Das Zwischenseminar

Ich gebe zu – ich hatte keine Lust auf das Zwischenseminar. Warum sollte ich zu einem Seminar, wenn ich mich in meiner Einsatzstelle sauwohl fühle? Aber es ist ein Muss, also musste ich mich meinem Schicksal fügen … Das einzig Gute: Ich konnte mit dem Flieger anreisen! =)

Bepackt mit zwei Rucksäcken ging es zum Flughafen von Tirana und dann war ich auch schon in der Luft. Das erste Highlight war das Hindu Essen, welches ich kostenlos bei der Buchung des Fluges bestellen konnte. Auch da wurde ich Zeuge des typischen Klischeedenkens, denn in der Reihe hinter mir saß jemand, der zumindest optisch vermeidlich aus Indien stammen würde, weshalb ihm mein Menü angeboten wurde. Da sieht man mal wieder, dass einem Vorurteile und vermeidlich „logische“ Schlussfolgerungen immer wieder im Alltag begegnen.

Am Flughafen angekommen war die erste Herausforderung den richtigen Bus zu finden und an der richtigen Haltestelle auszusteigen. Die Busfahrt dauerte ca. 50 min und beinhaltete eine kleine Stadtrundfahrt – vor allem durch den neueren Teil Belgrads. Am Ende war es aber alles ganz einfach, da man nur bis zur Endstation fahren musste, wenn man in das Zentrum der Stadt kommen wollte.

Belgrad am Hauptbahnhof

 

Die nächste Herausforderung war Tabea zu finden, mit welcher ich mich vor unserem Hostel treffen wollte – wie gut, dass die Straßenschilder in der kyrillischen Schrift geschrieben sind, welche ich nicht lesen kann. Aber zum Glück waren die Namen der Straßen sowohl in der kyrillischen als auch in der lateinischen Schrift ähnlich geschrieben und nach einem kurzen Moment des Wartens und einem kleinen Regenschauer konnte ich mit Tabea unsere schnuckelige kleine Wohnung im Hinterhof beziehen.

Dann ging es los die Stadt zu erkunden. Aus meiner Perspektive ähnelt Belgrad schon sehr stark den deutschen Städten (diejenigen die gerade in Belgrad ihre Einsatzstelle haben sehen das anders), es gibt Fahrpläne, viel Graffiti, Autos die an Zebrastreifen halten, Modelabels die ich von zu Hause kenne, viele der Häuser sind vom Baustil ähnlich usw. Da es schnell dunkel wurde, haben wir es nur geschafft uns die Festung und die Einkaufsstraße anzusehen – aber ein Blick auf Belgrad, die Save und die Donau bei Nacht ist schon was Feines.

Am nächsten Tag sind wir dann noch mal mit viel Zeit und schönem Wetter im Gepäck losgezogen. Eine kleine Kirchenbesichtigung und dann ging es wieder auf die Festungsanlage. Nun im Hellen wurde die ganze Größe der Anlage sichtbar: Inklusive des Dinoparks, des Militärmuseums und Folterinstrumente und und und… Ein kurzer Eiskaffee zur Stärkung an der Rosenkirche war eine nette Abkühlung, besonders da man den herrlichen Ausblick genießen konnte.

Das doppeltürmige Zindan Tor

Die große Kriegsinsel

 

Dann haben wir durch Zufall noch Verena und Josy (zwei andere Mitfreiwilligen) getroffen, welche sich uns angeschlossen haben. Zu viert ging es dann zu dem Tempel des Heiligen Sava, ein sehr imposanter und schöner Dom. Leider ist der Dom noch nicht fertig, aber die Katakomben geben einen Eindruck, wie beeindruckend und prunkvoll der Dom werden soll.

Tempel des Heiligen Sava

Den Abend haben wir in einer gemütlichen Runde mit fast allen Mitfreiwilligen in einem veganen Restaurant ausklingen lassen.

Am nächsten Tag trafen wir uns alle an dem Busbahnhof um dann knapp drei Stunden nach Mali Idjos zu fahren. Die Fahrt an sich war schön, denn so konnte man einen Eindruck von der Landschaft Serbiens bekommen. Eine halbe Stunde vor dem Erreichen des Ziels wurde unsere Reise durch einen LKW, welcher eine Panne mitten auf der Straße hatte, unterbrochen – doch mit alle Mann und Frau haben die umstehenden Personen den LKW angeschoben, sodass wir sobald er am Rand stand unsere Reise fortsetzen konnten. Und eine unserer Seminarleiterinnen, Sandra (welche mich schon beim Vorbereitungsseminar betreut hat und einfach mal die beste Leiterin ist!) meinte, dass wir die erste Gruppe von Kulturweit waren, die alle pünktlich gekommen sind – das möchte ich auch einmal „stolz“ erwähnen =D

Mali Idjos ist wirklich eine kleine Stadt – wenn man es abwertend betiteln möchte könnte man es auch Kaff nennen. Natürlich besticht Mali Idjos durch seine Ruhe und durch die Landschaft. Die Unterkunft in welcher wir untergebracht waren war idyllisch rustikal, mit einem kleinen Tümpel und netten Gastgebern.

Mali Idjos

Was haben wir nun in den folgenden 5 Tagen gemacht? Zum einem wurde das Seminar ganz auf unseren Wünschen und Bedürfnissen ausgelegt. Wir sollten uns Gedanken machen wie wir uns gerade Fühlen, sind wir zufrieden oder bedrückt uns was. Was wir bisher an den Einsatzstellen gemacht haben und wie wohl wir uns in ihnen fühlen. Ob wir schon Projekte gemacht haben, bzw. Projektideen haben oder ob wir bei der Findung eines Themas Hilfe benötigen. Einen Tag haben wir auch eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen besucht. Es war zwar sehr interessant, jedoch habe ich keinen Bezug zu meinem Freiwilligendienst herstellen können. Insgesamt muss ich sagen, dass mir persönlich das Zwischenseminar im Bezug auf mein FSJ nicht viel gebracht hat. Es war nett die anderen Freiwilligen zu sehen und Belgrad und Novi Sad zu besichtigen, aber ich wäre lieber in Tirana geblieben und hätte die drittletzte Woche in der Schule mit den Kollegen die man gerne hat und den Schülern verbracht – so hatte ich das Gefühl, dass mir eine Woche „gestohlen“ worden ist.

Am Freitag sind wir dann abgereist erst mit dem Bus nach Novi Sad und von da mit dem Zug nach Belgrad. Die Zugfahrt war erschreckend ähnlich der Zugfahrt in deutschen Zügen – aber was hatte ich auch anderes erwartet.

Dann hatte ich noch zwei Tage, die ich alleine in Belgrad verbringen musste. Ich hatte mir noch mal vorgenommen an einen meiner Lieblingsorte von Belgrad – dem Café oben auf der Festung bei der Rosenkirche – zu gehen. Alleine genoss ich also das schöne Wetter und den tollen Ausblick, gekrönt wurde die kleine Reise mit einer kleinen Shoppingtour, sowohl für andere als auch für mich.

Betonriese des Genex-Turms, der auch das Westliche Tor Belgrads genannt wird (Hintergrund)

Der Restaurantbesuch alleine war auch nicht so schlimm wie erwartet, auch wenn einem ab und an komische Blicke zugeworfen worden sind =D

 

Ada-Brücke

Dann ging es auch schon wieder mit dem Flugzeug zurück in die Heimat, in der mein Bruder schon auf mich wartete. Auf dem Flug muss ich aber, mit einem Teil einer (vllt auch die XY Mannschaft) von der französischen Nationalmannschaft geflogen sein – denn sie hatten auf ihrem Gepäck und ihrer Kleidung den gallischen Hahn und einen Stern und die Farben Frankreichs. Aber auch die saßen in dem kleinen Flugzeug zwischen ganz normalen Menschen und haben genauso wie wir nur einen Plastikbecher mit zwei Schluck stillem Wasser bekommen. Auch mussten sie ganz normal am Gepäckband warten. Nur vor dem Flughafen wartete schon ein großer Mannschaftsbus und Polizei auf sie, sodass sie sofort weiter fahren konnten und nicht wie ich noch 30 Minuten auf den Rinas Express warten mussten =D

Schüleraustausch und Elbasan

Am 22. Mai kamen die SchülerInnen aus Sulz zu uns nach Tirana, für die wir (Anisa, Jasmin, Tani und ich) auf der Suche nach den Bunkern waren. Das Programm für den Austausch war sehr vielseitig und Jasmin und ich waren sehr froh, dass wir mit bei der Tagestour nach Elbasan kommen durften – hier noch mal ein riesen großes Danke an Endrit! =)

Es war der gleiche Tag, an dem uns auch Armin und Christopher verlassen haben, Lustiger weise führt ihr Weg um nach Thessaloniki zu kommen auch über Elbasan (erster Stopp auf dem Weg dorthin), aber leider haben wir sie nicht noch einmal gesehen.

Unser erster Halt war das Ruzhdi-Bizhuta-Stadion von Elbasan, das einzige Stadion in Albanien, welches den Anforderungen der UEFA genügt. Das Stadion wurde allein für uns geöffnet und die Musikanlage voll aufgedreht. Wir durften nicht nur auf die Tribüne, sondern auch auf die Rasenfläche und Jasmin und ich haben erst mal geprüft ob die Trainersessel gemütlich genug sind, falls wir noch eine Alternative für unsere eigentlichen Berufsziele suchen – sie waren ganz okay.

Anschließend besichtigten wir das Zentrum mit einer alten Moschee und einer griechisch-orthodoxen Kirche. Dort konnte ich mein Versprechen in die Tat umsetzen und habe für den Hund eine Kerze angezündet. Es war interessant in der zweiten religiösen Einrichtung die Einmarschmusik der Hochzeit zu hören. Anschließend hatten wir leider nur kurz Zeit uns die Stadt etwas anzusehen, aber das Café, welches unser Treffpunkt war, war sehr schön =)

Anschließend sind wir in die Berge gefahren – der Blick war toll und ab und an hielt der Bus, damit wir aussteigen konnten und kurz z. B. eine alte Kirche besichtigen konnten. Das Ende unserer Fahrt war ein kleiner See. Eigentlich ein romantischer Platz, doch leider war auch hier sehr viel Plastikmüll, was einem schon die Laune verdorben hat sich dort einen kurzen Moment hinzusetzen und die Natur zu genießen. Für die SchülerInnen war jedoch das größte Highlight die vielen Frösche in dem See (die keine Konkurrenz zu dem Froschkonzert bei meinem Zwischenseminar sind).

Nach einem kurzen Stück zurück haben wir für ein Mittagessen in einem hübschen Restaurant halt gemacht. Das Ambiente war schön, das Essen war lecker – aber es war dann doch recht rosa und wären noch sich bewegende Katzenbilder auf den Tellern gewesen, hätte man denken können man wäre beim Nachsitzen bei Prof. Umbridge gelandet =D

Mein Fazit für den Tag: Es war interessant wieder eine neue Stadt zu sehen und die tolle Landschaft Albaniens genießen zu können, aber leider sind wir dann doch recht viel Bus gefahren und konnten die schönen Orte nicht so genießen, wie man es auf einer privaten Reise hätte machen können.

Leider konnte ich wegen des Zwischenseminars auch nicht bei dem Anmalen der Bunker oder dem Tagestrip zum Plazh General dabei sein, aber ich habe Bilder von den umgestalteten Bunker gesehen und ich muss sagen: die SchülerInnen haben eine tolle Arbeit gemacht! =)

Schattenseiten

Bisher habe ich immer nur von den schönen Erlebnissen in Albanien erzählt – weil ich auch viele schöne Erlebnisse erleben durfte.

Doch einmal habe ich mich gefragt, was ist ein Leben wert?

Jeden Tag durch die Stadt oder auf den Weg zur Schule begegnen mir viele bettelnde Menschen. Alte Männer, alte Frauen, Frauen mit Kinder, Männer mit Amputationen oder Verbrennungen, Kinder mit Babys oder auch nur Kinder. Kinder die an der Pyramide spielen und nach Geld fragen, sich aber auch über etwas zu Essen freuen. Kinder die einen am Strand anbetteln und mit großen, traurigen Augen ansehen.

Sind diese Leben, die es bisher schwer hatten und wahrscheinlich niemals aus diesem schweren Leben rauskommen werden weniger Wert? Schadet es einem wenn man mal 100 Lek spendet? Nein natürlich nicht. Wird es den Menschen helfen, wenn man ihnen das Geld geben würde? Wahrscheinlich kurzfristig schon, aber wem sollte man die 100 Lek geben? Kann man allen helfen? Nein – denn der Masse dieser Menschen kann man nicht durch 100 Lek helfen. Die Hilfe muss organisiert sein und für alle zugänglich. Kann ich diese Hilfe stellen? In den 6 Monaten in denen ich hier bin natürlich nicht, aber man könnte in der Schule eine Unterrichtsreihe darüber durchführen oder eine AG starten und vielleicht wird dieses Projekt in den Köpfen der SchülerInnen hängen bleiben und später in einer Organisation aufgegriffen. Die Hilfe für diese Menschen könnte somit nur initiiert werden, die Idee für Verantwortlichkeit in den Köpfen anderer gepflanzt werden. Aber in Albanien gibt es viele Probleme.

Am Strand hatte ein Mann aus dem Kosovo mit meinem Bruder und mir gesprochen. Er kommt jedes Jahr mal nach Albanien, um den Strand und das Meer zu genießen. Aber in den Städten ist er nicht gerne – „denn die Albaner hätten kein Respekt vor dem Leben.“ Es sei ihnen egal wenn z. B. einer seiner Söhne über die Straße gehen würden – sie fahren einfach knapp mit einer hohen Geschwindigkeit an ihm vorbei – und was ist wenn der Abstand mal nicht ausreicht? Sind die 30 Sekunden die ich beim Warten verliere mehr wert als ein gesundes Menschenleben?

Auch ich kenne solche Situationen, es ist grün und trotzdem fahren noch einige über die Kreuzung. Letztens ging ich über die Straße, ich war schon mitten drauf, da fuhr das eine Auto mit einem gefühlten Abstand von 30 cm an mir hinter vorbei und das andere vielleicht mit 50 cm vor mir – beide nicht langsam. Heute ging ich mit Jasmin zur Schule. An dem Zebrastreifen vor unserer Schule wollten wir rüber – ein Auto gab noch mal extra Gas und fuhr mit einem viel zu schnellen Tempo an uns vorbei und ignorierte unsere Vorfahrt. Wut kommt auf, wenn so absichtlich Regeln verletzt werde und Menschenleben so leichtsinnig ignoriert werden und am liebsten hätte man noch einen Schritt weiter auf die Straße gemacht um diesen Fahrer zu einer Vollbremsung zu nötigen. Aber Jasmin hat recht, ist es mein Leben wert mein Recht durchzusetzen?

Was ist also ein Leben wert? Wie kann man den Wert eines Lebens bestimmen? Ist mein Leben oder die Leben von Menschen die mir nahe stehen mehr Wert als die anderer? Ist ein junges Leben mehr Wert als ein altes Leben? Ist ein Menschenleben mehr Wert als das eines Tierlebens? Kann man also unterschiedliche Leben mit verschiedenen Maßstäben bemessen?

Es wird, in diesem Rahmen, keine Antwort darauf geben, denn diese Frage muss sich jeder selbst beantworten.

Aber mir ist es Wert von dem Hund zu erzählen, stellvertretend für viele andere Straßenhunde die hier in Albanien und auch in anderen Teilen der Welt leben. Viele gekauft um Kinder glücklich zu machen, aber sobald die Kinder kein Interesse mehr an ihnen haben ausgesetzt. Viele Streuner die nie etwas anderes als die Straße kennen gelernt haben und sich dennoch darüber freuen, wenn man sich kurz für sie Zeit nimmt und sie streichelt, ihnen etwas Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkt. Die, so hört man, eingefangen werden um sie zu töten oder für Tierversuche zu benutzen. Warum muss z. B. das Tierheim seine Adresse unter Verschluss halten, um seine Tiere zu schützen? Schützen vor was und vor wem? Sind diese Leben nichts wert?

Auf dem Weg nach Shkoder lagen zwei Streuner. Am Rand der Schnellstraße. Ein LKW und ein Auto kamen uns entgegen. Die Hunde sprangen auf und unser Bus fuhr etwas auf die Gegenfahrbahn um einen Radfahrer zu überholen. Es ist so ein Moment in dem man ganz genau weiß, es geht nicht gut, man sollte wegsehen – man tut es nicht. Der Radfahrer hatte Glück, der größere dunkle Hund nicht. Es ist ein traumatisierendes Bild wenn man sieht wie der kleine Hundekörper augenscheinlich steif durch die Luft geschleudert wird. War er schon tot durch den Aufprall mit dem PKW oder wird der kleine zerschmetterte Körper noch tagelang im Straßengraben ums Überleben kämpfen? Ist dem Autofahrer das Leben wert wenigstens zu schauen ob man dem Hund eventuell noch helfen kann oder wird er nur nachsehen ob sein Auto eine Macke hat? Und wird der andere Hund noch um seinen Freund trauern? Ich weiß es nicht, denn der Bus fuhr weiter. Hatte der sich immer noch fröhliche unterhaltende Busfahrer den Unfall gesehen oder hatte das Leben für Ihn keinen Wert?

Das war bisher mein schlimmster Moment in Albanien und ich beschloss für den Hund eine Kerze in der Kirche zu zünden und einen Blogeintrag zu schreiben. Denn auch wenn ich zu diesem Leben keinen Bezug habe hat dessen Tod mein Leben berührt.

Somit kann ich den Wert eines Lebens nicht bestimmen, aber das Leben ist es Wert wenigstens davon zu berichten, damit ein Leben nicht unerwähnt bleibt und dessen Tod nicht in die Bedeutungslosigkeit verfällt.

Besuch aus Deutschland

Jetzt nach knapp der Hälfte meiner Zeit hier in Albanien, kam mein erster Besuch. Vorher hatte ich mir schon einige Gedanken gemacht, was ich zeigen könnte und es war klar: Bunker 1+2, Daijti, Shoder und auch Durres. Auch welche Restaurants ich zeigen wollte, habe ich mir überlegt.

Am Samstag war es dann endlich soweit. Ich hatte versprochen an den Flughafen zu kommen – schließlich wollte ich meinen Besuch auch ordentlich empfangen … Jasmin hatte mir dann auch in etwa gesagt wo der Bus (Rinas Express) abfahren würde. Normalerweise fuhr er immer von einer anderen Stelle – aber ich hab ja wie immer Glück und genau an diesem Tag war der erste Tag an dem er von einem anderen Ort abfahren würde … Also ich erst mal los …Natürlich war ich nicht an der richtigen Stelle – d.h. durchfragen =D A hat mich nach B geschickt und B nach C und …irgendwann fuhr der Bus dann an mir vorbei … ein tolles Gefühl wenn man etwas versprochen hat und dann es nicht einhalten kann^^ Aber Wenn ich was verspreche, dann versuche ich es auch zu halten, aber da der Bus nur einmal die Stunde fährt musste ich ein Taxi nehmen, welches einfach mal 10x so teuer ist.

Also das nächst beste Taxi genommen, leider konnte der Fahrer kein Englisch und Airport hat er auch nicht verstanden … Dazu muss ich sagen, dass die Menschen hier im allgemeinen sehr, sehr hilfsbereit sind und sich freuen, sobald man auch nur irgendwas auf Albanisch sagt … aber manchmal stellen sich manche auch wirklich doof =D als wir nach Prizren gefahren sind und wir nach dem Bus gefragt hatten, haben sie uns nicht verstanden, das war in etwa so:

Prizren?

??

PRIZREN?

??

PRIzren?

??? Ah PrizrEN !

Ja genau dahin wollen wir … =D Für uns klang das alles gleich =D

Nagut, da mich der Taxifahrer nicht verstanden hatte, sein Chef aber Englisch konnte, hatte ich dann plötzlich das Handy in der Hand und durfte dann auf Englisch dem Chef sagen wohin ich denn wolle und er konnte es dann wiederrum dem Fahrer weitergeben … Auf jeden Fall hat es geklappt und ich saß im Taxi … auf dem Weg zum Flughafen! Gut der Stau unterwegs war nicht der Rede wert, aber der tolle Jeepfahrer der einfach mal rechts eine neue Spur eröffnet hat (halb auf dem Seitenstreifen und halb auf dem Grünstreifen mitten auf der Autobahn) der war mal wieder typisch Albanisch =D

Die Rückfahrt war mit dem Rinas Express dann doch sehr leicht und jetzt weiß ich auch von wo der Bus wieder abfährt =) Im Reisebüro wurden wir dann wieder typisch albanisch mit einem Raki am frühen Nachmittag begrüßt – klar lehnt man den guten selbstgemachten Pflaumenraki nicht ab … auch wenn mir bis jetzt hier noch kein Raki geschmeckt hat =D

Am nächsten Tag sind wir dann erstmal auf den Daijti gegangen. Mit der Seilbahn hoch.

Eine doch recht lange Fahrt, aber schon da hat man einen tollen Blick auf Tirana und auf die Umgebung. Oben hatte ich von Jasmin eine grobe Anleitung wie ich gehen sollte: Geradeaus durch bis zu der Ruine, dann an ihr vorbei gehen, der weiß-roten Markierung in den Wald folgen, dort eine kurze steile Passage erklimmen und oben auf dem Weg links gehen so ca. eine Stunde. Alles klar – klingt doch einfach =D Wir also losgezogen und es war wirklich toll mal keiner Menschenseele zu begegnen, keinen Autolärm zu hören und die Natur zu genießen. Irgendwann kamen wir an einer schönen Stelle an und haben da eine Pause gemacht (da waren wir schon etwas unterwegs) aber dann ging es weiter.

Durch einen Tunnel dann ein Stück bergab und nach 1 ½ Stunden hab ich dann doch irgendwann Jasmin noch mal kontaktiert (denn es ging statt berghoch auch noch bergab)… Ja … durch den Tunnel sei sie nie gegangen … toll =D Zurück sind wir dann noch einer Gruppe deutscher Senioren begegnet – es war Wahltag in NRW und natürlich war das auch ein Thema … aber da ich per Briefwahl gewählt habe, habe ich auch meine Pflicht als Bürger erfüllt =)

Die beiden Bunkermuseen sind schon sehenswert, aber ich muss zugeben, dass man dort noch viel mehr raus machen kann. Aber wenn dann würde ich eher Bunker 1 noch einmal zeigen, denn dieser ist schon größer und das Feeling kommt besser rüber.

Dann hatten wir noch 2 Ausflüge gemacht. Einen nach Shkoder – morgens hin und abends wieder zurück. Die Fahrt fand ich ziemlich schlimm, aber dazu möchte ich mich in einem anderen Beitrag äußern.

 

Migjeni-Theater

Das Wetter war schön und zuerst hatten wir uns die Stadt angesehen und anschließend sind wir zu der Rozafa Burg gelaufen. Der Anstieg war schon etwas anstrengend und die Beschilderung war etwas mangelhaft – aber oben hat der Ausblick für alle Mühe entlohnt. Auf der einen Seite die tolle Sicht auf den See, an dem wir schon mit Thomas Fisch gegessen haben und auf der anderen Seite die tolle Aussicht auf die Umgebung.

Bleimoschee

Die Geschichte der Burg kann ich knapp zusammenfassen: Die Frau des Burgherren sollte eingemauert werden, diese hatte aber gerade ein Kind bekommen und deswegen bat sie, dass doch wenigstens eine Hand von ihr rausschauen könne, damit sie ihr Kind berühren könne und eine Brust von ihr, damit sie das Baby säugen konnte. Der Legende nach soll in der Burg auch irgendwo weiße Flüssigkeit aus dem Mauerwerk austreten … deswegen pilgern viele Frauen dahin, denn es sei ein Ort der die Fruchtbarkeit steigern soll. Anschließend sind wir wieder zurückgelaufen und ich hab einige Sachen für das Wichteln gekauft.

Der Ausflug nach Durres am letzten Tag war auch gut. Schnell zum Bus und schon in 45 min waren wir am Mittelmeer. Zuerst hatten wir uns etwas die Stadt angesehen, d.h. den Hafen und das Archäologische Museum und die alten Therme – denn in Durres wurden bei den Bau neuer Gebäude alte antike Gebäude ausgegraben. Die Strandpromenade war durch einige Fahrgeschäfte für Kinder aufgewertet, aber das Wasser dort in der Nähe des Hafens … wäre es dickflüssiger gewesen hätte man auch denken können, dass dort vor der Küste ein Öltanker gekentert wäre.

Dann schnell den richtigen Bus suchen, der uns an den Strand bringen würde und dann waren wir auch schon am Strand *.* Leider hatte ich nur eine Badehose an, also konnte ich nur bis zum Bauch ins Wasser gehen, aber es war schön warm – dann 3 Stunden auf einer Liege trocknen lassen und mein Tag war perfekt. Da noch keine Saison war, war der Strand durchaus auszuhalten, aber man konnte sehen, dass dort in der Saison sonst Liege an Liege gereiht werden – also eher nichts für mich.

Hafen von Durres

Auf der Fahrt zurück nach Tirana waren im Bus nicht genügend Plätze im Bus, sodass einige im Mittelgang stehen mussten – auch das ein sehr ungewohntes Bild.

Insgesamt kann ich sagen, dass es schon wirklich schön war ein bekanntes Gesicht zu sehen, aber auf der anderen Seite war es schon sehr anstrengend.