Die Suche nach den Bunkern

In Albanien soll es an die 200.000 Bunker geben. Für die Austauschschüler, welche bald kommen sollen, müssen wir nur drei finden. Denn diese sollen von ihnen aufgehübscht, bzw. angemalt werden. Also sind wir an einem freien Tag losgezogen. Wir, das heißt Jasmin, Anisa, Tani und ich. Nach einem kleinen Kaffee gegenüber der Schule ging es dann mit Tanis Auto los, an einen Strand etwas nördlich von Durres. Es war interessant mal wieder aus Tirana rauszukommen und auch etwas von der Landschaft von Albanien zu sehen.

Auf dem Weg zum Strand

Der Strand war hinter einer Ferienanlage, welche mich stark an Ferienanlagen in Deutschland erinnert haben =D

Doch als wir ausstiegen war es windig, kalt und es regnete – ein Glück hatte die Strandbar offen und wir konnten uns unterstellen =)

Albaniens „kleines“ Müllproblem

Leider hatten wir unsere Badesachen somit umsonst angezogen. Aber als der Regen dann nachgelassen hatte, sind wir dann doch endlich losgezogen – erfolglos. Also ging es noch an einen anderen Strand. Auf dem Weg dorthin habe ich etwas neues probieren dürfen – kleine grüne Pflaumen (Prunus domestica) die hier an jeder Ecke angeboten werden – aber ich bleibe dann doch lieber bei den mir bekannten Pflaumen =). Auf jeden Fall haben wir an diesem Strand sogar 3 Bunker gefunden – jedoch waren die in keinem guten Zustand und unbemalbar. Demotiviert brachen wir die Suche ab und fuhren zurück nach Tirana, um dort lecker in einem Fischrestaurant essen zu gehen. In guten 2 Wochen sollten wir uns nochmal auf die Suche begeben.

Aber in der Zwischenzeit feierte Jasmin mit ihrem Blog eine kleine Party in einer Bar – ich als Mitbewohnerin durfte natürlich nicht fehlen! Doch da alleine auf einer Party immer doof ist – bin ich mit Anisa und ihrer Begleitung aufgekreuzt. Leider waren die Begrüßungs-Raki schon aufgebraucht, aber ich hatte Glück und hab mit etwas Schmollen und Augenblinzeln sogar noch den letzten HaPi-Cocktail bekommen (obwohl er schon „leer“ sein sollte) =)

HaPi Cocktail

Es war ziemlich voll und zunächst alle Tische belegt, aber dann hatten wir wieder Glück und eine Gruppe stand auf, verließ die Bar und ließ ihre „Nummern“ liegen – denn später sollte noch eine Verlosung stattfinden. Ein Glück, denn eins davon war ein Gewinn und so sackten wir vier zwei Gewinne ein – ich gewann also ein Bier und ein Essen =D Lös ich dann ein, wenn mein Bruder mich besuchen kommt =)

La Rosa Negra
Ein seltener Anblick

Dann am Samstag zogen Anisa, Tani und ich wieder los, um nach Bunkern zu schauen. Diesmal sollte es an einen Strand etwas südlich von Durres gehen. Ein Strand hinter einem kleinen Hügel und der auch etwas felsiger sein sollte. Der Weg dahin war schon etwas abenteuerlich, und die Landschaft wunderschön. Auch hier tranken wir in der Strandbar erst mal einen Kaffee und das Wetter war uns nicht gut gesonnen, aber wenigstens regnete es nicht und die Sonne kam auch ab und an durch.

Plazhi Gjeneralit

Nach einer kleinen Kletterpartie über Felsen kam die große Überraschung. Statt Bunker fanden wir Ziegen am Strand =D Aber der Hirte war so nett und zeigte uns auch einen mittelgroßen Bunker. Der war okay, aber eben nur einer …

Ziegen am Strand

Also ging es wieder zurück zum Auto und dann zu einem Bekannten, der jemanden kennt, der Bunker hat =D Die Bunker waren gut – aber was noch viel besser war, war danach das Essen =D Wir wurden eingeladen, aßen selbstgemachten Käse und tranken selbstgemachten Wein und Raki. Der Ort war wirklich wunderwunderschön und ich hab die Zeit in diesem kleinen Haus auf dem Wasser unheimlich genossen. Denn erst da wurde mir bewusst, wie sehr mir die Natur, die Ruhe und das Vogelgezwitscher gefehlt haben. Klar der Park in Tirana ist auch nett, es gibt da auch Vögel (besonders der Hahn der bei mir daheim zu jeder vollen Stunde kräht, auch mitten in der Nacht!!!) – aber es war bis jetzt einer der schönsten Orte an denen ich hier war und ich bin so froh mitgefahren zu sein =)

Auf dem Weg nach Tirana war aber wieder eine typisch albanische Situation. Die Autobahn war an den Seiten nicht durch Leitplanken begrenzt, sondern es gab einen Graben, welcher jedoch ab und an aufgeschüttet worden war. Auf der Autobahn war ein Stau – wie wir später gesehen haben, wurde die Bahn wahrscheinlich für einen wichtigen Politiker gesperrt. Doch anders als ich es kenne wurde nicht bis ans Ende des Staus gefahren, sondern es wurde zurückgesetzt, um an eine Stelle zu kommen wo der Graben aufgeschüttet worden war, um den Stau auszuweichen. Das war ein riesen Chaos und auch total gefährlich! In Deutschland undenkbar =D