Sport

Einen historischen Ort erlaufen

Irgendwann im Januar 2018 bemerke ich irgendwo im Internet die Werbung für einen 10-Kilometer-Lauf auf den nahegelegenen Brijuni-Inseln. Ich entscheide mich dann, an diesem Lauf Anfang März teilzunehmen, und mich bis dahin entsprechend vorzubereiten. So laufe ich dann häufiger durch die Stadt und ihre Umgebung, komme auch mit mir bis dato unbekannten Teilen der Stadt in Kontakt. Als der Lauf näher kommt, entscheide ich mich, für die Nacht zuvor ein Hostel in der den Inseln gegenüberliegenden Gemeinde Fažana zu nehmen. Denn hätte ich um rechtzeitig zum Start um 11 Uhr auf der Insel zu sein, um 9 Uhr die Fähre in Fažana nehmen müssen, und um dorthin zu kommen, den Bus um 6 Uhr aus dem Zentrum von Pula. Das war mir doch zu früh und unpraktisch, zudem ist Fažana auch eine interessante Stadt für sich. Ich war zuvor zweimal kurz da gewesen, aber noch nicht länger.

Der Name Brijuni wird wohl vielen nichts sagen… zumindest hat er mir vor diesem Austausch nichts gesagt. Doch sind diese unscheinbar wirkenden Inseln doch ein einzigartiger und auch historischer Ort: es gibt dort Elefanten, Lamas, Zebras, einen Golfplatz, Hotels, u.v.m. Wie kam all das dahin? Nun, die Insel war zu Zeiten Jugoslawiens Sommer-Residenz von Staatsmann Tito, jahrzehntelang Präsident von Jugoslawien und die zentrale Figur des Staates, ein auch heute noch umstrittener Mensch. Die Tiere hat er dann von befreundeten Staatsmännern als Geschenk erhalten. Tito ist seit den 80ern tot, Jugoslawien zerfallen und die Inseln sind in der Folge an Kroatien übergegangen. Heute sind sie ein Nationalpark. Denn es gibt auf den Inseln viel schützenswerte Flora und Fauna. Ein Besuch ist nur als Teil einer offiziellen Führung, als Gast eines Hotels, oder jetzt in meinem Fall durch die Teilnahme am Lauf möglich.

Zu Zeiten der österreichisch-ungarischen Monarchie (der Kroatien einmal angehörte) war die Insel ein beliebter Treffpunkt der Wiener Oberschicht. Der irische Autor James Joyce war auch einmal Gast auf der Insel, genauso wie einige Dinosaurier vor Jahrmillionen, deren Spuren bis heute geblieben sind. Es gibt hier tausende an kleinen Geschichten und Anekdoten zu den Inseln.

Ich stand zum Lauf früh auf, machte mir das Frühstück direkt am Meeres-Ufer von Fažana, das um die Ecke des Hostels lag. Das Wetter an jenem Tag war nicht allzu gut, kühl, windig und bewölkt. Doch beim Frühstück hat es noch keinen Regen gegeben. Vor der Abfahrt der Fähre um 9 Uhr gönne ich mir noch einen Kaffee in einer am Ufer gelegenen Bar, die komplett im Golf-Theme gehalten ist, diverse Schläger-Replikas an den Wänden und unter einer Glasplatte auf jedem Tisch eine Sammlung an Golfbällen beinhaltet. Fahre dann mit den anderen Läufer*innen rüber auf die Ostseite der Insel zum einzigen Hafen, direkt an den Hotels der Insel, der Nummern-Ausgabe und dem Start und Ziel des Rennens. Hier komme ich dann ungeplant in die kroatische Tagesschau, als ich im Hintergrund eines Interviews mit einer Läuferin stehe. Gegen 11 Uhr geht es dann los, spüre, wie ich mich kaum fit fühle, und das regnerische, dunkle, bewölkte Wetter ist nicht wirklich motivationsförderlich. Es geht viel durch Wälder, an Grünflächen vorbei, teils auch am bzw. übers Meer und quer über den Golfplatz der Insel. Ungewöhnlich war der kurze, schätze 500 m lange Teil durch den Safari-Park der Insel, wo ich Zebras, Lamas, Pferde sah. Vom berühmten Elefanten sah ich jedoch „nur“ die Skulptur, den echten sah ich nicht. Den Lauf empfand ich jedoch als hart, biss mich durch, nicht mein Tag. Hatte noch auf eine Zeit unter einer Stunde gehofft, doch das gelang mir nicht. So Tage gibt es auch, gehört zum Laufen (bzw. dem Leben allgemein) dazu.

Nach dem Lauf mich dann ins Restaurant des Hotels gesetzt und mir zuerst einen Kaffee dort gegönnt, und dann das Mittagessen des Laufes eingenommen. Ich spaziere danach noch was über die Insel, wer weiß, wann ich wieder hier bin. Als Hobby-Fotograf hätte ich mir gerne die Foto-Ausstellung zu Tito angeschaut, doch war sie an dem Tag geschlossen. Am Ende gehe ich ins Boots-Haus, ein Museum über die Geschichte der Insel, dessen Besuch ich dann auf halber Strecke unterbreche, um die Fähre zurück ans Land, und den Bus nach Pula zu bekommen. Der Hostel-Rezeptionist hat mich dann mit zwei anderen Läuferinnen freundlicherweise zurückgefahren, und ich habe an diesem Tag nach dem Lauf und den vielen Eindrücken der Insel nicht mehr viel gemacht. Die Insel war eine Erfahrung für sich, eine ganz eigene Atmosphäre und Energie spürte ich da.

Warum wir das Ergebnis der Fußball-WM schon vorher kannten

Ende Februar kommen zwei Studentinnen auf Lehramt von der Universität Bielefeld für ihr Praktikum an die Schule für Tourismus, Gastgewerbe und Handel in Pula. Sie kamen für das Projekt „Didaktik ohne Grenzen“ an die Schule. Das war ein schönes Erlebnis und eine gute Erfahrung. Auch vor allem schön zu sehen, wie andere Menschen die Stadt für sich entdecken und erleben, für mich als jemanden, der zu dem Zeitpunkt vergleichsweise länger dort gelebt hat.

Die Studentinnen sammelten praktische Erfahrungen im Unterricht, halfen bei den Projekten an der Schule aus, reisten in der Umgebung und waren aktiver Teil einiger Schul-Ereignisse. Zum krönenden Abschluss machten wir an drei aufeinanderfolgenden Tagen in den istrischen Städten Pazin, Poreč und Rovinj Werbung für den Deutsch-Unterricht und die Goethe-Prüfungen. Hierzu präsentierten wir vor Klassen des Deutsch-Unterrichts.

Meine Ansprechpartnerinnen und Deutsch-Lehrerinnen der Schule stellten zuerst in einem Sketch die Schule und den Deutsch-Unterricht dort dar, dann stellten die Studentinnen ihre Stadt Bielefeld vor anhand von Bildern und Erzählungen. Danach fand eine Aufteilung in Kleingruppen statt, meine Ansprechpartnerinnen gingen näher auf die Möglichkeiten des Goethe-Instituts ein, die Studentinnen tauschten sich mit Schülern aus und ich stellte das kulturweit-Programm vor. Dieses Projekt hat viel Spaß gemacht und auch Früchte getragen, denn es haben sich gleich für die Prüfungen im Mai einige Schüler angemeldet.

Zum Tag der Schule Anfang März darf ich am Volleyball-Match Schüler gegen Lehrer teilnehmen, was viel Spaß gemacht hat. An jenem Tag hatten alle Schüler*innen frei, und in der Turnhalle der Schule fand ein großes Programm mit Singen, Tanzen und Aufführungen statt, mit dem Abschluss des Volleyball-Spieles Schüler gegen Lehrer. Da die Lehrer-Mannschaft schon voll war, wurde ich dann gebeten, bei den Schülern mitzuspielen. Mit der Zeit nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten kam ich immer besser ins Spiel, das ich keine handvoll Male in meinem Leben gespielt habe. Im Team waren sehr gute Spieler, ich gab als gefühlt schwächstes Glied mein Bestes. Es war ein knappes Match, wir waren beide ziemlich gut, verloren dann am Ende knapp. Im folgenden Revanche-Spiel gewannen wir dann relativ klar, kamen besser in Harmonie und ich persönlich leistete mir weniger Fehler. Doch zählen tut natürlich im Endeffekt nur das erste, das wahre Spiel der Schüler gegen Lehrer. Das Spiel hat einfach Spaß gemacht, mich zu bewegen, in dieses Spiel reinzukommen, das Fieber des Wettbewerbs, jeder Punkt zählt.

Recht bald nach dem Tag der Schule, noch im März, begeben sich die Fußballer der Schule zur Schul-Hallenfußball-WM nach Israel. Die Mannschaft der Schule hatte — für alle überraschend — die Auswahlspiele zur Repräsentation des kroatischen Nationalteams und damit die Qualifikation für die WM gewonnen. Hier spielten dann die Teams aus aller Herren Länder mit, wie es auch bei der echten Fußball-WM der Fall ist. Neben Gastgeber Israel waren z.B. Italien, die Türkei, Brasilien dabei. Deutschland war nicht dabei, sollte das schon ein Omen auf die Zukunft sein? Die Schüler hatten jedenfalls nichts zu verlieren, war es ja schon eine Sensation, überhaupt dabei zu sein.

Doch die Qualifikation war ihnen nicht genug und sollte wahrhaftig nicht das Ende der Fahnenstange sein. Sie gewannen gleich ihr erstes Spiel, und von da an entstand eine Euphorie für das Team an der Schule. Ein mitgefahrener Religionslehrer machte zu jedem Spiel einen Facebook-Livestream, dessen Zuschauerzahlen ins Dreifache gingen. Hier verfolgten Schüler, Lehrer und Alumni der Schule gespannt die Spiele inklusive Live-Kommentar. Mehrfach haben wir auf Leinwand über den Beamer das Spiel übertragen, und auch andere Klassen mit in den Treffpunkt Deutschland, den größten Raum der Schule, zum Public Viewing eingeladen. Und das alles nicht umsonst, denn dem Team gelang Sieg um Sieg, sie waren hungrig auf den Titel, und machten sich mit jedem Spiel mehr und mehr zu Legenden an der Schule. Und sie erreichten tatsächlich das Finale! Sollte ihnen jetzt auch noch der allesentscheidende Sieg gelingen? Nun, sie gaben alles, doch stießen sie im Finale erstmals auf einen Gegner, der ihnen eindeutig überlegen war. Störte die Final-Niederlage an der Schule jemanden? Nun, nicht allzu sehr, im Fokus stand der unglaubliche Einzug ins Finale. Bei der Rückkehr wurde dem Team, dem Trainer und den Funktionären drumherum ein Riesen-Empfang gegeben, es gab eine große Festlichkeit mit Riesen-Kuchen und Getränken, die Schüler wurden als Sieger gefeiert.

Fußball ist in Kroatien ähnlich wie in Deutschland Volks-Sport, auch wenn die Dimensionen bei 4 Millionen Einwohnern Kroatiens gegenüber 80 Millionen in Deutschland natürlich ganz andere sind. Das moderne Nationalteam gibt es wie den Staat seit Anfang der 90er-Jahre, hat bei der WM 1998 den dritten Platz erreicht, auf dem Weg den damaligen Europameister Deutschland besiegt und ist am Gastgeber und späteren Weltmeister Frankreich im Halbfinale gescheitert. Ein Schüler erzählte mir, dass seine Eltern davon noch heute reden würden.

Drei Monate später sollte dann die Weltmeisterschaft der professionellen Fußballer folgen, an denen das kroatische Team auch teilnahm. Unserer Schule kam die Aufgabe und das Privileg zu, für PASCH-Net einen Beitrag zu Fußball in Kroatien zu schreiben, in dem ein Schüler vom Team folgendes erwartete:

Ich denke, dass Kroatien die Weltmeisterschaft gewinnen wird. Wir haben viele gute Spieler, die das schaffen können. Ich kann es kaum erwarten, bis es losgeht! (http://www.pasch-net.de/de/pas/cls/sch/jus/spo/21261655.html#bodyTyp4)

Und mit dem Beginn der Weltmeisterschaft entwickelte sich hier auch ein Fußball-Fieber, Cafés haben Fernseher aufgestellt, die sämtliche Spiele zeigten. Spätestens ab dem Viertelfinale war vom Gefühl her alles möglich, die Sensation lag hier schon in der Luft. Gerade an Spieltagen war es hier nicht unüblich, in Cafés oder auch Supermärkten das gesamte Personal in den Nationalfarben, dem rot-weißen Schachmuster, gekleidet zu sehen. Supermärkte und kleinere Läden hatten ab einer Stunde vor Spielbeginn geschlossen. Und ich erinnere mich an eine Werbeanzeige von Coca-Cola vor dem Halbfinale am Hauptplatz Pulas, die sagte „Für uns seid ihr schon Weltmeister [wörtlich: die Ersten]!“ (Za nas ste već prvaci). Zu dem Zeitpunkt an einer Hauptverkehrsstraße lebend bin ich Zeuge davon geworden, wie nach jedem Sieg Hup-Konzerte von vielen Autos stattfanden.

Das Lied Igraj moja Hrvatska (übersetzt: Spiel, mein Kroatien) der Band Zaprešić Boys habe ich vielerorts gehört und nach einer Weile wiedererkannt. Hier eben eine Hör-Probe dieses Liedes:

Als der Final-Einzug feststand, wurde kurzfristig ein Public Viewing in der Pulaer Arena, dem Wahrzeichen der Stadt und eines der Wahrzeichen Kroatiens, eingerichtet.

Im Gedächtnis blieb mir ein Dialog zwischen dem Kellner eines Cafés und eines Touristen am Tag vor dem Finale:

Tourist: Where can I see the final tomorrow?

Kellner: Everywhere.

Tourist: Do you show it, too?

Kellner: Yes.

Am Tag des Finals fühlte ich mich recht schlapp, fühlte mich nicht fit und wohl für die Massen eines stadionartigen Amphitheaters und schaute es in einem Café um die Ecke. Ich bin kein Typ, der groß Entscheidungen bereut, doch wenn ich es tun würde, dann wohl hier, denn da soll es ziemlich abgegangen sein. Beeindruckend fand ich, wie viele Leute direkt nach dem Spiel, trotz Niederlage, applaudierten, und wie mir schien die Niederlage gar nicht allzu traurig nahmen. Der Empfang der Nationalmannschaft auf dem zentralen Platz der Hauptstadt Zagreb war ein Riesen-Ereignis und die Mannschaft als Helden bezeichnet. Immer wieder mal seit dem Turnier komme ich mit dem Nationalteam in Berührung, sei es über ein aufgehangenes Plakat in einem Café, über Bier-Werbung, die sich „Zweite in der Welt, Erste in unseren Herzen“ liest (Drugi na svijetu, prvaci u našim srcima), über Cola-Flaschen mit aufgedruckten Spiel-Ergebnis drauf.

(Als Gladiator) in die Arena einlaufen

Pula in Kroatien ist eine 3000-jährige Römerstadt. Das berühmte Wahrzeichen der Stadt ist die Arena, ein noch erhaltenes Amphit-Theater.

(Wem Amphit-Theater nichts sagt: das Kolosseum in Rom ist ein Amphit-Theater wie dieses. Zu Römerzeiten fanden dort Gladiatoren-Kämpfe, teils untereinander, teils gegen wilde Tiere, sowie Hinrichtungen statt.)

Es steht heute täglich für Besucher zur Besichtigung offen. Ebenfalls finden bis heute noch hier Kultur-Veranstaltungen statt. Jedes Jahr kämpfen die besten Filme des Jahres um die Gunst der Zuschauer und Kritiker beim Pula Film Festival. Klassische Musiker  und Rock-Stars nutzen die besondere Akustik und Atmosphäre. Selbst Eishockey-Spieler haben sich hier drin schon gemessen.

Einer solchen Veranstaltung habe ich aktiv beigewohnt. Ich bin in den Kampf gegen meinem inneren Schweinehund getreten – beim 10-km-Nachtlauf durch Pula, inkl. Zieleinlauf in der Arena. Der Lauf Pulska Xica startete am Sa., 23. September 2017, 20 Uhr vor der Arena.

Mehr zufällig bin ich auf die Informationen zu diesem Lauf gestoßen, ich hatte mich über Wandern in Istrien (Anm.: die Region Kroatiens, in der Pula liegt) informiert, und auf derselben Website wurde auch der Lauf genannt. Als erfahrener Hobby-Läufer fand ich die Aussicht auf einen weiteren Lauf inkl. spektakulärer Zielgerade interessant.

Melde mich also sogleich dafür an, Bezahlung von ca. 15 € erfolgt ganz einfach per SEPA-Überweisung, da Kroatien in der EU ist, ist nach ein paar Tagen bereits bestätigt. In der Woche zuvor trainiere ich, am Tag zuvor hole ich die Startnummer, Chip und T-Shirt ab.

Am frühen Abend des Samstags begebe ich mich also zur Arena. Sie ist mir nicht unbekannt, ich sehe sie täglich, da meine Schule 150 m von ihr entfernt liegt. Davor befinden sich bereits eingekleidete Läufer, es wird Musik gespielt. Wie ich herausfinde, ist der Lauf Teil eines größeren Festivals, in welchem DJs auflegen und Licht-Shows stattfinden. Mehr zufällig treffe ich hierbei eine Englisch-Lehrerin meiner Schule an, deren Tochter und Schwiegersohn an dem Lauf teilnehmen. Zusammen laufen wir uns für dieses Ereignis ein, und wir sind auch nicht allein, ca. 500 Leute nehmen an dem Lauf teil.

Recht bald geht es los, wir laufen an der Arena entlang, ein wenig hinaus aus der Stadt zu einem berühmten beleuchteten Kreisverkehr, zurück in die Stadt, vorbei am Busbahnhof, dann parallel zum Meer und den Eisenbahn-Schienen gelaufen, wieder zurück, an der Uferstraße am Hafen entlang, in die Altstadt eingebogen bis zum Hauptplatz der Stadt, hindurch durch berühmte unterirdische Tunnel auf die Zielgerade zur Arena, eingebogen in einen Seiten-Eingang der Arena, innendrin vor den Zuschauern dann die letzten 100 Meter Ziel-Sprint. Zwei Verpflegungs-Stationen mit Wasser auf dem Weg, Zuschauer mehr vereinzelt, meist ist es unglaublich ruhig auf der Strecke.

Im Ziel angekommen gibt’s sofort die Medaille, und auch gleich Verpflegung für die Läufer. Ich hätte da nun super optimierte, gesunde Bio-Power-Superfoods erwartet. Stattdessen finde ich dort kartonweise zugeschnittene Pizzen einer örtlichen Pizzeria vor. Das ist ein (positives) Novum für mich auf Läufen. Ich bediene mich reichlich an diesem Büffet, die verbrannten Kalorien müssen ja wieder rein 😛 irgendwo liegen auch Äpfel herum, die jedoch weniger konsumiert werden.

Treffe dann alsbald auf die Englisch-Lehrerin und die Mitläufer*innen, genieße noch diese Atmosphäre und einige Augenblicke hier. Im Anschluss an den Lauf werden die verschiedensten Sieger*innen des Rennens und der einzelnen Alters-Kategorien geehrt. Anschließend wurde ein DJ  mit einem fetten Set auf die noch fitten Party-Löw*innen losgelassen. Da soll es ziemlich abgegangen sein, mir selbst fielen nach dem Lauf jedoch schon die Augen zu, machte mich zuvor auf den Heimweg in den wohlverdienten Schlaf.

Insgesamt ein schönes Erlebnis. Vor allem habe ich so als Neuling gleich viele mir zuvor unbekannte Teile der Stadt kennengelernt. Ich habe die schöne Beleuchtung dieses Kreisverkehrs entdeckt, der sonst tagsüber völlig unspektakulär, ein Kreisverkehr eben. Ebenfalls bin ich als Läufer auf die unterirdischen Tunnel-Systeme der Stadt, genannt Zerostrasse, gestoßen und durfte da durchlaufen. Von außen sieht das ganz unspektakulär aus, es befindet sich eine Tür auf einer Straßenseite und darüber ein Schild mit dem Schriftzug Zerostrasse. Dies befindet sich auf meinem täglichen Schulweg, und ich hatte mich schon gewundert, was es mit diesem Namen auf sich hat. Wie sich herausstellt, ist die Zerostrasse ein unterirdisches Tunnel-System aus dem Ersten Weltkrieg, das damals für einen Fall des Luftangriffs gegen Pula gebaut wurde. Pula war damals nicht nur Teil von Österreich-Ungarn, deren Hauptkriegshafen befand sich in Pula.

Das hat mich auch inspiriert, diese mir zuerst unscheinbar wirkende Stadt genauer anzuschauen. Ebenfalls laufe ich nicht jeden Tag in so eine Arena ein. Daher bin ich für dieses Erlebnis dankbar.

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