Familienurlaub im Elsaß

Großes Hallo am Place de L'Étoile

Großes Hallo am Place de L’Étoile

Nach einigen wundervollen Wochen im sommerlichen München freute ich mich als nächstes auf einen ewig schon nicht mehr genossenen Familienurlaub. Mit der ganzen Familie. Hallo? Bei unseren international orientierten Familienmitgliedern ist es wahrhaft eine Seltenheit, alle zusammen zu bekommen.

Theas Freund Dennis, Thea und ich nahmen den Fernbus nach Freiburg und Mama und und Papa holten uns aus Strasbourg ab.

Es war eine traumhafte Gelegenheit, an diese alte Stätte vieler Erinnerungen zurückzukehren, die wir mit der Großfamilie teilen. Zwar waren wir diesmal in der Schier anstatt in dem ursprünglichen Haus meiner Großeltern, aber Wengelsbach verliert seinen Charme niemals. Es war schön wieder ins Au Wasigenstein einzukehren und mit unseren alten Freunden Scherz’ens zu scherzen, alte Burgruinen zu besteigen (Wanderungen zur Fleckenstein, Blumenstein, Wasigenstein, Loewenstein und Gimbelhof), Spiele zu spielen, wechselseitig und zusammen zu kochen und Plätzchen zu backen, zu schwimmen und Tischtennis zu spielen. Es wurde viel getapt und zusammen rumgeblödelt. Ge Schatz? Sogar ein zusätzlicher Ausflug nach Strasbourg war drin, als wir Dori vorzeitig wieder verabschieden mussten, da die Arbeit für sie wieder rufte. Und ich erfüllte mir eine für mich selbst gestellte Königsaufgabe. In meiner Ansicht könnte ich erst dann einigermaßen anständig Auto fahren, wenn ich die Serpentinen in das Wengelsbach-Tal bewältigen können würde. Diese Chance bot mir Papa an und selbst die Nachtstrecke mit Hirschwechsel Richtung Strasbourg meisterte ich ohne Totalschaden. Trotzdem war ich froh, als wir dann auf einem Parkplatz das Steuer wechselten 🙂

Es ist wirklich immer schön, Traditionen aufrechtzuerhalten!
(Wengelsbach 30. August – 6. September 2014)

 

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Baltrum – Berlin

Am Freitag, dem 15. August mussten Moma und ich Abschied nehmen von der autofreien Insel Baltrum. Das fiel uns nicht leicht. Aber zum Trost gab es mein letztes Lakritzeis auf die Hand, bevor wir die Fähre betraten.

Von Neßmersiel fuhr mich Moma zum ZOB (Zentralen Omnibus Bahnhof) von Braunschweig, wo ich den nächstbesten Bus nach Berlin ZOB nahm. Das gestaltete sich als relativ unkompliziert und um 20h war ich schon in der Hauptstadt. Von dort fuhr ich mit der S-Bahn von der Messe zur Schönhauser Allee, und dann mit der Tram noch weiter, bis ich zur Haltestelle von meiner lieben Stella kam. Netterweise wurde ich auch gleich von ihr abgeholt, und nachdem ich mein Zeug abgestellt hatte, gingen wir richtig chic essen. Es war so gut, sie endlich einmal wiederzusehen und es gab sehr viel zu erzählen. Nebenbei muss bemerkt werden, dass das vietnamesische Restaurant Chen Che mit seinem Papayasalat, einem Reiscurry in einer kunstvollen schwarzen Tonschüssel, schwarzem Klebreis und Chrysanthementee mit Sandel uns absolut beeindruckte. Dann war der erste Tag auch schon vorbei und ich war dankbar, neben Stella ins Bett zu sinken.

Stella und Clara - endlich wieder vereint

Stella und Clara – endlich wieder vereint

Am Samstag gingen wir brunchen und die Wespen waren ungefähr genauso begeistert wie wir von dem köstlichen Frühstück. Um 14:30h trafen wir meine Freunde Anna Sophia und Paula am Kaufhaus Humana (Frankfurter Tor) und gingen in die Simon-Dach-Str., um das Café Dachkammer auszuprobieren. Die Oliven und Salzstangen brachten uns über die Runden, und dann stieß auch noch Paulas Freund Alex zu uns. Wir warteten einen mittelgroßen Schauer und zogen dann weiter in das vegane Burgerhaus Yoyo, was uns angenehm überraschte! Knapp verpassten wir dann den nächsten Schauer, als Paula uns in ihre Wohnung einlud. Dort gab es selbstgemachtes Eis mit Gabeln anstelle von Stielen. Um 21h entschlossen wir uns dann, in den Hackeschen Höfen Monsieur Claude und seine Töchter zu sehen, jedoch diesmal in Originalsprache. Mein Französisch regte sich wieder in ganz entfernten Hirnregionen, aber eher so wie ein Baby im Tiefschlaf, das sich räkelt, umdreht und dann weiterschläft. Es war auf jeden Fall ein schöner Ausklang vom Tag und ich war begeistert von der künstlerisch-kreativen Ausstrahlung dieses Stadtteiles. Da konnten auch die Polizeisirenen, die kolonnenartig an uns mit unseren Rädern vorbeibrausten, nichts ändern.

Am für mich leider schon letzten Tag sind wir um 8h von den Glocken der Zionskirche aufgewacht und so waren wir gleich inspiriert, diese zu erkunden. Diese lag auch nur einen Steinwurf von Stellas Wohnung entfernt, und trotzdem hatte sie sie noch nicht ausgekundschaftet. Ich kannte die Kirche lustigerweise schon, weil dort mein Patenonkel seine bezaubernde Anja geheiratet hatte. Sie war zwar verschlossen, aber immer noch äußerst imposant von außen. Dann radelten wir zum Frühstücksmarkt mit lauter Ständen, die miteinander wetteiferten, mir das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen. Die Markthalle Kreuzberg war zwar etwas weiter weg, aber es hat sich absolut gelohnt. Dann fuhren wir weiter über Neukölln, den Görlitzer Park, die Lobmühler Brücke, bis wir in ein Industriegebiet kamen, das nicht mehr so schön war. Deswegen drehten wir wieder um. Am Maybachufer kehrten wir in einer Eismanufaktur ein, sahen uns einen Vintage-Buchladen an, in denen wir uns völlig verloren, schlussendlich aber doch von Abschied nehmen mussten. An der Grimmstraße wurden wir Zeugen eines Hip Hop-Videos in Arbeit; und dann ging es wieder zurück über den Potsdamer Platz und die Invalidenstraße, am Bode-Museum vorbei, wo gerade ein riesiger Flohmarkt seine Zelte abbrach; vorbei an dem Tango-Tag am Ufer der Spree, am Reichstag und Brandenburger Tor, wo gerade eine Informationsdemonstration von Muslimen gegen ISIS stattfand, und dem für mich neuen Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Das war alles schwer beeindruckend. Ich sauge Berlin jedes Mal auf, wenn ich da bin; es verwirrt mich in seiner Komplexität, aber es gibt mir auch so viel Kraft und Kreativität. Abends trafen wir uns erneut mit Anna Sophia und Paula am Mauerpark diesmal. Auf dem Rückweg radelten Stella und ich an Clärchens Ballhaus vorbei, und an der Zionskirche. Ich hatte kaum Zeit zu packen, da mussten wir schon wieder los. Auf meinem Weg zur Haltestelle holten wir dann noch Stellas Tante ab, die mich als Besucherin praktisch gleich ablöste. Ich fuhr wieder hinaus zur Messe und erreichte meinen Bus um 22.45h problemlos. Um 7h morgens war ich wieder in München.

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Baltrum mit Moma

Nach knappen zwei Wochen im schönen München und viel Zeit mit meinem wiedergefundenen Chinesisch-Freund Felix ging es für mich schon wieder auf eine Reise. Am Samstag, den 9. August fuhr ich mit einem Fernbus nach Braunschweig HBF, wo mich Moma um 18.30h in Empfang nahm. Ehe ich wusste, wie mir geschah, wurde ich aufs Köstlichste bekocht mit Süßkartoffeln, Karotten, Kokos, Ingwer, Weißwein und Vollmond. Es war so schön meine Oma endlich wiederzusehen, nach dem langen Jahr in China. Auch das traditionelle Tagesschau-Gucken genoss ich sehr. Dann war ich allerdings auch recht erschöpft von der langen Reise und ging schlafen.

Am Sonntag arrangierte ich dann ein Treffen mit dem Großvater und Anne auf der Ponte. Um 12h wurde ich abgeholt. Im Auto wurde schon zur Eile angetrieben, denn Großvater wollte auf keinen Fall die „Sendung mit der Maus“ verpassen. Leider kamen wir doch etwas zu spät dazu, aber zur Entschädigung kam „Shaun das Schaf“. Anne und Großvater freuten sich wohl ebenso wie ich über das Wiedersehen, und das feierten wir mit Prosecco. Dann gab es schon wieder Essen, und schon wieder so viel!!! Zur Vorspeise eine scharfe, rote Suppe mit Croutons, zum Hauptgericht Lachs in Zitronenmarinade mit Tabouleh – Bulgur, und zum Nachtisch Vanilleeis mit roter Grütze. Danach befanden wir uns alle in einer Art Essenskoma, weswegen wir uns auf eine Mittagspause einigten. Die verbrachte ich im Garten auf dem Rasen mit den Ameisen. Es war herrlich. Das Entspannungsprogramm wurde fortgesetzt mit einem Spaziergang mit Anne, die mich um den See herum zu einer „Offenen Garten“ Einladung mitnahm von einem schwulen Pärchen, das Nachbarn und Passanten in ihrem wunderschönen Garten willkommen hieß. Es gab auch Kaffee und Kuchen, aber ich war ehrlich gesagt immer noch sehr voll von unserem ausgiebigen Mittagessen. Außerdem warnte Anne vor einem bevorstehenden Kaffeetrinken bei Rückkehr zum Großvater auf die Ponte. Das taten wir dann auch, nachdem ich den Steg unsicher gemacht hatte. Zum Kaffee gab es selbstgebackene Blaubeermuffins. Dann musste der Großvater für seine Woche packen und es ging so langsam wieder zurück nach Wolfsburg.

Wieder bei Moma angekommen, die gerade selber noch Besuch hatte, machten wir uns sodann an die Vorbereitung des Abendessens. Nicht, dass ich Hunger gehabt hätte… Es gab Kartoffeln, Möhren, und ich kochte Pute mit Limoni (eine Art italienischer Zitronenkompott), Zwiebeln, Knoblauch und Honig, und dazu gab es Momas berühmten Salat. Wir beschlossen den Tag mit der Tagesschau und dann machten Moma und ich uns ans Packen.

Montag, den 11. August standen wir um halb 8 auf, um 8 gab es Frühstück und die letzten Vorbereitungen, und um halb 10 waren wir schon unterwegs nach Neßmersiel, wo wir um halb 3 ankamen. Ich muss zwischendurch jedoch eingedöst sein, aber pünktlich zu Momas Heimatgegend wachte ich wieder auf und lauschte interessiert ihren Anekdoten und Erzählungen übers Torfstechen und ihrer Kindheit.

Um 15h ging unsere Fähre von Neßmersiel nach Baltrum und da Baltrum autofrei ist, ließen wir Momas Polo auf dem Parkplatz. Die Tickets lösten wir auf der Fähre und wir waren sogleich umgeben von allerlei Familien mit ihren Kindern, die sich alle genauso auf ihren Urlaub freuten wie ich. Das Blau, die Weite, die Seeluft und die Seerobben wirkten auf mich wie Wasser für einen Verdurstenden. Die Möwen kreischten ihr Willkommen und schon waren wir angekommen. Wir liefen durchs Dorf zum Strand auf der anderen Seite, wo unser Strandhotel Wietjes lag. Nachdem wir uns in unser Doppelbettzimmer eingecheckt hatten, ruhten wir uns erstmal ein wenig aus. Dann erkundeten wir den Strand, fütterten die Möwen und aßen unsere Butterbrote mit Sand. Immer weiter führte uns der Weg und irgendwann hatten wir uns ein bisschen verlaufen. Doch dann fanden wir wieder zurück zur Zivilisation und kehrten im Skippers Inn ein, wo ich einen herrlichen mit Whisky geräucherten Burger verspeiste. Gemeinsam genossen wir den Chardonnay und Sonnenuntergang, und auf dem Heimweg sahen wir sogar einen Regenbogen.

Der Morgen des 12. August begann um 9h, als Moma und ich uns verschlafen anblinzelten in unseren heißen Federbetten und uns um 9.30h zum Frühstücksbüffet aufmachten, wo ein Tisch für uns reserviert war mit dem Namen Hrn. Tillmann. Haha. Nach dem großzügigen Büffet packte ich meinen Rucksack und um 11h waren wir am Strand, wo gerade Flut war. Zunächst beobachteten wir die mutigen Schwimmer, und dann stellte ich mich selbst den Wellen und ging schwimmen. Es war sowohl sehr kalt, als auch eine starke Strömung, aber mir tat diese geballte Portion Natur wahnsinnig gut nach der Smogansammlung in meiner Lunge. Danach umrundeten wir die Insel. Jop, einfach so. Über die Hälfte war aber ein Naturschutz- und Brutgebiet für Vögel, das auf keinen Fall betreten werden durfte. Wir sahen zwei Rebhühner und einen Fasan auf unserem Weg, gingen über Sand, Gras, Stroh und Moos. Die Dünen waren ein Traum. Gerade als wir wieder auf den Fahrradweg und eine bepflasterte Straße fanden, zog ein Schauer zu uns herüber, vor dem wir im „Nautilus“ Unterschlupf fanden. Als das Gröbste überstanden war, flüchteten wir uns ins Café Kluntjes zur Teestunde und ostfriesischen Torte mit Rumrosinen. Auf dem Rückweg begegnete uns ein kleines Mädchen, das stolz erklärte: „Ich kann schneller Fahrrad fahren als die Wolken!“

Mittwoch wachte ich endgültig um 8.30h auf und wir nahmen um 9.15h unser Frühstück ein, bei dem wir das liebe Hotel auf den ehrlichen Fehler aufmerksam machten mit unserer Tischkarte. Um 12h ging es los. Wir entschieden uns dafür, einen Strandkorb zu mieten und es dauerte nicht lange, da hatte ich mein Buch schon durchgelesen. Also begann ich mit meinen Postkarten. Und davon gab es wahrlich viele. Nach diesem Strandtag aus dem Buche gönnten wir uns diesmal ein Abendessen im Hotel. Für mich gab es Pfifferlinge und ein Gute Nacht um 22h. Rekord.

Sooooonne!

Sooooonne!

Strandkörbe!!

Strandkörbe!!

Sonne, Sand, Strand - was will man mehr!

Sonne, Sand, Strand – was will man mehr!

Am vorletzten Tag wachten wir um 8.45h auf und aßen um 9.30h Frühstück. Um 11.15h waren wir schon am Strand, und diesmal gingen sowohl Moma als auch ich schwimmen! Ein großer Regenschauer trieb uns aber vorzeitig wieder zurück ins Hotel, und nach einer jeweiligen heißen Dusche fühlten wir uns wieder wie Menschen. Anschließend erkundeten wir das Dorf und ich hatte meine erste Erfahrung mit dem Getränk „Tote Tante“, und als wäre das nicht schon genug Alkohol gewesen, hatte ich praktischerweise auch noch einen Schwarzwälder Kirschbecher bestellt 😀 ! Den de facto letzten vollständigen Tag ließen wir dann noch im Strandkorb ausklingen. Abendessen gab es diesmal im Strandcafé, wo ich Kutterscholle bestellte. Als Abendprogramm hatte sich Moma noch ein ganz besonderes Schmankerl überlegt: In einer Kirche gab es ein Konzert von minimalistischer Musik. Ein Mann namens Malte Vief verstärkte und wiederholte seine mit der Gitarre gespielten Stücke simultan während er sie noch aufnahm. Es war faszinierend und hat mir sehr gut gefallen. Was für ein wundervoller letzter Abend!

Sonne, einem letzten Abend würdig.

Sonne, einem letzten Abend würdig.

Findet Moma auch.

Findet Moma auch.

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