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Die erste Woche ist rum…

Mal ein Jahr weggehen, mehr von der Welt sehen, aufregende Dinge erleben… Klingt gut, kann am Anfang aber auch verdammt schwer sein. Wenn auf einmal alles anders ist, man die Landessprache nicht spricht und auch mal den Weg zur Arbeit nicht findet, ist das schon ein seltsames beklemmendes Gefühl. Aber das vergeht mit der Zeit. Spätestens wenn man am Wochenende viel mit anderen Freiwilligen unternimmt und im Arbeitsleben aktiv integriert wird. Auch ich habe wieder einmal gemerkt, dass es nach einem Anfangstief schnell wieder bergauf geht.

Das Highlight meiner letzten Woche stellt eindeutig das Seminar in Erdenet dar. Am Donnerstag ging es mit dem Bus in die Bergarbeiterstadt, die derzeit drittgrößte Stadt der Mongolei. Die Fahrt dorthin dauerte ca. sechs Stunden, was mir aber aufgrund der atemberaubenden Landschaft gar nicht so lang vorkam. Gregor, einer der Freiwilligen (Ausreise März ’15), bot uns netter Weise einen Schlafplatz an. Er zeigte uns die Stadt und führte uns auf die Spitzen zweier Hügel. Fast überall in der Mongolei findet man so genannte Owoos (bzw. Ovoo oder Obo). Darunter versteht man Steinhafen verschiedener Größe, die oftmals mit blauen Seidenschals (“khardags”) geschmückt sind und an denen Opfergaben wie Geld, Bilder und auch leere Wodkaflaschen zu finden sind. Traditioneller Weise umrundeten wir jeden Owoo dreimal und legten bei jeder Runde einen neuen Stein darauf ab, den wir während unseres Aufstiegs mitgenommen hatten.

Als besonders spannend stellte sich auch die Rückfahrt nach UB dar. Wir hatten uns dazu entschieden, nicht mit dem Bus, sondern mit dem Zug zurückzufahren. Zuerst mussten wir aber zu dem außerhalb gelegenen Bahnhof kommen. Doch das wäre nichts Besonderes gewesen, wenn wir uns nicht zu sechst plus Fahrer, vier Backpackern und Schlafsäcken auf dem Schoß in ein Taxi hätten quetschen müssen. Der Zug war auf jeden Fall ein älteres Modell, aber sehr cool. Die Fahrt dauerte ca. 11 Stunden. Da wir über Nacht in einem Schalfwagon fuhren, kamen wir fast ausgeschlafen am nächsten Tag in UB an. Das Schöne an dem Zug ist, dass er sich durch die Täler und Berge schlängelt und wir dadurch viel mehr Tiere gesehen haben. Besonders aufregend waren dabei die Kamele, Pferde, Murmeltiere und Yaks.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es ein großartiges Wochenende mit tollen Erlebnissen war und sicher nicht meine letzte Reise nach Erdenet.

Zugabteil

Zugabteil

Blick aus dem Zugfenster

Blick aus dem Zugfenster

Owoo bei Nacht

Owoo bei Nacht

Kamele

Kamele

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