Memo

Unnützes Wissen

oder auch: Nützliches Halbwissen.

Hier findet ihr DIE Erkenntnisse meines Lebens in Guangzhou. Naja. Oder eben in der Nähe. Von Guangzhou.
Jedenfalls: Diese Seite ist Vokabelbuch, Reiseführer und Kuriositätensammelalbum in einem.
Die Angaben sind wie immer ohne Gewähr und nur auf meine persönlichen Eindrücke zurückzuführen. Für ein komplexeres Bild empfiehlt es sich, selber hierher zu kommen 🙂

 

Talking of Guangzhou – Civilized City: Guangzhou macht gerade eine große Imagekampagne, um als zivilisierte Stadt wahrgenommen zu werden. Dazu gehören in der U-Bahn große Verbotstafeln, aber auch Werbespots in der Metro, in der freundlich lachende Schulkinder z.B. den jungen VWLern erklären, dass sie nicht auf dem Zebrastreifen warten sollen, sondern dahinter, oder wo einer Oma beim Tragen geholfen wird. Im U-Bahnhof wild umhertollende Kinder geben sich auf das Zeichen der Wachfrau die Hand und gehen friedlich vondannen, und alle freuen sich über die HARMONIE.
Zudem stehen jetzt an nahezu jedem Zebrastreifen Aufpasser, die eine Trillerpfeife im Mundwinkel und eine Fahne in der Hand haben, und den Verkehrsteilnehmern furchtlos entgegentreten.
Auch in der Metro gibt es wie zur Wiesnzeit bei uns in München Wachen mit Walkie-Talkies, die darauf achten, dass die Türen sich ohne Hindernis schließen können.  1. Woche immer wieder.

Auch, wenn niemand Geburtstag hat, hört man ständig piepsend wie eine Grußkarte „Happy Birthday“   –   von dem Straßenreinigungswagen.  23. Sept. 2011

Die südlichen Ausläufer / Vororte von Guangzhou sind bekannt für ihren Bananenpalmenanbau. 25. Sept. 2011

Man sollte sich nie, egal ob mit freien oder bedeckten Füßen auf die Kanalisationsdeckel stellen. Dann fliegen diverse Tierchen nämlich auf einen. Aber unbedeckt ist halt dann nochmal ekliger.    Lebensweisheit I

Im Supermarkt haben wir sehr viele interessante Entdeckungen gemacht. Zum einen gab es auch einige importierte Sachen, die aber auch dementsprechend teuer waren, wie z.B. Philadelphia für knapp 30 Yuan, oder kinder-Riegel die Packung für 13 Yuan, Raffaelo für 12 Yuan, und Randnoir (3 Stück) für 7 Yuan… Außerdem die Schokolade Alpengold oder so…
Aber dann fanden wir auch noch, dass Nescafe dort gerade sehr im Kommen war, und auch etwas günstiger als die restlichen importierten Waren.
Unserer Meinung nach gab es aber auch eine Reihe von Chameleon-Produkten, die so taten, als ob sie ein Activia-Joghurt wären, oder so, als seien sie eine neue Nutella-Sorte…

Und in einer anderen Abteilung, von dessen Existenz man trotzdem im gesamten Supermarkt dezent wissen musste, konnte man sich weiter selbst davon überzeugen, dass die Hühnerfüße mit Krallen auch taktil hielten, was sie optisch versprachen.

Nicht fragen, einfach nur wundern! ÜBERlebensweisheit! I.   spätestens! 27. Sept. 2011 

Brian Bagnall (Nachbar) hat das Liederbuch gezeichnet, das ich mitgenommen habe! Die Welt ist ja sowas von klein!   27. Sept. 2011

Mein Kleiderschrank riecht ein bisschen nach Zimt…… =)

Frauen kennen keine Konkurrenz, nur die Aufforderung zum SPIELEN! (von Mona)

Visitenkarten werden hier unter ständigen Verbeugungen mit beiden Händen übergeben.  28. Sept. 2011

Der Ehrengast muss zuerst essen (bekommen). Und sitzt in der Mitte des Kreises, gegenüber der Tür.

„You Europeans have to eat much, because, Clara, you have such a strong body!“ (Die beiden Schülerinnen zu mir im Yuexiu Park)  2. Okt. 2011

„Bist du auch gut eingeschmiert?? Ihr kriegt doch immer so schnell Sonnenbrand…!“ (Aufforderung bezüglich meiner angeblich weißen Haut)

Wenn einem vom Gastgeber Tee eingeschenkt wird, dann klopft man mit zwei, drei gekrümmten Fingern auf den Tisch. – Das hat folgende Hintergrundgeschichte:
Früher, als der Kaiser einmal inkognito ausgehen wollte, mit seinem Diener, musste er sich einer List bedienen. Denn jeder Untertan sollte sich im Normalfall flach auf den Boden legen, sobald der Kaiser sich zeigte. Der Kaiser wollte aber sehen, wie sich seine Untertanen normal benehmen würden. Also tauschte er die Rolle mit seinem Diener, bzw. sie waren gleich gestellt. Sie kehrten in einem Restaurant ein, und der Kaiser schenkte seinem Diener Tee ein. Diesem war das so peinlich und unangenehm, dass er mit beiden Fingern auf den Tisch klopfte – ganz so, als würde er seine Finger an seiner statt vorbeugen lassen.

Auf einem Hard-Rock-Café T-Shirt lasen wir folgende Beschriftung:
Hard Cock – free entry.

In nahezu jeder Metrostation kann man sich einen Regenschirm leihen, – man muss ihn nur einfach innerhalb der nächsten 15 Tage an irgendeiner Station wieder zurückgeben.

Bun ze li zey… = kantonesisch. So klingt das, wenn die Metroansage sagt, „Dieser Zug geht nach….“ … und für mich klingt die kantonesische Ansage ausgeschrieben so.

Wenn man in Deutschland kurz vor dem Zebrastreifen hupt, heißt das: Geh ruhig schnell noch rüber.
Aber in China…. heißt das: Achtung! Ich komme!
Immer wenn jemand hupt, hat das meistens keinen anderen Grund als dieses: Hey da! Platz da, ich komme! 3. Okt. 2011

Polizisten und Wachmänner gibt es wirklich viele. Doch sie sind normale Menschen 🙂 Sie schlafen, während sie aufpassen sollen, sie essen und trinken – und, sie halten sogar Händchen mit „normalen“ Menschen! Ohne Witz! Saß da so ein Polizist und hat einen liebevoll an der Hand, der vor ihm steht! – Aber überhaupt, auch Jungen umarmen sich ständig, haken sich ein, gehen Arm in Arm… Das ist hier einfach anders.

Von wegen, Katy Perry ist hier verboten! Es erschallt regelmäßig ohrenbetäubend von dem Klassenzimmer neben dem Lehrerzimmer zur Unterrichtsbegrüßung.    11. Okt. 2011

Die STOßZEITEN in der Metro sind zu nehmen. Welch Drängeln, welch Schubsen, welche Panik, nicht mehr raus oder rein zu können, und vor allem, mit welcher Verbissenheit man in der Tür stehen bleibt! Ohne Ellenbogen kommt man überhaupt nicht weiter.

Ein Arbeitsblatt für jeden in der Klasse ist, was ich bisher in dieser Schule – vielleicht auch nur im Deutschunterricht – gesehen habe, nicht selbstverständlich. Aber so muss man Gruppenarbeit machen, was ja auch nicht schlecht ist.

Smileys für „GUT“ schreibt man hier so:  ^v^
und für „SCHLECHT“ so:                            T_T

Gu Yihans Kommentar zu den Fluten nach dem Konsulatsempfang: „In China sagt man, wenn wichtige Leute rausgehen, dann regnet es.“   13. Okt. 2011

…Ich habe leider kein Foto gemacht, aber, ihr wisst ja bestimmt, die meisten öffentlichen Toiletten hier sind „Löcher im Boden“, bei denen man sich hinhocken muss. Aber auf einem stand doch wirklich „American Standard“ darauf… – Ich weiß, das ist nur eine Marke, aber nichtsdestotrotz fand ich das sehr belustigend…..

Xiaoyang, die Japanischlehrerin, forderte mich eines Tages plötzlich im Lehrerzimmer auf, mit ihr etwas zu „spielen“. Nichtahnend stimmte ich zu. Wir stellten uns Rücken an Rücken, sie umfasste meine Arme – und hob mich einfach auf ihren Rücken! Dann setzte sie mich wieder ab, und ich hob sie auf meinen. Leti, Gu Yihan, Alex, und Ralf, alle machten mit, und es war echt lustig und komisch. Vor allem, als ein paar Schüler ins Zimmer lurten.

In China sagt man nicht: „schwarzes Schaf“, sondern „schwarzes Pferd“ (黑马).   3. Nov. 2011

Als „千里马“, also 1000-Meilen-Pferd bezeichnet man nach alter Sage jemanden, dessen Potential letztendlich entdeckt wurde.
Es gab einen Mann namens 伯乐 (sprich: Buole, pinyin: bole), der sich dieses Pferd, so wie vor ihm viele andere, ansah, – aber er erst erkannte, was das Pferd alles leisten konnte, wie leistungsstark es war.

Ich hab euch ja schon von Guangzhou, Civilized City erzählt. (文明 广州 = wenmíng Guángzhou). Gestern waren drei rasende Reporter von der Stadt bei uns in der Schule, die wollten ein Interview mit Ralf als schon länger hier lebendem Ausländer machen – wie zivilisiert er denn Guangzhou fände 😉    9. Nov. 2011

To assume, makes an ass out of u and me.

zu deutsch: Einfach nur anzunehmen, etwas zu unterstellen, macht uns beide zu nicht besonders netten Menschen.

Eine Antwort zu Memo

  1. bav twet sagt:

    Danke für dieses intensive Eintauchen in deine Welt, die richtig gut zu dir zu passen scheint! Ich hab es fast schon gerochen und das werden wir ja auch in 1 Woche (hoch spring, Vorfreude, jipijeh). MAN, hast du dich gut geschlagen, du tapferes Musketier. Die Gedanken des Geldschein (Yuan) sind spitzenmäßig, wußte zwar lange nicht ob es eine Küchenschabe oder der Hausmeister war!

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