… Und so schließt sich der Kreis.
Mehr als ein halbes Jahr ist vergangen, seit ich meine ersten Artikel auf diesem Blog schrieb, und vor genau einem halben Jahr befand ich mich auch BEI Berlin zum Vorbereitunsseminar.
Allerdings brauchten wir damals 10 Tage, um von kulturweit, unseren Partnerorganisa-tionen und dem Auswärtigen Amt auf unseren Freiwilligendienst vorbereitet zu werden.
Diesmal reisten alle halbjährigen Freiwillige am 1. März wieder am Hauptbahnhof Berlin an und am 5. März ab. Fünf Tage lang fanden wir uns also allesamt wieder am Werbellinsee ein, dem Seminargelände der „Europäischen Jugend- und Begegnungsstätte“.
Es war diesmal nur die halbe Teilnehmeranzahl, eine Übermacht aus Süd- und Lateinamerikanern, sonnig und eiskalt, kahle Bäume mit dahinter glitzerndem See, wieder eine unglaublich inspirierende Gruppe von jungen Leuten mit einer geballten Menge genialer Ideen. So ein Potential!
Das fiel mir vor allem beim Workshop für Alumni-Arbeit auf, von dem ich mir eigentlich gar nichts erhofft hatte, bzw. ich wollte da auch eigentlich nur hin, weil ich mit Moni (Freiwillige aus Peking) eine Idee vorstellen wollte, die uns ermöglichen würde, beim Nachbereitungsseminar der Einjährigen im September auch mit dabei zu sein.
Ich fiel aus allen Wolken! Es war wirklich beeindruckend, was für spannende Vorschläge da, einer nach dem anderen, ohne Ausnahme gemacht wurden. Sie bezogen sich vor allem darauf, wie man das Gegenstück zum kulturweit.blog, das Alumni-Netzwerk (Alumni = Ehemalige) mazunga.de noch interessanter gestalten könnte.
Dort wird, wenn all diese Ideen umgesetzt werden, bald nichts mehr fehlen, was man sich so wünschen könnte! Dating-Börse ;-), Job- und Praktikavermittlung, Couchsurfing (umsonst auf der Couch übernachten) in Deutschland und der ganzen Welt bei Freiwilligen und Alumnis, eine integrierte Karte, die anzeigt, wer wo gerade ist undundund!
Das Kulturprogramm am letzten Abend fiel natürlich ob der kleineren Gruppe und weniger Vorbereitungszeit magerer aus, war aber dennoch wieder einzigartig in seiner Darbietung.
Außerdem gab es wieder Gespräche mit Gleichgesinnten, Wahnsinn, wie ähnlich alle tickten…, unzählige Werwolf-Abende (ein fantastisches Spiel, muss ich euch mal beibringen); fast zu wenig Kekse und diesmal Wasserflaschen, die aufzumachen übelste Quetschwunden verursachte. Es gab neuerdings W-LAN auf dem Gelände, zwei Decken zur Überwindung der Kälte und gut funktionierende Heizungen im Zimmer.
Meine Zimmernachbarin Britt (Freiwillige aus Paraguay) und ich kannten uns schon vom Vorbereitungsseminar und wir verstanden uns mal wieder prächtig.
Am letzten Tag gab es dann ein Verabschiedungsritual, das ich noch gar nicht kannte. Letztes Mal musste ich ja ein wenig früher abreisen als die anderen, sodass ich daran nicht mehr teilnehmen konnte.
Dazu haben sich alle Freiwillige, wie auch die Trainer und anwesenden Koordinatoren von kulturweit alle in einen riesigen Kreis gestellt, gingen in die Knie und gaben so in guter alter La-Ola-Wellenmanier ein lautes „maaaaaaaaaaaa“ weiter. Als es wieder angekommen war, riefen alle „zung“ (dazu die typische YES-Geste = Ellbogen mit geballten Fäusten nach hinten stoßen) und dann „ga!“ (alle reckten ihre Ärmchen in die Luft). Ist schon ein kleines Gänsehaut-Ereignis, wenn das die ganze Gruppe macht…
Tja, und dann folgten viele Verabschiedungen.
Bis es tatsächlich hieß……:
Ab jetzt bin ich keine Freiwillige mehr,
sondern ALUMNI!
Mein Freiwilligendienst ist jetzt vorbei!