Femme en manteau gris

Nachts am hüglig wäldern Kamm, sitzen wir und rauchen Eine

In den schwarzen Lichterschwamm, die da flackern überm Rheine

 

Drinnen sehen wir einander, von Tisch zu Tisch in vollem Raum

Und Mal zu Mal ist’s intensiver, seh dein Lächeln noch im Traum

 

Dies forsch warmherzige Lächeln, das dein Gesicht völlig freilegt

Und mich zutiefst im Herz berührt, mit Glück und Anziehung beseelt

 

Sodass ich verschämt dem Blick ausweiche, aus Angst, mich nackt vor dir zu zeigen

In bedeutungsvollem Ernste, dir mein Begehren zu erweisen

 

Also wandere ich Grade, leg meine Hand in deine Nähe

Du tätschelst sie liebevoll, Erotik stehe außer Frage

 

Finger klimpern nach den deinen, und spüren plötzlich deinen Leib,

Will auf unbestimmte Zeit verweilen, verlieb mich in die Innigkeit

 

Wo du den Rauch genüsslich ausatmest, und nasal von deinem Alter sprichst

Verbundenheit, mein Herz, das schweigt, schad, dass du vergeben seist

Zeit

Sowie ich es beinahe akzeptiert habe, ja fast mühelos aushalte, keinen Kontakt zu dir zu haben, erfasst mich bei den Probenbesuchen der letzten Tage eine kribbelnde Nähe zu dir, eine Vorstellung von was wäre, wenn, die dir erzählen möchte, wie es zu dieser verrückten Hospitanz kam, und dass ich glücklich bin. Und die die melancholische Frage stellt, wie viele Jahre vergangen sind, seitdem du das letzte Mal den Weg über diese Seitenbühne genommen hast, den ich jetzt täglich nehme. Diese langweilige Frage nach einer Zahl, die ich überall nachlesen könnte, aber die trotzdem gestellt werden muss, einfach um zu sagen, dass uns etwas verbindet. Und die, natürlich, den Brief an dich abschließt, mit dem Hinweis, ich würde dir in ein paar Tagen erzählen, wie die Sache ausgegangen ist, also das Sein im Theater. Die Sache, die natürlich eigentlich unsere Verbindung meint, die fortbestehen soll, so summt mein Herz, und ebenjene Vorstellung von was wäre, wenn ich dir schriebe, schnurstracks in den Himmel, und wenn du antwortetest. Du toter Greis.