Archiv für den Monat: Februar 2018

Abschied (Woche 24, um nicht zu sagen: letzte Woche)

Mein Abschied von Rumänien hat sich genau eine Woche lang hingezogen. Vor sieben Tagen hatte ich meine ersten letzten Stunden mit den Schüler*innen und Klassen, die ich eben nur mittwochs sehe. Gesehen habe.

Emotional war diese Woche eine Achterbahnfahrt. Denn natürlich habe ich mich auf zuhause gefreut, auf die Menschen, aber auch darauf, wieder selbstverständlich an jedem Gespräch teilnehmen zu können. Aber gerade in dieser Woche hatte ich das Gefühl, mit einigen Schüler*innen, die mir schon von Anfang an sympathisch waren, wirklich Freundschaften aufzubauen. Und mir wurde immer stärker bewusst, wie sehr mein Leben in Rumänien für mich zum Alltag geworden ist.

Trotz, nein, wahrscheinlich eher wegen dieser Gefühllastigkeit des Abschieds ist der Gedanke daran bis jetzt noch irreal. Weniger die Tatsache, dass ich wieder nach Deutschland zurückfliegen würde, da der Flug nur zwei Stunden dauert, fühlt sich das nicht nach einer riesigen Entfernung an. Sondern mehr, dass es theoretisch keinen Grund gibt, noch einmal nach Zalau zu kommen.

In dieser Hinsicht hat es auch noch keinen aha-Moment gegeben. Wird es wahrscheinlich auch nicht mehr. Denn gerade möchte ich unbedingt noch einmal zurück. Nicht wegen der Stadt, die wirklich nicht viel zu bieten hat, wenn man nicht nur Natur, sondern auch Kultur will. Nicht wegen der Arbeit, die zwar nicht schlimm war, aber auch nichts, was ich weiter machen möchte. Ich will zurück, weil ich noch nicht fertig bin mit den Menschen, die ich kennen lernen durfte. Und natürlich, weil ich dank meiner partiellen Motivationslosigkeit noch viel anzuschauen habe.

Gleichzeitig weiß ich, dass das eventuell nur die direkten Nachwirkungen eines Abschieds sind, bei dem plötzlich die anstrengendsten Schüler*innen unglaublich nett und furchtbar traurig waren, meine Fähigkeiten als Freiwillige (unrealistisch) in den Himmel gelobt wurden und alles eben noch mal ein bisschen schöner war. Mal sehen, was daraus noch wird.

Letzte Chance (Woche 21)

Ich habe ein letztes Mal Ferien, für eine Woche. Der Plan war, diese Ferien zu nutzen, um noch unerforschte Ecken Rumäniens oder vielleicht eines Nachbarlandes zu erkunden.

Stattdessen sitze ich zu Hause, ohne einen wirklichen Plan für diese Woche und ohne Motivation, das zu ändern. Ich habe nicht mal eine vernünftige Ausrede. Ich bin nicht krank. Ich habe Zeit. Ich habe Geld. Vor allem: Es ist meine letzte Chance. Ich möchte zwar nach Rumänien zurückkommen, aber wer weiß, ob ich das schaffe. Also, warum bekomme ich meinen Arsch nicht hoch?

Ein Grund ist sicherlich das Wetter: Es ist kalt, es fällt beständig Schneeregen und überhaupt ist es sehr eklig. Das schreit nicht gerade nach Stadtbesichtigung oder gar Wanderung.

Und zweitens muss ich leider anführen, dass ich momentan so gar keinen Widerwillen verspüre, wieder nach Hause zu kommen und Rumänien vorerst hinter mir zu lassen. Ich hatte erwartet, an diesem Punkt jede Sekunde nutzen und am liebsten noch länger bleiben zu wollen. Aber das ist schlicht und einfach nicht der Fall.

Ich werde versuchen, trotzdem noch irgendetwas zu unternehmen. ich vermute, dass ich es sonst bereuen werde. Aber ganz sicher bin ich mir momentan nicht.