Nach knappen zwei Wochen im schönen München und viel Zeit mit meinem wiedergefundenen Chinesisch-Freund Felix ging es für mich schon wieder auf eine Reise. Am Samstag, den 9. August fuhr ich mit einem Fernbus nach Braunschweig HBF, wo mich Moma um 18.30h in Empfang nahm. Ehe ich wusste, wie mir geschah, wurde ich aufs Köstlichste bekocht mit Süßkartoffeln, Karotten, Kokos, Ingwer, Weißwein und Vollmond. Es war so schön meine Oma endlich wiederzusehen, nach dem langen Jahr in China. Auch das traditionelle Tagesschau-Gucken genoss ich sehr. Dann war ich allerdings auch recht erschöpft von der langen Reise und ging schlafen.
Am Sonntag arrangierte ich dann ein Treffen mit dem Großvater und Anne auf der Ponte. Um 12h wurde ich abgeholt. Im Auto wurde schon zur Eile angetrieben, denn Großvater wollte auf keinen Fall die „Sendung mit der Maus“ verpassen. Leider kamen wir doch etwas zu spät dazu, aber zur Entschädigung kam „Shaun das Schaf“. Anne und Großvater freuten sich wohl ebenso wie ich über das Wiedersehen, und das feierten wir mit Prosecco. Dann gab es schon wieder Essen, und schon wieder so viel!!! Zur Vorspeise eine scharfe, rote Suppe mit Croutons, zum Hauptgericht Lachs in Zitronenmarinade mit Tabouleh – Bulgur, und zum Nachtisch Vanilleeis mit roter Grütze. Danach befanden wir uns alle in einer Art Essenskoma, weswegen wir uns auf eine Mittagspause einigten. Die verbrachte ich im Garten auf dem Rasen mit den Ameisen. Es war herrlich. Das Entspannungsprogramm wurde fortgesetzt mit einem Spaziergang mit Anne, die mich um den See herum zu einer „Offenen Garten“ Einladung mitnahm von einem schwulen Pärchen, das Nachbarn und Passanten in ihrem wunderschönen Garten willkommen hieß. Es gab auch Kaffee und Kuchen, aber ich war ehrlich gesagt immer noch sehr voll von unserem ausgiebigen Mittagessen. Außerdem warnte Anne vor einem bevorstehenden Kaffeetrinken bei Rückkehr zum Großvater auf die Ponte. Das taten wir dann auch, nachdem ich den Steg unsicher gemacht hatte. Zum Kaffee gab es selbstgebackene Blaubeermuffins. Dann musste der Großvater für seine Woche packen und es ging so langsam wieder zurück nach Wolfsburg.
Wieder bei Moma angekommen, die gerade selber noch Besuch hatte, machten wir uns sodann an die Vorbereitung des Abendessens. Nicht, dass ich Hunger gehabt hätte… Es gab Kartoffeln, Möhren, und ich kochte Pute mit Limoni (eine Art italienischer Zitronenkompott), Zwiebeln, Knoblauch und Honig, und dazu gab es Momas berühmten Salat. Wir beschlossen den Tag mit der Tagesschau und dann machten Moma und ich uns ans Packen.
Montag, den 11. August standen wir um halb 8 auf, um 8 gab es Frühstück und die letzten Vorbereitungen, und um halb 10 waren wir schon unterwegs nach Neßmersiel, wo wir um halb 3 ankamen. Ich muss zwischendurch jedoch eingedöst sein, aber pünktlich zu Momas Heimatgegend wachte ich wieder auf und lauschte interessiert ihren Anekdoten und Erzählungen übers Torfstechen und ihrer Kindheit.
Um 15h ging unsere Fähre von Neßmersiel nach Baltrum und da Baltrum autofrei ist, ließen wir Momas Polo auf dem Parkplatz. Die Tickets lösten wir auf der Fähre und wir waren sogleich umgeben von allerlei Familien mit ihren Kindern, die sich alle genauso auf ihren Urlaub freuten wie ich. Das Blau, die Weite, die Seeluft und die Seerobben wirkten auf mich wie Wasser für einen Verdurstenden. Die Möwen kreischten ihr Willkommen und schon waren wir angekommen. Wir liefen durchs Dorf zum Strand auf der anderen Seite, wo unser Strandhotel Wietjes lag. Nachdem wir uns in unser Doppelbettzimmer eingecheckt hatten, ruhten wir uns erstmal ein wenig aus. Dann erkundeten wir den Strand, fütterten die Möwen und aßen unsere Butterbrote mit Sand. Immer weiter führte uns der Weg und irgendwann hatten wir uns ein bisschen verlaufen. Doch dann fanden wir wieder zurück zur Zivilisation und kehrten im Skippers Inn ein, wo ich einen herrlichen mit Whisky geräucherten Burger verspeiste. Gemeinsam genossen wir den Chardonnay und Sonnenuntergang, und auf dem Heimweg sahen wir sogar einen Regenbogen.
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- Neßmersiel von der Fähre aus
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- Baltrum von weitem
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- Seerobben robben
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- Wenn Robben hinter Robben robben…
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- Baltrum von nahem
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- Wunderschönes Kutschenpferd
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- Selfie von Moma und mir
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- Möwe
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- Möwe mit entgegengesetztem Schatten
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- Möwen in allen Dimensionen
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- Die Möwenfütterin
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- Ganz schön beliebt, die Moma
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- Die Möwenflüsterin
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- Stimmt
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- Seemannsgarn
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- Regenbogen
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- Sonnenuntergang
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- Prachtvolles Naturschauspiel
Der Morgen des 12. August begann um 9h, als Moma und ich uns verschlafen anblinzelten in unseren heißen Federbetten und uns um 9.30h zum Frühstücksbüffet aufmachten, wo ein Tisch für uns reserviert war mit dem Namen Hrn. Tillmann. Haha. Nach dem großzügigen Büffet packte ich meinen Rucksack und um 11h waren wir am Strand, wo gerade Flut war. Zunächst beobachteten wir die mutigen Schwimmer, und dann stellte ich mich selbst den Wellen und ging schwimmen. Es war sowohl sehr kalt, als auch eine starke Strömung, aber mir tat diese geballte Portion Natur wahnsinnig gut nach der Smogansammlung in meiner Lunge. Danach umrundeten wir die Insel. Jop, einfach so. Über die Hälfte war aber ein Naturschutz- und Brutgebiet für Vögel, das auf keinen Fall betreten werden durfte. Wir sahen zwei Rebhühner und einen Fasan auf unserem Weg, gingen über Sand, Gras, Stroh und Moos. Die Dünen waren ein Traum. Gerade als wir wieder auf den Fahrradweg und eine bepflasterte Straße fanden, zog ein Schauer zu uns herüber, vor dem wir im „Nautilus“ Unterschlupf fanden. Als das Gröbste überstanden war, flüchteten wir uns ins Café Kluntjes zur Teestunde und ostfriesischen Torte mit Rumrosinen. Auf dem Rückweg begegnete uns ein kleines Mädchen, das stolz erklärte: „Ich kann schneller Fahrrad fahren als die Wolken!“
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- Augenscheinlich viel Spaß beim Sandburgen Bauen
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- Mama zeigt wo’s lang geht
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- Clara macht Quatsch
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- Ein Fasan
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- Zwei Fasane
Mittwoch wachte ich endgültig um 8.30h auf und wir nahmen um 9.15h unser Frühstück ein, bei dem wir das liebe Hotel auf den ehrlichen Fehler aufmerksam machten mit unserer Tischkarte. Um 12h ging es los. Wir entschieden uns dafür, einen Strandkorb zu mieten und es dauerte nicht lange, da hatte ich mein Buch schon durchgelesen. Also begann ich mit meinen Postkarten. Und davon gab es wahrlich viele. Nach diesem Strandtag aus dem Buche gönnten wir uns diesmal ein Abendessen im Hotel. Für mich gab es Pfifferlinge und ein Gute Nacht um 22h. Rekord.
Sooooonne!
Strandkörbe!!
Sonne, Sand, Strand – was will man mehr!
Am vorletzten Tag wachten wir um 8.45h auf und aßen um 9.30h Frühstück. Um 11.15h waren wir schon am Strand, und diesmal gingen sowohl Moma als auch ich schwimmen! Ein großer Regenschauer trieb uns aber vorzeitig wieder zurück ins Hotel, und nach einer jeweiligen heißen Dusche fühlten wir uns wieder wie Menschen. Anschließend erkundeten wir das Dorf und ich hatte meine erste Erfahrung mit dem Getränk „Tote Tante“, und als wäre das nicht schon genug Alkohol gewesen, hatte ich praktischerweise auch noch einen Schwarzwälder Kirschbecher bestellt 😀 ! Den de facto letzten vollständigen Tag ließen wir dann noch im Strandkorb ausklingen. Abendessen gab es diesmal im Strandcafé, wo ich Kutterscholle bestellte. Als Abendprogramm hatte sich Moma noch ein ganz besonderes Schmankerl überlegt: In einer Kirche gab es ein Konzert von minimalistischer Musik. Ein Mann namens Malte Vief verstärkte und wiederholte seine mit der Gitarre gespielten Stücke simultan während er sie noch aufnahm. Es war faszinierend und hat mir sehr gut gefallen. Was für ein wundervoller letzter Abend!
Sonne, einem letzten Abend würdig.
Findet Moma auch.