Das Gulasch&Spätzle Update

Nach zwei Tagen intensiven Kochens war es geschafft!

Eine Gruppe von ca. 20 fleißigen Helfern hat geschnippelt, gerührt, gemörsert, gewürzt, geweint, vermengt und abgeschöpft. Um 60 kg Fleisch, 40 kg Zwiebeln, 12 Dosen Tomatenmark, 10l Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Majoran und Paprikagewürz in Gulasch und 20 kg Mehl, 160 Eier, Wasser und Salz zu Spätzle zu verwandeln. Und was soll ich euch sagen, Spass hats gemacht, lecker hats geschmeckt und am Ende konnten die argentinischen Eltern gar nicht genug kriegen vom Gulasch, sodass sie am Sonntag nochmal anfingen weiteren Gulasch zu kochen 😀

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonntag ist ASADO – Tag

Ein Asado (span. ,Gegrilltes‘) ist eine Grillmahlzeit oder auch eine gegrillte Speise.

In den regionalen Küchen Südamerikas, insbesondere in der argentinischen und uruguayischen, aber auch der paraguayischen, chilenischen und bolivianischen wird ein Asado als Festmahlzeit praktiziert. Im übrigen spanischen Sprachraum wird der Begriff dagegen für jede gegrillte Speise verwendet. – Vielen Dank, Wikipedia.

Ja genau so ist es und da das Asado in Argentinien auch vorallem einen hochen sozialen Stellenwert hat und am Wochenende gerne sämtliche Familienmitglieder und Freunde zusammen bringt, findet es auch durchaus JEDEN Sonntag statt. Da das Fleisch hier doch verhältnismäßg günstig  und vorallem von sehr guter Qualität ist, kann es sich hier (fast) jeder leisten. Und so ist Asado auch das Lieblingswort des Argentiniers…wo’s Asado gibt, da kommen alle gerne hin ob das das Schulfest, der Wandertag oder das Elternhaus ist. Nicht zu vergessen sei hierbei das es sich bei einem Asado nicht um ein einfaches „Grillen“ handelt, nein es ist eine Kunst und bedarf ausreichender Vorbereitung. Schon am Vormittag wird das Feuer angemacht um dann am Nachmittag die perfekte Glut zu haben. Der „Grillmeister“ verpflichtet sich also für mindestens 5 Stunden den Grill und das Fleisch zu bewachen. Hier wird nicht, wie in Deutschland, ungeduldig darauf gewartet bis die Kohle brennt  und dann alles Fleisch auf den Grill, nen bisschen angebrannt macht ja nix…Hauptsache endlich wieder grillen und Gegrilltes essen. Über solche halb rohen und von außen verkohlten Fleischfetzen kann der Argentinier nur lächeln. Das Fleisch wird hier ausschließlich über der Glut gegrillt, niemals über dem Feuer. Um dafür zu sorgen, dass es immer genügend Glut gibt, hat der „Grillmeister“ immer noch einen Haufen Glut neben der Parilla (Grill) liegen. Zugdem wird das Fleisch beim Asado nicht mariniert, sondern nur mit grobem Salz gewürzt.

Die Vorspeise sind meistens Würstchen (Chorizos) mit Weißbrot und Senf. Ketchup ist im Bezug auf Fleisch verpönt. Danach kommt das richtige Fleisch. Das Fleisch wird eigentlich ohne alles gegessen. Bei den meisten Asados werden allerdings mittlerweile Salate dazu gereicht. Da es aber keine weiteren Beilagen gibt und es beim Asado ja eigentlich NUR ums Fleisch geht, rechnet der Argentinier mit mindestens einem halben Kilo Fleisch pro Person…was Unmengen an Fleisch bedeutet…Zu trinken gibt es vorzugsweise Bier und/oder Wein.

Über das Essen.

Fast jeder der mich kennt weiß, dass ich sehr gerne esse. So darf natürlich auch die einheimische Küche auf meinem Blog nicht zu kurz kommen…

Ich glaube mit einer kleinen Anekdote lässt sich der Unterschied zwischen meinen Essgewohnheiten und denen der Argentinier am Besten beschreiben.

Ich saß in einer 8.Klasse, Geschichtsunterricht, Unterschied zwischen Alt – und Jungsteinzeit. Es ging um eine Bildbeschreibung. Eine Frau saß vor einem Feuer und bereitete etwas zu. Die Frage war, was. Um den Schülern auf die Sprünge zu helfen, fragte der Lehrer : „Was esst ihr denn jeden Tag“? Die Antwort kam prompt von allen Kindern: „Fleisch“! Ja da mussten ich und der Lehrer sehr lachen, weil wir hätten Brot geantwortet (Das wäre auch die richtige Antwort im Betzug auf das Bild gewesen).

Und Fleisch wird hier in der Tat jeden Tag gegessen, zweimal. Ich komme mir vor wie der Vegetarier in MY BIG FAT GREEK WEDDING, dem ein Stück Lamm angeboten wurde, weil er kein Fleisch isst :D. Wenn ich sage ich möchte heute Abend kein Fleisch essen, dann lächelt meine Vermieterin und sagt: Klar, kein Problem. Und dann gibt es Pizza mit Schinken…

Das zuviel- Fleisch- Problem ist aber das Einzige, dass mich hier am Essen stört. Sonst ist das Essen sehr gut, teilweise leicht italienisch angehaucht wobei die Argentinier auch tolle Quiches ,Tartas und Empanadas (mit vorzugsweise Fleisch gefüllte Teigtaschen) zubereiten. Und auch hier erfüllt sich ein Klischee, das man in jedem Reiseführer über Argentinien finden kann, das Rindfleisch schmeckt einfach klasse!

Und auch beim Wein wurde mir nicht zuviel versprochen. Vorallem der Malbec schmeckt mir ganz ausgezeichnet. Das ist ein milder, trockener Rotwein. Da es in Argentinien, im Gegensatz zu Europa, die Reblaus nicht gibt kann man hier noch Wein von Trauben genießen, die man in Europa nicht mehr finden kann.

Auch das Obst schmeckt hier zu meiner Begeisterung fantastisch! Durch die längere Reifezeit am Baum bekommt es einen (logischerweise) viel intensiveren Geschmack! Was es jedoch zu beklagen gilt ist die Vorstellung der Agentinier von Brot…Auch wenn ich weiß, dass es nirgends auf der Welt so gutes Brot gibt wie im deutschsprachigen Raum bin ich doch jedes Mal wieder schockiert ;)! Es gibt nur Weißbrot. Oder Toast. Auch wenn das Brot dann „dunkel“ sein soll ist es weiß. Naja aus diesem Grund esse ich einfach gar kein Brot mehr.

Dulce de Leche…ist die argentinische Nutella. WUNDERBAR. Laien würden sie als Karamelcreme bezeichnen sie wird hier zu (fast) allen Nachspeisen gereicht. Ich liebe sie! Würde bestimmt auch gut auf Brot schmecken…