Es ist schon wieder ein Weilchen her, aber es gibt immer so viel zu tun…da kommt das Blog schreiben manchmal einfach zu kurz! Aber jetzt bin ich zurück mit tollen Fotos aus Chengde, einer Kleinstadt…(für chinesische Verhältnisse). Chengde liegt im Norden von Peking ca. 300km weit weg und hat nur 3 Mio. Einwohner. 3 Mio. einwohner ist hier in China schon so wenig, dass die meisten Tianjiner sogar noch nie von dieser Stadt gehört hatten. Bekannt ist die Stadt durch eine Sommerresidenz des Kaisers und 8 Tempeln, die außerhalb der alten Stadtmauern gebaut wurden. Die Stadt selber liegt umgeben von grünen Bergen an einem Fluss und ist ganz nett aber nicht unbedingt eine Schönheit!
Aber fangen wir vorne an… Donnerstag abends machte ich mch auf den Weg nach Peking um gemeinsam mit Phuong Freitag früh nach Chengde zu fahren. An diesem Abend gab es noch ein großes Programm und zwar eine wunderschöne Orchesteraufführung mit traditionellen chinesischen aber auch „normalen“ Instrumenten. Es ließ mich alle meine Vorurteile über chinesische Musik vergessen, da ich bis dorthin nur Peking-Oper kannte und davon nicht so überzeugt war. Aber diese Musik war schlichtweg ein Traum man fühlte sich in ferne Welten versetzt und verzaubert von den Gesängen, die es zwischendurch auch mal gab.
Früh am Freitag morgen (total übernächtigt, da es nach dem Konzert noch Geburtstag gefeiert wurde) ging es dann nach Chengde mit einer absoluten Bimmelbahn, die gefühlte 50 Stundenkilometer fuhr! In Chengde angekommen wurden wir von ein super lieben Chinesin abgeholt, bei der wir Couchsurfing mäßig bleiben durften. Das war wirklich das pure Glück gewesen, da es in Chengde nämlich kein Hostel gibt (was wir erst nachdem wir Zugtickets gebucht hatten erfahren haben…).
Sobald wir in deren Wohnung angekommen waren, fing es dann auch schon an in Strömen zu regnen, für uns natürlich kein Problem an dem Tag hätten wir eh nichts mehr besichtigen können, dafür waren wir einfach zu müde! Abends ging es dann noch schnell zum Abendessen in die vollkommen verlassene Innenstadt, worauf Phuong erst einmal dreimal fragte ob das hier wirklich das Sadtzentrum wäre (aus Peking ist man sowas natürlich nicht gewöhnt, denn Peking schläft nie!…).
Am nächsten Tag besichtigten wir dann die Sommerresidenz und Sonntags die Tempel. Beide Tage waren unglaublich schön, die Sonne strahlte und ein leichter Wind wehte, es war perfekt!!…Bis zu dem Moment, als wir bemerkten, dass wir den eindrucksvollsten Tempel (Zongcheng-Tempel) nur halb besichtigt hatten und zwar nur den kleinen Teil und nicht den großen ca. 20 Minuten weiter entfernten Tempel, der dem Potala-Palast in Tibet nachempfunden wurde…aber was solls? Man kann nicht alles sehen und soweit ist die Stadt nun auch nicht entfernt! Sonntags abends ging es dann wieder in die Heimatstadt, und nach einigen Bemühungen ein Taxi zu finden lag ich dann Montags morgens um 3 wieder in meinem gemütlichen Bett und träumte von diesem wunderschönen Wochenende!
Chengde würde ich auch mal gerne sehen!
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass es bei 3 Millionen Einwohnern kein Hotel geben sollte. An unserem vorigen Wohnort Jianshui mit 100.000 Einwohnern gab es schon 250 Hotels…