Ausflug nach Shkoder

Am Donnerstag hat Thomas Jasmin und mich mit nach Shkoder genommen. Er musste dort an der Schule zu einer Besprechung und hatte uns gefragt, ob wir denn mitwollen – und da man jede Gelegenheit nutzen sollte um auch mehr von dem Land zu sehen haben wir natürlich ja gesagt.

Also ging es morgens um 7:15 los – die Fahrt sollte ca. 2 Stunden dauern – Thomas hinterm Steuer – Jasmin auf dem Beifahrer – und ich hinten mit dabei. Den ersten Teil der Strecke kannte ich auch schon, da wir diese auch auf dem Weg nach Prizren gefahren sind. Aber diesmal sind wir nicht entlang des Lumi Mat gefahren, sondern haben ihn überquert.

Rozafa

In Shkoder war die Schule schon etwas versteckt. Nach einer kleinen Führung durch die Schule und der Bekanntmachung mit einigen Lehrern sind wir dann aber noch mal kurz in ein Café verschwunden – ich werde hier noch zu einem richtigen Kaffeefreak ….

 

Thomas war dann also beschäftigt und wir hatten ein paar Stunden Zeit um uns die Stadt anzusehen. Die Fußgängerzone war hübsch und es war einfach schön mal an einer Stadt zu sein die etwas ruhiger ist als Tirana – weniger gehupe, kein Polizist der mit seiner Trillerpfeife den Verkehr regelt (und ich hab Tirana wirklich lieb gewonnen!!!).

Später sind wir mit Thomas noch etwas an dem See entlanggefahren und haben im Restaurant Shiroka sehr lecker gegessen – der Fisch ist super und es war wie Urlaub. Auf dem Rückweg hatten wir dann noch in Tirana einen kleinen Autounfall (Blechschaden)

Skutarisee

Am Samstag darauf war für mich ein sehr besonderes Ereignis, denn ich hab ein richtiges Erdbeben miterlebt (8. April) mit einer Stärke von 5.0 =) Das war ein Wunsch von mir gewesen, dass wenn ich schon mal in einem Erdbebengebiet lebe, dass ich dann auch ein Beben miterleben möchte =)

 

Gestern bin ich dann ungezogen und wohne nun mit Jasmin zusammen – da bin ich mal gespannt =D

Ausflug nach Prizren

Dieses Wochenende sollte ich das erste Mal aus Tirana rauskommen und nicht nur aus der Stadt, sondern auch gleich ganz aus Albanien, denn es ging nach Prizren, einer Stadt im Kosovo. Mit Nora und Jasmin ging es nach der Schule direkt los zum neuen Busbahnhof von Tirana. Bis wir aber den richtigen Bus gefunden haben, mussten wir aber erst rumfragen – eine nette junge Frau war so lieb und hat uns dann zu der richtigen Stelle gebracht. Das Hin- und Rückfahrtticket war schnell gekauft (und gegen insgesamt 15 € kann man doch wirklich nichts sagen? 😉 ) Bis der Bus abfuhr haben wir uns die Zeit mit dem Kartenspiel UNO versüßt und dann ging es auch schon in den Bus – zum Glück hatte ich einen Fensterplatz =)

Dann ging es los – raus aus Tirana – und ich war erstaunt, wie grün

Umland von Tirana

und weitläufig schon alles kurz nach der Stadt war. Gut, außer die Flüsse, denn diese waren (besonders) durch Plastikmüll verschmutzt. Tatsächlich hat es mich sehr stark an die Dokumentationen erinnert, welche ich vor meiner Abreise über Albanien geschaut hatte. Besonders überrascht war ich auch, als der Bus plötzlich am Rand anhielt und noch weitere Menschen zu uns gestiegen sind. Irgendwann bog der Bus nach rechts, in Richtung der Berge, ab.

Und jetzt rechts Richtung Kosovo

 

 

 

 

 

 

Lumi Mat

Ein großer Fluss sollte uns die nächste Zeit ein ständiger Begleiter sein und die Straße schlängelte sich immer mehr. Wenn also jemand einen empfindlichen Magen hat, sollte er sich vielleicht überlegen vorher eine Reisetablette zu nehmen (ein kleiner Tipp – es kommt aber auch ganz darauf an, wie der Busfahrer fährt … unserer wie fast alle hier todesmutig …. -.-)

 

Verschneite Gipfel

Durch die Berge zu fahren bot eine schöne Aussicht und wir haben sogar auf manchen Gipfeln noch etwas Schnee gesehen.

 

Dann kam aber schon bald die Grenze zum Kosovo – und meine Hoffnung auf einen neuen Stempel in meinem Reisepass wuchs. Die Pässe wurden von dem Mann im Bus eingesammelt und später als wir fuhren wieder ausgeteilt – mit einem neuen Stempel =) Den ich zu diesem Zeitpunkt jedoch gar nicht so genau betrachten konnte, da unser Bus kurz hielt, damit wir aussteigen konnten. Wir waren gefühlt mitten im Nirgendwo. Aber alles kein Problem, denn es stand schon ein Kleinbus bereit, der uns in die Stadt fahren würde.

Gazi-Mehmet-Pascha-Moschee

Wir kamen also am frühen Abend im Dunkeln in Prizren an und es gab drei Dinge, an die ich mich genau erinnern kann: der Fluss, die Burg, und die Moschee.

 

Das konnten wir aber noch nicht bewundern, denn wir mussten uns noch ein Zimmer für die Nacht suchen. Da Prizren nur ein Hostel hat, haben wir es erst mal dort probiert: Einfach eine kleine Nebenstraße mitten im Zentrum rein und da war sie auch schon. Ich habe noch nie zuvor in einem Hostel geschlafen und ging auch mit kleinen Befürchtungen an die Sache heran: Viele Betten auf einem Zimmer, viele fremde Menschen die bis mitten in die Nacht laut sind, eine Gemeinschaftsdusche, und fehlende Sauberkeit. Aber zum Glück wurden diese Vorurteile nicht alle erfüllt. Wir bekamen ein Zimmer mit 4 Betten – glücklicherweise war das vierte Bett frei und so hatten wir dann auch genügend Privatsphäre. Auch waren sonst nur 3 weitere Deutsche da und 2 Amerikanerinnen und die Sauberkeit war vorhanden … natürlich mit ein paar Mängeln – aber das ist auch okay bei dem Preis. Wir hatten sogar ein eigenes Badezimmer auf dem Zimmer – gut die Spülung des WCs war quasi nicht vorhanden, aber die Dusche war wirklich gut – außer es waren 2 Menschen vor einem duschen =D (Gut, dass ich die erste war)

Dann sind wir noch mal los um lecker zu essen und das Essen war okay – aber inzwischen sind wir durch das albanische Essen ziemlich verwöhnt. Dann sind wir noch hoch auf die Dachterrasse des Hostels – wo auch die anderen Gäste und der Besitzer waren. Der Besitzer war eh der Beste – denn wir musste keinen Namen oder sonst was angeben, er meinte nur: wenn ihr mich bescheißen wollt, dann bescheißt ihr mich… Natürlich haben wir unsere Übernachtung (9€) bezahlt!! Jedoch war ich von dem, was die Amerikanerinnen erzählt haben – beide arbeiten für 2 Jahre als Englischlehrerinnen an einer Schule – ziemlich schockiert, denn so wie sie von den Schülern behandelt wurden und die Schüler von den Lehrern, so darf man in Deutschland niemanden behandeln, aber „andere Länder andere Sitten“. Ich möchte an dieser Stelle jedoch noch einmal betonen (!), dass ich an meiner Schule sehr glücklich bin und ich bin froh so nette „Kollegen/Innen“ und so tolle SchülerInnen zu haben.

Am nächsten Morgen ging es früh los und wir standen vor einem riesigen Problem: das Frühstück. Denn im Kosovo gab es kein Frühstücksmenu … in keinem Restaurant in dem wir nachgefragt haben – und wir wollten unseren Tag nun wirklich nicht mit Pommes beginnen … Nach gefühlt einer Stunde suchen haben wir dann etwas gefunden – und man konnte wenigstens einen leckeren Kaffee und ein nicht ganz so tolles Sandwich essen.

Prizren

Anschließend sind wir hoch zu der Burgruine gegangen. Die Burg ragt doch ein gutes Stück über der Stadt, und wir hatten die Erwartung, dass wir für den Weg ca. 40 min brauchen würden, aber es ging dann doch recht flott, da der Weg sehr steil war (zumindest an einigen Stellen). Auf der Burg angekommen haben wir uns erst mal auf die Mauer gesetzt und haben die Sonne und den tollen Ausblick über die Stadt genossen.

Blick in die Berge

Aber auch zur anderen Seite bot die Burg einen tollen Ausblick auf die Berge. Deshalb sind wir noch hinter der Burg in Richtung Berge gegangen, bis zu einem zerfallenen Wachturm und haben uns dort auf die Wiese gesetzt und es einfach genossen gerade hier zu sein.

Danach sind wir noch lecker Essen gegangen, haben uns die Stadt angesehen und mir wurde das Kartenspiel Wizzard beigebracht. Die Rückfahrt begann genau dort, wo wir am Tag zuvor abgesetzt worden sind und dann waren wir auch schon fast wieder zuhause. Jedoch sind wir von dem Busbahnhof in Tirana mit dem Linienbus in Richtung nachhause gefahren – eine Premiere für mich.

Schon wieder ein Feiertag

Seit dem Tag des Sommers ist schon wieder einiges passiert.

Am Donnerstag hatte die Oberstufe des Gymnasiums einen Infoabend über die Berufswahl – vor allem wie die Berufssituation in Deutschland ist. Der Abend war wie auch bei uns so ein Abend stattfinden würde – mit der Ausnahme, dass die Vorträge zum Teil auf Albanisch und zum Teil auf Deutsch waren. Da mein Albanisch immer noch gleich Null ist, habe ich nichts verstanden und es war dementsprechend auch recht langweilig. Was ich an diesem Abend allerdings gelernt habe ist, dass viele SchülerInnen schon seit der Grundschule (bis zur 9. Klasse) ihren Berufswunsch haben und daran festhalten. Das war bei mir und bei vielen anderen ehemaligen Mitschülern anders. Aber es soll auch viel von der Familie kommen – so der Vortragssprecher. Die Anregung des Vortrags war, dass nicht alle ein Studium machen sollten, da dort auch nur begrenzte Stellen sind – und bevor man studiert hat und dann arbeitslos ist, solle man doch lieber eine Ausbildung machen. Die Vergleiche, bzw. die Anregungen der Ausbildungsberufe fand ich jedoch schlecht gewählt – immerhin machen diese SchülerInnen an der vielleicht besten öffentlichen Schule des Landes ihr Abitur. Anschließend war ich mit drei Lehrern noch auf einen Absacker in einer Bar und bin dann das erste Mal im Dunkeln nach Hause gegangen – auch schön die Stadt mal etwas ruhiger zu erleben.

Der See im Park

Am Freitag begann mein Tag wie eigentlich immer in der Schule. Doch anstatt wie sonst um 1 Uhr Feierabend zu haben, wurde ich gebeten an der finalen Jury-Entscheidung teilzunehmen (für die 4 Stipendien nach Deutschland) – Gerne nahm ich dieses Angebot an. Es war wirklich interessant, anzusehen, wie die Schüler über ihre Arbeit diskutierten. Aber ich fand es auch schwierig von den jeweils 4 SchülerInnen à 2 Gruppen die 4 Besten zu benennen. Aber am Ende konnten wir 3 Jurymitglieder uns auf die Besten einigen. Es ist aber ein seltsames Gefühl den SchülerInnen die es nicht geschafft haben zu sagen, dass sie nicht gut genug waren – andererseits ist es aber auch toll zu sehen wie SchülerInnen sich über ihren Erfolg freuen können. Abends bin ich mit Jasmin, Nora, Noras Bruder und einer Freundin lecker essen gegangen. Ich glaube das werde ich in Deutschland vermissen gut, aber günstig essen zu gehen.

Hier gibt es Eidechsen überall

Gestern, also Dienstag, war auch wieder ein komischer Tag. Es war schon Nachmittag – ich war gerade dabei zu spülen, als es an meiner Tür klopfte und meine Nachbarin davorstand. Der Nachmieter wäre jetzt da und würde gerne die Wohnung besichtigen – jetzt. Ich konnte dann noch eine halbe Stunde aushandeln um etwas Klarschiff zu machen. Aber da hab ich nicht doof aus der Wäsche geschaut – bekommt man sonst nicht angekündigt, dass am nächsten Tag oder in 2 Stunde jemand wegen der Wohnung kommt? Naja mal sehen ob er die Wohnung nehmen wird – nett war er ja =D

Am Mittwoch, wieder ein Feiertag, hab ich mir mal den Park gleich nebenan genauer angesehen – leider ist der See gar nicht so groß. Der Park ist aber dennoch ein Besuch wert und ich weiß jetzt schon, wo ich an meinen freien Tagen sein werde =)

Park

Am Samstag war ich wieder in dem Park, aber nur um durch ihn durchzugehen, um zu dem botanischen Garten zu kommen. Auf dem Weg zum Garten musste ich auch an dem „Zoo“ vorbei – auch wenn ich sonst gerne Zoos besuche werde ich diesen (wenn man ihn überhaupt Zoo nennen kann) meiden. Leider war auch der botanische Garten geschlossen =D Am Eingangsbereich sah der Garten wirklich schön aus, aber als ich dann am Zaun entlanggegangen bin, musste ich auch in ihm einige Stellen bemerken, an denen kleine Mülldeponien waren. Das Problem der Müllentsorgung finde ich ist hier schon noch ein großes Problem – was meiner Meinung nach auch viel kaputt macht.

Blick auf den botanischen Garten und Tirana