So hatte es damals ein Mann namens Hermann schön formuliert. Ja, wie Recht er hatte. Jedem Anfang wohnt wirklich ein Zauber inne. Dass ich vor allem in den letzten Wochen intensiv an dieses Gedicht und seine Aussage denken muss, ist vielleicht nicht gerade verwunderlich. Ein fast schon bedrohlicher wirkender Countdown auf meinem niegelnagelneuen Blog verrät mir täglich, dass das Abflugsdatum in großen Schritten in fast greifbare und fühlbare Nähe rückt. Eigentlich ja auch per se ein ganz angenehme Aussicht, dass das zähe Warten endlich mal ein Ende nehmen wird (dieses verdammte Zeitgefühl, es trickst mich immer wieder aus!)
Wäre da nicht noch so viel zu organisieren (Ich packe meinen Koffer für 6 Monate und nehme …. mit), zu schreiben (Liebe Universität Bremen, wieso quälst du deine Erstis jetzt schon mit diversen Hausarbeiten, Textcharaktisierungen und Projekten?) und und und. Tja, und was macht dieser Zauber mit mir, der ja eigentlich (wenn man Hermann Glauben schenken mag) erst mit dem nächsten Lebensabschnitt eintreten soll? Er lässt mich abends erst ziemlich spät einschlafen, morgens zu unmenschlichen Zeiten (ohne Wecker!) erwachen und sowieso: er begleitet mich 24/7 und stellt sicher, dass ich in keinem Moment vergesse, dass sich mein Leben in weniger als 3 Wochen um 180 Grad drehen wird.
Und was wird in nicht mal mehr 3 Wochen passieren? Nun. Ich, Sophia, 24, werde das nasskalte, immergraue und momentan auch erkältungsgeplagte Deutschland gegen das afrikanische Land Namibia eintauschen. Für 6 Monate werde ich als Praktikantin in der UNESCO National-Kommission arbeiten. Und nebenher hoffentlich den ein oder anderen Kindheitstraum von mir erfüllen: Elefanten, Löwen, Giraffen (und was das afrikanische Land noch so an Fauna bereit hält) fernab von Zooromantik erleben.
Ich bin so sehr gespannt, vorfreudig und neugierig auf die kommende Zeit, dass ich gut und gerne meine ganze Arbeit in der Uni prokrastiniere (richtiges Verb?). Wie von Zauberhand sozusagen. Ich müsste jedoch lügen, wenn ich diese Tage ausschließlich meine kosmopolitische Abenteuerlust feiern würde. So muss ich auch mit jedem verstrichenen Tag feststellen: Nervosität und Unsicherheit gehen mir Vorfreude und Aufregung Hand in Hand. Der beschriebene Zauber von Hermann Hesse bring also auch ein paar unangenehme Gefühle mit sich, die vielleicht immer auch ein Teil des ganzen neuen Stufennehmens sind.
In diesem Sinne freue ich mich auf die zauberhafte Eröffnung meines Auslandsblogs, an dem einige von euch vielleicht (hoffentlich!) Gefallen finden werden.
Eure Sophia
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