Weihnachtliche Zeit

In der letzten Woche des Terms 2014 wurde es sehr weihnachtlich. Unser Nachbar von unten, James, lud uns Mädels alle ein und bekochte uns mit einem echten englischen Weihnachtsschmaus. Es gab einen mit Nelken bespickten und mit Honig glasierten Braten, pigs in blankets, parsnips and carrots, Kartoffelbrei, Pellkartoffeln, Rosenkohl, Brokkoli und Bratensoße. Es war ein Festschmaus und wir hielten uns die Bäuche. Doch damit nicht genug. Zum Nachtisch servierte Ellie, seine Mitbewohnerin, auch noch Apple crumble mit custard. Mmmh. Ach könnte es nicht immer Weihnachten sein.

Nur vier Tage später flog ich zurück nach München und genoss auch dort, dass die weihnachtliche Zeit ihren Einklang gehalten hatte. Opa kam für das Wochenende zu uns, wir spielten „Wer bin ich“ und hatten mit Bescherung, mehr Weihnachtsbraten und guter Gesellschaft eine grandiose Zeit miteinander.

Weihnachtsmarkt am Marienplatz

Weihnachtsmarkt am Marienplatz

Pute und Rotkohl!

Pute und Rotkohl!

München war geprägt von verschiedenen Weihnachtsmärkten und meinen engsten Freunden: Mittelaltermarkt mit Eileen, der Weihnachtsmarkt am Rotkreuzplatz mit Felix, und sogar unserem ersten Klassen- / Stufentreffen seitdem wir Abitur gemacht hatten! Das war eine Freude, so viele altbekannte Gesichter wiederzusehen!

Tja und dann ging Familie Nonnenkamp ihrer Weihnachtstradition nach: Lanzarote. Am 21. Dezember ging es in aller Herrgottsfrühe morgens los, wir landeten im vertrauten Flughafen Arrecife – nur diesmal mit einer kleinen Abweichung vom Plan. Zum ersten Mal wurde ich als Fahrer mit in den Mietwagenvertrag eingetragen. Hehe. Was für ein Ritterschlag.

Die Ferien waren zwar nicht so warm wie gehofft, aber doch sehr erholsam. Es gab zwar einiges für die Uni zu tun, aber dabei kamen Träume, lange Nächte und der China Dream nicht zu kurz (Recherchen für einen Essay). Es war traumhaft, so viel Zeit mit meinen Schwestern zu verbringen, und als Familie begannen wir The Blacklist zu schauen. Spannende Serie. Natürlich besuchten wir das Vulkanmuseum und den Nationalpark Timanfaya, und Dora und ich durften Kamele reiten. Nach Neujahr wurde es dann aber langsam leerer, und am 4. Januar 2015 musste ich leider Abschied nehmen von dieser Idylle. Für mich ging es zurück nach Liverpool – weil, man muss ja immer wieder was Neues ausprobieren. Leider hatte ich eine ziemliche Odysee vor mir, sobald ich das englische Inselland betreten hatte… aber letztendlich kam ich wohlbehalten wieder in meinem Zuhause, der Moorland Avenue an. Und stürzte mich sogleich in die Prüfungsvorbereitungen! … doch dazu später mehr.

FROHE WEIHNACHTEN UND EIN GLÜCKLICHES NEUES JAHR!

Merry Christmas!

Merry Christmas!

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Officers‘ Mess Christmas Draw at RAF Cranwell

Meine Mitbewohnerin Sammy, die sich zu dem Zeitpunkt schon als treue Freundin herausgestellt hatte, wohnt auf einer Royal Air Force Basis. Das fande ich ja an sich schon äußerst spannend, da mein Leben ja sonst völlig fern von Militär und der Army ist. Doch es kam noch doller: Anlässlich der festlichen Jahreszeit veranstaltete ihre Basis in Cranwell (bei Lincoln, in den Midlands, im Nordosten Englands) einen Weihnachtsball – und wir waren eingeladen! Also begannen wir die Reise alle zusammen um 13:15h am Freitag, den 5. Dezember 2014 und fuhren mit dem Zug nach Grantham. Wir, das waren Sammy, Hannah und Alexia. Ich begann den Tag mit einem ohnehin schon freudigen Ereignis: Ich bekam meinen Aufsatz zum Ersten Weltkrieg und der Entstehung von Internationalen Beziehungen als akademische Fachrichtung zurück – mit Bestnote! 😀

Allerdings gab es dann Probleme mit meinem Ticket und ich verpasste meinen Zug und musste neue Fahrkarten für mich und Sammy lösen, die solidarisch war und bei mir blieb. Natürlich machte ich mir auf der ganzen Reise Vorwürfe… wollte ich doch keinen schlechten Eindruck erwecken! Aber ihre Eltern waren absolut reizend und liebenswürdig. Zusammen wurden wir vom Bahnhof abgeholt und mussten uns dann auch direkt für den Ball fertig machen. Als Kutsche fungierte die Base Patrol, die praktischerweise gerade an Sammys Haus vorbeifuhr… und uns direkt am Ballhaus absetzte.

Selfie vor der Abfahrt

Selfie vor der Abfahrt

Die Kleiderordnung war natürlich höchst formell, Abendkleider unbedingt vorgeschrieben… und die ganzen Räumlichkeiten waren äußerst prunkvoll hergerichtet. Der Alkohol floss in Strömen, doch auch das Optische kam nicht zu kurz: jede Menge schnieke Offiziere! Es gab Glühwein, Fire+Ice Cocktails und Canapées… eine Bar, wo man alles gratis bestellen konnte und es möglich war, Spaßfotos zu schießen nach Verkleidung… einen Raum mit Unterhaltungsmaschinen, Schießbuden und Desserts… eine Silent Disco, wo jeder ein Paar Kopfhörer bekommt und von drei Kanälen wählen kann, welche Musik man hören möchte… den Hauptraum, wo man sich nach Einlass niederließ, um sich am Büffet zu laben (es gab Turkey und Beef Roast und kulinarische Köstlichkeiten aus aller Herren Länder), eine Bühne, wo Musiker Klassiker und zeitgenössische Musik spielten… und meinen Lieblingsraum, wo es still war. Man servierte Tee und Kaffee, Minzdrops und Sherry. Die Ruhe, die die Sessel ausstrahlten, war Balsam nach einer langen Nacht des Schmausens, Tanzens und Trinkens. Gegen 2h morgens wurde Frühstück serviert, ein echtes englisches Frühstück. Aber ich bekam beim besten Willen nichts mehr herunter. Und so langsam machten wir uns dann auch auf den fröstlichen Heimweg. So manche von uns musste sich da auch schon ihrer Schuhe entledigen. Zuhause gaben wir dann noch Sammys Katzen Luke und Lucy ihre Schmuseleinheiten und dann fielen wir kugelrund und völlig erschöpft in die Federn.

Samstag kamen wir gegen 10 Uhr wieder zusammen und erkundigten das Camp. Sammys Vater führte uns umher, zeigte uns die Messe und wir bekamen offizielle Pässe ausgestellt – schließlich waren wir streng genommen Eindringlinge. Zuhause erwartete uns Sammys charmante Mutter mit noch mehr Essen, und was für eins! Sie hatte eigens für uns Tacos gezaubert, mit allen möglichen selbst hergestellten Saucen, und ein köstliches Chili con Carne. Und als wäre das noch immer nicht genug, hatte sie auch noch einen im Kern flüssigen Schokoladenkuchen gebacken. Wir konnten nicht anders als uns die Finger zu lecken. Doch dann mussten wir leider wieder aufbrechen …

Es ging zurück nach Leeds, wo mich am selben Abend NOCH EIN Weihnachtsmahl erwartete. Diesmal mit der OperaSoc, mit denen ich allwöchentlich eifrig für Bizets Carmen probte. Mit meinen Freunden von der Society, und Andrews Mitbewohner Max, der mich begleitete, hatten wir noch ein hervorragendes Weihnachtsessen zu verköstigen. Was für ein Festschmauswochenende!

Doch Sonntag ging es dann wieder an die Arbeit: Von 12-17h probten wir ununterbrochen für unseren Auftritt im Februar und durchliefen zum ersten Mal beide Akte der Oper „Carmen“. Eine tolle Erfahrung, aber ich war ehrlich gesagt ziemlich geschlaucht. Und voll. Trotzdem hat uns dieses Wochenende noch enger zusammen gebracht – sowohl als Society, als auch mit meinen Mitbewohnerinnen.

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Doppelgeburtstag 2014

Because…. why choose? 😉

Da mein Geburtstag in diesem Jahr so günstig fiel, dachte ich mir, ich feiere meinen Geburtstag gleich zweimal. Donnerstagabend in Leeds reingefeiert…. und Freitag früh gleich als Geburtstagsgeschenk in den Flieger nach Hause gesetzt. Hehe.
Aber alles der Reihe nach.

Ich wollte in diesem Jahr das Ruder aus der Hand geben und hab mich völlig überraschen lassen. So wurde denn von meinen Mitbewohnerinnen eine Überraschungsfeier für mich geplant und ich wusste von gar nichts! Mir wurde nur gesagt, dass ich um 18h fertig sein soll. Das war ich dann auch und so liefen wir zusammen in die Stadt. Mir war das Ziel völlig unbekannt. Es stellte sich heraus, dass an diesem Tag auch die weihnachtliche Straßenbeleuchtung der Stadt angeschaltet wurde und zu diesem Zweck fand ein großes Feuerwerk und musikalische Unterhaltung statt. Das diesjährige „Leeds Lights Switch On“ stand diesmal ganz im Zeichen von Frozen, aber es war schon erstaunlich, wie sich Harry Potter, Elsa und Santa alle gleichzeitig auf der Bühne in die Arme liefen. Mein einziger Wunsch für meinen Geburtstag war ein Feuerwerk, und unser Nachbar James fand es ganz praktisch, dass die Stadt gerade eh eins veranstaltete. Ich meinte allerdings eher eins zum Selbermachen! Das war so ungefähr der einzige Grund. Dank der Bonfire Night am 5. November wurde das nämlich eifrig und allerorts verkauft… und da wir in Deutschland eher sehr strikte Auflagen haben, was den Verkauf (und das Zündeln!) angeht, dachte ich, dieses Jahr könnte ich das einmal ausnutzen. Nun ja… dachte ich jedenfalls.
Das Feuerwerk der Stadt war zwar auch ganz nett, aber es war kalt, und ich war hungrig :’D Graces selbst gebackene Ananasbrötchen haben mich zum Glück gerettet. Nach der Veranstaltung gingen wir wieder nach Hause, ich machte mir und Charlotte Couscous (meinem Spitznamen Princess Couscous zu Ehren) und dann ging es so langsam los. Um 23h kamen Will und Flo mit Geschenken und Ideen zum weiteren Verlauf, dann näherte es sich Mitternacht, und, oh, da brachte Sammy meinen Geburtstagskuchen.

Mit Tiara. Natürlich. Die Crackers und Knallbonbons erschreckten mich tierisch, aber der allgemeine Alkoholpegel machte es bald erträglicher. Dann wurden langsam die Taxis bestellt und wir gingen weg. Unser Ziel (Flos Ziel) war die Bar Mook. Dort wurde ich zu einem Cocktail eingeladen und wir hatten eine sehr nette Zeit. Es tat gut, den ganzen Stress wegzutanzen. Trotzdem blieben Alexia, Zach und ich nicht ewig, sondern liefen relativ bald wieder heim. Zusammen ließen wir den Abend dann noch als Mitbewohner ausklingen (Sammy und Hannah waren auch noch wach.)

Am frühen Morgen meines eigentlichen Geburtstages traf ich mich mit Joey an den Stufen des Wahrzeichens unserer Uni und sie brachte mich zum Bahnhof. Ich war klitschnass und höchst dankbar für ihre Begleitung. Nachdem sie mich auf ein Meal Deal eingeladen hatte, machte ich mich auf den Weg, nahm den Zug um 9.53h und erreichte meinen Flieger um 13h problemlos von Manchester. In München erwarteten mich Dora, Mama – und Freddie!! Er war extra aus Leipzig angereist, wo er sein Auslandsjahr verbrachte. Es gab viel zu erzählen und ich konnte es nicht fassen, dass es immer noch mein Geburtstag war. Zuhause gab es endlich etwas zu essen, und dann auch noch Mamas tolle Hühnersuppe! Und Kuchen. Und Geschenke.

Ich, Ting und Thea im Café Cord (verzeiht die Qualität)

Ich, Ting und Thea im Café Cord (verzeiht die Qualität)

Anschließend machte ich mich fertig, wir fuhren zum ZOB, um meine liebe Ting und Schwester Thea abzuholen, und dann ging es auch schon direkt zum Café Cord, in das ich meine Gäste geladen hatte! Anna Sophia, Charly, Thea, Dora, Max, Nora und ihr Freund, Freddie, Ting und zuletzt auch noch Brice aus dem Kino – sie alle kamen und bereiteten mir einen wundervollen Geburtstag.

 

 

Samstag, den 15. November 2014 war beinahe immer noch mein Ehrentag. Es war tatsächlich eher ein einzigartiges Geburtstagswochenende. Wir gönnten uns ein Weißwurscht-Frühstück, sehr zur Freude von Freddie und Ting, ich telefonierte mit Opa und Tante Antje, und dann hieß es leider Abschied nehmen von Tingeling. Anschließend zogen wir los ins Glockenbachviertel. Dort suchte mir Mama noch ein Geburtstagsgeschenk aus, und was für eins! Die Kette trage ich immer noch mit Stolz und Würde 😉 Dann führte ich Freddie ein bisschen durch München, alles zu Fuß selbstverständlich: Viktualienmarkt, Marienplatz, Hofgarten, Englischer Garten, Eisbach – und vom Lehel nahmen wir die U-Bahn zum Rotkreuzplatz, wo die Familie schon auf uns im Romans wartete. Mann, ging es uns gut! Was für ein Festschmaus. Zuhause spielten wir Singstar und schauten uns Tings Film One, Two, Three an. Als alle dann zu Bett gingen, machten Freddie und ich uns noch einmal auf, um Annette und Simon im Turbulent zu treffen. Mit Kicker und Bier ließen wir es uns erneut äußerst gut gehen.

Doch wer abends spät schlafen geht, muss morgens auch früh aufstehen können. Um 10h gab es Frühstück, wir schmierten Brote und mit Papa wurde Freddie weggebracht. Dann Thea. Ich spielte noch ein bisschen Klavier, bevor ich wieder Abschied musste, und während Mama noch einmal aufkochte (rote Beete, Linsen und Spinatsalat!), wurde der gerade erst geschehene Einbruch thematisiert. Dann mussten Papa und ich zum Flughafen aufbrechen und ich trat meine lange Rückreise wieder an. Um 2:30h sank ich völlig erschöpft in meine Federn in Leeds…

Aber dafür hat es sich gelohnt!

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