Kulturschock Westeuropa

Kulturschock Westeuropa

Vom 26. bis 28. Mai fanden die Landes(halb)finaltage des Wettbewerbs „Jugend Debattiert International“, bei dem wir »kulturweit«-Freiwilligen schon tatkräftig als Juroren mitgeholfen hatten, statt. Das Goethe-Institut sponserte uns dafür sogar eine Unterkunft. Nach unseren unzähligen Aufenthalten in diversen Mehrbetthostelzimmern, war ein Doppelzimmer in einem Hotel inklusive Frühstücksbuffet regelrechter Luxus für Mascha und mich. Keine zwei Sekunden, nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, sah es auch schon aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen.

Am Montag wurde das Landeshalbfinale ausgetragen, bei der wir dieses Mal die Funktion der Gruppenbetreuung und Organisation übernahmen. Klingt wichtig und anstrengend. Es stellte sich aber heraus, dass dieser Job um einiges entspannter ist, als in der Jury zu sitzen. Hätten wir das mal schon vorher bemerkt, damn it :D.

Unsere hart getane Arbeit feierten wir zusammen mit Dani (JDI-Alumni) und Mascha (EVS-Freiwillige aus Budapest) im Morrison’s 2, einem Club mit verschiedenen Areas und diversen Musikstilen. Da fühl‘ ich mich doch glatt zuhause! Als wir uns um halb 4 auf den Rückweg begaben, waren wir leider zu geizig um 360 Forint (ca. 1,20 €) für die Straßenbahn zu bezahlen. Da gönnten wir uns lieber ’ne Stunde Fußmarsch und fielen dann nach 23h auf den Beinen totmüde ins Bett.

 

Paaaaartyyy !!

Paaaaartyyy !!

 

Für den nächsten Morgen hatten wir uns den Wecker pünktlich gestellt, um das Frühstück zu catchen. Nach dem Bauchvollschlagen fielen wir allerdings wieder in einen Dornröschen-ähnlichen-Tiefschlaf, die vorgenommenen Sightseeingpläne wurden somit ganz schnell beiseite geschoben. Dafür ging’s am Mittwochmorgen aber schon wieder früh los, denn es war Landesfinaltag und ich durfte in der Jury sitzen. Krass wichtig also! Ausgetragen wurde das Finale im pompösen Spiegelsaal der Andrássy Universität Budapest, bei dem die vier besten Kandidaten um den Einzug ins Internationale Finale (Oktober in Warschau) debattierten. Bevor Mascha und ich uns am Nachmittag wieder auf den Heimweg begaben, gab’s noch eine Meeeeeeenge Essen beim Stehempfang und viele viele Verabschiedungen von den JDI-Alumnis.

Was das Ganze mit Westeuropa zu tun hat? – Das Wochenende vorher verbrachten Mascha und ich in Wien. Wir beide waren vorher noch nie da gewesen, was mit Fassungslosigkeit auf Seiten der Ungarn betrachtet wurde. Kulturschock Westeuropa! Vor allen Dingen machte sich das bei den Preisen bemerkbar. Ein günstiges Hostel zu finden, schien eine echte Herausforderung zu sein und so landeten wir in einem fabrikhallenähnlichem Raum mit 16 Betten und keinem Fenster – das SAW-Feeling war perfekt! Auch die Bierpreise schockierten uns. Während man in Ungarn ungefähr 450 Forint für 0,5 l Bier bezahlt, verlangten die Wiener stattliche 4,10 €. Da soll mir nochmal einer sagen der Wechselkurs sei 1 zu 300. Wucher!

 

Museums Quatier

Museums Quatier

Schloss Schönbrunn

Schloss Schönbrunn

 

 

 

 

 

 

 

Schloss Schönbrunn

Schloss Schönbrunn

Schloss Belvedere

Schloss Belvedere

 

 

 

 

 

 

 

Trotz alledem hatten Mascha und ich ein schönes Wochenende in einer sehr sehr schönen Stadt. Sie scheint einfach perfekt zu sein – Sauberkeit und Ordnung überall, wunderschöne historische Gebäude, sonntägliche Stille in der Innenstadt, ein hübschfließender Donaukanal. Auch das Wetter meinte es gut mit uns und so bekamen wir sogar einen (kleinen) Sonnenbrand.

 

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Hundertwasserhaus

Hundertwasserhaus

 

 

 

 

 

 

 

Während der drei Tage schauten wir uns allerlei Sehenswürdigkeiten an, faulenzten in der Sonne und genoßen kühles (teures) Bier beim „Donaulkanaltreiben“. Der Wiener Dialekt machte mir allerdings ganz schön zu schaffen. Jedes Mal, wenn es bei einer Bestellung Rückfragen der Bedienung gab, verstand ich nichts. Das kann man doch nicht deutsch nennen! Auch das Shoppingfieber packte uns und so standen wir voll beladen am Samstag um 18 Uhr im Laden vor der Umkleidekabine. „Wir schließen gleich“, schockiert blickten Mascha und ich die Bedienung an. Dass Geschäfte so früh schließen und sogar sonntags ganz geschlossen sind, das waren wir nun wirklich nicht mehr gewohnt. Dicker fetter Minuspunkt für Westeuropa! Ob ich mich wohl wieder in Deutschland damit anfreunden kann? Ich weiß ja nicht ..

 

Karlsdom

Karlsdom

Donaukanal

Donaukanal

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