teppichbodenberge.

teppichbodenberge.

endlich wieder berge. das erste mal raus aus dem häuserlabyrinth. kaukasus! sonntag, aus den federn fünf uhr dreißig, schafherde mit packesel und hütehunden hat vorfahrt auf der georgischen heerstraße. die route jahrtausendalt. ich sehe, wo schwarzer und weißer aragwi sich treffen. helles wasser, dunkles wasser. serpentinen und der nebel hängt tief, die wolken hängen tief, die marschrutka fährt ins unsichtbare. nichts neues eigentlich. schroffes felsgestein, dass diese bezeichnung verdient. wir halten in der darialschlucht, grenze zu russland. zurück nach stepanzminda am berg kasbek. gergetier dreifaltigkeitskirche. ich zünde eine kerze für meinen großvater an. die geschichte atmet ein, die zeit atmet aus, ich halte den atem an. auf dem rückweg gudauri und panorama-kunstwerk aus sowjetzeiten. shota rustavelis „der recke im tigerfell.“ buntes mosaik in der weite der mit teppichboden überzogenen samtberge. ein anblick, und schnee auf den gipfeln. es ist bitterkalt und ich bin glücklich. der schulausflug geht mit essen, unmengen von essen, lautem mitsingen und tanzen zu ende. halb zwölf todmüde aus dem auto steigen, schon einmal eingschlafen. wieder auf unserer straße und ich kaufe noch zwei karotten, weil ich eben keine mehr habe. dreiviertel zwölf am sonntagabend. das ist etwas, dass man an tbilissi wirklich zu schätzen wissen muss. es ist bitterkalt und ich bin glücklich.

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