Ob hier bei 25 Grad und Sonnenschein so richtig Weihnachtsstimmung aufkommt? Schließlich ist der Dezember hier der heißeste Monat im Jahr. Wirft man einen Blick in die Kaufhäuser, sieht das ganze schon ganz anders aus. Hier findet man genauso „kitschige“ Weihnachtsdeko wie in Deutschland und auch der Elefant vor dem Nakumatt in Meru hatte schon Ende Oktober eine Weihnachtsmütze auf. Und ja, ich gebe auch zu, dass ich an den Spekulatius auf dem deutschen Weihnachtsmarkt in Nairobi nicht einfach so vorbeigehen konnte.
Wie dem auch sei, jedenfalls habe ich mir überlegt, durch einen kleinen Adventskalender auch hier auf dem Blog ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. So könnt ihr euch nun jeden Tag auf einen kleinen Beitrag, ein Gedicht, ein Foto oder einfach nur ein bisschen (un-)nützes Wissen aus Kenia freuen.
Viel Spaß beim „Törchen öffnen“!
Ich wünsche euch allen eine wunderschöne Adventszeit!
Eure Lara 🙂
1. Dezember
Wusstet ihr eigentlich, dass… einige kenianische Männer abends nicht ins Bett gehen können, wenn sie kein Ugali gegessen haben? Ugali ist ein Brei aus Maismehl und Wasser und dient als sättigende Beilage zum Beispiel zu Fleisch oder Sukuma wiki (traditionelles Gemüse, das unserem Spinat ein wenig ähnelt). Zwei warme (und meist üppige) Mahlzeiten am Tag sind für viele Kenianer üblich. So werde ich oft komisch angeguckt, wenn ich abends „only snacks“ wie Toast oder Rührei esse.
2. Dezember
Sieben Dinge, die ich in Kenia am meisten vermisse:
- Schokolade :p
- einfaches Ein- und Ausreisen in die Nachbarländer (Visafreiheit)
- gutes deutsches Schwarzbrot mit viiiiel Käse 😀
- die Freiheit, sich im Dunkeln bewegen zu können
- Mülltrennung, Sauberkeit auf den Straßen
- manchmal eine gewisse Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
- das „Normalsein“, nicht immer als Mzungu aufzufallen
3. Dezember

Ein kleines Foto aus dem Hellsgate National Park. Wer genau hinschaut, kann im Hintergrund ein paar Zebras erkennen.
(Blogeintrag folgt :D)
4. Dezember
Wusstet ihr eigentlich, dass… die kenianische Flagge verschiedenste Elemente der Unabhängigkeit enthält?
Die Nationalflagge wurde am Tag von Kenias Unabhängigkeit im Jahr 1963 eingeführt. Sie enthält eine Menge Farbsymbolik. Das Schwarz steht für die einheimische kenianische Bevölkerung, das Rot für das Blut, das im Kampf für die Unabhängigkeit vergossen wurde und das Grün für die kenianische Landwirtschaft und den fruchtbaren Boden. Später wurden noch ein Massai-Schild und die weißen Streifen ergänzt, die den Frieden und die hart erkämpfte Unabhängigkeit symbolisieren sollen.
5. Dezember
„Habari gani?“ „Nzuri kabisa.“ Wie ihr schon seht, war heute mein erster Tag im Language Center, wo ich einen Kiswahili Sprachkurs mache. In insgesamt sechs Stunden Unterricht ging es gleich richtig zur Sache, sodass ich eine Menge gelernt habe. Daher habe ich heute auch einen Sprach-Fakt für euch.
Wusstet ihr eigentlich, dass… man sich selbst in Kiswahili immer zuerst nennt, wenn man über sich und jemand anderen redet? Von wegen „ich und der Esel“! 😀
Übrigens: Da Kiswahili ursprünglich eine Handelssprache war, gibt es außerdem auch kaum Höflichkeitsfloskeln. Statt „Könntest du mir bitte das Tuch geben?“ wird lediglich „Gib mir das Tuch!“ verwendet. Danke (Asante) und Bitte (Tafadhali) sind nur Lehnwörter aus dem Arabischen.
6. Dezember
Am heutigen Nikolaustag möchte ich euch einen kenianischen Song zeigen, der hier im Radio hoch und runter läuft, aber dennoch zu meinen Lieblingsliedern gehört. Gesungen wird auf Kiswahili. In seinem Lied preist der Sänger Gott und dankt ihm, dass dieser ihn jeden Tag etwas mehr liebt (ananipenda leo kuliko jana = er liebt mich heute mehr als gestern). Aber hört selbst!
7. Dezember
Wusstet ihr eigentlich, dass… Kenianer ihre geschlossene Faust benutzten, um die Fünf zu zeigen? Die offene Hand, wie sie bei uns üblich ist, kennen hier nur sehr Wenige als Zeichen für Fünf. Auch der „Daumenhoch“, mit dem wir „eins“ ausdrücken, steht hier lediglich für „perfekt“ oder „gut gemacht“. Die Eins symbolisiert in Kenia der Zeigefinger.
8. Dezember
Sieben Dinge, die mir hier in Kenia am besten gefallen:
- das frische Obst (einfach überhaupt nicht mit dem deutschen Obst zu vergleichen)
- das günstige Reisen im Matatu (auch wenn man es eher eine „Hassliebe“ nennen kann)
- die Offenheit und Spontaneität der Kenianer (wenn man möchte, kann man hier mit fast jedem ins Gespräch kommen und mit ein bisschen Interesse lernt dazu noch eine Menge über Land und Leute)
- die Sprache Kiswahili (einfach eine unglaublich interessante und schöne Sprache!)
- die beeindruckende Landschaft Kenias (vom Regenwald Kakamega Forest über das Hochland, das Great Rift Valley bis hin zur Küste durfte ich schon eine ganze Menge von Kenias Landschaft sehen, die mich immer wieder auf’s Neue beeindruckt hat)
- das kenianische Essen (auch wenn es oft sehr fettig ist, habe ich mich in das kenianische Essen (Chapati, Maandazi, Ugali, Sukuma Wiki, Samosa, Matoke, Ndengu, …) verliebt und kann mittlerweile auch einige Gerichte selbst kochen)
- und zu guter Letzt: das Wetter – was auch sonst! (Trotz der ständig lauernden Sonnenbrandgefahr gefällt mir das Wetter hier sehr gut. Es ist den ganzen Tag angenehm warm und selbst in der Regenzeit regnet es auch meist nur abends oder nachts. Komplett verregnete „Schmuddeltage“ gibt es hier nur sehr selten.)
9. Dezember
Heute war mein letzter Sprachkurstag. Fünf Tage gefüllt mit gut 30 Stünden Kiswahili liegen hinter mir! Und es hat mir wirklich viel gebracht. Ich habe nicht nur eine Menge neue Vokabeln gelernt, sondern konnte auch einige grammatische Strukturen lernen und vertiefen. Der Erfolg zeigt sich direkt auf der Straße. Mir fällt auf, dass ich gleich viel mehr verstehe und mich auch selbst sicherer im Umgang mit der Sprache fühle. Wie viel eine Woche doch bringen kann! Ich bin sehr dankbar, dass „kulturweit“ uns die Möglichkeit gibt, einen Sprachkurs zu besuchen!
10. Dezember

Spontanes Treffen mit meiner lieben Zwillingsschwester Sina in Nakuru! Bis Montag werde ich hier bleiben. Blogeintrag folgt! 🙂
11. Dezember

Ein süßer Esel am Lake Elementaita! 🙂
12. Dezember
Heute ist Nationalfeiertag in Kenia (Jamhuri Day). Nachfolgend ein paar Informationen zu diesem hier sehr wichtigen Tag:
„Jamhuri Day is a national holiday in Kenya, celebrated on 12 December each year. Jamhuri is the Swahili word for „republic“ and the holiday is meant to officially mark the date of Kenya’s independence which happened on 12 December 1963. The country became an independent republic after gaining full self-governance from the United Kingdom on 1st June 1964. Jamhuri Day is regarded as Kenya’s most important day, marked by numerous festivities which celebrate the country’s cultural heritage and looks back at her journey to independence.“
13. Dezember
http://www.spiegel.de/politik/ausland/kenia-die-ungleichen-nachbarn-a-1124767.html
Ein interessanter und multimedialer Artikel über die ungleiche Verteilung des Einkommens in Kenia. Schaut gerne mal rein! 🙂
14. Dezember
Heute gibt es mal wieder etwas für die Ohren! „Uliza kiatu“ bedeutet soviel wie „Frag meine Schuhe“. Das Lied von der kenianischen Band „H_art The Band“ handelt von einem Mann, der alles für die Liebe zu seiner Frau tut. Aber hört selbst!
15. Dezember
Wusstet ihr eigentlich, dass… die Bus- und Matatupreise in Nairobi nach dem Angebot-Nachfrage-Prinzip funktionieren?
Hier gibt es nämlich keine fixen Preise wie beispielsweise in Deutschland. Stattdessen hängt es davon ab, wie viele Leute gerade in die gleiche Richtung möchten und wie das Wetter ist. Bei Regen und hohem Andrang kann man schon mal das Doppelte vom „normalen“ Preis bezahlen.
16. Dezember
Wusstet ihr eigentlich, dass… man in Kiswahili zu einem Mann sagt, dass er „heiratet“ (kuoa), zu einer Frau allerdings, dass sie „verheiratet wird“ (kuolewa)? Es ist sehr ungewöhnlich, bei Männern die Passivform oder anders herum bei Frauen die Aktivform zu verwenden.
17. Dezember
Ich bin leider immer noch nicht dazu gekommen, einen Artikel über das Essen hier zu schreiben. Dennoch hier schon mal die Top 7 meiner kenianischen Lieblingsessen:
- Dengu (Bohnengemisch) mit Chapati
- Samosas (Teigtaschen gefüllt mit Beef oder Gemüse)
- Ugali (Maismehl-Brei) mit Nyama Choma (geröstetes Fleisch)
- Süßkartoffeln (einfach lecker!)
- Maandazi (frittierte Teigdreiecke)
- Githeri (Mischung aus Mais und Bohnen)
- Matoke (Kochbananen)
18. Dezember
http://www.tagesschau.de/videoblog/afrika_afrika/kunst-nairobi-103.html
Ein kleiner, aber sehr interessanter Beitrag im Videoblog der Tagesschau zum Thema „Kunst in Kenia“. Schaut mal rein!
19. Dezember
Du kannst ein wildes Bananenblatt nicht benutzen, um dich vor dem Regen abzuschirmen und das Blatt dann in Stücke reißen, wenn der Regen zu Ende ist.
Sprichwort der Nandi (eine Ethnie im Westen Kenias): „Der Regen symbolisiert die Zeit von Not und Krieg, in der Freunde und Verwandte Unterstützung gewähren. Später in besseren Zeiten soll man die Hilfe der anderen, symbolisiert durch die Bananenblätter, nicht vergessen. Man soll dankbar sein, die Strapazen überstanden zu haben.“
20. Dezember
Ampeln? Welche Ampeln? Ja, das habe ich mich in der Tat auch schon mal gefragt, wenn ich den Straßenverkehr hier in Nairobi beobachte. Auch dazu gibt es auf dem Tagesschau Blog ein kurzes Video, das die Situation meiner Meinung nach sehr treffend schildert. Schaut gerne mal rein, es lohnt sich! 😉
http://www.tagesschau.de/videoblog/afrika_afrika/ampel-nairobi-101.html
21. Dezember
Wusstet ihr eigentlich, dass… Rauchen in Kenia seit dem 10.07.2008 auf allen öffentlichen Plätzen und Wegen absolut verboten ist? Ausnahmen bieten nur ausgewiesene Smoking Areas, von denen ich allerdings bisher kaum welche gesehen habe. Wer gegen dieses Gesetz verstößt, muss mit umgerechnet etwa 500 Euro oder einer Freiheitsstrafe rechnen.
22. Dezember
Die Sachen sind gepackt. Das Zimmer ist leer. Heute verlasse ich das Apartment 9 des Marakwet Gardens, in dem ich mich in den letzten gut vier Wochen sehr wohl gefühlt habe. Ein riesengroßer Dank geht an meine Mitbewohner und an die hilfsbereite Vermieterin, die diese Zeit für mich zu einem vollen Erfolg gemacht haben.
Und was nun? Um 15:25 Uhr startet mein Flieger Richtung Daressalam (Tansania), wo ich auch einige andere Freiwillige treffen werde. Anschließend wird es morgen früh mit der Fähre nach Sansibar gehen, wo wir gemeinsam Weihnachten und Silvester feiern wollen. Mal ein ganz anderes Jahresende! Ich bin sehr gespannt und ein Blogeintrag wird natürlich folgen!
23. Dezember
Als ich gestern in Daressalam aus dem Flieger stieg, überrannte mich erstmal eine Hitze Welle. Ich muss zugeben, dass ich mich nicht besonders über das Klima hier informiert habe, aber so eine Schwüle hätte ich wirklich nicht erwartet. Umso mehr freuen wir uns alle, wenn wir heute Mittag auf Sansibar ankommen und ins Meer springen können. Ich sende euch ganz liebe Grüße aus Tansania!
24. Dezember
Nun ist es soweit, auch wenn es sich unglaublich irreal anfühlt! Ich wünsche euch allen frohe Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2017! 🎄🎁
Ganz liebe Grüße aus dem wunderschönen Sansibar,
Eure Lara 🙂


