„kulturweit“ und ich

Mein Name ist Pauline Emma Grell. Ich bin 18 Jahre und komme aus der oft unterschätzten Landeshauptstadt Hannover. In meiner Freizeit lese und koche ich gerne, mache (meistens) viel Sport und spiele Cello. Meistens zieht es mich aber in die die Höhe zum Bergsteigen. Diesen Sommer bin ich mit fünf Freunden den E5 von Oberstdorf nach Meran gewandert. Wenn ich nicht gerade im Höhenrausch bin, fahre ich am liebsten mit Familie und Freunden nach Ahrenshoop an die Ostsee. Dort liegt mir besonders der Nationalpark Vorpommersche-Boddenlandschaft am Herzen und der zugehörige Förderverein. Im Frühjahr habe ich an der Sophienschule mein Abitur gemacht. 

Wenn ich davon erzähle, dass ich für 6 Monate in den Nordwesten Russlands ziehe und dann auch noch nur in den kalten dunkeln Monaten, bekomme ich meist nur Reaktionen wie: „Wie jetzt Russland? -Hast du dir das ausgesucht? -Hast du dir das auch wirklich gut überlegt?“ Nein, ich habe nicht explizit darüber nachgedacht, ob ich ein halbes Jahr in Russland leben möchte. Aber ich wusste sehr genau, dass ich ein halbes Jahr raus aus Deutschland möchte, neue Menschen und Kulturen kennenlernen möchte und mit „kulturweit“ ein halbes FSJ machen möchte. Auf dem Online-Bewerbungsbogen für „kulturweit“ musste man auf einer Seite angeben in welche Weltregionen man ausreisen möchte, in welche man am liebsten möchte und auch welche Weltregionen man ausschließt. Ich habe bewusst alle Weltregionen (Afrika, Asien, GUS, MSOE, Naher Osten und Südamerika) auf die am höchsten priorisierte  Kategorie gesetzt. Für mich ging es nicht darum, in ein besonders warmes und schönen Land zu kommen oder in ein Land, was die schönste Instagram-Kulisse hat.

Ich freue mich sehr auf Russland. Ich freue mich, endlich  mal wieder weissen Schnee zu sehen, statt nur den Schneematsch hier. Ich freue mich auf die Gastfreundschaft der Menschen dort. Ich freue mich auf die unvorstellbare Weite dieses Landes. Und ich freue mich mit Kindern zusammen zu arbeiten und zusammen zu lernen. Ich will mit meinem FSJ dazu beitragen den Austausch und die kulturelle Verständigung zwischen Deutschland und Russland zu fördern, weit ab von taktierte Politik.