Ich sitze auf meinem Bett, höre „The XX“ und durch das offene Fenster höre ich den Muezzin vom Minarett das Gebet ausrufen.
Vor genau einer Woche habe ich mich auf die Reise gemacht.
Mit dem Auto fahre ich durch Österreich, Slowenien und Kroatien um schließlich in Bosnien mein Ziel zu erreichen, auf das ich mich das letzte halbe Jahr vorbereitet habe.
Wenn ich mit dem Auto durch die Landschaft fahre sehe ich eine gigantische Natur: Wälder und Berge soweit das Auge reicht. Ich frage mich, ob ich mir Bosnien so vorgestellt habe, komme aber zu keiner Antwort. Ich fahre vorbei an lebhaften Restaurants, an weidenden Kühen und verlassenen Gebäuden, die Geschichte erzählen.
In den ersten vier Tagen sitze ich auf meinem Bett und schau meine Koffer an. Meine Augen fokussieren sich auf Ruinen von Häusern und Straßenhunde. Mein Blickfeld ist beschränkt und eintönig.
Donnerstag packe ich alles aus und richte mein Zimmer ein. Davor war ich wohl nur kurz zu Besuch da, jetzt wird das Zimmer so langsam meins – Bilder hängen an der davor kahlen weißen Wand und Musik kommt aus meinem Miniverstärker.
Am Nachmittag gehe ich joggen und alles scheint auf einmal sehr friedlich in dieser dazu paradoxen Kulisse. Angler stehen wie Skulpturen im Fluss und warten auf den nächsten Fisch, der Gemüsehändler an der Straße schenkt mir eine Birne. Und ich sage „Hvala“.