Blüten im Winter oder der Schein trügt

Ich geh eines Morgens in meine Bäckerei ( die ist direkt unten in meinem Haus, macht wunderbare Medialunas, Empanadas und andere Facturas, was immer seeehr verlockend ist 😉 ) und möchte meinen Einkauf bezahlen. Allerdings möchte die Verkäuferin meinen Schein nicht akzeptieren. Nun gut, denk ich mir und strecke ihr zwei andere Scheine hin. Die nimmt sie auch kommentarlos entgegen. Ich wundere mich, aber denke mir nichts weiter. Dazu muss man wissen, dass ich überhaupt aufgehört habe mich zu wundern. Es gibt eben viele Launen hier und manchmal wollen die Verkäufer kleine oder größere Scheine von einem, weil sie dann besser rausgeben können. Der nächste Versuch war bei der Post. Da erklärte mir der nette Mann dann auch wenigstens warum auch er meinen Schein nicht annehmen wollte…Falschgeld…ja und ich muss sagen beim zweiten Blick sieht man es natürlich sofort. Kein Wasserzeichen und kein gestochen scharfer Druck lassen es schnell vermuten. Natürlich wurde Seitens der Argentinier der Schein sofort rumgereicht und gefragt wo ich den denn her hätte. Ja, die beiden Scheine (ein 20 Peso und ein 50 Peso Schein, umgerechnet ca. 12 Euro) waren mein Wechselgeld der letzten Taxifahrt. Auf diese Antwort folgten Flüche der Argentinier auf die Taxifahrer und das alles immer schlimmer würde. Naja, es war das erste und hoffentlich das letzte Mal das mir sowas passiert! Ich passe eigendlich immer auf und bisher sind mir noch keine Blüten untergekommen, aber morgens um 5 war ich einfach zu müde das Geld zu kontrollieren. Lektion gelernt und eine weitere Geschichte für euch 😉 ! Den Vorschlag, die Scheine selbst wieder unters Volk zu bringen, habe ich dankend abgelehnt. Dazu fehlt mir die kriminelle Energie und so fanden sie einen warmen Platz in meinem Reisetagebuch.

Ein Sonntag in San Telmo…

…ist bunt.

Und schon stand das erste Wochenende in Buenos Aires an. Also hieß es nicht nur sonnen und baden, sondern auch die Stadt erkunden! Also schnappte ich mir eine Mitfreiwillige, Anne, und ab gings nach San Telmo. Einem der wohl schönsten Stadtteile Buenos Aires, wo an jedem Sonntag ein Antiquitätenmarkt stattfindet. Es waren 31°C, aber in Argentinien leben heißt sich das Schwitzen abgewöhnen. So schlenderten wir also über den Markt und wussten gar nicht wo wir zuerst hinschauen sollten. Recht und links gab es wundervolle Gemälde und allerlei andere Kunst, da vorne das Tangopaar und schau mal hier die Ledertaschen und dort die Kleider, da hinten hab ich auch noch alte Bilderrahmen entdeckt…So schlenderten wir über den Markt wobei wir nicht nur den Markt fotografierten, sondern auch die Häuser, die uns im 19. Jahrhundert erbaut mit ihren Charme verzückten. Als uns die Mittagshitze zu viel wurde, suchten wir einen Park auf und legten uns dort in den Schatten. Das Buenos Aires sehr viele Parks hat und demnach auch sehr grün ist gefällt mir besonders gut. Irgendwann sind wir wieder zum Markt zurückgegangen, weil ich unbedingt noch diese typischen Glasflaschen fotografieren wollte. Da das Tangopaar gerade seine Kunst dabot, blieben wir auch dort noch kurz stehen. Als die Musik jedoch vorbei war, suchte sich der freundliche Mann in der Menge eine neue Tanzpartnerin…und wen fand er? MICH.

So kam ich zum ersten Mal in Berührung mit Tango. Die ersten Schritte waren kein Problem, doch dann wollte mein Tanzpartner, dass ich ein paar Schritte alleine tanze und dann zu ihm zurückkehre. Auch diese Schritte waren ansich kein Problem, aber irgendwie schien ich trotzdem etwas falsch zumachen. Naja ich war dann doch froh die Tanzfläche nach dem ersten Lied verlassen zu dürfen. Alle Touristen waren wahrscheinlich insgeheim froh nicht selbst tanzen zu müssen. Vielleicht sollte ich doch mal die ein oder andere Tangostunde besuchen…Wieder zuhause wurde der Sonntag durch einen beherzten Sprung ins kühle Nass und wunderbarem selbstgemachten Apfelkuchen mit Schokoladeneis abgerundet.

Es grüßt mit Schokomund,

eure Alina