winterschlaf.

winterschlaf.

kopf zerbrich und lass raus, was mich nicht weiter bringt. lass ein vakuum entstehen. manches muss gehen, das lässt du los. und neues kommt da, das nimm endlich an. dinge gehen und dinge bleiben, ja. inzwischen hast du die stadt mal von oben gesehen, die weichen hügel, die sie umgeben, erklommen. den kopf aus der dunstdecke gestreckt und tief eingeatmet. ob es am schildkrötensee wirklich schildkröten gibt? im sommer nochmal wiederkommen. wochen vorher noch in bakuriani bis zu den ohren im schnee versunken. und ein brief aus neuseeland hat nach eineinhalb monden, wahrscheinlich per piratenschiff, seinen weg nach georgien gefunden. „wenn das kein wunder ist.“, denkst du dir, als du die sms von der post bekommst. währenddessen schmerzen manche abschiede so sehr, dass du nachts nicht schlafen kannst. dafür scheint am morgen die sonne umso stärker, von tag zu tag. also nimm jeden berg mit, jeden ersten frühlingstag, der jetzt nach dem trüb und grau und kalt kommt. geh in die bar, hör die musik, mach gin tonic zum getränk des jahres. geh ins kunstmuseum, sieh dein land in bunten farben, eine pinselperspektive. geh nach hause, geh ins bett und dann steh auf, steh immer wieder auf. lach mit kindern, versuche nicht mit zu weinen, wenn sie mal weinen, beruhige sie, beruhige dich. mut, liebes herz. so schnell vergeht ein halbes jahr. jetzt ist die zeit zu träumen. denn erst bist du siebzehn und planst für später. dann bist du achtzehn und planst für später. und dann kommt später und ist heute. und aus heute wird gestern, ganz leise, ohne dass du es wirklich merkst. und das ist dein leben.

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