Eine Sache, die man hier in der Mongolei unbedingt einmal gemacht haben muss, ist das Reiten. Also nicht lange warten und einen Reitausflug buchen. Gesagt- getan. Am Sonntag trafen wir uns um 9:30 Uhr vor dem Grand Khan Irish Pub und dann gings auch schon los. Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt kamen wir bei den Pferden an. Diese standen schon in Reihe und gesattelt vor dem Tor. Nach unserer Ankunft hieß es erstmal umziehen und dann sollte es auch schon losgehen. Meine Nervosität und Freude stiegen mit jeder Minute, da ich zwar früher oft reiten war, aber das schon eine ganze Ewigkeit zurücklag. Jeder von uns bekam dann ein Pferd zugewiesen. Das Aufsteigen klappte bei mir ohne weitere Probleme und meine anfängliche Nervosität verflog sofort. Ein breites Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als das Pferd erstmalig in den Trap überging. Da saß ich nun auf dem Pferd, mitten im nirgendwo und ließ meinen Blick über das hügelige Land schweifen. Natur soweit das Auge reicht: keine Autos, keine Strommasten, kein Handyempfang, nur die vollkommene Natur. Ein wohliges und zufriedenes Gefühl bereitete sich in mir aus. Die nächsten zwei bis drei Stunden waren einfach nur himmlisch. Auch wenn mein Po und meine Beine schon nach kurzer Zeit schmerzten, bemerke ich das kaum. Viel interessanter waren die Tiere und die Landschaft um mich herum. Unterwegs jagten wir Geier, andere Pferde und Kühe übers Land. Mein Pferd folgte erstaunlicher Weise fast immer meinen Befehlen und es stellte sich zügig heraus, dass es das schnellste der Gruppe war. Mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit zogen wir an den anderen vorbei und ließen sie weit hinter uns. Anfänglich noch leicht verschlafen, wollte mein Pferd gegen Ende gar nicht mehr mit dem Galopp aufhören. Es kostete mich schon einige Kraft, es zwischendurch in seinem Bewegungsdrang zu bremsen, aber das war mir egal. Lieber ein schnelles, als eins, das sich gar nicht bewegt. Doch auch die schönste Zeit geht mal vorbei. Und so war ich doch ein bisschen froh, nach drei Stunden wieder absteigen zu dürfen und mich in der Jurte zu wärmen.
Eins steht damit fest: Das war definitiv nicht mein letzter Reitausflug!
