Julia und ich verlassen das Haus. Auch heute ist es wieder sehr kalt und jeder auf der Straße starrt uns an. Verständlich, in UB sieht man nicht oft eine Biene und eine Zahnfee über die Straße laufen. Wir schauen auf den Boden. Es ist uns unglaublich unangenehm. Wir laufen schneller und springen in das erste Taxi, das wir sehen. „Zur Deutschen Botschaft bitte!“. Ja, ihr habt richtig gelesen: zur Deutschen Botschaft. Denn da findet der alljährliche Karneval statt. Ein paar Minuten später sind wir auch schon da. Die Rückbank des Taxis sieht aus, als ob dort ein Huhn gerupft wurde, da meine Flügel stetig Federn verlieren. Macht nichts, ein paar sind noch dran. Durch die Fenster sieht man schon viele Leute und bunte Farben. Eine echte Seltenheit hier. Wir klingeln und zeigen unsere Einladungen vor. Der Raum ist schon gut gefüllt und ein Kostüm ist schöner als das andere. Leckere Häppchen stehen auf der linken Seite des Raumes und die Bar befindet sich auch gleich in der Nähe. Auf den Stehtischen liegen Liedtexte, die wohl den Abend über noch gesungen werden sollen. Für mich ist das Ereignis sehr interessant. Das letzte Mal, das ich Fasching gefeiert habe, war in der Schule in der 5. Klasse. Und schon geht es los. Alle sollen zusammen singen. Problem 1: ich kann nicht singen. Problem 2: auf Kölsch erst recht nicht. Aber wie schon in der Schule gilt: wenigstens die Lippen bewegen. Das habe ich also überstanden. Der nächste Programmpunkt war ein Wissensquiz. Da ich mit zwei anderen gleich viele Punkte erreichte, kam es dann zu einem Stechen. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an meinen Opa, durch den ich die Frage am schnellsten beantworten konnte. Denn genau diese hatte er mir auch schon einmal gestellt. Mein Preis war ein 5 Liter Altan Gobi Bierfass. Mit der Zeit wurde mehr getanzt und die Stimmung wurde immer besser. Gegen zwölf war die Party dann vorbei. Logisch, denn viele mussten am nächsten Tag ja arbeiten.
Es war auf jeden Fall eine gelungene Feier, die ich nicht so schnell vergessen werde. 🙂
