Freitagabend, 23:11 Uhr. Ich liege im Bett.
Jeder, der mich genauer kennt, fragt sich nun wahrscheinlich „Hä, was ist mit ihr?“. Normalerweise würde ich mich, um diese Uhrzeit an diesem Wochentag, in irgendeinem heimischen Wohnzimmer meiner Freunde auf den Abend einstimmen oder aber in roter Weste, weißer Bluse und schwarzem Rock mich um das leibliche Wohl anderer Menschen kümmern. – Doch dafür gibt es eine einfache Erklärung, denn heute ist nichts normal.
Morgen geht’s los! Das sehnsüchtige Warten hat endlich ein Ende und ich werde mich nach Pécs, Südungarn begeben.
Zehn Tage Vorbereitungsseminar in der EJB Werbellinsee zusammen mit weiteren 211 Freiwilligen sind überstanden. Diese Zeit stellte sich als sehr anstrengend (frühes Aufstehen hatte ich definitiv aus meinem Leben verdrängt), aber auch lehrreich, aufregend und vor allen Dingen super amüsant heraus (dafür kann ich besonders meinen Zimmernachbarinnen danken, ihr verrückten Hühner ♥). Neben der Erarbeitung von Aspekten wie Nachhaltigkeit, Kulturschock, Stereotypen, Rassismus, der Durchführung eines Seminarprojektes und einem Workshop-Tag, blieb auch noch Raum für einen Ausflug ins Auswärtige Amt nach Berlin mit anschließender Freizeit, Sonne tanken und Baden im klaren, kühlen Nass des Werbellinsees sowie für eine Abschlussparty und vieles, vieles mehr. Doch wer hätte gedacht, dass man in so kurzer Zeit, so eng zusammen wächst und wunderbare Freunde findet?
Die letzten beiden Tage verbrachte ich zuhause, um noch einmal im Akkord Wäsche zu waschen, zu bügeln und mich der größten Herausforderung zu stellen – Koffer packen! Glücklicherweise fahre ich mit Zug und brauche somit nicht auf das Gewicht zu achten, tragbar sollte das Gepäck allerdings immer noch sein. Leichter gesagt, als getan. Dennoch kann ich nun nach gefühlten 20 Mal ein- und wieder auspacken sagen, meinen Koffer kann man schließen!
Mittlerweile schlägt die Uhr schon 23.58 Uhr, was bedeutet meine Abfahrt rückt immer näher. Der Wecker klingelt in 3 Stunden 47 Minuten.
In diesem Sinne, wünsche ich euch allen eine gute (Party-)Nacht.
Bis zum nächsten Mal mit einem Bericht aus Pécs (endlich!) .



