Es ist jetzt nur noch ein Monat, und die Zeit zerrinnt mir zwischen den Fingern. Einerseits bin ich froh, wieder nach Hause zu kommen. Andererseits habe ich bei weitem noch nicht genug erlebt, gerade erst angefangen, die Sprache ein kleines bisschen zu verstehen, gerade erst angefangen, Freundschaften zu schließen.
Was ist hier aus mir geworden?
Zunächst, was ist aus der deutschen Blase geworden? Ich glaube, ich konnte sie verlassen, zumindest manchmal für einige Momente. Die Sprache, in der ich jetzt immerhin kurz Smalltalk halten kann (wenn man nicht die falschen Fragen stellt), war ein großer Teil dessen. Außerdem natürlich, in einem ungarisch-rumänischen Haushalt zu leben, andere Rumänen zu besuchen und Kontakt zu haben. Der Alltag, mehr oder weniger. Vielleicht habe ich jetzt sogar eine kleine rumänische Blase. Wir werden sehen.
Zweitens, bin ich noch wichtig? Antwort: Gelegentlich. Nächste Woche fahre ich zum Beispiel nach Bukarest in die Botschaft, weil Freiwillige dort von ihrem Alltag berichten sollen. Die meiste Zeit fühle ich mich aber eher ausgesprochen unwichtig. Außer, wenn ich in der Grundschule bin. Für die Grundschüler scheine ich nämlich sehr wichtig zu sein. Geradezu absurd. Viele Umarmungen auf Hüfthöhe.
Weiter. Wie steht es um die Abenteuer? Ich muss sagen, ich halte Abenteuer inzwischen für ein schrecklich überstrapaziertes Wort. Die wenigsten Dinge fühlen sich im Nachhinein abenteuerlich an; Vorfreude funktioniert, Nachabenteuer nicht (für mich). Allerdings hatte ich, dank rumänischer Preise, die Möglichkeit, viel und spontan zu reisen, und das ist doch schon mal was.
Es ist anstrengend, jeden Absatz interessant einzuleiten. In diesem geht es um Zeitgefühl. Wie oben schon erwähnt, vergeht die Zeit wie im Flug. Das ist im Klassenzimmer ein Vorteil und liegt wahrscheinlich daran, dass ich inzwischen halbwegs gut vorbereiten kann. In der Freizeit eher ist es allerdings eher traurig und manchmal ein bisschen stressig, weil ich weder auf den nächsten Tag noch auf meine Abreise wirklich vorbereitet bin.
Ebenfalls schon erwähnt habe ich meine Sprachfortschritte. Es geht langsam, aber es geht. Vor allem der Wortschatz ist einfach noch viel zu klein, und es ist nicht hilfreich, wenn Gesprächspartner dann sehr langsam das gleiche Wort wiederholen. Synonyme sind etwas schönes. Aber ich bin entschlossen, weiterzumachen.
Falls es nicht klar ist: Ich habe in diesem Text noch einmal die Themen aufgegriffen, über die ich am Anfang meines Freiwilligendienstes geschrieben habe. Wer verwirrt ist, kann die entsprechenden Texte ja (nochmal) lesen. Ich hoffe, es zeigt meine Veränderungen, ich würde sogar sagen, Fortschritte. Aber es ist noch nicht das endgültige Fazit. Angenommen, dass ich das überhaupt ziehen kann, kommt es ganz am Ende, vom Flughafen vielleicht.