Photobomb! oder Let the good times roll!

Hello Hello Ladies and Gentlemen,

die letzte Zeit war wahnsinnig schön, um genau zu sein – die Zeit seit Februar. Ich war eigentlich an den Wochenenden kaum mal in Windhoek. Es ging damit los, dass ich mitte Februar mit Martha nach Swakop fuhr, es war so eine Spontanflucht aus der Stadt, und wir habens uns da gut gehen lassen, Strandspaziergänge, Kuchen im Café, Sojacappuchino (der einzige laktosefreie Cappuchino in Namibia, glaube ich), Frühstück in Decken gewickelt bei rauher Meeresbrise. Danach ging es für ein Wochenende nach Erindi nördlich von Windhoek, so eine Art „Mini-Etosha“, und auch wenn die Tiere sich meistens recht hartnäckig versteckt haben, haben sich doch ein paar Elefanten, Nilpferdchen und Erdmännchen gezeigt. Mein Highlight war dann aber zum Ende des Wochenendes, als wir am Wegesrand drei Leoparden spotteten, die gerade ein Impala erlegt hatten. 10 Meter von uns, ohne Witz, wie eine Szene aus so einer Naturdoku. Mit der Namibian Crew waren es zwei sehr entspannte, schöne Tage, natürlich wurde abends gegrillt und tags in der Sonne entspannt. 🙂 Am Wochenende darauf gings auch schon nach Namibgrens westlich von Windhoek, kurz vor Solitaire, eine waaahnsinnig schöne Farm, es war ein super entspanntes Wochenende, bis es mir irgendwann leider sehr, sehr schlecht ging. Ich hatte was falsches gegessen, und wer möchte nicht unbedingt mal, dass ihm in der freien Wildnis so richtig schlecht wird? Zum Glück gibts ja für alles Pillchen, Smarties und Tabletten und so gings mir schnell wieder besser. Sonntag früh wollte ich dann aber doch schnell nach Windhoek ins Bettchen – Puuuuustekuchen, auf dem Rückweg über die C26 Gravelstreet hatten wir nicht einen, neiiiiiiiiiiiiiiiiin (das wäre ja langweilig, das hatten wir ja schon), sondern zwei Reifenplatzer, und beim zweiten Reifenplatzer dann auch keinen Ersatzreifen mehr… Zum Glück jedoch gibt es ja auch in Namibia die Alltagshelden und so kamen die Jungs aus Auto Nummer 2 dann zurück um uns zu retten, während die anderen leider noch auf den Ersatzreifen warten mussten, wurde ich ins Auto geladen und ins Bettchen gebracht. x)

Danach kam dann auch schwuppdiwupp plötzlich schon meine Schwester – hupsi wie die Zeit verfliegt wenn man sich amüsiert – und dann saßen wir auch schon im Auto und fuhren in den Süüüüüden. Das war wahnsinnig toll und ich war die ganze Reise über wirklich, wirklich tiefenentspannt und habe einfach nur die gute Zeit, die gute Gesellschaft und die atemberaubende Natur genossen, das Wandern, Klettern, ja, sogar das Essen vom Campingkocher, das nächtliche Sterngucken auf einer Isomatte im Staub liegend, das Berge-zum-Sonnenuntergang-Hochklettern, sogar das Autofahren und aus dem Fensterschauen, das Zelt auf- und abbauen, und ich wurde schon fast ein bisschen wehmütig bei dem Gedanken, dass das wohl mein letzter langer Namibian Roadtrip war.

Über Ostern ging es dann nochmal an die Spitzkoppe, und auch wenn es dort wunderschön ist, sorry, Spitzkoppe, es war einfach zu heiß, und so habe ich das mit dem Wandern beim zweiten Mal sein gelassen und lieber in der Hängemattenecke gelegen, gute Gespräche genossen, gelesen und ab und zu eine kühle Cola getrunken. 😀

Jetzt bin ich doch tatsächlich schon seit dem Ostermontag wieder in Windhoek, bei der Arbeit organisiere ich grade das neue Jugendprogramm, Mittwoch haben wir gelauncht und hatten On-Air-Premiere, es läuft wohl für den Einstieg gut, aber ich muss viele Strukturen erarbeiten und Kontakte knüpfen, was manchmal schwierig ist, weil ich mich ja hier doch in mir fremdem Raum bewege. Aber für etwas Verbesserung nach Oben muss man ja immer Platz lassen 🙂

Hier wird jetzt außerdem wirklich Herbst, das heißt, tagsüber haben wir angenehme 25 Grad oder so, nachts kühlts aber auf 13 Grad, und ja, das ist recht kühl, vor allem, da ich schon vor einiger Zeit meine Softshelljacke verloren habe und außerdem gefühlt mittlerweile wirklich jedes Kleidungsstück, dass ich mitgenommen habe, kaputt ist, Löcher oder Flecken hat, oder verschollen ist. Und verdammt, ich hätte mehr Wollpullover und überhaupt mal einen Strickschal oder Stiefeletten einstecken sollen. Aber gut, jammern hilft hier nicht oder nur begrenzt, da muss das massive FSJ-Gehalt wohl oder übel bald mal für ein Jäckchen und ein paar Jeans herhalten.

Nun, momentan fällt mir nicht viel mehr zu berichten ein, außer, dass es wirklich verrückt ist, wie die Zeit verfliegt – weniger als 4 Monate bin ich jetzt noch hier, und die Zeit scheint jetzt wieder zu rasen, Martha und ich sind quasi schon in Untergangsstimmung, weil wir „bald“ gehen müssen, dabei wollen wir doch noch so viel und überhaupt. Wir haben dann letztens gemerkt, dass wir uns doch an einige Sachen hier im Alltag gewöhnt haben und Berlin wohl doch auch ein kleiner Schock wird mit seiner Hektik, Anonymität und Planerei.

Fern davon habe ich ein Wochenende mit Jazzkonzert, Frühstücks-Omelette im Lieblingscafé, Besuch bei Markt und Schwimmbad und einem Barabend genossen. Morgen werden fleißig Bewerbungen vorbereitet, und abend geht es dann als Ausflucht vor so viel Zukunftsplanung, Deutschlandgedanken, Lebensernsthaftigkeit und Was-soll-ich-mit-meinem-Leben-machen-Wirr-Warr erstmal in einen ganz realitätsfernen Disneyfilm, nämlich Cinderella. <3

Macht euch einen schönen Sonntag und blättert durch die Bildergalerie, es hat eine halbe Ewigkeit gedauert, bei dieser High-Speed-Connection hier die bereits stark in der Qualität geschrumpften Fotos hochzuladen.

Bis bald!

P.S. Eigentlich sind alle Bilder beschriftet, mein Browser zeigt mir leider keine Beschriftungen an, ich hoffe, es funktioniert bei euch…

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