Ab auf die Wies´n von La Paz!

Meine Kollegin erzaehlte mir vom Oktoberfest in La Paz. Mein erster Gedanke war: Wie soll denn ein bolivianisches Oktoberfest aussehen? Ich konnte es mir nicht wirklich vorstellen, da die Bolivianer noch nicht einmal leckeres Bier brauen koennen. Angestachelt von meiner Neugier, machte ich mich tatsaechlich mit den anderen kulturweit-Freiwilligen Elisabeth und Paul und meiner und Elisabeths Mitbewohnerin auf den Weg auf die Wies´n von La Paz.

Nach vier Euro Eintritt inklusive 0,5l Bier und die erste Frau im Dirndl (nicht wirklich schoen, aber immerhin ein Hauch Oktoberfest) befanden wir uns auf dem Oktoberfest von La Paz! Viele Menschen waren da und viele davon waren bereits betrunken. Es war ja auch schon 16.30h und somit eine realistische Zeit um betrunken auf dem Oktoberfest zu sein. Die Musik glich eher einer Abiparty und weniger dem Oktoberfest: aktuelle (oder weniger aktuelle) Chartsmusik anstatt Blaskapelle.

Als erstes liessen wir unsere Glaeser, die wir am Eingang bekommen haben, fuellen. Es gab ein Bier, das wir nicht kannten, und es war ueberraschend gut. Wir wussten, dass das andere Bier, das zur Wahl stand, nicht gut ist und probierten somit ohne lange nachzudenken das andere. Ein Hauch Oktoberfest machte sich in uns breit, was durch wirklich typisch deutsches Essen verstaerkt wurde. Es gab Bockwurst oder Kassler mit Kartoffelsalat und Sauerkraut und es schmeckte sehr gut! Wir sassen also inmitten von aufgebrezelten und Brezel essenden Bolivianern mit unserem Mass und Bockwurst und fuehlten uns irgendwie fehl am Platz.

Die ganze Feier hatte wenig Aehnlichkeit mit einem deutschen Oktoberfest und es glich eher einer Snob-Show. Also beschlossen wir, das Oktoberfest zu verlassen und lieber wieder in die bolivianische Welt einzutauchen.DSCF3329 DSCF3335