Montag

Morgens klingelt der Wecker, ich gehe in die Schule, stelle mich vor und hab wieder ganz viele neue Gesichter in meinem Kopf.

Heute Abend nach dem Abendessen mache ich mich auf, zieh meine gemütlichen Schuhe an und lauf die Straße runter. Sackgasse. Ich kehre um, zwei Frauen haben derweil das Gespräch gefunden und unterhalten sich über die Straße hinweg. Ich nehme jetzt die Abkürzung in Richtung DOM KULTURI, eng am Gartenzaun entlang, ein ganz schmaler Pfad. Die Temperatur ist angenehm, ich trage eine leichte Jacke. Auf der Straße spielt ein junger Mann mit drei kleinen Kindern Fußball, es wird viel gelacht.

DOM KULTURI

Der DOM KULTURI ist eine Art Stadthalle. Er ist am Hang gelegen, umgeben von einem neu angelegten Park. Irgendwie habe ich mich hier schon letztes Mal total wohl gefühlt, deswegen bin ich wohl zurück gekommen.

Ich schlender durch den Park, vorbei an einer Gruppe Mädchen, die den Blick in die Stadt genießen. Da beschließ ich, auch ein paar Bilder zu machen und hol meine Kamera raus.

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Ich genieße die Aussicht, gerade jetzt ist auch wieder der Muezzin zu hören. Ich nehme es auf obwohl ich diese Melodie von Gebet noch ein ganzes Jahr zu hören bekomme. Ich bin froh, mich aufgemacht zu haben und denke schon jetzt daran, diese Bilder in den Blog zu stellen.

Ich drehe mich um, etwa 20m entfernt steht eine Frau und ruft mir etwas auf Bosnisch zu. Ich grinse und denke an meinen Reiseführer mit all den notwendigen Floskeln. Ich gehe auf die Frau zu. In der einen Hand hält sie einen Besen, in der anderen einen großen Eimer mit Wasser. Ich kann mir denken, dass Sie dieses öffentliche Gebäude, das Rathaus putzt. Sie winkt mich weiter zu sich, wir setzen uns auf die große Eingangstreppe und gestikulieren uns gegenseitig Dinge zu. Sie hat Bekannte aus Deutschland und erzählt von Lidl und Aldi. Sie fragt mich, wer ich bin, woher ich komme, wie alt ich bin, wo ich zur Zeit wohne und warum ich hier bin. Wir kommunizieren -mit Händen, ein paar Brocken Bosnisch. Als ich mich wieder weiter auf den Weg mache umarmt sie mich und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ich werde wieder kommen, von 15 bis 22Uhr ist sie jeden Tag da und arbeitet.

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Auf dem Weg nach Hause frage ich mich, ob eine Begegnung wie diese auch in Deutschland möglich wäre.

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