Goldene Herbstferien
Letzte Woche waren Herbstferien hier in Ungarn, diese fühlten sich wettertechnisch mit ihren teilweise 25°C jedoch eher wie Sommer an.
Ein guter Grund den Sonntagnachmittag mit meiner Kollegin im Thermal Spa Siklós zu verbringen, wobei wir uns sogar ins unbeheizte, auf eigene Verantwortung zu benutzende Ausbecken trauten (bin ja eher weniger der Sicherheitstyp ;)). Ich übernachtete auch bei ihr in Siklós und bekam das komplette ungarische All-inclusive-Programm bestehend Lecsó, Wein, Pálinka und ungarischen Plätzchen. Sogar die ungarische Version von X-Factor im TV durfte dabei nicht fehlen! Am nächsten Mittag fuhr ich dann wieder mit dem Bus nach Pécs.
Während der Woche flog die halbe Pécs-Gang aufgrund von Besuch von Familie/Freund leider aus, so dass ich mich alleine auf die Socken machen musste. Das Motto der Ferien lautete allerdings eher „Schlafen und Faulenzen – für Fortgeschrittene“ nachdem ich bei meinem ersten Projekt „Finde den See in Malomvölgyi“ bedauernswerterweise gescheitert bin.
Trotz der ganzen Faulenzerei besuchte ich strebi-mäßig dreimal den ungarisch Sprachkurs, gab fleißig Vokabeln in mein Phase 6-Programm ein und lernte diese jeden Tag! :)
Auch Halloween stand vor der Tür. Die Motivation zum Feiern ließ sich bei mir zwar nicht blicken, dennoch besuchten Mascha und ich eine schnuckelige Bar. Einige Pécsi und widerliche Pálinka später, lernten wir allerdings Medizinstudenten aus Schweden und Frankreich kennen, die uns überredeten mit ins Pécsi Est Café zu kommen, wo eine Halloween Party stattfand – so wurde aus dem gemütlichen Abend (leider, oder zum Glück) nichts! Das führte dazu, dass ich um 5.18 Uhr meine Wohnungstür aufschloss und ziemlich erschöpft vom vielen Tanzen und mit Piepen auf dem Ohr in mein Bett fiel. (Ihr seht, der normale Partymodus schleicht sich wieder in mein Leben. Es ist also alles in bester Ordnung, Freunde der Nacht ;)).
Novemberwetter
1.November – und zack! – das Novemberwetter versteckte sich nicht. Ausschlafen und Rumlümmeln stand heute jedoch nicht auf dem Terminkalender, da Jacqueline, ihr Freund und ich uns um 10.15 Uhr am Busbahnhof trafen, um nach Szekszárd zu fahren. Putzmunter, wie man halt so nach drei Stunden Schlaf ist, war ich also pünktlich am vereinbarten Treffpunkt aufzufinden. Nachdem der Busfahrer etwas für uns unverständliches auf Ungarisch den wartenden Menschen am Bussteig mitteilte und eine freundliche Dame die Durchsage übersetzte, fragte sie uns irritiert: „Szekszárd, was wollt ihr denn da?“ Na super, das klang ja schon mal ermutigend, vor allen Dingen, weil wir ehrlich gesagt nicht mal genau wussten, was wir da überhaupt wollten.
Nach einer Stunde Busfahrt kamen wir dann in der verschlafenen Stadt an. Das Wetter hatte sich glücklicherweise gebessert und die Sonne schien. Hier waren jedoch die Bürgersteige buchstäblich hochgeklappt – was vielleicht auch daran lag, dass Allerheiligen war. Im glänzenden Licht der Mittagssonne ließ sich das Stadtzentrum samt Kirche und Rathaus trotzdem ganz hübsch ansehen. Außerdem begaben wir uns auf den langen Weg durch Wohnsiedlungen und Wald einen steilen Berg hinauf (inklusive fünf Pausen). Laut meines Reiseführers sollte es dort nämlich eine wunderschöne Aussicht über das Umland geben, was auch bestätigt wurde (Titelbild). Gegen späten Nachmittag fuhren wir drei wieder zurück nach Pécs.
Der Abend wurde gemütlich im Nappali (Bar/Café) verbracht, danach fiel ich todesmüde in mein Bett.
Das restliche Wochenende verlief ebenfalls ziemlich gechillt und bestand aus einem Besuch im Museum des pécser Künstlers Vasarely, Palatsinta Essen und einem Marktbesuch, bei dem Mascha und ich uns als ein wahres Schnäppchenjägerteam erwiesen und unsere ungarisch Kenntnisse unter Beweis stellen konnten.
Am Montag startete dann wieder die Schule und zum ersten Mal in meinem Leben freute ich mich darüber!
Seitdem zeigt sich das Wetter allerdings wirklich nicht mehr von seiner besten Seite und der graue Schleier am Himmel verschwindet einfach nicht. Es scheint wohl Winter zu werden ..





Habe erst jetzt bemerkt :-), dass du darüber auch berichtet hast :-) Danke!