Archiv für den Monat: September 2019

Meine Kabelverbindung zur Welt und weitere Ereignisse

Eigentlich sind Polen und Deutschland kulturell gar nicht mal so verschieden. Es wird ähnlich getratscht, gegessen gekauft und gelebt…und direkt neben meinem Studentenwohnheim befindet sich ein Rossmann, ein Obi und ein  Media Markt.

Und trotzdem komme ich vor wie ein Alien, das auf einem fremden Planeten gelandet ist. Alles ist so ähnlich, und doch…

Als ich angekommen bin, wurde ich im stürmenden Regen von meiner Kontaktperson und einer weiteren Deutschlehrerin abgeholt. WIr sind dann zu meiner Wohnung gefahren und haben dort die Sachen abgelegt und waren danach essen. Ich erzählte ein wenig von mir und warum ich mich für diese Stelle entschieden hatte.Danach zog ich erstmal ein. Am Samstag darauf habe ich mit einer Schülerin die Stadt erkundet, was sehr interressant war. Eigentlich ist Gorzow sehr schön, nur leider befindet sich dort eine sehr große Baustelle, die teilweise nur  schwer überwindbar ist und außerdem der Dom, dessen Kuppel vor einigen Jahren leider abgebrannt ist und noch rennoviert wird. Am Sonntag dann bin ich mit einer Deutschlehrerin in der Nachbarsstadt am See spazieren und essen.

Meine ersten beiden Schulwochen gestalteten sich ebenfalls interressant. Die Lehrer sind alle sehr nett und kümmern sich und ich habe auch schon alleine Aufgaben kontrolliert. Die Schüler sprechen unterschiedlich gut deutsch und sind unterschiedlich motiviert, aber es macht Spaß.

Es ist manchmal schwierig mich mit den Leuten zu verständigen, da grade die ältere Generation wenig bis gar kein Englisch oder Deutsch spricht, was manchmal zu Problemen führt, aber das lässt sich meistens lösen. Das eigentliche Problem ist mehr, das mit den Leuten nicht reden kann und deswegen recht viel allein bin, aber ich denke, dass sich das noch ändern wird.

Grüße aus Polen!

 

 

 

 

 

Polen? Polen!

Heute ist der 13.9.2019 und ich befinde mich im Zug Richtung Gorzów Wielkopolski, Polen, um meinen Freiwilligendienst an einer polnischen Schule anzutreten. Anfang des Jahres hätte ich nie gedacht, das ich sowas machen würde aber hier sind wir und ich freue mich!

Die letzten Jahre wurde ich immer häufiger gefragt, was ich denn nach dem Abitur machen wolle und ich konnte das nie zufriedenstellend beantworten. Woher sollte ich es auch wissen, was ich für die nächsten 40 Jahre machen will? Seit dem ich denken kann, kannte ich nur Schule, Schule, Schule.  Als ich dann Ende 2018 immer noch keinen Plan hatte und das Abitur immer näher rückte, beschloss ich mich, für ein FSJ bei kulturweit zu bewerben. Zum einen wollte ich mir noch mehr Zeit geben, zum anderen wollte ich noch etwas erleben, selbstständiger werden und neue Eindrücke sammeln, bevor es an die Uni geht. Ich habe mich nur bei kulturweit beworben und war schon ein bisschen enttäuscht, als ich nach dem anspruchsvollen Bewerbungsverfahren und dem Auswahlgespräch erst keinem Platz bekommen habe. Schließlich wurde mir dann doch ein Platz  angeboten von diesem weltweiten Programm, das junge Menschen in alle Welt schickt. Nämlich…In Polen, eine Stunde von der deutschen Grenze. Toll.

Polen? Wirklich? Wirklich! Nach längerem Überlegen habe ich mich dann für die Stelle entschieden, man soll ja Möglichkeiten annehmen, die das Leben einem bietet. Und nun, ein Vorbereitungsseminar voller neuer Leute, neuer Erfahrungen,neuer Informationen und viel Spaß( und Whisky-Mixer!) später bin ich hier. Im ICE ins Ungewisse. Ich weiß nicht genau ob Freude oder Angst überwiegt, aber ich bin gespannt. Mal schauen, was die nächsten 6 Monate bringen. Ich werde mein Bestes geben.