Ungarische Abschlussbräuche

Ungarische Abschlussbräuche

Im Dezember habe ich euch bereits vom „Szalagavató“ berichtet, einer Tradition für die Abiturienten. Da sich aber das Schuljahr so langsam dem Ende zuneigt, gibt es noch weitere Bräuche zu ehren der Abschlussschüler.

Während in Deutschland erst die Zeugnisübergabe feierlich aufgezogen wird und der Abiball NACH dem BESTANDENEN Abitur von großer Bedeutung ist, gibt es in Ungarn eben Szalagavató (dt. Bandweihe) und Ballagás (dt. Abschiedsfest).

Dieses Fest fand am letzten Mittwoch (30. Mai) statt, dem letzten Schultag der Abiturienten. Zuerst gab es eine kleine Verabschiedung im Rahmen der Klasse, bei der die Klassenlehrer kleine Reden hielten und Grußworte mitgaben. Ich durfte bei der 12 C dabei sein, für die auch ich eine kleine Präsentation mit Fotos vorbereitet hatte. Anschließend kamen alle Lehrer, die die Klasse unterrichtet hatten, in den hübsch geschmückten Raum. Für diese Lehrer hatte die Klasse ebenfalls ein kurzes Programm vorbereitet, bestehend aus einer Gesangseinlage, einem Film und natürlich Ansprachen. Außerdem gab es kleine Aufmerksamkeiten für jeden einzelnen Lehrer sowie größere für die Klassenleiter.

Nach diesem Einstieg fand ein Marsch für alle Abschlussklassen durch die komplette Schule statt, bei dem alle anderen Schüler und Lehrer an den Gangseiten standen und die Abiturienten betrachten konnten. Diese marschierten auf den Schulhof. Dort war eine Bühne aufgebaut, die Familien (inklusive Großeltern) hatten sich versammelten und die eigentliche Zeremonie konnte beginnen, welche sich eher weniger von den deutschen Traditionen unterschied – langweilige Reeeeeeden, Reeeeeden, Reeeeeden, Reeeeden zwischen weiteren Gesangsbeiträgen, Grußworten, Auszeichungen, etc. Das Ganze zog sich ziemlich in die Länge und wurde von einem kräftigen Regenschauer inklusive Blitz und Donner unterbrochen. Da ich in der Menschenmenge sowieso nichts sehen und auf meinen hohen Schuhen nicht mehr stehen konnte, verfolgte ich die Prozedur aus dem trockenen Lehrerzimmer heraus.

 

Zusammen mit einer Schülerin :)

Zusammen mit einer Schülerin :)

 

Am Freitag vor dem Ballagás durfte ich an noch einem weiteren Abschlussbrauch teilnehmen, das Szerenád. Ursprünglich ist es Tradition als Klasse seine Lehrer der Reihe nach zu besuchen und dort ein Ständchen zu singen. Dann wird man von den Lehrern ins Haus eingeladen zu Getränken und Snacks. Da es aus logistischen Gründen natürlich nicht möglich ist, von Haus zu Haus zu gehen, beschränkt sich ein Nachmittag/Abend lediglich auf einen Lehrer. Es sei denn, es schließen sich die drei Deutschlehrer der Klasse 12 C + Freiwillige zusammen, wie in unserem Fall.

 

Schnittchen werden geschmiert..

Schnittchen werden geschmiert..

Schnittchen sehen lecker aus..

Schnittchen sehen lecker aus..

 

 

 

 

 

 

 

Also fingen Vera, Sanyi, Barbi und ich am Freitagnachmittag an fleißig Schnittchen zu schmieren, Käseplatten zu dekorieren, Pizza zu backen und Wein kalt zu stellen. Außerdem hatte ich als Überraschung / quasi Abschiedsgeschenk einen Kuchen vorbereitet (siehe Titelbild). Gegen 19 Uhr stand dann die (fast) komplette Klasse im Innenhof des Wohnhauses versammelt und trällerte mehr oder weniger professionell, dafür aber mit einer Menge Unterhaltungsfaktor, ungarische Lieder. Anschließend wurde dann in der Wohnung geschlemmt, gelacht, getrunken, getanzt und geplaudert. Um den Abend ausklingen zu lassen, machten wir uns alle gemeinsam noch auf ins Pécsi Est Café (Bar / Club), wo natürlich mit dem Begonnenen weiter gemacht wurde! ;)

 

Klassenfoto! :)

Klassenfoto! :)

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