Sarajevo

Am Mittwoch klingelt der Wecker um vier. Ich packe den Tramperrucksack auf meine Schultern und steige bei einer Eiseskälte ins Auto. Auf den fünf Stunden Fahrt klebt mein Gesicht an der Fensterscheibe. Die Reise geht nach Sarajevo.

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Als ich losfahre erstreckt sich ein wahnsinniger Sternenhimmel über mir. Eine Weite, die ich gar nicht erst zu beschreiben versuche. Ich fahre durch Nebelbänke und denke mir, dass ich nur davon profotiere, dass es in Bosnien kaum eine Autobahn gibt. Dann wird es heller, die Sonne geht auf und ein Nebelmeer ist jetzt zu sehen. Ich bin ein Fisch oder „Der Wanderer über dem Nebelmeer“.

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Meine Augen kleben immernoch am Fenster und finden den Weg in den Schlaf nicht. Jetzt denke ich an ein Autokino. Der Film endet um 9.30Uhr in Novo Sarajevo. Ich werde an einen der unzähligen Čevabdžinica herausgelassen, packe wieder meinen Rucksack auf die Schultern und versuche meinen Standort zu beschreiben. Hochhaus, Hochhaus, Hochhaus. Und auf der anderen Flussseite der Miljacka die Pekara (Bäckerei) Ravenna. Der Himmel hat mich an diesem Tag. Ich mache Bilder des Sonnenuntergangs, dreh die Kamera einmal um und sehe die Welt von oben.

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Nach zwei Tagen sitze ich in einem Café der Innenstadt. Ich bin müde, aber es ist eine ruhige und angenehme Müdigkeit. Ein weiches Sofa, ein Glas Kiseljak und ein paar Blätter auf dem Tisch. Im Hintergrund das bosnische Radio, hinter mir ein Regal voller Schallplatten. Ich drehe mich um und entdecke „Sting- Nothing Like The Sun“ und „Merlin- Teško meni sa tobom“. Ein angenehmer Geruch von Essen.

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Jetzt denke ich an das, was ich heute gemacht habe, dann kommt erst mal gestern in meinen Kopf. In Sarajevo ist diese Woche Jazzfestival, wir drei Freiwilligen haben für drei Konzerte Karten besorgt. Gestern war für mich Premiere – Jack DeJohnette. Und heute Eivind Aarset 4tet: Jazz und Elektro.

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