Huhu ich bin‘s wieder,
die letzte Mail ist ja schon wieder einige Zeit her, aber ich habe tatsächlich kaum Zeit gehabt, mal wieder was mir hören zu lassen. Den Rest der Ferien habe ich gut überstanden. Die zweite Ferienwoche verging nicht so schnell wie die erste, da ich von dem Ausflug nach Veracruz sehr KO war. Was nicht zuletzt auf die Hitze dort zurückzuführen ist. Auch hatte ich ein paar Magenprobleme. Aber ich konnte die Zeit dann gut nutzen, um das „Bewegungsprojekt vorzubereiten, denn das sollte ja mein großes Projekt nach den Osterferien sein. Und dann hat die Schule wieder angefangen. Die erste Woche nach den Ferien hab ich zunächst noch genutzt, um
mit unserem neuen Bibliothekar, dessen neuen Arbeitsplatz zu besichtigen und neue Projekte zu besprechen. Dann haben wir etwas umgeräumt und ich habe nebenher noch mit den beteiligten Lehrern den Ablauf des Sportprojekts abgesprochen, sowie einen Elternbrief verfasst.
Hier hab nochmal einen Link zum „Münchner Fitnesstest“, den ich als Sportprojekt versuche durchzuführen: http://www.sportunterricht.de/mft/
Am 16.5. habe ich dann die Stationen vorbereitet. Das gestaltete sich als nicht so einfach, da die Schule zwar eine sehr gute Turnhalle besitzt, aber keine Geräte für Leichtathletik, bzw. die die vorhanden sind eigentlich unbrauchbar alt sind. Das liegt daran, dass in mexikanischen Schulen eigentlich nur Ballspiele und bloß ein halbes Schuljahr lang eine Art Leichtathletikunterricht durchgeführt wird. Also musste improvisiert werden. Anstatt einer Sprossenwand dient nun ein Stufenbarren.
Anstatt einer umgedrehten Langbank dient ein Schwebebalken aus dem Kindergarten. Eine Tafel gibt es in dem Raum, den ich nutze auch nicht, deshalb musste ich große Papierblätter an die Wand kleben, um so den Standhochsprung durchführen zu können. Um die Sprunghöhe zu ermitteln, nutze ich anstatt von Kreide zunächst einen Edding und seit heute ein rotes Stempelkissen.
Als ich alles fertig vorbereitet hatte, freute ich mich schon auf den Test, den der Hauptssportlehrer direkt am nächsten Tag starten lassen wollte, anstatt einen Tag später.
Er sagte mir, dass 2 Klassen kommen würden, so kam es dann allerdings nicht. Zunächst musste ich feststellen, dass offenbar über Nacht der Raum, wo ich meine Stationen aufgebaut hatte gereinigt wurde und meine Stationen weg waren. Also musste ich erst mal die Stationen neu aufbauen, dann wartete ich auf die Klassen.
Nachdem die erste Klasse gar nicht kam, musste ich erfahren, dass die zweite Klasse an diesem Tag Schwimmen hatte (die Klassen haben hier im wöchentlichen Wechsel Sport draußen oder in der Halle und Schwimmen), Enttäuscht hab ich dann etwas beim Schwimmen zugeschaut, bis plötzlich doch noch eine „Test“-Klasse kam. Allerdings keine der 4.-6. Klassen, die ich eigentlich testen wollte, sondern eine 1. Klasse. Da kam dann auch gleich das Sprachproblem zum Vorschein. Eigentlich hieß es der Lehrer würde Englisch sprechen, dem war dann aber nicht so. Gott-sei-Dank war dann aber ein deutscher Kollege da, der mir helfen konnte. So habe ich an diesem ersten Tag doch noch jemand testen können, wenngleich es etwas anders lief, als erwartet. Auch an den zwei Folgetagen habe ich jeweils eine halbe Klasse testen können. Da ich allein arbeite, dauert die Durchführung entsprechend länger. Am Freitag musste ich etwas unter Zeitdruck arbeiten, weil mittags unser „kulturweit“- Zwischenseminar anfangen sollte. Aber dank der Hilfe zweier Lehrer konnte ich den Test an diesem Tag gut durchführen.
Etwas erschöpft vom morgendlichen Test mit einer etwas unruhigen Klasse saß ich eine halbe Stunde im Bus zum zentralen Busbahnhof in Puebla. Dort traf ich mich dann mit zwei Mitreisenden. Etwa zwei Stunden später waren wir, als eine der Ersten, am Ort des Zwischenseminars, einem Feriendorf, angekommen. Nachdem alle angekommen waren, haben wir uns kurz zum (wieder-)Kennenlernen getroffen. Anschließend sind wir in unsere Zimmer eingezogen. Das Zwischenseminar war für mich eine willkommene Abwechslung zur Arbeit in der Schule. Wir hatten viel Zeit uns in den verschiedenen Seminarpunkten auszutauschen, über Probleme zu reden und neue Ideen zu sammeln.
Auch ein Tagesausflug nach Atlixco, der nächstgrößeren Stadt, stand auf dem Programm. Dort haben wir eine (spanische) Tour durch die Stadt bekommen. Am Dienstag, nach 5 Tagen, war das Seminar (viel zu schnell) schon wieder zu Ende. Eigentlich wollte ich am Mittwoch direkt mit dem Projekt weitermachen, aber starke Magenprobleme machten mir einen Strich durch die Rechnung. Auch am Donnerstag und Freitag habe ich das Projekt nicht durchgeführt. Stattdessen habe ich mich auf das „Frauenfußball“-
Projekt konzentriert, dass ich mit einem Mitfreiwilligen durchführen werde.
Erst heute hatte ich dann wieder eine Klasse für den Test, es war wieder die 1. Klasse, die ich heute fertig getestet habe. Diesmal ohne Hilfe des Lehrerkollegen, aber dafür mit der spanischen Übersetzung der Übungen. Wieder hat es gut geklappt, mit der Klasse zu arbeiten. Die nächsten Tage werde ich noch die 2 anderen Klassen fertig testen, um dann nächste Woche voll in das „Frauenfußball-WM“-Projekt einzusteigen. Wir hoffen auch zusätzlich noch, ein Spiel der WM live zeigen zu können, aber das ist aus
technischen Gründen noch nicht sicher. Zusätzlich werde ich am Donnerstag in einer Woche noch am Umwelttag mitarbeiten. Außerdem werde ich eventuell eine deutsche Klasse besuchen, um diese über das „kulturweit“-Projekt zu informieren.
Ich muss sagen, seit den Ferien macht mir die Arbeit viel mehr Spaß, was wohl daran liegt, dass ich jetzt viele Projekt betreue und mich gut ausgelastet fühle.
Jetzt habe ich wieder einen ganzen Roman geschrieben, deshalb reicht das jetzt auch.
Bis zum nächsten Mal
Viele sonnige Grüße aus der Autostadt Mexikos
Euer
Marius







