Sossusvlei oder auch: Ein Dornenbusch, Sand und ein kaputter Campingkocher

Und nun zum vorletzten Wochenende, Sossuvlei!

(Da waren wir vom 10. – 12. J)

Nach der Arbeit ging es wie üblich mit dem kaum überfüllten Autochen los. Golfi fuhr die knapp 300 Kilometer härteste Gravelstreet wie ein ganz großer 4 by 4. Nur einmal rumste es so heftig, dass wir dachten: Jetzt stirbt Golfi und wir müssen an der C26 campen. Aber ach was, so ein kleines Steinchen zerhaut ihn ja nicht. Wir haben ihn einfach unterschätzt, schande über uns.

Wie immer bei solchen Fahrten ist der Weg das Ziel. Wir hatten gute Musik und grandiose Ausblicke aus dem Auto. Bei Todesangst genossen wir während der Fahrt über den Gamsbergpass den grandiosen Ausblick, zu jeder Sekunde in dem Bewusstsein, dass dieser Ausblick mit einer gewissen Gefahr, an einem der beiden steilen Berghänge zu seiten der Straße hinabzustürzen, einher ging. No risk, no fun Ausblick. Wie auf jeder Autofahrt wurde natürlich auch wieder in den Sonnenuntergang getanzt.

Liebe Liebe Liebe :)

Liebe Liebe Liebe 🙂

In der Dämmerung sahen wir Dinge, die kein Reiseführer klischeehafter abbilden könnte:Hügel hoch, Hügel runter, galoppiert da eine Zebraherde den Staub aufwirbelnd in den Sonnenuntergang. Der Himmel glühte unglaublich lange nach. Oryxe und Springböcke, Sträuße und Suizidvögel kreuzten unsere Fahrbahn. (A/N: Suizidvogel= Vogel, der vor dem Auto auf die Straße fliegt oder so tief fliegt, dass man ihn bequem mit der Windschutzschreibe mitnehmen könnte)

Hungrig erreichten wir abends den Campingplatz. Zum Glück war unser Campingkocher nicht kaputt. Wir wären beinahe davor verhungert. Doch zum Glück gab es Doritos, Cracker, Oreos und Wein, bis die Nudeln im lauwarmen Wasser kaubar weich geworden waren. Es waren die ekelhaftesten Nudeln, die ich jemals in meinem Leben gegessen habe – einschließlich der Kost beim Vorbereitungsseminar!

Standard Campingessen: Nudeln mit Chakalaka

Standard Campingessen: Nudeln mit Chakalaka

Zum Glück bauten wir unser Zelt nicht direkt vor einen Dornenbaum. Zum Glück liefen wir nicht alle das ganze Wochenende immer wieder im Hellen und Dunkeln in die Dornen dieses Baumes. Zum Glück sah meine Stirn nicht aus wie Harakiri. Doch wie Hannah bereits berichtet hat, handelt es sich dabei natürlich um die Spuren einer Heldentat, ja, einer selbstlosen Rettungsaktion!

Bericht über meine heldenhafte Verletzung aus Hannahs Blog

Bericht über meine heldenhafte Verletzung aus Hannahs Blog

Abgesehen davon war der Campingplatz aber voll das Upgrade im Vergleich zur Spitzkoppe: Es gab fließend Wasser (was wir benutzten) und Strom (den wir nicht benutzten). Pah! Wer braucht schon Strom, wenn er Feuerholz hat! Und einen Steinkreis um das Feuerholz! (Fabians grandioser Beitrag zum Feuermachen. Denn so ein Steinkreis, der ist sicher. Da passiert dann nix mit dem Feuer!)

Campingplatz + Zelt vorm Dornenbaum

Campingplatz + Zelt vorm Dornenbaum

Am nächsten Tag ging es nach Sossusvlei. Der Sonnenaufgang war krass. Ohne Worte.

Putzmunter zum Sonnenaufgang

Putzmunter zum Sonnenaufgang

Und Sossusvlei war auch ganz nett.

Dead Vlei

Dead Vlei

Im Prinzip sind das besondere an Sossusvlei die roten Dünen. Zwischen denen liegen anders als in anderen Teilen der Namib große Plätze mit eingetrocknetem Boden und verdörrten Bäumen. Sowas von tot ist dort alles, ich konnte es mir vorher kaum vorstellen. Und unglaublich heiß. Deshalb steht man auch eigentlich immer um fünf oder so auf, wenn man in der Wüste ist.

So eine Düne sieht von unten nie so hoch aus, wie sie tatsächlich ist. Etwas fies, denn wenn man schonmal begonnen hat, will man dann auch ganz hoch.

So eine Düne sieht von unten nie so hoch aus, wie sie tatsächlich ist. Etwas fies, denn wenn man schonmal begonnen hat, will man dann auch ganz hoch.

Dünen hochklettern, ist wahnsinnig anstrengend. Dünen runterhüpfen ist toll. Nur in Sossusvlei hatte ich den Eindruck, mir dabei wirklich die Füße zu verbrennen. Man versank bis zu den Knien in dem Sand, und das tat irgendwie… weh.

Doch wir haben überlebt und gelernt, dass Dünen WRUUMMM machen können, wenn man raufhüpft. Jedenfalls in Sosssusvlei. Und dass es extrem geil ist, nach der Wüste in eine Pool zu springen. Unser Campingplatz lag nämlich an einer Luxuslodge. Kilometerweit entfernt von den gut betuchten Touris war es uns dennoch erlaubt, mit dem Auto zum Haupthaus zu fahren und diese Annehmlichkeit zu genießen. Und ja, ein Pool voll mit Wasser ist hier ein absoluter Luxus.

Am Sonntag haben wir bei einem kleinen Spaziergang noch allerlei Getier bewundern dürfen. Es ist für mich immer noch super beeindruckend, wie nah man hier den Tieren in ihrer natürlichen Wildbahn kommen kann. Das ist einfach gaaar kein Vergleich zu einem Zoo, wenn du spazieren gehst und auf einmal siehst du 10-20 Meter von dir entfernt nen Strauß, Zebra, Oryx oder Springbock.

Oryx!

Oryx!

Springböcke

Springböcke

Sundowner

Sundowner am Samstag

 

Da sich die Fragen häufen: Ja, ich weiß schon, was ich an meinem Geburtstag mache. Wir fahren in den Etoshapark. Alle Schnuggis ins Auto geladen, Zelt rein, Campingbox, Essen, Partyhüte, Tröten, Seifenblasen… und auf gehts! 🙂

 

 

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