich auf diesem Seminar viel gelernt und mitgenommen habe, auch wenn es manchmal anstrengend war. Die Mitarbeiter von kulturweit und der Unesco haben sich sichtlich bemüht diese 10 Tage so abwechslungsreich und schön wie möglich für uns zu gestalten und hatten dabei immer ein offenes Ohr für Fragen, Probleme und Anregungen. Es herrschte eine durchgehend herzliche Stimmung, sowohl zu den Veranstaltern, als auch unter den Freiwilligen. Das fand ich persönlich sehr schön und es hat dieses Vorbereitungsseminar für mich zu einer tollen Zeit werden lassen. Ich kann nun mit mehr Mut und Wissen in meinen Freiwilligendienst gehen.
Aber noch ist ja nicht alles vorbei – jetzt gehe ich erstmal zur Abschiedsparty 🙂
Was danach kommt…das werden wir sehen.
Viele Grüße vom Werbellinsee,
Eure Annemarie 😉
- Der zugefrohrene Werbellinsee
- Steg auf dem Werbellinsee
- unser Wohnhaus
- links der Speisesaal
- Der Seminar-Ablaufplan
- Homezone-Thema ‚Kultur‘
- Vortrag des ‚Orga‘-Teams im Kino







