Die Zeit rennt und die ersten fliegen bald schon wieder nach Hause. Ich bin froh noch ein bisschen bleiben zu dürfen. Aber wie immer fehlte mir die Zeit zum Schreiben. Aber jetzt sind endlich Ferien, also naja fast. Die Schüler haben schon frei, aber die Lehrer müssen noch kommen. Erst nächste Woche ist die Schule richtig zu. Das heißt für mich jedoch, dass der Schulbus früh nicht mehr fährt und ich die drei Kilometer laufen müsste. An sich nicht das Problem, aber bei -25 Grad nicht so angenehm. Deshalb weiche ich oft auf ein Taxi aus. Diese sind günstig und spätestens das zweite Auto hält, wenn ich meinen Arm an der Straße raushalte. In Deutschland undenkbar, aber hier alltäglich. Einer der wenigen Vorteile des mongolischen Winters ist, dass der Zirkus Vorstellungen aufführt. Warum sie nur im Winter spielen, weiß ich nicht. Aber das war wohl einer der Gründe, der uns dazu bewegte, am vergangenen Sonntag so eine Aufführung zu besuchen. Gespielt wurde „Madagaska“. Ausgeschrieben war sie für Kinder, aber das traf meiner Meinung nach nicht zu. Bei den Akrobaten handelte es sich um erwachsene Männer und Frauen, die sensationelle Darbietung ablieferten. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Oder hast du schon mal einen Menschenturm aus drei Personen Seil springen sehen? Besonders interessant waren auch die Schlangenmenschen, die sich auf das Übelste verbiegen konnten. Leider war die Vorstellung schon nach einer Stunde vorbei, aber wir werden sicher noch einmal gehen, wenn wieder etwas gespielt wird.

Das Zirkushaus
