Vorbereitungsseminar BEI Berlin

Tja – so ist das, wenn man sich was vornimmt… Und dann kommt doch alles ganz anders.

Eigentlich wollte ich nämlich noch einen Artikel schreiben, BEVOR ich den ersten Teil meiner Reise antrete. Aber dann haben sich die noch zu bewältigenden Aufgaben doch so gehäuft, dass ich nicht mehr dazu kam. Also gut, Max würde sagen, ich war einfach zu spät dran mit allem, womit er wahrscheinlich auch recht hat – aber hey, letztendlich hat ja doch alles geklappt.

Meine Familie war ja schon in den Urlaub gefahren, weswegen ich mich frühzeitig von ihnen verabschiedet habe – aber auch meine Eltern sehe ich schon ganz bald wieder. Die kommen mich nämlich schon besuchen, wenn ich erst zwei Wochen in Guangzhou gelebt habe.

Also musste ich mich „NUR NOCH“ von Max verabschieden, was aber auch nicht so leicht war. Seine Familie hat mich noch ganz lieb zum Essen eingeladen, am letzten Abend, und es war alles ein sehr bewegender Abschied. Aber es muss ja weitergehen!

Es ging ja dann auch ganz schön früh los, also wir sind um viertel vor 5 aufgestanden, und mein Zug ging um 6.15h los gen Berlin. Trotz Hektik ist es noch gut gegangen, ich habe meinen Zug gekriegt, und in Göttingen meinen Anschlusszug noch bekommen, und kam knapp aber pünktlich so gegen halb 1 in Berlin HBF an. Dort warteten schon ein paar kulturweit-Mitarbeiter auf einen, und leiteten uns zu einem riesigen Bus mit einer noch riesigeren Anzahl von anderen kulturweit-Freiwilligen davor.

Es kannte sich kaum einer, aber man kam wirklich leicht ins Gespräch, und so war die ganze Fahrt wie im Fluge vorüber gegangen, obwohl wir ja tatsächlich anderthalb Stunden mit dem Bus noch unterwegs waren. Unser Vorbereitungsseminar findet auf einem ehemaligen Pionierlagergelände statt, auf dem 1000 Leute Platz haben. Man kann sich eigentlich echt gut verlaufen. Aber ich gebe mir Mühe.

Wir wurden nach unseren Nachnamen auf 2er- oder 3er-Zimmer aufgeteilt. Ich bin mit zwei Studentinnen zusammen, die nach Lettland und nach Usbekistan gehen. Wir haben immer von 9-12 und von 15-18h Seminare oder Lerneinheiten, in denen wir so gut wie möglich auf unseren Freiwilligendienst vorbereitet werden sollen. Wir haben uns schon sehr lange mit dem Kulturbegriff beschäftigt, und vorgestern haben wir versucht zu ergründen, wie Stereotypen zustande kommen, und wie man sich gegen diese festen Bilder im Kopf wehren kann. Auch haben wir viel über den Code of Conduct gehört gehört, also auch über unsere Verantwortung und weitesgehende Repräsentation Deutschlands. Auch darüber, wie man am besten Bericht erstattet und was man dabei unterlassen sollte, haben wir viel gehört. – Gestern waren unsere Partnerorganisationen da und haben sich uns vorgestellt. In meinem Fall war das das Goethe-Institut bzw. ihre Initiative, die PASCH-Schulen (PASCH = SCHulen, PArtner der Zukunft). Heute besuchten wir den Workshop, für den wir uns eingetragen hatten: Bei mir der sehr begehrte „DEUTSCH ALS FREMDSPRACHE“-Kurs.

Es gibt feste Essenzeiten, für 1,20€ Bier, keine Nachtruhe, einen Kiosk mit Schoki, gratis die FAZ oder Süddeutsche Zeitung, Tee, Kaffee, Obst und Kekse, bisher eigentlich durchgehend eiskalt-nasses Wetter, sehr freundliche, aufgeschlossene, interessante, offene Leute, und beinahe zu viele Informationen und Begegnungen, die man kaum verarbeiten kann. Deswegen ist die Mittagspause von 3 Std. auch ziemlich wichtig für mich.

Am Dienstag werden wir zum Auswärtigen Amt nach Berlin fahren, und am Donnerstag pünktlich um 15h wird es hier los zum Flughafen gehen. Also, einige fahren auch zum Bahnhof bzw. wieder nach Hause, aber ich bin ja schon mit Sack und Pack hier (ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich so viel Zeug schleppen kann/muss), weil ich ja direkt dann über Amsterdam ausreise. Um 17.20h geht mein Flug Berlin Tegel – Amsterdam. Da habe ich dann 2 Std. oder so Aufenthalt und dann geht es weiter.

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick von meinem Leben hier geben, und bin schon sehr gespannt, weil ich ja in einer Woche schon in Guangzhou gelandet sein werde…. Wenn alles gut geht!

Es freut mich immer, von euch zu hören 🙂

Alles alles Liebe, Eure Clara*