Was bisher geschah…

Nach den ersten Tagen in Yaoundé, finde auch ich endlich die Zeit meinen Blog zu starten.

Zuerst ein kurzer Rückblick:

Anfang dieses Monats trafen sich 320 Freiwillige in der EJB am Werbellinsee zu einem 10-tägigen Vorbereitungsseminar- ich mitten drin. Mein erster Gedanke vor der Abfahrt: 10Tage- das wird lang. Entgegen meiner Vorstellung ist die Zeit sehr schnell vergangen. Ich kam ziemlich geflasht und motiviert nach München zurück. So viele junge Leute, die sich auf einer Wellenlänge befinden und ähnliche Interessen und Werte teilen.

Anfangs war es recht schwierig sich unter den zahlreichen Menschen zurechtzufinden und sich auf eine Ebene zu begeben, auf der man auch über tiefer gehende Themen sprechen konnte. Nach den ersten Tagen aber verflog dieses Gefühl und vermeintlich Fremde wurden (für mich) zu Freunden. Neben allen positiven Erlebnissen wurde aber auch recht schnell klar, dass wir uns in einer elitären Blase bewegten und so stellte sich vielen von uns vor allem eine Frage: Wie gehe ich mit meinem Privileg um? Ich kann diese Frage nicht beantworten und solange ich das nicht kann, begleitet sie mich tagtäglich.

Die Zeit am Werbellinsee hat mir vor allem Rückhalt und Denkanstöße gegeben. War ich davor mental überhaupt nicht auf meine Zeit im Ausland eingestellt, so wollte ich kaum zu Hause angekommen, dass es endlich losgeht.

Davor strandete ich aber erstmal noch eine Nacht in Berlin, da alle Flüge nach München restlos überbucht waren. Am 11.9 war ich endlich zu Hause und es gab viel zu tun: Die letzten Dinge besorgen (Mosquitonetz!!), packen, Geburtstagsfeier und natürlich der Abschied. Obwohl ich in der Regel die erste Person bin, die bei Verabschiedungen mal eine Träne vergießt, war meine Laune diesmal von Vorfreude, Aufregung und Neugier geprägt.

Bei meinem 4-stündigen Aufenthalt  in Istanbul, machte ich Bekanntschaft mit einem sichtlich angetrunkenen, jungen Mann, der versuchte mir zu verklickern, dass er ein Pirat sei und sein Affe auf ihn in Thailand warten würde. Er hatte  seinen Flug nach Bangkok verschlafen und als beste Lösung schien ihm da wohl die nächst beste Flasche Rum(wenigstens war’s Captain Morgan) gewesen zu sein. Die Reise war also schon mal sehr unterhaltsam gestartet.

Um Punkt 0 Uhr landete ich schließlich in Yaoundé. Ein Taxifahrer empfing mich am Ausgang des Flughafens und brachte mich zu meiner Ansprechperson nach Hause (wo ich momentan noch immer wohne). Sie empfing mich, ganz herzlich, im Kerzenschein, denn der Strom war ausgefallen. Nichts Unübliches hier, aber ich störte mich kaum daran. Die Kerzen hatten was von Romantik und verströmten eine Wärme, die mich in meiner ersten Nacht mit einem Lächeln im Gesicht einschlafen lies.

To be continued…

Recommended Song: Hooked on Swing – His Manhattan Swing Orchestra,Larry Elgart