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Brasilien war, Patagonien kommt

2018. Ein ungewisses Jahr. Ein aufregendes Jahr. Ich freue mich.
Bis Ende August bin ich noch in Chile, soviel ist klar. Aber es wird sich auch hier einiges ändern. Die meisten meiner neu dazugewonnenen Freunde aus meiner Ausreise und meine Mitbewohnerin fliegen Ende Februar nach Hause. Obwohl sich das nach viel verbleibender Zeit anhört, ist dem nicht so. Zumindest vom Gefühl her nicht. Es wird darüber geredet auf was sie sich freuen, was sie vermissen werden, was sie danach machen. Über Packprobleme, ‚das letzte Mal dies oder das machen‘, ob es sich lohnt noch eine ganze Packung Haferflocken zu kaufen und so weiter. Mich betrifft das zwar alles nicht, aber trotzdem fühlt es sich ein bisschen so an, als ob ich mir über all das auch Gedanken machen müsste. Dabei bin ich noch gar nicht fertig mit Chile. Es stehen noch so viele Sachen auf meiner Chile To Do und sogar auf meiner Santiago To Do, ich könnte gar nicht nach Hause fliegen. Also freue ich mich auf die zweite kommende Hälfte meines FSJs, auf den Besuch meiner Eltern, auf den restlichen Sommer, auf Wochenendtrips und einfach den Alltag hier. Und natürlich die 5- wöchige Reise in den Süden Chiles.
Aber zuerst über die letzten Wochen von 2017:
1. Advent: in Maitencillo mit den Mädels. Am Strand liegen, essen gehen, uns gut gehen lassen.
2. Advent: mit meiner früheren Gastfamilie an den Strand fahren und ‚familytime‘ genießen. Auch nach 2 Jahren fühle ich mir super wohl und es fühlte sich so an, als ob ich gar keine eigene WG hätte und am Montag wieder zur Arbeit müsste. Richtig, richtig schön!
3. Advent: Backpack suche und Reiseplanung. Ziemlich gestresst durch alle möglichen Outdoorläden flitzen und verzweifelt jeden Backpack aufsetzen. Hab jetzt einen. 🙂
Unter der Woche ist aus diversen Gründen viel Unterricht ausgefallen und so konnte ich das schöne Wetter richtig genießen. Am letzten Schultag haben wir eine Kollegiums- Weihnachtsfeier gemacht, wegen der ich jetzt 2 kg schwerer sein dürfte.
4. Advent/Weihnachten: Am 24. ging es für mich, nachdem ich fett verschlafen hatte, zum Flughafen in Santiago. Ziel: Florianopolis, Brasilien. Am Flughafen schnell mit meiner Familie geskyped, die unsere Tradition des Zusammenseins und lecker Essens aufrechterhielten. Flug. Brasilien. Mein erster Eindruck: schwül und wunderschön. Dann eine Stunde mit dem Taxi zum Hostel und ein zweites Mal mit meiner Familie skypen. Die absolut in Weihnachtsstimmung, ich im tropischen Regen auf einer Hängematte sitzend, schwitzend und überhaupt kein Weihnachtsfeeling. Wow. Der Abend war dank des Partyhostels sehr lustig. Dinner gabs um kurz vor Mitternacht (der Ofen gab es nicht eher her), Caipi und brasilianische Musik. Definitiv neu für mich an Heilig Abend, hatte aber was.
Die Woche verbrachten wir dann mit ganz viel Superfood- Açai- Bowls essen, Strandspaziergängen, durch das Örtchen schlendern, suuuuuper leckeres, exotisches Obst frühstücken, durch den Dschungel wandern und bei unserem Hostel- Lieblingsspot lesen. Einfach Urlaub und qualitytime mit den Mädels, trotz Regenzeit und der Feststellung, dass Portugiesisch echt anders als Spanisch ist und klingt. In meinen Ohren eine Mischung aus Französisch und Chinesisch aber mit ein paar spanischen Worten. 2 wichtige Dinge haben wir allerdings in der Woche gelernt: ‚Obrigada‘ heißt Danke und ‚Oi‘ Hi. Der Rest war Verständigung mit Händen und Füßen.
Silvester: Am 31., nachdem Lea schon ‚vorgeflogen‘ und Marlene und ich in der Zeit den letzten Strandspaziergang gemacht haben, ging es dann auch für uns nach Santiago zurück. Um 20 Uhr gelandet, hatten wir also 4 Stunden um uns ein Auto zu mieten, nach Valparaiso zu fahren (dauert normalerweise 1,5 bis 2 Stunden), uns umzuziehen und fertigzumachen und dann zu Lea und Niki dazuzustoßen. Der Plan ging besser auf als gedacht, außer, dass unser Hostel unsere Reservierung storniert hat, wir also ohne Bleibe waren. Diese Tatsache ausgeblendet, haben wir das berühmt berüchtigte Feuerwerk in Valpo gesehen. Danach ordentlich feiern und um 6 Uhr auf den Weg nach Hause. Zum Glück hatten wir ja ein Auto. Definitiv eine verrückte Nacht!

Soooo und jetzt ist 2018, der ‚Neujahrsputz‘ liegt hinter uns und Lea, Marlene und mir bleibt jetzt noch eine Woche in Santiago bis es zu einem Deutschcamp vom Goetheinstitut geht und wir direkt im Anschluss in den Süden fliegen, wo unsere 5-wöchige Backpackertour bis wieder nach Santiago startet. Bis dahin ist noch viel Planung, weitere Besorgungen in Outdoorläden (der Gedanke daran stresst mich jetzt schon), Zeit mit den Mädels verbringen! und auf ein Wunder hoffen angesagt. Das Paket mit meinen Wanderschuhen ist immer noch nicht angekommen und ohne Wanderschuhe geht in Patagonien auf den Gipfeln mal gar nichts.. Die Hoffnung stirbt zuletzt? Ich bin gespannt ob ich sie rechtzeitig bekomme, werde ich ja in meinem nächsten Blogpost lesen haha…

(Übrigens: Was ich nach meinem FSJ machen will? Studieren. Was? Keinen Schimmer)
Also 2018. Ein ungewisses Jahr. Ein aufregendes Jahr.
Bis denne, frohes Neues und viele liebe Grüße!
Ciao Kakao.