Meine lieben Blogleser,
ein letztes Mal möchte ich Euch ein herzliches „Vanakkam“ aus Chennai wünschen. Das letzte halbe Jahr ist wie im Flug vergangen und nächste Woche geht es tatsächlich schon wieder zurück nach Deutschland. Natürlich freue ich mich meine Familie und Freunde wiederzusehen – und auf deutsches Essen. Vor meinem inneren Auge sehe ich nämlich schon seit geraumer Zeit aufwendig gedeckte Brotzeittische mit Wurst, Käse, Brot, Brezen, Salat und all den anderen Köstlichkeiten. Dennoch bin ich auch ein wenig wehmütig. Schließlich habe ich in Indien so viele Abenteuer erlebt und fühle mich hier in Chennai mittlerweile fast schon heimisch.
Sicherlich werde ich mich schon bald nach dem leckeren südindischen Essen sehnen. Da ich nie wirklich über die Küche hier berichtet habe, möchte ich zumindest noch ein paar Worte darüber verlieren. Wider Erwarten war das indische Essen gar nicht so scharf wie gedachte – wobei das nicht heißen soll, dass ich nicht doch das ein oder andere Mal mit einer brennenden Zunge und Schluckauf-Anfällen kämpfen musste. Im Süden wird vor allem Reis gegessen, aber es gibt auch zahlreiche Fladenbrote – so viele sogar, dass ich ziemlich lange gebraucht habe um Rotis von Parathas, Naans von Kulchas und Poori von Chapatis zu unterscheiden. Mein absolutes Lieblingsessen ist jedoch nach wie vor das Thali, oftmals auch „meal“ genannt. Dabei handelt es sich um Reis, der zusammen mit verschiedenen Soßen, Chutneys, Salaten, sowie einem sehr süßen Nachtisch auf einem Bananenblatt serviert wird. Reis und Beilagen werden nach belieben gemischt und das Ganze dann per Hand in den Mund befördert. Mindestens genauso lecker fand ich Masala Dosa, einen salzigen und sehr knusprigen Crêpes, der mit einer Kartoffel-Zwiebel-Masse gefüllt wird und Idly, kleine gedämpfte Reismehlküchlein. Zu beidem werden verschiedenen Soßen und Chutneys serviert. Überhaupt macht essen mit den Händen sehr viel mehr Spaß als Messer und Gabel zu benutzen.
Was mir außerdem fehlen wird, ist die bunte Straßendekoration an jeder Ecke und zu jeden Anlass: Es gibt politische Deko mit dem Konterfei der aktuellen Ministerpräsidentin Tamil Nadus Jayalalithaa oder religiöse Deko wie die bunten Lichterbilder von Göttern, die an Feiertagen aufgestellt werden. Es gibt Plakate, auf dem einem Familienmitglied/Parteifreund/Sportskumpanen zum Geburtstag/zum Sieg beim Judo-Wettbewerb/zur Vermählung gratuliert wird. Und dann sind da noch all die bemalten Dinge, die man an und auf der Straße findet, zu sehen: LKWs mit dem Elefantengott Ganesha, Straßenmauern mit Vodafonewerbung, Kürbisse mit Dämonengesichtern und vieles mehr.
Und wenn wir schon beim Straßenbild sind, möchte auch die vielen Hunde, Kühe und manchmal sogar Schweine nicht vergessen, die tagtäglich an mir vorbeiwackeln und sich vom Verkehr, dem Lärm und den vielen Menschen sehr viel weniger beeindrucken lassen als ich.
- Bunt, bunter Gebäudefassaden
- Der direkte Draht zum Idol – Das Gandhi-Phone
- Kürbisse mit Dämonengesichtern
- Die Kühe liegen schon mal gerne mitten auf der Straße.
- Politische Dekoration und das nicht zu knapp.
- Bunte Götterlichterbilder
Abschließend kann ich nur noch sagen, dass mein halbes Jahr in Indien eine wundervolle Zeit war. Ich habe viel über Land und Leute gelernt und dieses Land mit all seinen positiven und negativen Aspekten lieben gelernt. Und auch die abwechslungsreiche Arbeit beim Goethe-Institut hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Ich bedanken mich bei allen, die meinen Blog fleißig gelesen und mich mit ihrer Stimme beim kulturweit-Blog-Wettbewerb unterstützt haben.
Macht es gut und „Parkalam“ (Wir sehen uns)
Eure Anna









































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