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Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.

Ja ja, ich habe lange nichts von mir hören lassen. Ich weiß. Es tut mir auch schrecklich leid, aber kann ich jetzt auch nicht mehr ändern. Seit dem 13. Juni sind Sommerferien und die dauern hier bis zum 01. September. In den letzten zwei Wochen war viel los. So bin beispielsweise mit allen anderen Lehrern meiner Schule zum Lehrerausflug nach China gefahren und war danach mit ein paar Freunden auf dem „Tommorowland  Festival Mongolia“. Langweilig wird mir auf jeden Fall nicht! Nur keine Sorge. Nun sieht es so aus, dass ich nächste Woche Besuch aus Deutschland bekomme und eine große Rundreise durch das Land unternehmen werde. Da wird keine Zeit zum Schreiben bleiben, außerdem gibt´s da auch kein Internet. Lange Rede, kurzer Sinn: Das wird wohl mein letzter Beitrag sein, bis wir uns (falls du ein kulturweit-Leser sein solltest) in Berlin facetoface sehen oder (falls du/ Sie ein Leipziger oder ein Familienmitglied von mir sein solltest) uns in Leipzig über den Weg laufen. Ich wünsche euch allen einen schönen Sommer und viel Spaß in den Ferien!

Hier seht ihr die kulturweit-Freiwilligen, die im September 2015 zusammen ausgereist sind. Danke für die genialen Monate!

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Das Glockfest

Eins haben alle Schüler, egal wo auf der Welt, gemeinsam – ihren Abschluss feiern sie ordentlich! Anders als in Deutschland feiern die mongolischen Schüler ihren Abschluss vor den Prüfungen, damit alle zusammen und fröhlich dabei sind. Traditionell bereiten die 11. Klassen die gesamte Feier vor. Die Absolventen sollen sich auf ihre Prüfungen vorbereiten können und keinen Planungsstress haben. Die meisten Elftklässler sehen es auch als eine Ehre an, den älternen Schülern eine Freude bereiten zu können. Dementsprechend wurde am Morgen der großen Feier fleißig der Schulhof gefegt, Luftballons aufgepustet und sogar ein roter Teppich ausgerollt. Um 12 Uhr ging es dann los. Alle Schüler der Schule versammelten sich und stellten sich links und rechts des Teppichs auf. Unter tosendem Applaus schritten die Absolventen in schicken Kleidern und Anzügen zur Bühne. Es gab ein schönes Programm mit Gesangseinlagen, Tanzaufführungen und Reden. Den Höhepunkt stellte der „Wunschflug“ dar. Dafür schrieb jeder Schüler einen Wunsch auf einen Zettel und band ihn an einen, mit Helium gefüllten, Luftballon. Alle wurden dann zusammengebunden und die Schüler ließen sie gemeinsam steigen. Anders als in Deutschland spielen die Absolventen der Schule auch keinen Streich (ABIStreich), sondern bedanken sich mit einem großem Geschenk bei der Schule. Dieses Jahr schenkten sie einen riesigen Fachbildfernseher. In Deutschland unvorstellbar. Nach der Feier in der Schule wurden alle Lehrer zum Essen eingeladen. Es gab ein 4-Gänge Menü und für jeden ein Notizbuch mit einem personalisierten Stift. Auch dort wurde wieder gesungen und getanzt. Es war ein sehr angenehmer Tag und anders als mein Abschluss13241719_10206230566385669_279964352_ofest letztes Jahr.

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Über komisches Wetter und Wochenendausflüge

Der April war fast vorbei, dem Wetter war das aber egal. Zwischenzeitlich kletterte das Thermometer auf bis zu 20 Grad. Obwohl man dazu sagen muss, dass tägliche Schwankungen von 15’C oft vorkommen. Damit ist das Wetter aber noch nicht komisch genug. Erst regnete es! (Ja, seit September zum zweiten Mal!) Und dann erwachte ich am 1. Mai mit 20cm Neuschnee, außerhalb der Stadt. Das war für unsere geplante Maiwanderung nicht so vorteilhaft. Egal. Wanderschuhe an, Mütze auf, Handschuh eingepackt und ruff offn Bersch. Ziel war der Bodg Khan Uul (ein Berg südlich der Stadt). Nach 3 Stunden kamen wir auch endlich oben an. Der Weg war teilweise sehr vereist und rutschig. Aber es sah total schön aus. Schnee bedeckte Bäume, Hügel und zu unserem Erstaunen war der Schnee, trotz der 10 Grad Außentemperatur, kaum matschig. Oben angelangt gab es dann ein keines Picknick und Bilder mit Schneemännern. Der Abstieg ging deutlich schneller und zur Belohnung ging es dann zu KFC. ?

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OsTeReIeR & OsTeRhAsEn

In der Woche vom 21.- 25. März 2016 lag der Schwerpunkt unseres Deutschunterrichtes auf der Thematik „Ostern“. Die Klassen wurden von ihren jeweiligen Deutschlehrerinnen in das Themengebiet eingeführt.Hauptattraktion in den Augen der Kinder war das Bemalen von gekochten Eiern. Um ihre Kreativität anzuregen, bekamen sie Muster und Vorlagen und konnten dann aber selbst entscheiden, ob sie sich an die Muster halten oder nach ihren eigenen Vorstellungen und Ideen die Eier verzieren. Jedes Ei wurde mit viel Hingabe geschmückt und einzelne Kinder klebten beispielsweise Hasenohren auf ihre Eier. Dabei hatten sie sichtlich Spaß und Freude. Es wurde viel gelacht und gescherzt. Zum Schluss kamen sehr viele, individuell gestaltete Ostereier heraus.Logischer Weise sollten diese dann auch für die Eltern und andere Schüler ausgestellt werden. Dazu falteten wir gemeinsam kleine Eierbecher aus Origamipapier. Diese dienten der Ausstellung im Foyer der Schule. Auf zwei Tischen wurde eine kleine Wiese gebastelt, auf der die Ostereier ausgestellt wurden. Zwischen den Eiern saßen kleine Osterhasen. Auch diese wurden von einigen Kindern gebastelt. Sie bekamen eine Bastelanleitung und mussten danach ihre Häschen anfertigen. Um eine schöne Oster-Atmosphäre in dem Speiseraum zu schaffen, wurde auch ein Wandplakat erstellt. Dafür modellierten die Kinder kleine Schäfchen aus Watte, bunte Blumen aus Tonpapier, Kücken und Häschen. Am Ende wurde eine tolle und durchaus sehenswerte Oster-Atmosphäre in der Schule geschaffen.

OsternOstereier

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„Gut und günstig.“

Ein Thema, das mich tagtäglich begleitet ist: Essen. Zum Frühstück gibt es bei mir ganz normal Müsli oder Toast. Mittags esse ich immer in der Schule und es gibt Hackfleischvariationen mit Reis und Salat. Da Brot aber in der Mongolei nicht so beliebt ist, gibt es nun Weißbrot oder abgepacktes Fitnessbrot. Dies gestaltet das Abendessen durchaus schwieriger. Also koche ich mir meistens etwas. Und nein, nicht typisch mongolisch, sondern typisch deutsch. Jap. Richtig gelesen. In jedem normalen Supermarkt gibt es die volle Dröhnung an Edeka Produkten. Gemüsebrühe, Blockschokolade, Kekse, Konserven, Puddingpulver, Backpulver, Vanillezucker… etc. Direkt bei meiner Schule steht sogar ein Laden, der nur GutundGünstig-Produkte verkauft. Und die Leute hier stehen drauf. Umgerechnet ist es auch gar nicht so viel teurer. So kostet das Glas Marmelade umgerechnet rund 2,30€. In der Nähe meiner Wohnung befindet sich auch ein deutscher Fleischer, der lustiger Weise „Werners Wurstwaren“ heißt. Was man benötigt, findet man hier. Er hat alles von Wienern und Knackern bis über Jagdwurst. Und auch mehrere deutsche Cafés kann man besuchen. Die Waren sind sogar auf Deutsch beschildert und auch die Kassiererin spricht deutsch. Naja eigentlich spricht hier fast jeder deutsch, egal ob Apothekerin, Ärztin oder Taxifahrer.IMG_2724 IMG_2725

Fazit: Wer möchte, kann sich hier komplett von deutschen Produkten ernähren. Ich gehöre zwar nicht zu dieser Gruppe von Menschen, aber freue mich doch immer mal über eine leckere Kartoffelsuppe mit Wiener Würstchen und einem Pudding als Nachtisch.

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Bergfest und die letzten Wochen

…..und die Zeit rennt. Das Bergfest ist erreicht und ein Teil meiner Homezone sitzt in Berlin auf seinem Nachbereitungsseminar. Aber es bleibt keine Zeit, um über die Vergangene  nachzudenken, denn es passieren viel zu viele neue und interessante Sachen.

So wie letzten Sonnabend zum Beispiel: Gegen Mittag trafen wir uns am Ringerpalast. Um 14 Uhr sollte dort ein Wettkampf stattfinden.

Als wir die Halle betraten, war noch nicht viel los und voller wurde es auch nicht mehr. Wie wir später herausfanden, handelte es sich um einen nicht sehr anspruchsvollen Wettkampf. Für uns machte dies aber keinen Unterschied.  Dann ging es auch schon los. Es wurden ein paar mongolische Reden gehalten, Lieder gesungen und die Ringer namentlich vorgestellt. Dann kamen auch schon die ersten Ringerpaare in das Wettkampfrund. Aber nicht nur zwei oder drei, nein, gleich 20 Paare begaben sich in den Kreis. Regeln gibt es, soweit ich das gesehen habe, kaum welche. Jedes Körperteil darf angefasst werden und verloren hat der, dessen Kopf, Knie oder Ellenbogen den Boden berührt. Die typische Ringerbekleidung dient dabei als Ansatzpunkt für die Griffe. Sie setzt sich aus einem Höschen und einem Jäckchen zusammen. Das Jäckchen ist vorn offen und wird mit einem Seil auf Hüfthöhe befestigt. Es dient traditionell dazu, dass nur Männer ringen und keine Frauen, da die Brust nicht bedeckt werden darf. Dazu trägt jeder mongolische Ringer traditionelle Stiefel. Der Verlierer muss unter dem ausgestreckten Arm des Siegers hindurch.

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KÖLLE ALAAF

Julia und ich verlassen das Haus. Auch heute ist es wieder sehr kalt und jeder auf der Straße starrt uns an. Verständlich, in UB sieht man nicht oft eine Biene und eine Zahnfee über die Straße laufen. Wir schauen auf den Boden. Es ist uns unglaublich unangenehm. Wir laufen schneller und springen in das erste Taxi, das wir sehen. „Zur Deutschen Botschaft bitte!“. Ja, ihr habt richtig gelesen: zur Deutschen Botschaft. Denn da findet der alljährliche Karneval statt. Ein paar Minuten später sind wir auch schon da. Die Rückbank des Taxis sieht aus, als ob dort ein Huhn gerupft wurde, da meine Flügel stetig Federn verlieren. Macht nichts, ein paar sind noch dran. Durch die Fenster sieht man schon viele Leute  und bunte Farben. Eine echte Seltenheit hier. Wir klingeln und zeigen unsere Einladungen vor. Der Raum ist schon gut gefüllt und ein Kostüm ist schöner als das andere. Leckere Häppchen stehen auf der linken Seite des Raumes und die Bar befindet sich auch gleich in der Nähe. Auf den Stehtischen liegen Liedtexte, die wohl den Abend über noch gesungen werden sollen. Für mich ist das Ereignis sehr interessant. Das letzte Mal, das ich Fasching gefeiert habe, war in der Schule in der 5. Klasse. Und schon geht es los. Alle sollen zusammen singen. Problem 1: ich kann nicht singen. Problem 2: auf Kölsch erst recht nicht. Aber wie schon in der Schule gilt: wenigstens die Lippen bewegen. Das habe ich also überstanden. Der nächste Programmpunkt war ein Wissensquiz. Da ich mit zwei anderen gleich viele Punkte erreichte, kam es dann zu einem Stechen. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an meinen Opa, durch den ich die Frage am schnellsten beantworten konnte. Denn genau diese hatte er mir auch schon einmal gestellt. Mein Preis war ein 5 Liter Altan Gobi Bierfass. Mit der Zeit wurde mehr getanzt und die Stimmung wurde immer besser. Gegen zwölf war die Party dann vorbei. Logisch, denn viele mussten am nächsten Tag ja arbeiten.

Es war auf jeden Fall eine gelungene Feier, die ich nicht so schnell vergessen werde. 🙂

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Ferien und Zirkus

Die Zeit rennt und die ersten fliegen bald schon wieder nach Hause. Ich bin froh noch ein bisschen bleiben zu dürfen. Aber wie immer fehlte mir die Zeit zum Schreiben. Aber jetzt sind endlich Ferien, also naja fast. Die Schüler haben schon frei, aber die Lehrer müssen noch kommen. Erst nächste Woche ist die Schule richtig zu. Das heißt für mich jedoch, dass der Schulbus früh nicht mehr fährt und ich die drei Kilometer laufen müsste. An sich nicht das Problem, aber bei -25 Grad nicht so angenehm. Deshalb weiche ich oft auf ein Taxi aus. Diese sind günstig und spätestens das zweite Auto hält, wenn ich meinen Arm an der Straße raushalte. In Deutschland undenkbar, aber hier alltäglich. Einer der wenigen Vorteile des mongolischen Winters ist, dass der Zirkus Vorstellungen aufführt. Warum sie nur im Winter spielen, weiß ich nicht. Aber das war wohl einer der Gründe, der uns dazu bewegte, am vergangenen Sonntag so eine Aufführung zu besuchen. Gespielt wurde „Madagaska“. Ausgeschrieben war sie für Kinder, aber das traf meiner Meinung nach nicht zu. Bei den Akrobaten handelte es sich um erwachsene Männer und Frauen, die sensationelle Darbietung ablieferten. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Oder hast du schon mal einen Menschenturm aus drei Personen Seil springen sehen? Besonders interessant waren auch die Schlangenmenschen, die sich auf das Übelste verbiegen konnten. Leider war die Vorstellung schon nach einer Stunde vorbei, aber wir werden sicher noch einmal gehen, wenn wieder etwas gespielt wird.

Das Zirkushaus

Das Zirkushaus

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-40 Grad und es wird noch kälter…

JA, ihr habt richtig gelesen: -40 Grad. Und das soll erst der Anfang sein. Die kommenden Tage soll es so bleiben oder sogar noch kälter werden. Wirklich ungünstig, da ich dieses Wochenende mit den Freiwilligen und ein paar anderen Deutschen zum Energiezentrum nahe der chinesischen Grenze fahren wollte. Aus sicherheitstechnischen Gründen und der Befürchtung, dass mir etwas passieren könnte, wurde mir dies aber von meiner Schulleiterin untersagt. „Fahren Sie doch im Mai. Jetzt ist es viel zu gefährlich auf dem Land! Die glatten Straßen und die extremen Temperaturen.. Wenn das Auto liegenbleibt, sitzen Sie bei -45 Grad für mindestens drei Stunden fest. Stellen Sie sich das mal vor!….etc.“ Ergebnis: die anderen fahren, ich nicht.

Nachdem der erste Groll und Enttäuschung verflogen sind, stelle ich fest, dass es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen wäre zu fahren. Ich gefriere ja schon auf dem Weg zum Supermarkt zu einer Eisskulptur. Jeder Weg, der länger als 5 Minuten dauert, wird nur noch per Taxi bestritten. Das ist hier nämlich super. Man stellt sich einfach an die Straße, hält seine Hand raus und spätestens das dritte Auto hält und fährt einen für maximal 3000 Tugrug (umgerechnet 1,40€) überall hin. Das ist sehr bequem und wird mir in Deutschland sicher fehlen.

Meine Atemmaske (ohne die geht hier gar nichts)

Meine Atemmaske (ohne die geht hier gar nichts)

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Schüler, Lehrer und mein Alltag

Es ist 7:20 Uhr. Ich verlasse mit meinem Gastkind die Wohnung und hoffe, dass der Schulbus heute pünktlich ist. Ich bin eher wenig motiviert, bei mittlerweile um die -20 Grad lange draußen an der Straße zu warten. Außerdem fängt in gut 40 Minuten der Unterricht an und ich muss noch schnell was ausdrucken. Aus den dichten Nebelwolken – ähm halt! ich meine natürlich: aus den dichten Smogwolken taucht der kleine gelbe Bus auf. Er hält, ich steige ein und ich bin froh meine Atemmaske abnehmen zu können. Sie ist nicht schön, alle Leute starren mich an, aber naja, was tut man nicht alles für die eigene Gesundheit. Ich lasse mich auf einen freien Sitz fallen, lege den Kopf an die Scheibe und betrachte das hektische Treiben auf der Straße. Gut 25 Minuten später habe ich die Schule erreicht. Von allen Seiten strömen Schüler in die Schule. Ich laufe auf den Eingang zu, zwei Schüler öffnen mir die Tür und begrüßen mich mit einem freundlichen „Guten Morgen, Frau Anna“. Ich lächle sie an, begrüße sie ebenfalls und husche in das Schulgebäude. Die Dame an der Rezeption empfängt mich mit einem „Сайн байна уу?“. Ich antworte: „Сайн! cайн байна уу?“. Im Gegensatz zu den von der Schule angestellten Lehrern, muss ich bei ihr keinen Fingerabdruck abgeben. Mit Hilfe der Fingerabdrücke kontrolliert ein System die exakte Arbeitszeit der Lehrer. Wenn man kommt, muss man seinen Finger scannen lassen und wenn man geht auch. Ebenfalls sehr gewöhnungsbedürftig sind die zahlreichen Kameras. Zwar filmen sie ohne Ton, aber es gibt keinen Raum, der nicht von ihnen überwacht wird. Und mit keinen, meine ich auch keinen! Weder das Lehrerzimmer noch die Klos sind davon ausgenommen. Totale Überwachung könnte man sagen. Stört mich jetzt aber erstmal nicht weiter, da ich mich weder verfolgt noch paranoid fühle. Also gut, ich laufe in die zweite Etage, schließe meine Jacke ein, wechsle meine Schuhe und betrete das Lehrerzimmer. Oft sind schon einige da und arbeiten an Computern, kopieren Arbeitsblätter oder trinken Kaffee. Ich stelle meine Tasche ab und setze mich an meinen Schreibtisch. „So! Mal schauen, welches geniale Chaos ich gestern hinterlassen habe.“ Nachdem ich ein paar Zettel neu sortiert habe, nehme ich meine Tasse und koche mir einen Tee. Zur Auswahl steht: deutscher Früchtetee, Kamillentee und Hibiskus. Ich entscheide mich spontan für den mit Früchten und stelle die Tasse wieder auf meinen Tisch. Ein kurzer Blick auf den Stundenplan und ups – es gibt wohl einige Änderungen. Macht aber nichts, dann findet der Unterricht in der 6./7. Klasse eben später statt. Auf meinem Tisch liegen noch einzelne Schülerarbeiten, die noch korrigiert werden wollen. Also mache ich mich an die Arbeit. Später habe ich dann eine Stunde in der 4. Klasse. Thema der heutigen Stunde ist die Uhrzeit. Ich stehe also zusammen mit einer meiner Deutschlehrerinnen an der Tafel und versuche den Kindern die Uhr beizubringen. Sie schauen uns groß an, verstehen es aber doch nach nur kurzer Zeit.Dann gibt es erstmal Mittag. Wie fast jeden Tag stehe ich vor der silberglänzenden Tafel und versuche die mongolische Schreibschrift zu entziffern. (Dazu muss man sagen, dass ich nur die Druckschrift lerne.) Also gut, heute gibt es: Kaffee. Den Rest kann ich nicht lesen. Ich schaue mich in der Mensa um und entdecke ein paar Schüler der 10. Klasse. Sie sind so freundlich, mir die heutige Karte zu übersetzen. Letztlich entscheide ich mich für Kartoffelsalat und eine Erdbeermilch. Nach dem Mittag geht es weiter mit der 2. Klasse. Ich habe Vokabelkarten vorbereitet, die wir zusammen lernen und ausmalen. Passend zur Jahreszeit lernen wir das Gedicht „Advent, Advent“. Viel Zeit bleibt mir danach aber nicht, denn die nächste Klasse wartet. Diesmal ist es die 6./7.. Sie beschäftigen sich zurzeit mit der Personenbeschreibung. Dafür habe ich aus einer Zeitung zahlreiche Bilder ausgeschnitten, die sie nun beschreiben sollen. Das klappt ohne weitere Probleme und nach 40 Minuten ist die Stunde auch schon wieder rum. Ich setze mich zurück an meinen Schreibtisch und überlege, was man kreatives mit den Klassen in den kommenden Tagen machen könnte. Ich bereite ein paar Arbeitsblätter und kleinere Lernspiele vor, als mein Blick auf die Wanduhr fällt. Oh, schon 16:30 Uhr. Schluss. Ich packe meine Tasche, hole meine Jacke und Schuhe und mache mich auf den Heimweg. Da der Schulbus so spät nicht mehr fährt, laufe ich ca. 40 Minuten. An besonders kalten Tagen nehme ich auch mal einen öffentlichen Bus, aber der ist meistens sehr überfüllt. Zuhause koche ich dann oftmals was fürs Abendbrot oder es findet sich noch Zeit für ein kurzes Skypegespräch. Danach falle ich k.o. in mein Bett und freue mich hier sein zu dürfen.

Link zur Schulseite: http://www.goethe.mn/

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