Ein riesiger See, umgeben von hohen mazedonischen und albanischen Bergen. Erfrischend kühles, türkises Wasser, das so glasklar ist, dass man noch ewig den Grund sehen kann. Süßwasser, Tauchen mit offenen Augen, ohne dass man sie sich aus dem Kopf reiben möchte, vor lauter Salz. Eine kleine Stadt, ziemlich viele Touristen, dennoch angenehm, mit 365 niedlichen Kirchen, für jeden Tag eine. Alte, wunderschöne Häuser, die ins Wasser ragen und nur per Boot erreichbar sind.
– Das kann nur der Lake Ohrid mit der gleichnamigen Stadt sein!
Nachdem Mascha und ich eine weitere Nachtfahrt hinter uns gebracht (diesmal auf dem Beifahrersitz eines Bullis) und es über die Grenze geschafft hatten (nicht, dass dies ein Problem darstellen sollte, allerdings durften andere Mitreisende eben nicht nach Mazedonien rein und wurden dort einfach stehen gelassen), kamen wir Mitten in der Nacht in Ohrid an. Glücklicherweise habe ich verzwickte Connections in diese Stadt und somit holte man uns vom Busbahnhof ab und brachte uns zum Appartment. An Schlafen durften wir beiden Übermüdeten jedoch die nächste Stunde noch nicht denken, denn der Vermieter laberte uns noch ’ne Runde fett und musste uns doch tatsächlich demonstrieren, welcher Lichtschalter für welche Lampe zu betätigen ist. Irgendwann konnten Mascha und ich ihn dann doch mal abwimmeln und in unseren heiß ersehnten Schlaf fallen.
Am nächsten Morgen ging’s dann auch direkt weiter mit dem Spaßprogramm: Zum Frühstück und Kaffee eingeladen werden, exklusive Privatstadtführung bekommen – die nächsten 24h? Durchgeplant! Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit scheinen hier wohl an erster Stelle zu stehen, davon können sich die Deutschen gerne mal eine Scheibe abschneiden, auch wenn es zunächst etwas gewöhnungsbedürftig und übereifrig auf uns wirkte ..
Auch der Einblick in die Nachtszene durfte bei unserer guided Erkundungstour nicht fehlen. Gut, dass Mascha und ich mit dem Seepolizisten unterwegs waren, so mussten wir am Eingang weder in der Schlange stehen, noch Eintritt oder für Getränke bezahlen (Ich liebe die Ausgebe-Mentalität der Osteuropäer!). Mit dem mazedonischen Partyvolk konnte ich mich leider nicht so anfreunden, denn wie Gürtel aussehende Röcke, Eifelturm-hohe Schuhe und eine 20 cm dicke Make-up Schicht sind eben nicht so mein Ding. Kein Wunder, dass die Dynamik der Gäste eher zu wünschen übrig ließ und sie lieber lässig ihre Cocktails schlürften. Deshalb und weil die Müdigkeit noch etwas in unseren Knochen steckte sowie die Nebelmaschine viel zu sehr eskalierte, dass allgemeine Schnappatmung ausbrach, übertrieben wir es mit dem abenteuerlichen Experiment „Nightlife in Ohrid“ nicht allzu sehr.
Das WM-Finale erlebten wir beide ebenfalls in Ohrid in einer halbleeren Bar zusammen mit zwei Amerikanern, die wir in Sofia kennengelernt hatten und bereits vor Ende der offiziellen Spielzeit einschliefen. Bingo, klingt nach Stimmung und Euphorie!
Während unseres Mazedonien-Aufenthalts machten wir außerdem noch eine Bootstour zum nahe gelegenen Kloster Sveti Naum und genossen das absolut traumhafte Badeerlebnis in vollen Zügen. Wer von euch noch nie von Ohrid gehört hat, dem kann ich’s nur wärmstens empfehlen. Nach vier ereignisreichen Tagen fuhren wir über kurvige und holprige Straßen durch Albanien (natürlich wieder nachts!) nach Montenegro. Aber mehr dazu, ein anderes Mal!










