DF

10 04 2011

Halli hallo,

es gibt wieder einiges zu berichten. Meinen Sprachkurs in Oaxaca habe ich gut überstanden, obwohl die 6 Stunden Unterricht jeden Tag doch sehr anstrengend waren. Aber ich denke, dass mir dieser Kurs doch einiges gebracht hat und ich jetzt doch schon etwas besser mit den Einheimischen, nicht Englischsprechenden viel besser kommunizieren kann. Am letzte Oaxaca-Wochenende habe ich noch eine Ganztagestour gemacht.
Ich war der Einzige nicht spanisch-sprechende Tourist der hier teilgenommen hat. Aber es war trotzdem sehr lustig, weil der Guide immer noch alles für mich auf Englisch übersetzt hat („And now for my friend from Germany …“). Ich habe dann auch mit den Mexikanern beim Mittagessen am Tisch gesessen und meine eben erlernten Sprachkenntnisse eingesetzt. Die Tour ging vorbei an einem der größen Bäume der Welt, vorbei an einer Teppich- und einer Schnapsfabirk. Der Schnaps war nicht so lecker! Er heißt Mezcal und ist typisch für die Region. Außerdem waren wir noch bei den „Hierve del Aqua“, den versteinerten Wasserfällen und
an einer weiteren Ausgrabungsstätte in Mitla.
Am Sonntag bin ich dann zurück nach Puebla gefahren. Die nächsten 2 Wochen habe ich dann wieder in der Schule verbracht. Neben meinem Job in der Bibliothek habe ich letzte Woche dann im schuleigenen Schreibwarenladen ausgeholfen. Dort habe ich vorallem Ordnung in das Chaos aus Büchern und Schreibwaren gebracht.
Ich sollte zunächst sämtliche deutsche Bücher zusammensuchen und dann in ein Regal im hinteren Teil des Ladens sortiert ablegen. Die nächsten Tage habe ich dann noch andere Schreibwaren sortiert. Seit Freitag hat die Schule nun jedoch wieder einen neuen Mitarbeiter, der die Arbeit übernimmt.

Ab nächster Woche werde ich dann wohl schon mein Projekt für die Schüler der 5./6. Klasse vorbereiten. Ich will zusammen mit den Sportlehrern den „Münchner Fitnesstest“ durchführen. DIeser besteht aus verschiedenen Übungen, wie Hochsprung oder Zielwurf. Anschließend wollen wir das Ergebnis mit den Ergebnissen des Schulprojekts meines Vaters „Ernährung und Bewegung“ der Bahnhof-Apotheke vergleichen. Bin schon sehr gespannt, wie sich die mexikanischen Kinder schlagen werden. Ich habe schon von mehreren Seiten gehört, dass man ein nicht so tolles Ergebnis erwarten wird. Man darf gespannt sein.

Am vergangenen Donnerstag bin ich dann noch nach Mexiko-Stadt gefahren. Am Freitag waren alle Freiwilligen von „kulturweit“ bei der deutschen Botschaft eingeladen. Dort hat sich der Botschafter nach unseren Erlebnissen und unseren Einsartzstellen erkundigt. Auch habe wir einiges über die Arbeit der Botschaft kennen gelernt. Im Moment wird der Besuch von Bundespräsident Christian Wulff sehr intensiv vorbereitet. Weshalb wir uns auch leider nicht so lange dort aufhalten konnten, da im Anschluss an unser Zusammenkommen eine Besprechung zu diesem Besuch stattfinden sollte.
So hatten wir dann aber viel Zeit um uns in DF (wie die Einheimischen zu Mexiko-Stadt sagen) zu vergnügen. Ich nutze den Tag für eine Stadtrundfahrt. Diese sollte eigentlich 3,5 Stunden dauern, aber da an diesem Tag eine große Demonstration in der Stadt und ein außerordentlich hohes Verkehrsaufkommen in der Stadt war, ging die Tour etwa 5 Stunden lang.
Trotzdem war sie sehr interessant und man konnte viele Impressionen der ca. 30-Millionen-Einwohner-Stadt bekommen. Allerdings gab es auch 2 negative Eindrücke auf dieser Tour. Zum einen wurde in einer belebten Straße eine Flasche mit einer undefinierbaren Flüssigkeit in den Bus geworfen. Zum anderen wurde ich und ein anderer Tourist, während der Bus an einer Ampel stand, von jugendlichen Bewohnern eines Hauses mit alten Limetten beworfen. Scheinbar sind nicht alle
Einwohner erfreut über so viele Touristen. Aber die Impressionen der Stadt liesen diese Zwischenfälle bald wieder vergessen.Abends bin ich dann totmüde und mit einem leichten Sonnenbrand 😉 ins Bett gefallen.

Am Samstag habe ich dann wieder eine Ganztagestour gemacht. Diesmal ging es zunächst zu einer kleineren Ausgrabungsstätte, dem „Platz der 3 Kulturen“.
In dieser Ausgrabungsstätte findet man 2 Kulturen unschiedlicher Generationen. Die Dritte ist die aktuelle Kultur, die sich in Form von Wohnblöcken für jeweils 250 Familien zeigt. Außerdem gab es dort 1968 eine Studentendemo, die von der Regierung blutig beendet wurde. Etwa eine Woche später wurden die Olypischen Spiele in Mexiko eröffnet. Das Masaker wurde in keiner Zeitung damals publiziert!
Der nächste Anlaufpunkt war die Kathedrale von Guadalupe. Diese befindet sich auf einem Areal mit einer Handvoll weiterer Kirchen. Diese ist eine der größten Kathedralen der Welt. In ihr finden bis zu 5000 Menschen Platz. Die Orgel darin ist übrigens eine Spende aus Deutschland.
Der dritte und längste Besuchspunkt waren die Pyramiden von Teotihuacan. Dort findet man die Pyramiden der Sonne und des Mondes. Auch diese Ausgrabungsstätte ist wie Monte Alban in Oaxaca sehr eindrucksvoll. Auf die verschiedenen Pyramiden konnte man auch hochlaufen, was bei der Hitze von etwa 35 Grad und 250 Stufen gar nicht so leicht war. Dazu kommt, das die Abstände der Stufen meist sehr groß sind.
Heute am Sonntag bin ich dann wieder zurück nach Puebla gefahren. Was mir bleibt sind viele neue Eindrücke einer Megastadt und ein Muskelkater 😉

Sonstige Neuigkeiten von mir sind, dass ich, bevor ich nach Mexiko-Stadt gegangen bin, noch in eine neue Wohnung umgezogen bin.
Diese ist viel größer als die Alte und hat sogar einen Garten mit Grillmöglichkeit. Das Zimmer gehört zu einem Haus, wo ich alles nutzen kann. Hier ist es gottseidank auch viel ruhiger, sodass ich auch durchschlafen kann.
Die zweite für mich sehr tolle Neuigkeit ist, dass ich einen Studienplatz für Pharmazie in Kiel bekommen habe. Diesen werde ich auch
nach meiner Rückkehr sicher haben. Aber vielleicht habe ich dann auch Plätze, die etwas näher am Allgäu liegen.

Ich merke schon, dass ich wieder viel geschrieben habe. Ich werde jetzt dann ins Bett gehen, weil ich ja morgen auch wieder arbeiten muss,
allerdings habe ich in einer Woche schon Osterferien.


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