Muela del diablo

Am Sonntag, den 16.10. , entschieden Franzi, Ana und ich uns dazu, die freie Zeit zu nutzen, um mal etwas an die frische Luft (außerhalb der Stadt!) zu kommen und, um uns auf den „Caminata Takesi“ am darauffolgenden Wochenende vorzubereiten. So fuhren wir mit dem Minibus in den tiefsten Süden der Zona Sur ohne ein genaues Ziel vor Augen zu haben. Der einzige Anhaltpunkt für uns war die Busaufschrift „Pedregal“, wo wir dann auch wohl von dem Fahrer ausgesetzt wurden, vor uns ein paar Häuser und eine atemberaubende Berglandschaft. Schnell verwarfen wir unseren Anspruch, den richtigen Weg zu finden und gingen einfach darauf los, die Aussicht genießend, die mit jedem Meter schöner wurde. Dabei fanden wir einen neuen kleinen pelzigen Freund, der uns etwas länger aufhielt als geplant. Er schien unsere Aufmerksamkeit sichtlich zu genießen und belohnte uns dafür mit schönen Fotos.

Unser neuer Freund

Unser neuer Freund

Nachdem wir uns von unserem neuen Freund getrennt hatten, entschieden wir uns durch ein auf dem Boden liegendes Absperrband zu unserer linken, den rechten Weg zu gehen, der sich schließlich auch als der rechte Weg herausstellte. Das wurde uns bewusst als wir den Backenzahn des Teufels unter einem Holzbogen, dessen Aufschrift die Ankunft in einem Dorf verkündete, majestätisch in die Luft ragen sahen.

Muela del Diablo im Hintergrund

Muela del Diablo im Hintergrund

Als wir dann aus der Ferne Menschen entdeckten, die diesen erklimmen, konnten wir nicht anders als es ihnen gleichzutun. Der Weg auf den Backenzahn selbst war alles andere als ein gut ausgebauter Wanderweg und manch einer würde uns vielleicht als lebensmüde bezeichnen…der Aufstieg gab mir jedoch nicht nur ein gutes Gefühl, sondern auch einen wunderschönen Ausblick!

Auf dem Backenzahn des Teufels

Auf dem Backenzahn des Teufels

Da wir zu dem Zeitpunkt noch nicht genug hatten, entschieden wir uns noch dazu, die folgende Felsansammlung zu erkunden:

jojo

simona

 

Das Gefühl zwischen diesen roten Giganten hindurchzulaufen, war einfach unbeschreiblich, und zudem entdeckten wir noch einen kleinen Höhlendurchgang. Nach unserer Wander- und Entdeckungstour machten wir uns glücklich und erschöpft auf den Rückweg, wo wir uns noch mit einem Eis und einer Coca-Quina (CocaCola mit Quinoa) belohnten.

Oktoberfest

Ob in Alsfeld, auf der Internatsschule Schloss Hansenberg oder hier in La Paz…

Überall gibt es durch das Oktoberfest in München inspirierte Veranstaltungen und Feste. So konnten wir uns ein Stück Deutschland in Bolivien nicht entgehen lassen und machten uns mit dem Bus des Ballett Folklóricos auf zum „Club Alemán“ in die Zona Sur. Dass es sich bei diesem nicht gerade um eine kleine Vereinigung mit wenig Geld handelt, wurde mir auf den ersten Blick bewusst. Fitnessstudio, Hallenbad, Außenpool…die wirklichen Dimensionen der Anlage wurden meiner Mitbewohnerin Franzi und mir jedoch erst auf unserer späteren Entdeckungstour eröffnet.  Danach waren unter anderem noch Tennisplätze, ein Fußballplatz, eine Squashhalle, ein großer Spielplatz und ein kleines Restaurant zu ergänzen.

Doch zurück zum eigentlichen Geschehen: Nachdem wir als vermeintlich 17-Jährige dem vollen Eintrittspreis entgangen waren, nutzen Franzi und ich die Chance beim Kinderunterhaltungsprogramm den „Water Walking Ball“ auszuprobieren.

"Water Walking Ball"

„Water Walking Ball“

Daraufhin durften wir erneut das Ballett Folklórico unserer Einsatzstelle bewundern, deren offizieller Auftritt uns schon am 10.10. sehr begeistert hatte, und im Anschluss Leberkäse mit Kartoffelsalat und Sauerkraut und ein Stück Apfelkuchen genießen. Ich wechselte noch einige freundliche Worte mit Deutschen, die schon länger in Bolivien leben, und tobte mich mit Franzi etwas auf dem Spielplatz aus.

Kuchentheke

Kuchentheke

Leberkaese mit Sauerkraut und Kartoffelsalat

Leberkaese mit Sauerkraut und Kartoffelsalat

 

 

 

 

 

 

Da das Fest aber ansonsten nichts wirklich Besonderes zu bieten hatte, fuhren wir gegen 17 Uhr auch wieder mit dem Ballett zurück. Alles in allem ein interessanter Tag mit leckerem Essen, aber definitiv kein Klientel mit dem ich mich identifizieren kann.

1° reunión de la comunidad croata de La Paz Croatas

Ein Kroatentreffen in La Paz! Als meine Mutter mir den Facebook-Link zukommen lassen hat, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Aber schon in der nächsten Sekunde stand für mich fest, dass ich zu dem Treffen fahren will! So schrieb ich der Ansprechpartnerin eine E-mail und wurde prompt in die WhatsApp-Gruppe hinzugefügt.

Am 06.10. war es dann soweit: Die reunión stand vor der Tür. Direkt nach der Schule machte ich mich auf den Weg. Wie es der Zufall wollte, war es für mich auch die erste Fahrt in die Zona Sur und somit in unbekanntes Gebiet. Die aufkommende Dunkelheit trug da nicht gerade zur Verbesserung der Situation bei. Zum Glück bekam ich im Minibus jedoch mit, dass zwei Männer hinter mir ebenfalls zur Avenida Montenegro wollten und so zeigten sie mir freundlicherweise den Weg zum Alexander-Café, dem Treffpunkt des Abends.

Etwas unsicher trat ich also ins Café ein und hielt Ausschau nach möglichen bekannten Gesichtern aus der WhatsApp-Gruppe. Letztendlich war der „Kroatentisch“ alles andere als schwer zu übersehen, da er ungefähr den halben zweiten Raum des Café’s einnahm und sich kontinuierlich weiterfüllte. Ich wurde sehr herzlich begrüßt und so entwickelte sich, nachdem ich mich gesetzt hatte, ein schöner Abend mit neuen Bekanntschaften, interessanten Gesprächen und leckeren Snacks.

Ich habe mich unglaublich gefreut über diese Begegnung und hoffe, dass noch weitere Treffen folgen werden.

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