Teuer, teurer, Kroatien.

Teuer, teurer, Kroatien.

Angekommen in Zadar (ca. 8 Uhr in der Früh) wurden Mascha und ich von der freundlichen Tochter unserer Appartmentvermieterin vom Busbahnhof abgeholt und zu unserer Unterkunft geführt. Mit ihr und ihrer Schwester teilten wir uns die drei nächsten Tage die Wohnung, was uns aber nicht weiter störte, weil es wirklich zwei goldige Mädels waren (ca. vier, fünf Jahre jünger als wir) und es leckeren Kirschkuchen gab!

 

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Stari Grad

 

Das Wetter meinte es leider nicht allzu gut mit uns, denn es regnete in Strömen. Also legten wir beide uns noch einmal eine Runde schlafen und trauten uns erst gegen Mittag aus dem Haus, als die ersten Sonnenstrahlen sich am Himmel zeigten. Wir machten uns dann doch mal auf die Socken, um die Stadt ein wenig zu erkunden, denn der Hunger trieb uns. Außerdem gab es in unserem Appartment kein W-Lan – quasi völlige Weltabschottung! Hilfe! Da konnte nur das öffentliche Internet der Stadt Abhilfe schaffen.

 

Stari Grad

Stari Grad

Stari Grad

Stari Grad

 

 

 

 

 

 

Zadar besitzt eine hübsche Altstadt, die sehr touristisch ist, Mascha und mir aber nicht so überlaufen vorkam, im Gegensatz zu Budva . Auch die Architektur stellte sich um einiges attraktiver heraus. Besonders gut gefielen mir die Meeresorgel, eine Konstruktion, die durch Wellenbewegung sanfte Musik erzeugt. Ebenfalls wurde einige Meter weiter ein großer Glaskreis auf dem Boden installiert, der mit Hilfe von Solarenergie funktioniert und farbige Lichtspiele bei Dunkelheit produziert. Ziemlich entspannte Atmosphäre und perfekt, um einen Abend ruhig ausklingen zu lassen.

Unsere letzten verbleibenden Reisetage verbrachten wir nochmal damit, unsere Bikinistreifen völlig zu verbannen, im kühlen türkisen Nass zu planschen und überteuerten Salat (7 €!!!!) zu verspeisen. Somit katapultierte sich Kroatien direkt auf Platz 1 in der Kategorie „teuerstes Land“ unseres Balkantrips! Auf der Suche nach Clubs und Partys versagten wir beide mal wieder kläglich und blieben an einem Cocktail für 5 € !! deprimiert hängen. Neue Taktik: Lieber Kräfte aufsparen für’s heißersehnte Wiedersehen mit unserem geliebten Pécsi Est Café am darauffolgenden Samstag.

 

Solar Light

Solar Light

 

Die Nacht vom 24. auf den 25. Juli verbrachten Mascha und ich zum letzten Mal in einem Bus. 7.30 Uhr, Ankunft in Osijek, einer kroatischen Stadt nahe der ungarischen Grenze. Es ist früh. Und es ist warm. Völlig erschöpft gönnten wir uns super leckeres Spinat-Burek und schlenderten gemütlich durch die schon relativ belebte Stadt. Bedauerlicherweise gab es nicht allzu viel zu betrachten und so schliefen Mascha und ich prompt auf einer Parkbank an Ufer der Drava ein.

Aufgewacht – erstes Verlangen: Kaffee! In einem netten Café mit freiem Wifi (!) schmiedeten wir Pläne. Der nächste Bus würde erst gegen 19 Uhr nach Pécs fahren, solange in Osijek verweilen? Darauf hatten wir eigentlich keine Lust. Einzige Lösung? Trampen.

Gesagt, getan! Zuerst musste gründlich recherchiert werden, wo sich der strategisch beste Startplatz befindet. Dann ging’s aber auch schon zu Fuß los, gefühlte tausend Stunden durch die pralle Mittagssonne mit 15 kg Gepäck auf dem Rücken. Immer geradeaus. Nachdem unsere letzten Wasservorräte aufgebraucht worden waren, der Schweiß an unseren kompletten Körpern entlang lief und wir quer durch eine Baustelle gestiefelt waren, hatten Mascha und ich sie endlich erreicht – die Schnellstraße. Däumchen und Schildchen gerade mal ungefähr zehn Minuten herausgehalten und zack, hielt auch schon ein freundlicher, älterer Herr an, der uns bis zur Grenze mitnahm.

 

TRAMPEN!

TRAMPEN!

 

Ein weiteres Highlight folgte, denn noch nie war ich über einen Grenzübergang GELAUFEN. Selbst die Beamten konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen – Ungarn, ein Stückchen Heimat. Dann hieß es auch schon wieder Schildchen hochhalten und hoffen auf eine erfolgreiche Weiterfahrt. Leider hatten Mascha und ich diesmal nicht direkt auf Anhieb Glück und mussten eine Weile an der Grenze verharren. Jedoch standen wir ca. zwei Stunden später am Busbahnhof von Mohács unversehrt, nachdem ein sehr sonderbarer Typ uns dort herausgelassen hatte. Er sprach leider weder Englisch, noch Deutsch. Allerdings reichten selbst unsere Ungarischkenntnisse aus, um zu verstehen, dass wir die schönsten Mädchen der Welt seien, ob wir ihm unsere Nummern geben könnten oder verheiratet seien, er sich sofort in uns verliebt hätte und ob wir nicht wirklich mit in seine Heimatstadt Szeged möchten. Nem köszönöm!

Nach einer weiteren Stunde Busfahrt, war es vollbracht. Szia Pécs, ich habe dich vermisst! Gefühlte Zivilisation. Heimat. Wohlbefinden. We are back in town!

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