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Ausflug nach Prizren

Dieses Wochenende sollte ich das erste Mal aus Tirana rauskommen und nicht nur aus der Stadt, sondern auch gleich ganz aus Albanien, denn es ging nach Prizren, einer Stadt im Kosovo. Mit Nora und Jasmin ging es nach der Schule direkt los zum neuen Busbahnhof von Tirana. Bis wir aber den richtigen Bus gefunden haben, mussten wir aber erst rumfragen – eine nette junge Frau war so lieb und hat uns dann zu der richtigen Stelle gebracht. Das Hin- und Rückfahrtticket war schnell gekauft (und gegen insgesamt 15 € kann man doch wirklich nichts sagen? 😉 ) Bis der Bus abfuhr haben wir uns die Zeit mit dem Kartenspiel UNO versüßt und dann ging es auch schon in den Bus – zum Glück hatte ich einen Fensterplatz =)

Dann ging es los – raus aus Tirana – und ich war erstaunt, wie grün

Umland von Tirana

und weitläufig schon alles kurz nach der Stadt war. Gut, außer die Flüsse, denn diese waren (besonders) durch Plastikmüll verschmutzt. Tatsächlich hat es mich sehr stark an die Dokumentationen erinnert, welche ich vor meiner Abreise über Albanien geschaut hatte. Besonders überrascht war ich auch, als der Bus plötzlich am Rand anhielt und noch weitere Menschen zu uns gestiegen sind. Irgendwann bog der Bus nach rechts, in Richtung der Berge, ab.

Und jetzt rechts Richtung Kosovo

 

 

 

 

 

 

Lumi Mat

Ein großer Fluss sollte uns die nächste Zeit ein ständiger Begleiter sein und die Straße schlängelte sich immer mehr. Wenn also jemand einen empfindlichen Magen hat, sollte er sich vielleicht überlegen vorher eine Reisetablette zu nehmen (ein kleiner Tipp – es kommt aber auch ganz darauf an, wie der Busfahrer fährt … unserer wie fast alle hier todesmutig …. -.-)

 

Verschneite Gipfel

Durch die Berge zu fahren bot eine schöne Aussicht und wir haben sogar auf manchen Gipfeln noch etwas Schnee gesehen.

 

Dann kam aber schon bald die Grenze zum Kosovo – und meine Hoffnung auf einen neuen Stempel in meinem Reisepass wuchs. Die Pässe wurden von dem Mann im Bus eingesammelt und später als wir fuhren wieder ausgeteilt – mit einem neuen Stempel =) Den ich zu diesem Zeitpunkt jedoch gar nicht so genau betrachten konnte, da unser Bus kurz hielt, damit wir aussteigen konnten. Wir waren gefühlt mitten im Nirgendwo. Aber alles kein Problem, denn es stand schon ein Kleinbus bereit, der uns in die Stadt fahren würde.

Gazi-Mehmet-Pascha-Moschee

Wir kamen also am frühen Abend im Dunkeln in Prizren an und es gab drei Dinge, an die ich mich genau erinnern kann: der Fluss, die Burg, und die Moschee.

 

Das konnten wir aber noch nicht bewundern, denn wir mussten uns noch ein Zimmer für die Nacht suchen. Da Prizren nur ein Hostel hat, haben wir es erst mal dort probiert: Einfach eine kleine Nebenstraße mitten im Zentrum rein und da war sie auch schon. Ich habe noch nie zuvor in einem Hostel geschlafen und ging auch mit kleinen Befürchtungen an die Sache heran: Viele Betten auf einem Zimmer, viele fremde Menschen die bis mitten in die Nacht laut sind, eine Gemeinschaftsdusche, und fehlende Sauberkeit. Aber zum Glück wurden diese Vorurteile nicht alle erfüllt. Wir bekamen ein Zimmer mit 4 Betten – glücklicherweise war das vierte Bett frei und so hatten wir dann auch genügend Privatsphäre. Auch waren sonst nur 3 weitere Deutsche da und 2 Amerikanerinnen und die Sauberkeit war vorhanden … natürlich mit ein paar Mängeln – aber das ist auch okay bei dem Preis. Wir hatten sogar ein eigenes Badezimmer auf dem Zimmer – gut die Spülung des WCs war quasi nicht vorhanden, aber die Dusche war wirklich gut – außer es waren 2 Menschen vor einem duschen =D (Gut, dass ich die erste war)

Dann sind wir noch mal los um lecker zu essen und das Essen war okay – aber inzwischen sind wir durch das albanische Essen ziemlich verwöhnt. Dann sind wir noch hoch auf die Dachterrasse des Hostels – wo auch die anderen Gäste und der Besitzer waren. Der Besitzer war eh der Beste – denn wir musste keinen Namen oder sonst was angeben, er meinte nur: wenn ihr mich bescheißen wollt, dann bescheißt ihr mich… Natürlich haben wir unsere Übernachtung (9€) bezahlt!! Jedoch war ich von dem, was die Amerikanerinnen erzählt haben – beide arbeiten für 2 Jahre als Englischlehrerinnen an einer Schule – ziemlich schockiert, denn so wie sie von den Schülern behandelt wurden und die Schüler von den Lehrern, so darf man in Deutschland niemanden behandeln, aber „andere Länder andere Sitten“. Ich möchte an dieser Stelle jedoch noch einmal betonen (!), dass ich an meiner Schule sehr glücklich bin und ich bin froh so nette „Kollegen/Innen“ und so tolle SchülerInnen zu haben.

Am nächsten Morgen ging es früh los und wir standen vor einem riesigen Problem: das Frühstück. Denn im Kosovo gab es kein Frühstücksmenu … in keinem Restaurant in dem wir nachgefragt haben – und wir wollten unseren Tag nun wirklich nicht mit Pommes beginnen … Nach gefühlt einer Stunde suchen haben wir dann etwas gefunden – und man konnte wenigstens einen leckeren Kaffee und ein nicht ganz so tolles Sandwich essen.

Prizren

Anschließend sind wir hoch zu der Burgruine gegangen. Die Burg ragt doch ein gutes Stück über der Stadt, und wir hatten die Erwartung, dass wir für den Weg ca. 40 min brauchen würden, aber es ging dann doch recht flott, da der Weg sehr steil war (zumindest an einigen Stellen). Auf der Burg angekommen haben wir uns erst mal auf die Mauer gesetzt und haben die Sonne und den tollen Ausblick über die Stadt genossen.

Blick in die Berge

Aber auch zur anderen Seite bot die Burg einen tollen Ausblick auf die Berge. Deshalb sind wir noch hinter der Burg in Richtung Berge gegangen, bis zu einem zerfallenen Wachturm und haben uns dort auf die Wiese gesetzt und es einfach genossen gerade hier zu sein.

Danach sind wir noch lecker Essen gegangen, haben uns die Stadt angesehen und mir wurde das Kartenspiel Wizzard beigebracht. Die Rückfahrt begann genau dort, wo wir am Tag zuvor abgesetzt worden sind und dann waren wir auch schon fast wieder zuhause. Jedoch sind wir von dem Busbahnhof in Tirana mit dem Linienbus in Richtung nachhause gefahren – eine Premiere für mich.